2078 Nummer 95, 24. April 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel O/s s^s/s/i 6sL/)/'sc/?r/nysn rv^s/- c/s/i /?omo/r Roman, geh. 3.40, in Leinen 5.— Ss/V/ns/- So>Le/7^s,'/uns.- Mit diesem Roman tritt ein neuer Mann, ein neues Ge sicht in den Kreis der Landschaftsdichtung. Oer Titel nennt den Namen des Gutes. Zinckenstein erlebt und gestaltet Las Gut als eine in sich geschlossene Lebenseinheit, die alles Linzeigeschehen mit dem Gesetz ihres Wachsens und Werdens durchwirkt. Oie Natur lebt in diesem Buche auf eine preußische Art. Sie ist von einem Auge gesehen, das weite wittert. Oie Oinge sind knapp und kraftvoll hingestellt. Schlicht und gerade heraus hingesagt, ist alles, mit Wendungen, die packen, weil sie die Vertrautheit mit dem Leben des arbeitenden Menschen bezeugen. Zwei drei Sätze genügen, und ein Mensch, ein Schicksal steht da, der Gleichlauf eines Lebens wird Bild. Gelegentlich findet man die Technik der Andeutung, den feinsten und reizvollsten Kunstgriff des guten Erzählens, schon entwickelt, auch mit leisem verstecktem Humor. Es geht immer etwas vor, die Seiten sind bis zum Rande mit großem und kleinem Geschehnis gefüllt, es geht immer vorwärts. Ls enthält mehr als nur Spannung, es ist ein Stück blutvoller und lebens wahrer deutscher Wirklichkeit. Osllkcüs M/s. ^s/ts/is-' Was diese Menschen erleben, ist der Alltag, die Arbeit und die unlösliche Bindung an die Gemeinschaft und die Heimat, die hier sinnvoll in eines fließen. Oas äußerlich schlichte Thema ist ohne alles Pathos in einer lebendig zupacken den Sprache geschrieben, die den Leser so gut an die innere Spannung heranzutragen versteht, daß er das Buch gerne in einem Zug auslesen möchte. Aus der Kraft eines wirklichen Lebensraumes steigt lebendig die Mär von seiner Gestalt und seinen Schick salen empor. Wir haben hier also weder ein naives Dokument noch eine literarische Konstruktion, sondern einen wirklichen Roman. Xos/srbefss^ M/s. ^s/tu^s.' Jeder, der eine wahre Beziehung zur naturbedingten Lebensgemeinschaft hat, der wird hier wunderbar ausgesprochen finden, was er oft als das ewige Wesen des Dorfes empfunden hat. And so wird er vertrauen haben zu dem Buch. An einem ruhigen epischen Zluß geht der dichterische Bericht von Mensch zu Mensch, vom Gut in das Oorf hinaus auf die Helder und in den Wald und ordnet alles, was lebt und geschieht. Eine Zulle von Gestalten geht durch das Buch» die dem Leser zu immer lebendigeren Menschen werden. Lc/r/sslv/ss/- /Vs-^Mc/i/s/?.' Oer erste Roman eines fungen Dichters, aber nichts ist unreif, übertrieben, mehr gewollt als gekonnt, nirgends eine unwahre Zerrung, alles ist organisch gebaut und straff gespannt. Oie Sprache zeichnet sich durch größte Einfachheit und tiefe symbolische Bildhaftigkeit aus. ^ E u g e n V i e - e r i ch s v e r 1 a g e n a z i