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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1935
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- Deutsch
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X» 265, 14. November 1835. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Anschluß des Verbandes der Buchhändlerorganisationen des Königreichs Iugoslavien Ich bringe hiermit dem Gesamtbuchhandel zur Kenntnis, daß der Börsenverein der Deutschen Buch händler mit dem Verband der Buchhändlerorganisationen des Königreichs Iugoslavien ein Abkommen über den Anschluß an den Börsenverein gemäß § 13 der Satzung des Börsenvereins geschlossen hat. Danach gilt das Gebiet des Verbandes der Buchhändlerorganisationen des Königreichs Iugoslavien, also das gesamte Königreich Iugoslavien, als Vereinsgebiet des Börsenvereins, in dem die buchhändlerischen Ordnungen an zuwenden sind. Leipzig, den 11. November 1935 Baur, Vorsteher Wilhelm Raabe Zum 25. Todestag am 15. November 1935 l>r. N. I>. — »Ich habe nur e i n Vaterland, > das heißt Deutschland-. Dieses Wort des Reichssreiherrn vom und zum Stein, das Raabe seiner späten Erzählung »Hastenbeck« voran stellte, hätte er mit vollem Recht als Leitwort über sein ganzes Lebeuswerk setzen dürfen. Es ist nicht des Dichters Schuld, wenn die Deutschen so sehr spät erkannt haben, daß Raabes Werk und Leben Dienst war, stiller, ernster, von heißer Liebe getragener Dienst am deutschen Volk und an der Seele und den Menschen dieses Volkes. Freilich, er konnte seiner Liebe, seinem deutschen Glauben und Fühlen nicht so hin- und mitreißenden Ausdruck geben wie Geibel, Freiligrath und andere Dichter seiner Zeit. Aber die deutsche Flamme brannte nicht weniger heiß in seinem Herzen als in denen seiner feurigeren Genossen. Raabe wuchs auf in einer Zeit, da Heine und Börne die angcstaunten Größen des Tages waren; da die deutsche Romantik verspottet wurde und Goethe schon fast zu den Vergessenen gehörte; da das deutsche Volk um die Frucht der Befreiungskriege sich betrogen sah (diese Stimmung ist gestaltet in der schönen Erzählung: »Nach dem großen Kriege- und durch die um sich greifenden undeutschen Tendenzen verhöhnt und in schamloser Offenheit genarrt werden durste. In diese Zeit hinein sprach Raabe mit jedem neuen Werk sein schlichtes, warmes, unbeugsames: »Deutschland, ich glaube an dich-. Schon in einem Schulaufsatz schrieb Raabe davon, »wie es doch so herrlich im deutschen Vaterland sei und wie es trotz seiner Zerrissenheit mächtig und groß werden könne-. Denn, so fährt er hier fort, »der alte Geist schreitet noch mächtig durch die deutschen Gaue, und die Bewohner find noch treu und tapfer wie die Helden der Hermannsschlacht-. Und in seinem Frühwerk, der »Chronik der Sperlingsgasse-, möchte er den durch -Not, Elend und Druck- aus dem Vaterland gepeitschten Auswanderern diesen Spruch mit auf den mühevollen Weg geben: »Vergesse ich dein, Deutschland, großes Vaterland, so werde mei ner Rechten vergessen-. Denn diesen »Spruch in aller Herzen, und das Vaterland ist ewig-. Es war nicht einfach, in jener Zeit eine derartige Haltung als Künstler durchzusetzen. Der laute Lärm des damals jahrzehntelang stark westlich orientierten deutschen Lebens übertönte seine Stimme, der das Brausende und das ehrgeizige Gehörtwerden- wollen fehlte. Das schlichte, aber echte Bauwerk deutscher Inner lichkeit, das seine unermüdlich wirkende Hand aufführte, wurde überschattet von den Schwinbelbauten der Gründerzeit, die, kaum errichtet, mit gellendem Getöse in sich zusammenstürzten. Während er nach dem »innersten Punkt des Daseins- spürte, trieb um ihn eine Welt ihr Wesen, die sich an den banalsten Äußerlichkeiten ge nügen ließ und keinen Blick unter ihre schale Oberfläche zu tun wünschte. So kam es, daß er in tiefstem Gegensatz zu seiner Zeit seine Werke schuf; daß er aus voller, innerer Freiheit die heilig sten Werte der deutschen Seele beschwor und gestaltete, während 862 die tobende Masse die Materie, den entseelten, entgotteten Stofs anbetetc. Wenn wir erschrecken wollen bei einem Rückblick aus die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, die zwar den militärischen Sieg der Reichsgründung, in den Jahren darnach aber die Nie derlage der geistigen und kulturellen Unterwerfung unter das Franzosentum brachte, so können wir uns aus Raabes Werken den Trost holen: dies Deutschland, das sich da so laut und ober flächlich gebärbete, war nicht das Deutschland unserer Wünsche und unserer Sehnsucht. Es stand hinter dem lauten Lärmen, in ernster Besinnung, in Einfalt und Größe, der Stunde harrend, da das deutsche Volk sich selbst wieder einmal wolle. Schon machten sich im Gefolge des industriellen Aufstiegs allerlei trübe Erschei nungen bemerkbar, die die Freude an jenem zu dämpfen geeignet waren. Aber in all dem Sausen und Brausen, in all der Hast Bekanntmachung der Geschäftsstelle Liste der Wiederverkäufer in der Schweiz Im Anschluß an die im Börsenblatt Nr. 261 vom 9. Novem ber 1935 veröffentlichte Liste der Wiedervcrkäufer in der Schweiz und die Bekanntmachung des. Vorstehers vom 6. November 1935, wonach grundsätzlich nur solche Firmen in der Schweiz beliefert werden dürfen, deren Inhaber oder verantwortliche Leiter Mit glied des Schweizerischen Buchhändlcrvereins oder in der Wieder verkäuferliste aufgcsührt sind, geben wir aus Veranlassung des Schweizerijchen Buchhändlcrvereins zur Vermeidung von Miß verständnissen noch folgendes bekannt: »Kalender, Gebetbücher, Kirchengesangbücher, Mal- und Zeichenvorlagen sowie Fahrpläne unterliegen keinerlei Ein schränkungen im Vertrieb und können auch an Papeterien und Spezialgeschäfte geliefert werden.« Leipzig, den 14. November 1935. vr. Heß. Bekanntmachung der Beratungsstelle (ftberwachungsstelle) für das Leihbüchereiwesen Wir ersuchen sämtliche Leihbüchereien, keine Bücherverzeich nisse mehr auszugeben, in denen Bücher enthalten sind, die von der überwachungsstelle beanstandet wurden. Es hat sich heraus gestellt, daß derartige nicht gereinigte Verzeichnisse unter das Publikum verbreitet wurden, obwohl die unerwünschten Bücher schon längst abgeliefert waren. Neue Verzeichnisse sind sorgfältig herzustellen. Berlin, den 1. November 1935. Der Leiter: L. Hürter.
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