Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1936
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- 1936-04-09
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- 09.04.1936
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nummer 85, 9. April 1936 Eis und strahlender Sonnenschein über flimmerndem Fels, ge trennte Liebende und dunkle Existenzen, alles das wob sich in buntem Wechsel um die Gestalt des Wetterwarts, den ich mir nun wieder in allen möglichen Erscheinungsformen vorstellte . . . lind der Schluß war — wie immer bei meinen Ritten ins unend liche Reich der Gedanken — eine geradezu wütende Spannung, wie nun das Buch selber beschaffen sei. Am nächsten Morgen kaufte ich es — da steht es — und am nächsten Abend las ich es. Das ist nun aber das Seltsame: Fast nie bin ich von der Lektüre enttäuscht gewesen, fast immer gab mir das Buch viel mehr, als ich je ersinnen könnte, es war viel, viel schöner als alle Ausge burten meiner Phantasie und erschien mir als die Krönung aller meiner Mutmaßungen. . .« Einige Tage nach dieser Unterhaltung blätterte ich in meinem Jean Paul, und da ich meiner Seele eine ganz besondere Sonn tagskost gönnen wollte, wählte ich das »Leben des vergnügten Schulmeisterleins Maria Wuz«. Wenn Du, lieber Leser, wieder einmal wissen willst, was das heißt: .glücklich sein', dann lies die Seiten über den »elysäischen Zwischenraum zwischen dem 13. Mai und dem 9. Julius«! Du wirst Dich von einer geradezu kindlichen Seligkeit angehaucht fühlen, und vielleicht . . ., daß Dir das Herz im Leibe brennt vor Sehnsucht! Ich hatte mich noch nicht weit in das Büchlein hineingelesen, als ich einen köstlichen Fund machte. Da steckte ich das Büchlein zu mir und ging hinaus zu dem stillen Menschen am Rande der Großstadt. »Da-, sagte ich zu ihm, -da hast Du nun Deinen radikalen Bruder, Du Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts!« Und dann lasen wir lächelnd, was Jean Paul Richter über sein Schulmeister lein Wuz zu berichten weiß: »Der wichtige Umstand, bei dem uns, wie man behauptet, so viel daran gelegen ist, ihn vorauszuhören, ist nämlich der, daß Wuz eine ganze Bibliothek — wie hätte der Mann sich eine kaufen können — sich eigenhändig schrieb. Sein Schreibzeug war seine Taschendruckerei; jedes neue Meßprodukt, dessen Titel das Meisterlein ansichtig wurde, war nun so gut als geschrieben oder gekauft, denn er setzte sich sogleich hin und machte das Produkt und schenkt' es seiner ansehnlichen Büchersammlung, die, wie die heid nischen, aus lauter Handschriften bestand. Z. B. kaum waren die physiognomischen Fragmente von Lavater da, so ließ Wuz diesem fruchtbaren Kopse dadurch wenig voraus, daß er sein Konzept papier in Quarto brach und drei Wochen lang nicht vom Sessel wegging, sondern an seinem eigenen Kopse so lange zog, bis er den physiognomischen Fötus herausgebracht — er bettete den Fötus aufs Fensterbrett hin — und bis er sich den Schweizer nachge schrieben hatte.« Wir schwiegen eine Weile. »Ja«, sagte dann der Stille und strich unbewußt mit weicher Hand über die Seiten des Büchleins, »aber meine Eigenart, die ist doch wohl für alle, die vom Buche leben, erträglicher . .Recht hat er! Ausfall des Börsenblattes am Ostersonnabend Am Ostersonnabend bleibt die Geschäftsstelle geschlossen. Das Börsenblatt erscheint an diesem Tage nicht. Ermäßigte Amsatzsteuer der Verleger In der Zeitschrift Druck und Papierverarbeitung, dem Amtlichen Organ der Wlrtschaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung, ist in Nr. 10 des laufenden Jahrgangs S. 128 unter Bezugnahme aus ein noch nicht rechtskräftiges Urteil des Finanzgerichts Leipzig die Behauptung aufgestellt worden, der Verleger könne den ermäßigten Steuersatz von 0,5°/» auch dann nicht mehr in Anspruch nehmen, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, die in dem Börsenblattaussatz unseres Mitarbeiters, Rechtsanwalt vr. Runge, vom 19. Februar 1935 zusammengestellt worden sind. Aus dieser Veröffentlichung hat die Fachgruppe 5 Buchbinderei der genannten Wirtschastsgruppe so gar die Berechtigung hergeleitel, in einem Rundschreiben vom 5. März 1938 an alle ihre Mitglieder auf diese angeblich veränderte Rechts lage hinzuweisen mit der Folge, daß die Buchbindereien dieses Rund schreiben jetzt den Verlegern entgegenhalten. Hierzu sei ausdrücklich folgendes sestgestellt: 1. Das Urteil des Finanzgerichts Leipzig beruht auf un richtigen tatsächlich und rechtlichen Voraussetzungen und steht im Widerspruch mit der bisherigen Rechtsprechung des Neichssinanzhoss zum alten Umsatzsteuergesetz, der ln dem Urteil vom 22. Februar 1935 lNeichzsteuerblatt 1935, S. 865) seine frühere Rechtsprechung zu 8 7 UStG, nochmals bestätigt hat. Da das neue Umsatzsteuergesetz vom 18. Oktober 1934 hinsichtlich des Zwischenhandelsbegriffes für den Verleger keine Änderung gebracht hat, ist infolgedessen nicht an zunehmen, daß der Reichssinanzhof seinen Standpunkt in der Frage der ermäßigten Umsatzsteuer für Verleger ändern wird. 2. Das Urteil des Finanzgerichts Leipzig ist nicht rechts kräftig, sondern es ist Rechtsbeschwerde an den Reichssinanzhof ein gelegt, dessen Entscheidung abzuwarten bleibt. 3. Bis zur Entscheidung des Neichssinanzhoss ändert sich nichts an dem bisherigen Rechtszustand, und die Verleger können in der bisherigen Weise unter den bekannten Voraussetzungen den ermäßigten Steuersatz von 0,5"/« nach wie vor in Anspruch nehmen. Freizeitwoche in Schwaben Im Juli veranstalten die Gaue Württemberg und Bayern ge meinsam eine Freizeit am Bodensee. Die Leitung haben wieder, wie schon im Jahre 1934, Berusskamerad Gerhard Schönfelder von der Rcichsschulc in Leipzig und Bllchereibirektor vr. Johannes Beer, Frankfurt, übernommen. Im Nahmen des Themas »Deutsche Geschichte im deutsche» Schrifttum« werden die großen deutschen Ge schichtsschreiber, Grundfrage» alter und neuer Geschichtsauffassung, der historische Roman und die historische Erzählung behandelt. Ge nauere Angaben über das Arbeitsprogramm, die Gastreserenten, Zelt und Ort folgen noch im April an dieser Stelle. Alle Arbeitskame raden aber aus dem Reich und besonders aus Snddeutschland, die Lust haben, an dieser Freizeit teilzunehinen, werden gebeten, schon jetzt ihre vorläufigen Anmeldungen zu senden an Gausachfchasts- berater Wilhelm Hohloch, Stuttgart, Neckarstraße 188. Internationaler Autoren-Kongreß in Berlin Der XI. Kongreß der vonköckäration Inlsrnationsls clss ScxnetSs ck'/luteurs st LampoÄtsurs findet ans Einladung des Verbandes Deutscher Biihnenschriftsteller und Bllhnenkomponisten und der Stagma vom 1k. bis 23. Mai in Berlin statt. Unter dem Vorsitz von Exz. Dlno Alfieri, dem Präsidenten der ConfödSration, wurde in Paris folgende Tagesordnung für den Kongreß ausgestellt: 1. Rechenschaftsbericht über die Arbeit der verschiedenen Bundes abteilungen seit dem Kongreß von Sevilla. 2. Bericht über die Konfe renz zwischen den Urheber- und den Industrievereinigungen und über die Beziehungen zu den Verbrauchern. 8. Vorbereitung der Revision der Berner Übereinkunft. 4. Satzungsänderungen. Dem Arbeitsausschuß für den Kongreß gehören an: Heinrich Bolten-Baeckers, Billy Bredschneider, Hans-Martin Cremer, Hugo Nasch, Leo Ritter, vr. Hans-Fritz von Zwehl. Generalsekretär ist vr. Clemens Graf von Westphalen. Der Presseausschutz besteht aus Heinrich Bolten-Baeckers (Verband Deutscher Bühnenschriftsteller und Biihnenkomponisten e. V.j, Hans-Marlin Cremer (Bernfsstand deut scher Textdichter) und Leo Ritter sStagma). Personal«« chrichten Der Präsident der Neichskulturkammer, NeichSminister vr. Goeb bels, hat den Reichskultursenator Professor vr. Richard Snchen- wirth, Mitglied des Präsidialrats der Reichsschristtumskammer, der wegen Übernahme des Rektorats der Hans-Schemm-Hochschule in Pasing aus seinem Amte als Geschäftsführer der Reichsschristtums- kammer ausscheidet, mit einem Sonderauftrag der Neichskulturkammer v betraut. Sprechsaal Zur Beachtung! vr. Butt, Harburg-Wilhelmsburg, Benningsenstraße 52 — Herm. Nicdziella, Wieschowa, Kr. Beuthen, Hindenburgstraße 53 — Paul Becker, Liibeck, Große Petersgrube 15 (Auskunft erteilt der Deutsche Polizei-Verlag, Lübeck). Leihbücherei H. Penningsfeld in Bielefeld (Auskunft gibt Buch- und Kartenvertrieb »Neue Zeit« in Essen). Wer kennt die Anschrift des von Berlin-Fr., Guts-Muths-Straße 12 unbekannt verzogenen Verlegers Kluge? (Friedrich Steffen, Dort mund). :r!ag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — A sach 274/75. — Druck: Ernst Hedrtch Nach f., Leipzig 0 1, Hospitalstras,, *) Zur Zeit ist P Hauptschrtftleiters: Franz Wagner. — Vcrantw.Anzeigcnlciter: Walter Hersurth, Leipzig. ' Anschrift der Schriftlcitung u. Expedition: Leipzig c I. Gerichtsweg 26. Postschlicb- ''e 11a—18. — DA. 80S0/III. Davon 6700 d. mit Angebotene und Gesuchte Blicker, reisliste Nr. 8 gültig! ^ 332
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