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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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lunq verdienten. Die Kölnische Zeitung beispielsweise erklärte die ser Tage, genügender Lebensspielraum sei für den Einzelhandel heute notwendiger denn je*). Der Bruttonutzen des Sortiments verringert sich, gerade wenn er relativ gleichbleibt, absolut ja ohnehin, wenn der Ladenpreis sinkt. Um dasselbe Einkommen zu behalten, mutz mengenmätzig entsprechend mehr abgesetzt werden. Das soll ja aber auch erzielt werden. So wird also in der Kalkula tionssphäre und vermutlich vor allem auch in der Finanzierung die eigentliche Lösung gefunden werden müssen. Ohne Hilfe der letzteren Art wird der Normalverlag sich nur schwer an den Ver such heranwagen können, wie es scheint. Es ist schon daran er innert worden, datz es nahe liege, in Gemeinschaftsunternehmungen den Ausweg zu suchen. Denselben Vorschlag hat schon vor rund 250 Jahren kein geringerer als Leibniz dem deutschen Buchhandel in schwerer Zeit gemacht. Der Gedanke ist dem Verlag nicht fremd. Zeitweise ist er vor allem im englischen Buchhandel sehr im Schwünge gewesen. Selbstverständlich bedarf er sehr sorgsamer Durchdenkung und Ausfeilung. Es geht ja aber auch nur um ganz bestimmte Erscheinungen, wie es vr. Goebbels betonte, um Werke, die sofort zugleich im gesamten Volke Aufnahme finden können und ganz allgemein Gegenstand des Erlebens, der Aneignung wie der Auswertung werden sollen. Das ist eine Aufgabe, »des Schweißes der Edelsten wert«. Hier wird sich deutsche Geschicklichkeit und Findigkeit, aber auch deutscher Opferwille und deutsche Verant wortungsfreudigkeit bewähren können. *) Zur Beurteilung der Lage des Sortiments sandte uns schon vor längerer Zeit Herr Martin Riege l-Hamburg nachstehenden Bei trag, dessen Veröffentlichung wir (ein wenig gekürzt) bei dieser Ge legenheit für zweckmäßig halten. Er schrieb: Im Börsenblatt Nr. 41 befindet sich ein Bericht über »Struktur und Nentabilitätsverhältnisse des deutschen Sortimentsbuchhandels«. Zugrunde liegt ihm das Material, das 1934 vom Börsenvercin ge sammelt und dann vom Statistischen Neichsamt verarbeitet wurde. Zu diesem Artikel ist insofern eine Ergänzung erforderlich, als dies Zahlenbild aus der alltäglichen Praxis des Sortimenters heraus lebendig gemacht werden muß. Die folgenden Zeilen sollen zum Nach denken anregen und mit dazu beitragen, eine Gesundung herbeizu führen. - Das Wichtigste für den Sortimenter ist in dem Bericht der Ab schnitt über die »Unkostenverhältnisse« (Seite 152) und über die »Ge winnergebnisse« (Seite 153). Erwähnt werden nur Steuern, Miete, Gehälter und Löhne. Demnach sind andere Unkosten, wie z. B. Hei zung, Beleuchtung, Darlehnsverzinsung, Porto, Frachten, Kommis sionärspesen, soziale Abgaben, Bürobedarf, Risikospanne (sehr wichtig m bezug auf die Lagerhaltung!) nicht besonders berücksichtigt worden. Weiter: muß von dem errechneten Gewinn z. B. die Verzinsung des Eigenkapitals getragen werden? Wie steht es mit einer Amortisations- qnote? Die aufgeführten Spesen erreichen bei einem größeren Betrieb etwa 4—6°/o Miete, 10,6 "/o Gehälter und Löhne, 1,5—2,7 °/o Steuern bei Geschäften mit gemieteten Räumen. Die Prozentzahlen verstehen sich in bezug auf den Jahresumsatz. Die Aufrechnung ergibt also einen Spesenanteil von 17,7 °/o im Durchschnitt. Errechnet wird für diese Art Betriebe ein Durchschnittsgewinn von 5,1 °/o vom Umsatz. Demnach müßten alle oben noch angedeuteten und unabwendbaren Spesen gedeckt werden aus der Spanne zwischen 22,8 °/o und dem Durchschnittsrabatt. Beispielsweise müßten also die Spesen bei einem Schulbücherumsatz, der mit 25-/o und geringer rabattiert wird, ans 2,2"/o des Schnlbücherumsatzes gedeckt werden. Dies ist natürlich nicht möglich, und das Bild zeigt, daß ein ganz großer Teil der Spesen bei dem Schulbüchergeschäft entweder zu Lasten der übrigen Buchver- küufe geht oder zu Lasten der errechneten 5,1°/» Gewinnspanne. Auch der Verkauf der wissenschaftlichen Bücher trägt aus sich heraus meistens nicht die Durchschnittsspesen, jedenfalls nicht dann, wenn nur 25"/o Rabatt gewährt werden. In Betrieben, die zur Hauptsache wis senschaftliche Bücher und Schulbücher verkaufen, muß also der Ge winn unter der errechneten Turchschnittsguole von 5,1"/° liegen. Nun wollen wir den Gewinn (5,1 °/o) einmal mit dem gesamten Umsatz vergleichen. Vorausgesetzt, daß in dieser Zahl von 5,1 °/o nicht noch eine ausznkchrende Summe für Verzinsung von Eigcn- kapitalien und Amortisation liegt, hätte also der Inhaber bei einem Gesamtumsatz von 100 000 NM eine Einnahme von 5100 NM. Hier von sind noch zu zahlen: Einkommensteuer und unter Umständen Versicherungen persönlicher Art. Wenn also wirklich dieser Gewinn übrigbleibt, dann muß er schon als sehr gering angesehen werden im Verhältnis zu der Energie und der Arbeitsleistung, die nötig ist, um den Umsatz von 100 000 NM zu schaffen. Weiter ist es zu empfehlen, die errechncte Gewinnspanne mit den Steuerleistungen zu vergleichen! Bei einem Umsatz von 100 000 NM ist ein Gewinn von 5,1°/» errechnet, also 5100 NM. Dem gegenüber stehen an Steuerleistung etwa 2000 NM! Die Zahlen der statistischen Erhebung zeigen, auf welch außerordentlich schmaler Grundlage die Existenz der meisten Sortimenter-Kameraden ruht. Die Zahl 5,1 "/„ ist noch als günstig anzusehen und nur tragbar bei normalem Ge schäftsverlauf. Unerwartete Verlustgeschäfte verschlechtern das Bild sofort wesentlich! Die zusammengestellten Zahlen zeigen auch, wes wegen der Sortimenter dauernd Schwierigkeiten beim Bezahlen seiner Verpflichtungen hat. Man sehe sich genau die Tabelle ans Seite 152 oben an. Hier wird durch ganz nüchterne Zahlen gesagt, daß der Sor timenter beim Abdecken seiner Verpflichtung ganz und gar abhängig ist vom Rücklauf seiner Außenstände, was aus die Dauer gesehen un gesund ist. Weiter wird oft gesagt, daß ein Mehrumsah günstigere Verhältnisse schaffen könnte. Der Bericht sagt, daß dies nur unter bestimmten Voraussetzungen eintreten kann: »Steigender Umsatz bedeutet keineswegs zwangsläufig steigenden Gewinn«! Diese Fest stellung entspricht ganz und gar den Behauptungen, die Praktiker immer wieder betonen! Wichtig ist auch, was über »die Art der Steuern« ausgefllhrt wird. »Die vom Gewinn unabhängigen Steuern sind in verlustreichen Jahren ganz besonders hart!« Der Bericht be stätigt im ganzen gesehen das, was die Praktiker schon längst wissen. Diese knappe Rentabilität kann nur verbessert werden durch eine ver nünftige Bruttogewinnspanne, andernfalls wird der Sortimenter niemals aus eigener Kraft ans seinen Existenzsorgen herauskommen. Dabei muß bedacht werden, daß in diesem statistischen Material der Gewinn nicht einen reinen Uberschuß darstellt, sondern er ist der Lohn für die geleistete Arbeit, und aus dieser Summe muß der Lebensunterhalt der Familie bestritten werden. Dietarbeit und Im Erziehungswerk der deutschen Leibesübungen wird die Dietarbeit künftig eine ganz besondere Bedeutung erhalten. Die weltanschauliche Schulung der Turner und Sportler soll dafür sorgen, daß diese sich nicht auf ihre Sondergebictc beschränken, son dern ihre speziellen Aufgaben ganz bewußt im Dienste der Volks gemeinschaft erfüllen. Das nationalsozialistische Gedankengut wird ihnen dabei durch die Dietwarte vermittelt, die in jedem Verein eingesetzt werden und größtenteils ihre Tätigkeit schon begonnen haben, über die Kreise und Gaue des Reichsbundes für Leibes übungen hinaus ist ein Reichsdietwart tätig, der in unmittelbarer Fühlung mit den zuständigen Stellen der Partei arbeitet. Wenn der Aufbau auch noch nicht in allen Teilen als abgeschlossen gelten kann, so unterliegt es doch keinem Zweifel, datz die Arbeit schon in aller Kürze verstärkt einsetzen und ständig wachsende Bedeutung erhalten wird. Es ist klar, daß eine Erziehungsaufgabe von solchen Aus maßen nicht am Buch vorübergehen kann. Der Dietwart, der es 1000 Buchhandel mit seiner Sache ernst nimmt, wird sich auf die Dauer nicht mit den Schulungsbriefen oder Zeitschriften begnügen, sondern auch das Schrifttum kennenlernen wollen. Dazu gehört in erster Linie die einschlägige Politische Literatur und selbstverständlich das Schrifttum der Leibesübungen. Infolge der beschränkten Mittel, die den Vereinen hierfür zur Verfügung stehen, werden der An schaffung gewisse Grenzen gesetzt sein; trotzdem ist dieser Fall keineswegs hoffnungslos. In einem gutgeleiteten Verein sollte heute auch eine Bücherei vorhanden sein und wenn aller Anfang gewiß hier besonders schwer ist, so wird sich allmählich wohl doch die Erkenntnis durchsetzen, daß solche Ausgaben sich bezahlt machen. Zumindest die Fachliteratur müßte bei den Sportvereinen vor handen sein; sie ist so notwendig, wie cs auch Ausrüstungsgegen stände sind. Man kann aber immer wieder feststellen, wie wenig diese allgemein bekannt ist. Hier kann schon der Dietwart ein wertvoller Helfer für den Buchhandel sein. Er wird auf wichtige Neuerscheinungen hin-
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