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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-06-25
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1877
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- Deutsch
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Hk 144, 25. Juni. Nichtamtlicher Theii. 2383 Nichtamtlicher Theil Die Ausstellung von neuen buchhandlcrischcn Erzeugnistcn zur Ostcrmesse 1877. Um die erworbene Lempcrtz'sche Sammlung theilweise den die Messe besuchenden Collegen zur Anschauung bieten zu können, war beschlossen worden, das Bibliothckzimmer hierzu zu benutzen. Der Vorschlag, hiermit die Ausstellung neuer Erzeugnisse des Buch- und Kunsthandels, welche bisher ihre Stätte hier gefunden, zu vereinigen, hatte zwar den großen Vortheil der Bequemlichkeit für sich. Da aber die gebotenen Räume sich als ungenügend erwiesen und beide Aus stellungen dadurch beeinträchtigt worden wären, so wurde der Ver such gemacht, für die moderne Ausstellung eine andere geeignete Räum lichkeit zu beschaffen. Bei der hier zu treffenden Wahl mußte die mög lichste Nähe des Börsengebäudes maßgebend sein und somit war es schwierig, eine Loealität zu finden, welche außer der Nähe auch die an ein Ausstellungslocal zu stellenden Anforderungen auszuweisen hatte. Es muß daher als ein glücklicher Zufall betrachtet werden, daß die in unmittelbarer Nähe des Börsengebäudes befindliche alte Nicolai schule zu Unterrichtszwecken nur theilweise gebraucht wurde und der im zweiten Stock daselbst befindliche Schulsaal zur Zeit verfügbar war. Der Rath der Stadt Leipzig bethätigte auss neue sein dem deutschen Buchhandel früher bewiesenes Entgegenkommen und sei für die außerordentliche Liberalität, welche es ermöglichte, die Ausstellung nicht zu entfernt vom geschäftlichen Verkehr zu verlegen, hiermit der beste Dank ausgesprochen. Obgleich der überlassene Saal nicht den Anforderungen der Neuzeit, namentlich in Bezug aus die Höhe, ent spricht, so war doch gutes Licht eine nicht zu unterschätzende Bedingung, so daß die ausgestellten Gegenstände sich durchgehend in vorthcilhaster Beleuchtung dem Auge der Zuschauer darbictcn konnten. Die Be fürchtung, daß die zu steigenden zwei Treppen Manchen von der Be sichtigung der Ausstellung sern halten würden, erwies sich als unbe gründet und wurde durch außerordentlich zahlreichenBesuchthatsächlich widerlegt. In Betreff des zu treffenden Arrangements galt es den ge botenen Raum möglichst vortheilhast und ohne die Uebersichtlichkeit zu beeinträchtigen auszunutzen und nach den verschiedenen Aeußerungen zu urtheilen, sprachen sich die Besucher im Allgemeinen vortheilhast über das Gebotene aus. Die Mitte des Zimmers diente speciell plastischen geographischen Erzeugnissen zur Anschauung. Aus einem großen runden Tische repräsentirte sich das höchst interessante Relief des Aetna nach Messungen des italienischen Generalstabes galvanisch gearbeitet, sowie das außerordentlich instructiv dargestellte Relies des St. Gotthardt. Beide Gegenstände waren durch beigegebene Karten erläuternd vervollständigt und zogen die Aufmerksamkeit der Besucher fortwährend auf sich. Die gebotenen Wandflächen waren mit den vorzüglichsten Erzeugnissen der graphischen Künste, des Farbendrucks und photographischen Blättern behängen und genügten nicht für die zahlreichen Einsendungen, so daß ein großer Theil der umfangreichen Blätter auf dem Corridor untergebracht werden mußte. Um eine Büste der Flora nach Canova, in Biscuit-Porcellan ausgesührt (Preis 75 M.) und von Großmann in Leipzig ausgestellt, gruppirtcn sich die verschiedensten Glasbilder in mannigfachster Farbenpracht. Die diesjährige Ausstellung hatte viele Erzeugnisse auszuweisen, welche nicht allgemein versandt wurden, deren Auslage somit beson ders für Sortimentshandlungen von Wichtigkeit war. Viele illustrirte Werke, darunter Prachtwerke ersten Ranges, welche so vereint zu sehen sich anderwärts schwerlich Gelegenheit bieten dürste, lagen in den ver schiedensten, oft kostbaren Einbänden und Mappen zur Ansicht da. Diese Branche hat in der Regel stets die meiste Anziehungskraft und wir wollen auch unsere Wanderung mit den ausgelegten i llustrirten I Erscheinungen beginnen. Zwei stattliche Foliobände fallen durch ihren schönen Einband besonders in die Augen. Es sind: Lafontaine's Fabeln, übersetzt von E. Dohm, illustrirt von G. Dorü. (Preis 112 M.) Berlin, Möser. Dieses schön ausgestattete Werk, von welchem bereits voriges Jahr einige Lieferungen auslagen, ist inzwischen vollständig geworden. Der Druck, besonders der größeren Illustrationen, ist ein vorzüglicher. Die Schweiz, von Gsell-Fels. Mit Holzschnitten nach Bildern und Zeichnungen diverser Künstler. 1. Band. Vom Genfer See über den St. Gotthardt und Vierwaldstätter See ins Berner Oberland, gr. 4. (Preis 40 M.) Berlin, Bruckmann. Der vorliegende erste Band dieses Prachtwerkcs entspricht den Er wartungen, welche man bei Besichtigung der voriges Jahr ausgelegten Probeabdrücke stellen konnte, vollständig. Die in den Text gedruckten Illustrationen in Holzschnitt sind sorgfältig, die größeren Ansichten (Photographien) höchst sauber ausgesührt. Goethe's Faust: 1. Theil. Mit 50 Illustrationen von A. Liezen-Mayer und reichen Ornamen ten von Rud. Seitz. Jmp.-Folio. Prachtvoller Lederband. (150 M.) München, Stroeser. Die von unserem größten Dichter so genial entworfene Darstellung unseres nationalen Lebens und die treffliche Schilderung des deutschen Bürger-, Soldaten- und Gelehrtenlebens in unsterblichen Gestalten, wie sie der „Faust" bietet, hat nicht nur unsere eigenen, sondern auch Künstler anderer Nationen veranlaßt, sich öfter an die Bearbeitung dieses dankbaren Stoffes zu wagen. Außer Cornelius, Kaulbach waren es noch besonders Delacroix und Scheffer, welche sich mit den Hauptpersonen der Goctheschen Dichtung beschäftigten. Nachdem vor kurzemKreling es ebenfalls unternommen hatte, und durch seine charakteristische Auffassung der Faustbildcr sich auch allseitige Anerkennung zu verschaffen verstand, hätte man an nehmen können, daß vorläufig mit diesem Unternehmen die illustrirte Faustliteratur ihre» Abschluß gesunden haben würde. Aber eine Be sichtigung der von Stroeser veröffentlichten Ausgabe liefert den Be weis, daß Goethe's unsterbliche Dichtung dem Künstler immer neuen Stoff zu bieten vermag. Liezen-Mayer, ein Meister der neudeutschen realistischen Schule, hat es vermocht, seinen Zeichnungen eine so ori ginelle Auffassung zu geben, daß man ihnen den Charakter einer gründlich neuen Darstellung nicht versagen kann. Eine vorzügliche Beigabe hat das Werk durch die Kompositionen von R. Seitz erhalten, welche in entsprechenden Arabesken und phantastischen Vignetten, durch äußerst gelungenen kräftigen Holzschnitt wiedergegeben, sich würdig den größeren Illustrationen anschließen. Das Werk ist, ab gesehen von seinen trefflichen dreizehn großen Kupferstichen, das Be deutendste, welches die Ausstellung aufzuweisen hatte und steht allen früheren Bearbeitungen des „Faust" wenigstens gleich, übertrifft sie theilweise in Betreff der technischen Ausführung und muß die An erkennung einer durchaus neuen Auffassung beanspruchen. Nach der Schule. Illustrirte Zeitschrift zur Unterhaltung und belehrenden Beschäftigung der Jugend (mit besonderer Berücksichtigung aus die Principien Fröbel's), herausgegeben von Fr. Seidel. 1. Band, gr. 8". (Preis K M.) Leipzig, Hirt L Sohn. Das Buch für meine Kinder. Märchen und Lieder. Mit Holzschnitten nach Original- zcichnungen deutscher Künstler von Jul. Sturm. 4. (Preis 6 M.) Leipzig, A. Dürr. ABC-Buch für kleine und große Kinder, ge zeichnet von Dresdener Künstlern. Mit Erzählungen und Lie dern von R. Rcinik. 4. (Preis K M.) Derselbe Verlag. Deutsche Jugend. Jugend- und Familienbibliothek, herausgegeben von I. Lohmeyer, unter künstlerischer Leitung von O. Pletsch. Lexikonform. 8.und S. Band, geb. (Preis 16 M.) Derselbe Verlag. Vorstehende vier Werke sind durch Inhalt und Ausstattung dem Besten, was die illustrirte Jugendliteratur aufzuweisen hat, zur Seite zu stellen. Der zerbrochene Krug von Kleist, mit Illustrationen von O. Menzel. 322 '
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