Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18770903
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187709032
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18770903
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-03
- Monat1877-09
- Jahr1877
-
3293
-
3294
-
3295
-
3296
-
3297
-
3298
-
3299
-
3300
-
3301
-
3302
-
3303
-
3304
-
3305
-
3306
-
3307
-
3308
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lot, 3. September. Nichtamtlicher Theil. 3297 Misccllcn. Zum IlebersetzungLwesen. — Die Vossische Zeitung vom 25. Aug. schreibt: „ . .. Eine zweite llebersctzung des belletristischen Werkes »Der Amerikaner von Henry James« ist bei Fr. Wilh. Grunow in Leipzig erschienen und wird von dieser Berlagshand- lung mit folgender scharfer Anklage eingesührt: »Diese Ausgabe von „Der Amerikaner" ist die einzige vom Verfasser autorisirte. Es wird hierauf ausmerksam gemacht, da eine in Stuttgart bei A. B. Auerbach erschienene Ausgabe sich unrechtmäßigerweise — gegen die ausdrückliche Verwahrung des Autors — gleichfalls autorisirt nennt, dazu durch den Bearbeiter einen Schluß erhalten hat, der voll ständig von dem des Originals abwcicht und nach dem Urtheil des Hrn. Henry James selbst — sehr einfältig ist.« — So sehr wir uns auch freuen, in dieser von vr. Moritz Busch angefertigten Ucber- tragung die von uns bereits gerügte Abweichung vom Urbilde durch eine correcte Wiedergabe des Schlusses aufgehoben zu sehen, so be dauern wir andererseits doch lebhaft, daß der Mangel an einem alle civilisirten Länder umfassenden Vertrag zur Schätzung des Urheber rechtes die beiden betreffenden Firmen zu einer so überflüssigen Con- currenz verleitet hat. Angesichts einer derartigen sich häufig wieder holenden Krastvergeudung ist der Wunsch nach einer Regelung des gcsammten Uebersetzungswesens nur allzu berechtigt. Die Einfuhr der ausländischen Geistesproducte könnte, falls sie einer einheitlichen, sachverständigen Leitung unterstellt würde, einen weit ehrenvolleren Rang auf dem literarischen Markte einnehmen, als es jetzt der Fall ist. Wäre es nicht möglich, in Berlin oder Leipzig einen Verein zu gründen, dessen Ausgabe es ist, die Verleger und Uebersetzer auf ge diegene, noch nicht in Beschlag genommene Werke aufmerksam zu machen und von jenem unersprießlichen Wettlauf nach einer mög lichst frühzeitigen Herausgabe der internationalen Erzeugnisse zurück zuhalten, welcher dazu beiträgt, die Uebersetzungskunst zu einer Fabrikarbeit hinabzudrücken? A. P." Aus Baden, Mitte August. Die zu Beginn dieses Monats in Carlsruhe eröfsnete „Kunst- und Gewerbe-Ausstellung für das Großherzogthum Baden" ist seitens der polygraphi schen Gewerbe des Landes sehr reich beschickt worden. Da die Mehr zahl der größeren Druckereien Badens auch selbst verlegt und so mit dem Buchhandel in directer Verbindung steht, so dürsten einige Notizen darüber an dieser Stelle von Interesse sein. An erster Stelle nenne ich, obwohl sie bei der bereits erfolgte» Preisverthei- lung nur die bronzene Medaille erhielt, die G. Braun'sche Hof buchdruckerei in Carlsruhe, welche eine hübsche Collection ihrer Musterbücher für Schwarz-, Bunt- und Placatdrucke, ihrer Schrift proben, Verlagswerke, Stereotypplatten und ihrer Papiere (Fabrik in Bruchsal) ausgestellt hat. Die Firma beschäftigt z. Zt. 70 Arbei ter und ist hier als Specialität für schnelle Herstellung umfangreicher Druckarbeiten bekannt. Neben ihr ist zu nennen Moritz Schauen burg in Lahr, welchem für feine bekannten Druckarbeiten und Ver lagswerke, für ferner ausgestellte Holzschnitte, galvanische und zinko- graphische Kopien,für seine Notensätze und Schriftgießerei-Erzeugnisse die goldene Medaille zutheil wurde. Die Firma hat ein Personal von 124 Arbeitern. In ihrem Berlage erscheinen gegenwärtig alljährlich nicht weniger als 250 verschiedene Arten von Kalendern, wie sic selbst angibt, und zwar 100 Wand-, 95 Blatt-, 15 Taschen-, 10 Portemonnaie- und Brieftaschen-, 30 Pult-, Bau-, Gewerbe- und Geschäfts-Kalender, darunter vor allem der Lahrer hinkende Bote, der es seit dem Jahre 1800, wo er zum ersten Male in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschien, für das nächste Jahr auf einen Absatz von einer Million bringen wird, oder es doch wenig stens dahin bringen will. Die goldene Medaille erhielt auch I. Veith in Carlsruhe für seinen trefflichen lithographischen Ver lag. Mit der bronzenen Medaille wurde Carl Ferd. Heckel's in Mannheim bekannter lithographischer (Musik-) Druck und Ver lag ausgezeichnet, welche Firma durch die Herausgabe der ebenfalls ausgestellten „Alpenflora" (916 nach der Natur Photographirte und colorirte Bilder) sich ein schönes Denkmal gesetzt hat. Neben diesen Firmen erhielten noch die silberne Medaille Ludw. Geisen- dörfer in Carlsruhe für seine lithographischen Drucksachen und die W. Haspcr'sche Hofbuchdruckcrei (A. Horchler u. F. Gockel) ebendaselbst für allerhand Buch- und Steindruckarbciten, darunter die bekannten Parallelwörterbücher in vier Sprachen: Russisch, Französisch, Deutsch undEnglisch; sowie die bronzencMedaille J.A. Pecht in Konstanz (Specialität für Farbendruck). — Der Aus stellungskatalog, herausgegeben von der großh. Landesgewerbehalle (Verlag der G. Braun'schcn Hofbuchdruckerei, 149 S. mit 2 Plänen in Farbendruck. 1 ^!), zeichnet sich durch die interessante statistische Beigabe über Betrieb, Ausdehnung re. der Geschäfte der einzelnen Aussteller vortheilhaft aus und hat dadurch bleibenden Werth er halten. v. Ausstellung von Arbeiten der vervielfältigenden Kün sie im Bayerischen Gewerbemuse um zu Nürnberg. — Unter den zahlreichen, nahezu 3000 Nummern umfassenden Aus stellungsgegenständen nimmt eine Sammlung von Titelverzierungen, Initialen, Randverzierungen und Druckerzeichen aus dem IK.Jahr- hundert hervorragend die Aufmerksamkeit in Anspruch. Mehr als 50 Blätter enthalten Titelverzicrungen von Werken, welche in Augsburg, Basel, Berlin, Cöln, Erfurt, Frankfurt a/M, Hagenau, Leipzig, Mainz, München, Neuburg, Nürnberg,Oppenheim,Straß burg, Wittenberg und Zürich gedruckt wurden. Nahezu 50 Blätter enthalten Initiale», Druckerzeichen und Randvcrzierungen der her vorragendsten deutschen Druckereien, zumeist von hervorragenden Meistern gezeichnet und geschnitten. 44 Blätter enthalten Initialen von Peter Flötner. Diese Blätter bieten einen Schatz von Vorbil dern für unsere Zeit, die Zeichner, Holzschneider, Graveure und Buchdrucker nicht genug würdigen können. Im Anschluß an die ausgestellten Leistungen des älteren Buchdruckes, welcher für die Schriften außerordentlich mannigfaltiges Material bietet, bildet diese Sammlung eine illustrirte Geschichte des Holzschnittes für Bücherzierrath, wie dieselbe noch nirgends zusammengcstcllt wurde. — Aussteller sind die Herren A. F. Butsch in Augsburg und Director v. Hefner-Alteneck in München. Pcrsonalnachrichten. Herr Adolph Müller in Brandenburg a/H. hat vom König von Preußen den Kronenorden 4. Classe erhalten. Herr Carl Bolhoevener (Kunstverlagshandlmig, verbun den mit einer Anstalt für Lichtdruck) in München ist in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiete der vervielfältigenden Kunst von dem Freien Deutschen Hochstist in Frankfurt a. M. zu dessen Ehren mitglied und Meister ernannt worden. Am 29. August verschied nach längeren Leiden, im 62. Lebens jahre, Herr Fried r. Wilh. Grunow, Besitzer der Firmen F. L. Her- big und F. W. Grunow hier. Der Verstorbene war ein geschäfts tüchtiger und sittlichernster Mann, der sich dadurch um die Interessen seines Standes sehr verdient gemacht hat. Sein Andenken bleibe in Ehren! »Le Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen ans den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — AussStze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Berlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkundc — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Bcr leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirnng.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht