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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1936
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
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Nummer 122, 28. Mat 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel (RM 1157,2 j. V.). — Hinsichtlich der Liquidität ist festzustellcn, daß eine Mehrdeckung der kurzfristigen Schulden durch flüssige Mittel und Außenstände in Höhe von RM 98,1 (RM 372,1 Minderdeckung i. V.) vorhanden ist, sodaß unter Berücksichtigung der Betricbsvorräte ein Betriebsmittcl-Uberschuß von RM 252,3 (RM 180,8 Betriebsmittel- fchlbetrag i. V.) sich ergeben hat. — Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt gegenüber den Vorjahren einen beachtlichen Betriebsgewinn, der nach Abzug der Aufwendungen RM 210,9 (RM 108,9 i. V) betrug: der Jahresreingewinn stellt sich auf RM 30,5 (RM 69,4 Jahresverlust i. V-). Durch Vergleichsgewinne usw. konnte der Verlustvortrag aus dem Vorjahre in Höhe von RM 634,5 auf RM 238,6 vermindert werden. — Wenn der Betrieb im letzten Geschäftsjahre günstigere Erträgnisse als in den Vorjahren a^fweisen konnte, so ist dies hauptsächlich darauf zurllckzuführen, daß die Beschäftigung zufriedenstellend war und das ganze Jahr hindurch anhielt, sodaß eine größere Anzahl Volksgenossen neu eingestellt werden konnte; im Jahre 1935 bestand die Gefolgschaft aus 564 Mitgliedern. Der Gesamtumsatz stieg um 15°/o, in einzelnen Abteilungen sogar um 25°/o. Auch im laufenden Jahre konnten die Um sätze weiter gesteigert werden. Nach ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 1935 hat die M a t g r a — Materialbeschaffungs stelle für das graphische Gewerbe A. - G. in Leipzig im letzten Geschäftsjahr ein be friedigendes Ergebnis erzielt. Bei ausreichenden Abschreibungen stellte sich der Jahresgewinn auf NM 11,5 (in 1000 NM) gegen 12,7 NM im Vorjahre, aus dem 4°/o Dividende verteilt wurden. Im einzelnen be trugen die Anlagewertc NM 0,7 (RM 4,1 i. V.) und die Bctriebswcrte NM 339,2 (RM 322,4 i. V-). Dem Eigenkapital in Höhe von RM 335,0 (NM 323,1 i. V.) standen an Verbindlichkeiten nur NM 6,9 (RM 5,3 i. V.) gegenüber. Einschließlich der Betricbsvorräte weist die Bilanz einen Betriebsmittel-Uberschuß von RM 332,4 (NM 317,1 i. V.) auf. Der Umsatz betrug RM 425,4 (NM 433,3 i. B.), konnte aber in den ersten Monaten des laufenden Jahres infolge Hinzunahme neuer Ver kaufsobjekte wesentlich gesteigert werden. Restposten im englischen Buchhandel Die Frage der Remainders, auch Book-Bargains genannt — im deutschen Buchhandel sagen wir dafür Restposten, Partieartikel oder modernes Antiquariat —, wird in der englischen Fachpresse immer wieder erörtert. So ist kürzlich im »Lookseller« (Nr. 1581) ein aus führlicher Aufsatz von I. Dobson erschienen, dem wir einiges ent nehmen. Es handelt sich dabei in England wie bei uns um Bücher in neuem Zustand, die unter dem ursprünglichen Ladenpreis angeboten werden. Daß es sich dabei oft um sehr gute Bücher handelt, ist be kannt. Und doch hatte — wir sprechen von England — manche Firma eine große Abneigung, solche Bücher zu vertreiben. Man glaubte das Ansehen des Geschäfts dadurch zu schädigen, und es gab Buchhandlun gen, die sich grundsätzlich nicht damit befassen wollten. Die schönen neuen Bücher, die zur Hälfte oder noch weniger des Preises, den sie vor kaum zwei Jahren gekostet hatten (früher gab es überhaupt keine Zeitgrenze), angeboten werden, lenken den Bllcherkäufer vom Erwerb von Büchern zum Ladenpreis ab. Es entsteht im Publikum häufig die falsche Meinung, jedes Buch zu herabgesetztem Preis erwerben zu kön nen, wenn man lange genug wartet. Auch wird der Verkauf der am Lager befindlichen Bücher, die als sogenannte Ladenhüter nur unter dem Ladenpreis verkäuflich sind, beeinträchtigt, denn der Vergleich mit den wie neu ausseheuden »Remainders« fällt sehr zu ungunsten der Ladenhüter aus. Sicher gibt der herabgesetzte Preis dem Buch ein gewisses Minder wertigkeitsgepräge und mancher Verfasser ist sehr beleidigt, wenn der Verlag mit dem Vorschlag der Verramschung an ihn herantritt. Es handelt sich aber vielfach nicht um minderwertige Bücher, sondern ent weder um Bücher, die keinen Erfolg hatten oder deren Preis möglicher weise von Anfang an zu hoch gegriffen war, sodaß die dafür in Betracht kommenden Käufer das Werk zwar gern gekauft hätten, aber wegen des Preises davon absehen mußten. Oder es sind Werke, deren Auflage zu hoch bemessen war. Zuletzt fallen unter die Restposten Bücher, auf die der Name Ramsch tatsächlich zutrifft, wertlose Erzeugnisse, Romane ohne Wert, Reisebeschreibungen ohne Interesse, illustrierte Werke mit gutem Text aber mit wertlosen Bildern oder mit schlechtem Text und guten Bildern. Den Käufer aber lockt stets der niedrige Preis. Er kauft eher ein Buch, bas früher 20 Schilling gekostet hat, für 10 Schilling, als eine billige Ausgabe von diesem Buch. Daher sollte nach Dobsons Ansicht es verboten sein, die im Preise herabgesetzten Bücher neu her zustellen und weiter als Restposten zu verkaufen, wie man es z. B. mit einer Naturgeschichte gemacht hat. Das Werk hatte sehr gute Tafeln und kostete ursprünglich 21 Schilling. Dieser Preis war aus 6 Schilling herabgesetzt und man hat das Werk zweimal nachgedruckt und weiter als Restposten statt 21 Schilling für 6 Schilling angeboten. Diese Art Preisherabsetzung grenzt an Betrug. Es ist ferner nicht angängig, daß ein großer Rest der teueren Erstausgabe herabgesetzt wird und gleichzeitig eine billige Neuausgabe erscheint. Ein nicht gering zu ver anschlagender Nachteil der »Remainders« ist ihre Wirkung auf das Publikum, denn wie kann es überzeugt werden, daß Bücher nicht teuer sind, wenn es die vielen im Preis herabgesetzten Bücher sieht. Es wird meist nicht daran denken, daß Restposten Bücher sind, an denen der Verleger verliert. Auch in England unternimmt der Verleger nicht selbst den Ver trieb der Restposten. Es gab schon immer eine kleine Anzahl Firmen, die sich entweder ganz oder nebenbei mit dem Verkauf der Restposten an den Buchhandel befaßten. Bekannt sind die Firmen Glaisher in London, Grant in Edinburgh, Hesfer K Sons Ltd. in Cambridge und auch das Großsortiment Simpkin Marshall in London. Diese und noch einige andere Firmen bringen zweimal im Jahre mitunter recht um fangreiche Kataloge von Restposten heraus. Ein solcher Katalog der Firma W. Hesfer L Sons in Cambridge zeigte auf 160 Seiten über 3l»00 herabgesetzte Bücher an. Zweimal im Jahre kommen die Reisenden zum Sortiment, um die neuesten Erwerbungen des modernen Antiquariats vorzulcgen. Es kommt auch häufig vor, daß ein Werk bald ausverkauft ein Problem der Zeit berührt. Dann kann es Vorkommen, daß der Preis bald den früheren Ladenpreis übersteigt. Ganz im Gegensatz zu den früheren Gepflogenheiten im deutschen Buchhandel erfolgen die Restverkäufe in England von jeher sehr bald, nachdem sich der Ver leger von der geringen Gangbarkeit überzeugt hat. Als Gegenbeispiel sei ein Buch erwähnt, das dlovum l'estamenteim Ooptionm von D. Wilkins, das 1716 bei der Oxford Nniversity Preß erschien. Der ur sprüngliche Ladenpreis von 12/6 blieb unverändert und das Buch ging durch die Verlagskataloge des 18. und 19. Jahrhunderts, bis im April 1907 das letzte Exemplar zum Originalpreis verkauft wurde und das Werk aus den Katalogen verschwand. Robert Jahn. Erste Ostpreutzische Buchhändler-Freizeit In Sarkau, einem reizenden, kleinen Fischerdorf auf der Kurt- schen Nehrung, findet vom 26. Juli bis 2. August die erste ostpreußische Buchhändler-Freizeit statt. Leiter: Hans Köster, Königstein a. Taunus. Hauptreferenten: Universitätsprofesfor Fr. Forst ho ff, Königsberg: Albrecht Erich Günther von der Hanseatischen Verlagsanstalt, Hamburg. Thema: Der Anteil des Buches an der politischen Bildung und Gestaltung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich dabei kurz um folgendes: Von der Mitte des vorigen Jahrhunderts an wurde der Staat wesentlich durch die bürger liche Bildungsschicht getragen. Das Buch wird die Form, in der die bürgerliche Bildungswelt sich literarisch ausdrückt. Wenn auch in der Zeit bis zum Weltkrieg große, programmatische Bücher von nachhal tiger Wirkung nicht geschrieben werden, so ist der Anteil des Buches an dem politischen Geschehen doch bedeutend. Die Nachkriegszeit zeigt eine neue Lage. Obgleich Film und Rundfunk als neue Formen geisti ger Mitteilung entstanden sind, ist das Buch als literarische Ausdrucks form politischen Willens nicht nur an erster Stelle geblieben, sondern stärker hervorgetreten als je zuvor. Das Thema wird in durchaus leichtverständlicher Form behandelt werden und daneben soll für jeden reichlich Zeit bleiben, die er der Erholung widmen kann. Auch für gute Unterhaltung wird gesorgt sein: So soll unter anderem der durch sein Buch »FUnfkirchen« rasch bekannt gewordene Dichter Ottsried Graf Finckenstein aus seinen Werken 483
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