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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1937
- Strukturtyp
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- 1937-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1937
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fördern und ihm einen immer größeren Raum im Herzen des Volkes zu sichern«. Die Wege zur Erfüllung dieser Aufgabe sind sehr verschieden. »An erster Stelle in der Buch pflege des Rundfunks stehen die Besprechungen im Nahmen der Bücherstunde . . . erfreulicherweise findet man es immer häufiger, daß die Zeit von zehn oder fünfzehn Minuten, die gewöhnlich zur Ver fügung steht, auf ein einziges Buch verwendet wird, das besonders wertvoll ist. Die Besprechung mehrere Bücher in der kurzen Zeit gibt dem Hörer kaum einen plastischen Begriff . . . Damit aber diese Besprechungen wirklich den Hörer erreichen, sollten sie am besten zwischen die Sendungen vor allem auch in den Abendstunden cinge- schoben werden«. Die Arbeit geht noch ein auf andere Möglichkeiten: »Eine der wichtigsten liegt in der Vorlesung von Tichterwerken. Ter Rundfunk greift damit gleichsam viele Jahrhunderte zurück, er knüpft an Zeiten an, wo die Kunst des Schreibens und Lesens noch wenig verbreitet war«. Zum Schluß bringt der Verfasser einige Leitsätze, von denen er glaubt, daß ihre Beachtung wichtig ist für zukünftige Bucharbeit im Funk. Eine recht interessante und lehrreiche Darstellung über Familien zeitschriften im vorigen Jahrhundert bringt die Neue Leipziger Zeitung in Nr. 6/1937 unter der Überschrift »Unterhaltung für Geist und Herz«. Das Verhältnis zwischen Familienzeitschrift und Zeitung hat sich in unserem Jahrhundert, besonders im letzten Jahrzehnt, ganz wesentlich gewandelt. Als zwischen 1800 und 1900 das Interesse an der Politik wesentlich nachgelassen hatte, »wandte sich das bürger liche Lesepublikum den Unterhaltungen der Familienblätter zu«. Der mit »Cb.« gezeichnete Artikel behandelt dann die Vorläufer der Familienzeitschriften, so z. B. die »M o n a t s g e s p r ä ch e«, dazu ge sellten sich bald etliche andere, deren Titel und Inhaltsangaben sehr aufschlußreich sind. Meist bestand dieser aus Schauerromanen, gefühl vollen und erbaulichen Geschichten. »Neuen Auftrieb erhielten diese Zeitschriften durch die Verwendung des Holzschnittes. Nach englischem Vorbild gab I. I. Weber in Leipzig 1830 das ,Pfennigmagazin' heraus . . . Damals schrieb man die Artikel oft zu den Bildern«. Im weiteren erfahren wir, daß der eigentliche Schöpfer der Familien- zcitschrift ein junger Buchhandlungsgehilfe, Ernst Keil, war, der zuerst die »Gartenlaube« herausgab. Daß er in der aufgeregten Zeit zwischen 1840 und 1848 auch des öfteren angeklagt un-d verurteilt worden ist, versteht sich fast von selbst. Eben aber während der Zeit seiner Einzel haft entstand in ihm der Plan einer neuen, unpolitischen Zeitschrift. Die Nene Leipziger Zeitung veröffentlicht den Plan, der den Inhalt der Zeitschrift bestimmte. Die »Gartenlaube« erlebte rasch einen großen Aufschwung, denn schon 1878 hatte sie über 300 000 Bezieher, »die Tendenz, zu unterhalten und unterhaltend zu belehren« wurde einge halten. Wissenswert und wichtig ist es, zu erfahren, daß es Keil gelang, viele bedeutende Persönlichkeiten für seine Zeitschrift zu ver pflichten: »zum Beispiel auf naturwissenschaftlichem Gebiete Alfred Brehm . . . auch Theodor Storm und Spielhagen arbeiteten mit«. Schiffbruch erlitt Keil mit Theodor Fontane, der sich Keils eigen mächtige Streichungen in seinen Arbeiten nicht gefallen ließ und sich aus diesem Grunde wieder zurllckzog. Gegen Ende des letzten Jahr hunderts »verloren die Zeitschriften den Zusammenhang mit den großen literarischen Bewegungen und beschränkten sich auf das, was sie groß gemacht hatte, nämlich den Frauenroman«. Was ist ein »geflügeltes Wort«? Nicht jeder wird diese Frage rasch beantworten können, viele werden, nach einem »geflügelten Wort« befragt, irgendein bekanntes Sprichwort nennen and damit nicht das Richtige treffen. Über den Begriff des »geflügelten Wortes« schreibt in Nr. 7/1937 der »N h e i n i - schen Landeszeitung«, München Gladbach, einer der Bear beiter der Neuauflage des »B ü ch m a n n«, vr. Günther Haupt. «>r sagt, daß »der Ausdruck vom alten Homer stamme, der damit den unsichtbaren schnellen Weg des Wortes vom Munde des Sprechers zum Ohr des Hörers versinnbildlichen wollte. Als Georg Büchmann (1822—1884), seines Zeichens Oberlehrer in Berlin, zu Anfang der 00er Jahre daran ging, für einen Vortrag über »landläufige Zitate' die literarische Herkunft einer Reihe von herkömmlichen Redensarten zu untersuchen, griff er den Ausdruck auf, um zu verdeutlichen, daß bestimmte Wortprägungen oder historische Aussprüche großer Männer solche »Flügel' bekommen haben . . . Aus dem Gesagten geht hervor, daß zum Begriff des »geflügelten Wortes' nach Büchmanns Auffassung die Herkunft aus einer bestimmten literarischen Quelle gehört«. über die »Schrifttumsarbeit der Hitlerjugend« berichtet die »N i e d e r s ä ch s i s ch e H o ch s ch u l - Z e i t u n g«, Göt tingen, in ihrem Heft 2; sie beleuchtet eingehend die Arbeit des HJ.- Gebietes 8, Niedersachsen. Einleitend werden einige grundsätz liche Fragen geklärt, dann gibt der Verfasser einen zusammenfassenden Rechenschaftsbericht über die Arbeit des Jahres 1930, besonders im Zusammenhang mit der »Woche des Deutschen Buches«: »Zur weiteren Ausgestaltung der Buchwoche führte das Schrifttumsreferat in Zu sammenarbeit mit der NSG. »Kraft durch Freude« zweiundzwanzig Tichterabende im Gebiet Niedersachsen durch. Der Sinn dieser Aktion lag darin, den lebenden Dichter als den Künder nationalsozialistischen Wollens und Glau bens mit dem Volk in Verbindung zu bringen und durch ihn die hohe Bedeutung des Schrifttums und die erzieherischen Aufgaben des guten Buches für jeden Volksgenossen, insbesondere aber für die nachwachscnde Generation lebendig werden zu lassen«. Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit waren Buchschauen für die Hitler jugend, gemeinsam durchgeführt von der staatlichen Beratungsstelle für das Volksbüchereiwcsen und der HI., die jeweils gegliedert waren nach Schulungsliteratur, Unterhaltungsliteratur und Literatur für Fest und Feier. Diese Ausstellungen waren gleichzeitig der Auftakt einer engen und erfolgreichen Zusammenarbeit auf Grund eines Ab kommens mit der staatlichen Beratungsstelle, das sich hauptsächlich befaßt mit der Zusammenstellung von Buchlisten, Auslage von Jugend zeitschriften in Leseräumen, Errichtung von Büchereien, die Benutzung schon bestehender Büchereien im Nahmen des HJ.-Dienstes und die Einstellung »der für die HI. vorzugsweise geeigneten Werke«. Wir glauben, daß dieses Abkommen als Vorbild für ähnliche Arbeit gelten kann. Vom ausländischen Buchhandel Belgien Die Zeitschrift der Vereeniging ter bevovöering van het Vlaamsche boekwezen »Mededeelingcn« gibt den Beschluß der belgi schen Verlegerverbände bekannt, demzufolge ab 1. Januar 1937 die Preise sämtlicher Schulbücher um weitere 5 v. H. erhöht werden. Zu sammen mit der früheren ab 20. Juli 1936 geltenden Preiserhöhung von 10 v. H. - über die wir in Nr. 221/1936 berichteten — liegen nunmehr nach der Abwertung des belgischen Franken die Schulbuch preise 15 v. H. über dem letzten Katalogpreis. An den Veranstaltungen der Buchwoche in Flämisch-Belgien An fang November vorigen Jahres nahm auch die belgische Regierung in der Person des Unterrichtsministers teil. Das niederländische »Nieuws- blad voor den boekhandcl« verzeichnet in Nr. 65, daß sich an dem Unternehmen ebensoviel niederländische wie flämische Verlagshäuser beteiligt haben. In einer aus Anlaß der flämischen Buchwoche ange setzten Versammlung der »Vlaamschen Vereeniging van Lctterkundi- gen« war auch die Aufgabe gestellt, für die Osterwoche 1937 ein großes, gemeinsames Treffen von niederländischen und flämischen (wörtlich: »Noord- en Zuidnederlandsche«) Schriftstellern in die Wege zu leiten. Im Anschluß an die flämische Buchwoche und Buchbörse in Ant werpen wurde eine »boekenbcurs« in Brüssel im Saal der »Grooten Harmonie« in der Zeit vom 12. bis 18. Dezember vorigen Jahres veranstaltet. Der Zutritt zu der in Form einer Ausstellung ange legten Bücherbörse war frei und sämtliche Fachzeitschriften des Buch wesens und der damit verwandten Gebiete sowie die flämischen Tages zeitungen Belgiens haben für eine rege Beteiligung der gesamten flämischen Bevölkerung in und um Brüssel geworben. Einer Meldung der Zeitschrift »Onze Tijd« entnehmen wir, baß auf die Anregung der »Vereeniging van Letterkundigen« hin alle flämischen kulturellen Fachverbände sich zu einem Bund zusammen geschlossen haben. Insgesamt werden achtzehn Vereinigungen aus dem Gebiet der Kunst und Wissenschaft, des Buch- und Unterrichtswesens usw. genannt, die dieser »Verband van Cultureele Vakvereenigingen« umfaßt. Aus der Benennung ist der Zweck des Verbandes ersichtlich; besseres Zusammenarbeiten und gegenseitige Unterstützung zur Festi gung der flämischen Kultur in allen ihren Zweigen und Äußerungen sind die Ziele. Dänemark In Dänemark hat eine neue Zeitschrift für Buch-, Kunst- und Sammlerwesen »Bog- og Kunstmarkedet« (Kopenhagen-Vanlöse, Tryggevaeldevej 29) zu erscheinen begonnen. Das erste Heft enthält mehrere Aussätze, Versteigerungsergebnisse, Neue Antiquariatskataloge, Nachrichten u. a. 78 Nr. 20 Dienstag, den 26. Januar 1987
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