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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1936
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- Deutsch
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Nummer 15S, 11. Juli 1M6 fachgeschäste ist die stärkste Steigerung des Umsatzes bei den Geschäf ten zur Deckung männlichen Bckleidungsbcdarfs fcstzustellen. Auch in den Wirk- und Strickwarengeschäften nahmen die Umsätze beträchtlich zu (um 20"/»). Ein leichter Umsatzrückgang ergibt sich dagegen aus den Berichten der Kleiderstoffgeschäfte. An der Aufwärtsbewegung der Umsätze des Textileinzelhandels gegenüber dem Jahre 1935 sind Preissteigerungen in geringem Umfang beteiligt. Der Bekleidungsindex ohne Schuhe ist in diesem Zeitraum um 1,4"/° gestiegen. Von der Gesamtsteigerung der Umsatz werte in den Textilwarcnfachgeschäftcn seit 1933 ist ebenfalls ein ge wisser Teil auf Preiserhöhungen zurückzuführcn. Seit 1935 steht die Steigerung des mengenmäßigen Absatzes und — wie angesichts des Charakters des Pfingstbcdarfs besonders gesagt werden darf — auch der Qualitäten besonders deutlich im Vordergründe. Die Schuh- warenfachgeschäste haben ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 31,2"/» vergrößert. Diesem Geschäftszweig hat vor allem die ver änderte Lage des Pfingstfestes eine besondere Erhöhung der Mai umsätze gebracht. Gegenüber 1934 beträgt die Umsatzvermehrung hier nur knapp I0°/°. Ein besonderer Einfluß von Preisäuderungen dürfte im ganzen nicht festzustellen fein. In der Gruppe des Hausrats und der Einrichtungsstücke steht auch in diesem Monat der Möbelfach handel wieder mit einer Umfatzsteigerung von 25,8°/° voran. In dieser Belebung wie auch in der Zunahme der Umsätze von Ofen und Herden kommt in erster Linie die anhaltende Neuerrichtung von Haushaltungen zum Ausdruck. Die Umsätze des Funkhandels lagen im Mai mit einer Steigerung um 18°/» gegenüber 1935 günstiger als es in, bisherigen Verlauf des Jahres gegenüber dem Vorjahr festzu- stcllen war. Im Handel mit Sportartikeln und -bekleidung ist — offenbar unter Einfluß der Lage des Pfingstfestes — die Umsatz zunahme um rund 30"/« günstiger als in den Vormonaten. Den Ein druck zusätzlicher Bedarfsdeckung erweckt die Umsatzsteigerung im Uhrenhandel um 15"/». Ähnliches dürfte von der Umsatzbelebung im Blumenhandel gelten. Die Umsätze des Drogenhandels blieben auch in diesem Monat hinter der Aufwärtsbewegung der Umsätze anderer wichtiger Bedarfsgruppen zurück. Im Handel mit Büromaschincn und Organisationsmitteln liegt die Steigerung um knapp 19"/» etwas über dem Durchschnitt der bisherigen Umsatzerhöhungen im laufen den Jahre. Auch der Umsatz der Kraftsahrzcughandlungen ging seinem Anstieg nach gegenüber dem Vorjahr etwas über die Ergebnisse der bisherigen Monate des Jahres hinaus. Das gleiche gilt von der Umsatzgestaltung der Garagen und Tankstellen und der Landmaschi nenhandlungen.« Im Hinblick auf die auch im Buchhandel seit Jahren durch- gesührte und vom Börsenverein treuhänderisch verwaltete Be triebsstatistik verdient eine Verlautbarung im letzten Heft der Nachrichten des Reichskuratoriums für Wirtschaftlichkeit Beach tung. Nach einigen älteren, durch das Vorbild des Buchhandels mit beeinflußten Vorläufern ist neuerdings die Statistik in zahl reichen weiteren Zweigen des Handels planmäßig ausgebaut worden. Der Bedeutung dieser Arbeit kann sich ja auch die Praxis nicht verschließen. Der erwähnte Beitrag »Der Betriebs- Vergleich im Handel- legt die Ziele des Betriebsvergleichs dar, der dazu diene: I. Den an der Gemeinschaftsarbeit teil nehmenden Kaufmann zur Beachtung der Lage und der Vor gänge in seinem eigenen Betrieb zu erziehen. Die Reichsgruppe Handel lege auf diese Erziehungsarbeit einen besonderen Wert. 2. Auf dem Wege des Erfahrungsaustausches würden den ein zelnen Betrieben die Erfahrungen vieler Betriebe vermittelt. Für den einzelnen Betrieb ständen nunmehr Kennzahlen und Richt zahlen zur Verfügung; Richtzahlen vor allem auf dem Gebiet der Entwicklung der Personalleistung, des Umsatzes, des Laden umschlags, der Schulden und der Außenstände und der Kosten. 3. hätten die Arbeiten der Handelsforschung Bedeutung für die gewerbliche Organisation und für die Wirtschaftsführung. Alles das trifft auch auf den Buchhandel zu, und es ist zu wünschen, daß die Beteiligung an seiner statistischen Berichterstattung dem Wunsche des Vorstehers entsprechend sich erweitert. Im Hinblick darauf trifft es sich gut, daß gerade in den letzten Wochen auch in USA. und sogar in England Veröffentlichungen erfolgt sind, die beweisen, daß man dort nicht minder größten Wert aus der artige statistische Erhebungen legt und sie wohl zu nutzen versteht. Zugleich geben diese und ähnliche Veröffentlichungen aus den skandinavischen Ländern Zahlen an die Hand, die recht aufschluß reiche Vergleiche gestatten. Allerdings ist nicht jede Einzelheit vergleichbar. Dazu sind die Verhältnisse in den einzelnen Ländern doch zu verschieden. Auch die Bcrechnungsmethoden stimmen nicht restlos überein; immerhin sind die Grundfeststellungen öergleich- bar. Die Erhebungsbasis ist in USA. am breitesten; dort sind rund 1000 Betriebe ersaßt. In England ist die Basis am schmälsten; es liegen nur vier repräsentative Berichte zugrunde. Die Erhebungen beziehen sich hier wie bei den für Deutschland gegebenen Zahlen auf 1935. Die schwedische ist die älteste; sie stammt aus dem Jahre 1928 und verwertete sechzehn Meldungen. Die norwegische stammt aus dem Jahr 1931 und konnte Fragebogen von 52 Firmen verwerten. Die deutsche Durchschnittsberechnung beruht auf nicht ganz hundert Einzelnieldungcn. JnVom-Hundert- Zahlen, immer auf den Umsatz bezogen, ergibt sich folgendes Bild: Teutschld. USA England Schweden Norwegen Umsatz .... 100.00 100.00 100 00 100.00 100.00 Anschaffungen . 68.96 65.00 74.41 72 20 76.00 Bruttonutzen. . 31.04 35 00 25.59 27.80 24.00 ' ' ' 24.85 30.00 21.85 24.30 18.40 10.14 12.50 8.56 11.20 9.80 Mieten .... 4.08 7.50 5.59 3.50 3.90 Werbung . . . 1.30 2.80 5.30 0.80 0 50 Für die Beurteilung der Lage auf dem Markt des wissen schaftlichen Buches liefert das vor kurzem veröffentlichte neue Jahrbuch der deutschen Bibliotheken aufschlußreiches Zahlen material. Für 55 wissenschaftliche Bibliotheken des Reiches lassen sich vergleichbare Feststellungen machen. Ihr Gcsamtetat betrug 1933/34 rund 4.245 Will. RM, 1934/35 4.2 Will. RM. Das ist ein Unterschied nur von gut 1"/°. Die für Anschaffungen verfüg baren Mittel werden aber für 1933/34 mit 2.424 Mill. RM aus gewiesen, für 1934/35 mit 2.264 Mill. RM. Hier ist der Unter schied schon 6.6°/». Der Anteil der für Anschaffungen verfügbaren Mittel am Gesamtetat ging dabei von rund 57°/° im Jahre 1933/34 aus 54°/° im Jahre 1934/35 zurück. Zieht man frühere Zeiten zum Vergleich heran, so zeigt sich eine noch größere Verschiebung. Ich verweise hier auf die Untersuchungen der Bibliotheksetats, die vor Jahren Gerhard Schönfelder in meinem Seminar durchgeführt hat (vgl. Börsenblatt 1927 Nr. 216). Die Entwicklung ist wohl hauptsächlich durch den Rückgang an Gebührencinnahmen infolge Schrumpfung der Studcntenzahlen beeinflußt. Deu Buchhandel interessieren aber vor allem auch die Verschiebungen in der inne ren Zusammensetzung der Einkäufe. Hier lassen sich für fünszig Büchereien vergleichbare Zahlen geben. Zieht man auch hier die früheren Ermittlungen heran, so zeigt sich folgendes Bild. Es entfielen von den Anschaffungen auf 1912/13 I92S/28 1930/31 1933/3« 1934/35 Neue Einzelwerke. . 19-8°/° 27.2°/, 21.0°/, 23.1°/, 2S.6°/> Fortsetzungswerke und Zeitschriften . . . ö4.g°/, nz.g°/o 68.0°/, 69.0°/ 6S.S°/ Antiquariat .... 25 90/, >8. SN, 110°/° 79°/ 8.9°/ lvo.otzh 100.00// 100.0°/ I00.0N, 100.0°/ Am stärksten sind also offensichtlich die Antiguariatsbezüge ge drosselt worden. Der Aufwand für neue selbständige Publikationen hat sich anteilmäßig gesteigert. Mengenmäßig dürfte sich der Ab satz aber kaum verändert haben. Hier spricht einmal der Preis abbau des wissenschaftlichen Verlags seit 1931 mit; zum andern sind absolut ja die Beschasfungsetats insgesamt gekürzt worden. Da der Anteil der Fortsetzungswerke mit 20—23"/» seit der Vor kriegszeit ziemlich stabil geblieben ist, haben im übrigen die Zeit schriften sehr stark leiden müssen. Dem Eindruck nach war alles das ja Wohl schon bekannt. Die obigen Zahlen werden aber doch als Bestätigung wertvoll sein. 623
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