Die Presse schreibt anläßlich der Aufführungen von / I-Uokee in Königsberg, Dresden, Kassel, Darmstadt, Köln, Münster und Hamburg Älle Traurigkeit dieser wehmütigen und doch nicht sentimentalen Ballade wird überstrahlt von dem Dichterrum, das in dem Werke lebt. Von wenigen Bühnenstücken der letzten Jahre ist solch ein Hauch reiner Poesie ausgegangen! Nicht nur, daß Traum und Wirklichkeit, Märchenstimmung und drastischer Humor in der glücklichsten Weise gemischt und aufeinander abgestimmt sind, die Sprache allein schon ist Zeugnis echt dichterischen Empfindens und Schaffens... Über alle Form- und Aus- drucksschönhcit aber tönt die Grundmclodie der Ballade: das Lied von der Liebe, das nur ein wirk- licher Dichter so einfach, so innig und ergreifend singen kann. Der Freiheitskampf, Dresden Wie grelle Tupfen leuchten bewußte Tat, Wille nnd Körpersprache in das Mosaik einer Traumve» lorenheit. Wie das Weiße vorübersegelnder Wolkenwände das Dunkel gewitterschwerer Minuten aufhellt, so liegt auch hier das sinnfällige Sein, die unkomplizierte, frischfrohe Behauptung des Jchs als betonter, ausgleichender Akzent auf der Schicksalsverkettung, die die balladeske Handlung ihrer Bestimmung zuführt. Spiel der Lichter, das Manfred Hausmann beweglich vom Lachen zur Träne, von dem Wissen um die Realität des Märchens bis hinüber zum brausenden Sang des Lebens führt. Preußische Zeitung, Königsberg Hausmanns Dichtungen lassen sich den neurvmantischen Werken um die Jahrhundertwende, an die man zunächst denken könnte, nicht vergleichen; dazu ist dieser Traumdichter wieder zu wirklichkeits nah, ein Unterwcserrealist, der es bleibt, selbst wenn er den Rhein schildert. Hier trägt nicht der alte Stoff den Dichter, sondern der Dichter den Stoff. Das Werk bereichert Bühne und Dich- tung um einer Eigenschaft willen, von der in keiner der fünf Szenen gesprochen wird, um ihrer Deutschheit willen. Kölnische Zeitung Wir Niederdeutschen verstehen zutiefst die Art, die dies« Ballade schuf: es ist das uns wesenseigene Wandern auf den Grenzen zwischen Tag und Traum, die Neigung zum Grübeln und Sinnen, das Tasten nach dem Übersinnlichen, nach den Dingen zwischen Himmel und Erde. So scheint uns Haus manns Ballade aus echt niederdeutschem Empfinden heraus entstanden. Hamburger Nachrichten Die Stimmungsschilderungcn sind einzigartig und ertönen wie Musik in den Ohren des Hörers. Man kann diesmal erneut bewundern, über welche sprachlichen Schönheiten Hausmann verfügt. Magisch und märchenhaft wirkt die Handlung. N. S. Z. Rheinfront Die Buchausgabe von „Lilofee"- eine dramatische Ballade - erschien im S. Fischer Verlag, Berlin. - Geheftet 2.50, gebunden Z.50 RM 4«S Nr. 30 Sonnabend, den 6. Februar 1987