Plötzlich lugte ein riesiges schwarzes Gesicht durch das Gezweig. In diesem Augenblick wurde mir blitzartig klar, aus welcher Quelle die Fabelgcscbicbten über das furchterregende Aussehen dieser Tiere stammen. Das Gesicht war schwarz wie geöltes, blankgewichstes Leder, so koblschwarz, wie man eS sich nur denken kann. Umrabmt war eö von kurzem schwarzem Daar, aus dem runde, kleine Obren bervorsaben. Zwei ernste Augen starrten mich unentwegt an. In ibrem Blick war etwas, waö einen an böse Geister denken ließ. Sie schienen mitten durch mich durchzustarrcn, als wenn ein Teufel der Hölle sich die Strafe überlegt für einen Mistetäter, der gewagt bat, sein ver botenes Bereich zu betreten. Kein Wunder, daß die Leute dieses baarige Wesen mit dem kalt, grausam, mörderisch wirkenden Gesicht und den zu einem böbnischen Grinsen verzogenen Lippen für eine Mischung von Mensch und Dämon halten. Nur ein paar Sekunden lang blickte ich in diese barten, prüfenden Augen/ dann war der Kopf verschwunden. Da erbob sich, nicht mebr alö 5 Meter entfernt, ein riesiger Gorilla. Er öffnete daö riesige Maul und schleuderte mir sein wildes, schauerliches Geheul entgegen. Deutlich konnte ich die rote Zunge und den blutroten Gaumen erkennen. Die verzerrten Lippen gaben scbwertäbnliebe Fang- und scharfe, gewaltige Backenzähne frei. Wüßte ich eü nicht bester, ich hätte geschworen, dieser Affe wäre ^ Meter hoch gewesen und hätte io Zentner gewogen — so überwältigend war der Eindruck. Und beute noch, wo ich seit dem viele Gorillas gesehen habe, möchte ich beschwören, daß dieser beulende Affe im Bambusdickicht der größte von allen war. Als ick in daS wütende Gesicht starrte, waren meine Füße vor Schreck gelähmt. Ich batte weder Gewehr noch andere Schußwaffen bei mir. So war ich darauf gefaßt, im nächsten Augen blick in Stücke zerrissen zu werden, alö der Affe kcbrtmachte, sich auf alle viere niederfallen ließ und in entgegengesetzter Richtung davon-