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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1937
- Strukturtyp
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- 1937-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1937
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen VuchHandel Nr. 44(R«22) Leipzig, Dienstag den 23. Februar 1837 104.Jahrgang Zufall oder Entwicklung? Von Karl Leinrich Bischofs Kurz vor Weihnachten wurden in der Buchhändler-Zeitschrist »DerBuchhändlerim neuen Reich« zwei zu gleicher Zeit eingcgangene Zuschriften veröffentlicht, die sich mit der buchhändleri schen Aufgabe an den Werken noch nicht bekannter und »gängiger« Autoren befaßten. Dabei wurde weniger der aus dem vergangenen Jahrzehnt nur zu gut bekannte Vorgang neu aufgewärmt, der ein Sonderrecht der Jugend unter den Schriftstellern proklamiert hatte und durch den die Forderung erhoben worden war, neue Bücher ein fach deshalb herauszustellen, weil ihre Verfasser der »jungen« Gene ration angehörten, nach Jahren jung, häufig in ihren Gedanken nur ungestüm, in ihrem Handwerk nur unerfahren, ungenau oder ungeordnet waren. Allerdings traten beide Zuschriften sehr lebhaft für eine wache Aufmerksamkeit gegenüber jungen Werken ein. Sie unterschieden aber unzweideutig zwischen zufälliger und echter — an das Lebensalter ja nicht gebundener — Jugend und verlangten, daß sich der Buchhändler in feiner Weihnachtsempsehlung an den Inhalt und Wert eines Werkes und nicht lediglich an den Verfasser und dessen bekannten Namen halte. Diese Stellungnahme gegenden »Star« ist sehr beachtlich. Zur Stunde der Niederschrift dieser privaten Betrachtung sind die Ergebnisse der regelmäßigen Umfrage des Börsenblattes über das Weihnachtsgeschäft noch nicht veröffentlicht. Immerhin läßt sich aus vorhandenen Berichten und Stimmen ein Bild über die Lage machen. Es läßt sich feststellen, daß der Umsatz mengen- und wert mäßig überall im Reich eine sehr beträchtliche Steigerung erfahren hat. Manche Berichte aus Verlag und Sortiment sprechen von einer Mprozentigen Umsatzerhöhung. Bemerkenswert ist bei einem Über blick nun, daß das Sortiment im allgemeinen eine stärkere Aus weitung meldet als — wiederum im allgemeinen — der Verlag. Es wurden wieder mehr ältere gute Werke aus dem zeitgenössischen Schrifttum gekauft! Das Sortimenterlager spielte auch mit seinen älteren Beständen wieder im Weihnachtsgeschäft mit. Das ist der allgemeine Eindruck. Die Nachfrage erstreckte sich nicht wie noch vor kurzem ausschließlich auf die gerade zu Weihnachten neu erschienenen Werks. Ausgesprochene, überragend vorherrschende »Schlager« gab es nicht. Wenn -auch die neuen Bücher etwa von Carossa, Johst, Wiechert stark im Vordergrund standen, so spielten doch ältere Erscheinungen eine ebenfalls sehr wesentliche Rolle und haben einen sehr bedeutenden und wichtigen Anteil an der Aus weitung des Umsatzes. In die Schrifttumsentwicklung wäre also demnach — vom Standpunkt des Absatzes aus gesehen — wieder eine größere, sehr zu begrüßende Stetigkeit eingekehrt. An einer solchen Erscheinung darf man gerade als praktischer Berussvertreter nicht einfach und ohne Folgerungen vorübergehcn. Selbstverständlich muß es immer neue Bücher geben, die sofort eine hohe Verbreitung finden, und ist der Buchhändler schon haushalt- mäßig darauf angewiesen, solche Werke zu haben, die sich mehr oder weniger »von selbst« verkaufen, um die wirtschaftliche Freiheit zu bekommen, sich auf der anderen Seite nachdrücklichst für wertvolle, aber nicht ohne weiteres aus sich selbst heraus absatzfähige Bücher einsetzen zu können. Sowohl für den Buchhändler als auch den Schriftsteller ungesund ist aus die Dauer jedoch jener Zustand, der mit »Novitätcnsimmcl« bezeichnet wurde und bewirkt hat, daß ein zelne Bücher rasch aus eine Reihe von Auflagen stiegen, daß sie aber mit allen anderen Neuerscheinungen schon nach zwei, drei Monaten unverkäuflich wurden, weil sie angeblich »zu alt» waren. Unzweideutig hat sich hcrausgestellt, daß unser Schrifttum im Kern gesund ist und war. Es bedurfte lediglich der staatlichen Maß nahmen der Reinigung, der tatkräftigen Entfernung des schwebenden Literatentums, um nunmehr nach Ablauf einer gewissen notwendi gen Entwicklungszeit das Gleichgewicht wieder herzustellen und die wahre Leistung über das üppig wuchernde und sie mit Erstickung be- fackbuckwerbung ioz? Oie Mitwirkung der Deutschen /irbeitskront Die Deutsche Arbeitsfront — Zcntralbüro Propaganda- Amt — Abteilung Dctricbspropaganda hat an die Gaupropa gandawalter der Deutschen Arbeitsfront nachstehendes Schreiben (im Auszug wicdergegcbcn) gerichtet: Die Reichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung führt mit der Deutschen Arbeitsfront in den Monaten Februar, März, April die Fachbuchwerbung 1837 durch. Alle für die Fachbuchwerbung notwendigen Vorarbeiten sind von den Gaupropagandawaltern und Gaubetriebsgemein schaftswallern unter Einsatz aller Nachgeordneten Dienststellen zu fördern. Am 26. Februar 1937 findet abends im Sportpalast zu Berlin, um 20 Uhr, die Eröffnungskundgebung der Reichs- schristtumskammer und der Deutschen Arbeitsfront statt. Es sprechen der Reichsorganisationsleiter Pg. Or. Lep, der Prä sident der Reichsschrifttumskammer Staatsrat Hanns Johst, der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Druck Pg. Fritz E b e n b ö ck. Die Eröffnungskundgebung wird am 27. Februar 1937 vom Deutschlandsender übertragen. Von den örtlichen Arbeits gemeinschaften für das Fachbuch werden Veranstaltungen in Verbindung mit der Deutschen Arbeitsfront zwecks Gemein- schastsempfang vorbereitet. Die durch die gesamte Presse gehenden Aufrufe zur Fach buchwerbung 1937 von Ministerpräsident Gör ing, Reichs minister Or. Goebbels, Reichsorganisationsleiter Or. Lep, Reichsjugendführer Baldur v. Schirach werden in den Be trieben ab zwanzig Mann Gefolgschaft über die Gaupropa gandawalter zum Anschlag gebracht. Die Verteilung der Fachbuchauswahllisten erfolgt durch die Gau- und Kreisbctriebsgcmeinschaftswalter. innerhalb der von ihnen zu betreuenden Betriebe nach Fachgruppen und Fach- schaften an sämtliche Betriebssührer, Detriebszellenobmänner, Rr. «4 Dienstag, den S3. Februar 1SS7 181
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