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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1937-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1937
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- Deutsch
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Arbeit verlassen brauchen. Er braucht nicht mehr unter dem Druck zu schassen, daß die Mühe vieler Wochen sich in das Bild des Lebens überhaupt nicht eindrückt, daß sie sich verflüchtigen wie eine Essenz, die an die Luft kommt, die Lust aber nicht mit ihren Kräften und Düften tränkt. Gewiß haben unter diesem Druck viele Schriftsteller der letzten Jahre gearbeitet und nach diesem Eindruck ihre Bücher rasch geschrieben, aus einer Anekdote einen Roman, aus einer Liebes geschichte — den würdigsten Gegenstand künstlerischer Gestaltung — eine schwüle, plumpe Sinnlichkeit gemacht. Wenn heute in Verleger kreisen hie und da die Klage nach guten Manuskripten laut wird, dann merken wir gerade an solcher Klage, wie flüchtig, farblos und doch verzehrend wie Staub jenes Schrifttum war, das die Büchertische für sich beanspruchte ... ohne Glück für Schriftsteller und Buch händler. Die guten Manuskripte sind da, freilich von dem Schaum fehlt manches. Er aber trieb ja zum »Novitätenfimmel--. Ob er da mit eine Glücksmühle für uns trieb, das möge man — nun einmal ohne jede kulturpolitische Überlegung ganz einfach an den Bilanzen von 1929 bis 1933 Nachsehen. Hinzu kommt: Seit langem wird theoretisch in Aufsätzen und Vorschlägen das Problem erörtert, wie man die sich kurz vor Weih nachten zusammendrängende Büchererzeugung verteilen, auf das ganze Jahr verlagern könne. Dieses Problem ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Bei dem gegenwärtigen Stand hat z. B. die Presse kaum Zeit, sich in ihren Besprechungen rechtzeitig und wünschens wert gründlich mit den zu Weihnachten erscheinenden Büchern zu beschäftigen. Der Oktober schwemmt den Schriftleitern stapelweise neue Werke auf den Schreibtisch. Würde die Zeit einer gründlichen Prüfung reichen, so reicht sicher der in der Zeitung und Zeitschrift vor dem Fest zur Verfügung stehende Platz nicht. Meist reicht beides nicht. Die bekannte »Gemeinsame Anordnung der Präsidenten der Reichsschrifttumskammer und der Reichspressekammer zur Ordnung der Buchbesprechung«, die hauptsächlich auf die Erfahrung und An regung von Kurt O. Fr. Metzner zurückgeht, hat gewiß eine außer ordentlich wertvolle Ordnung in dieser Frage herbeigeführt, kann aber natürlich an der Tatsache des geschilderten Ansturms nichts ändern. — Eine ausgedachte Lösung der Frage der Verlagerung der Bucherzeugung auf einen breiteren Zeitabschnitt gibt es aber nicht. Denn diese Zusammenballung der Neuerscheinungen im Spätjahr entspringt ja nicht lediglich dem Buchhändlerwunsch, sondern ist ein fach und eindeutig durch die Entwicklung bedingt. Eine Entwicklung hin zu dem absoluten Primat der »Novität« muß notwendigerweise dazu führen, daß die Bücher eben zu dem Zeitpunkt erscheinen, an dem sie gekauft werden. Wenn eine Neuerscheinung zwei Monate nachdem sie auf den Markt kam, alt, tot ist, dann wird kein ver nünftiger Verleger gezwungen werden können, seine neuen Bücher zu einem andern Monat herauszubringen, als eben acht oder zehn Wochen vor dem Hauptverkaufstermin, auch auf die Gefahr hin, daß Buchdruckereien und Bindereien möglicherweise nicht mehr so liefern können wie bei längerer Anlauffrist. Man kann also nur von der Voraussetzung ausgehen, die zu solcher Entwicklung führte und erst wenn die Voraussetzung sich geändert hat, läßt sich eine Änderung der Ergebnisse der Entwicklung anbahnen. Nun ist aber diese Frage durch den neuen Vierjahresplan und durch die Arbeitsverteilung im Buchdrucker- und Buchbindergewerbe in ein neues Licht gerückt und verlangt von hier aus eine größere Beachtung. Eine Entwicklung, wie sie sich zum Segen des gesamten Schrift tums ankündigt, wird auch diesen vielerörterten Fall auf natürlichem Wege der möglichen Lösung zuführen können. Wenn eine allgemeine Verteilung der Erscheinungen aus das Jahr nicht durchzuführen ist und der Herbst immer die Hauptzeit für die Neuerscheinungen aus strukturellen Gründen bleiben wird, so kann sich der Verlag doch unter den neuen Aussichten einen breiteren Zeitraum für seine Her stellung und Aufträge aussuchen und seiner Planung ein festeres Rückgrat, seiner Vorindustrie eine sinnvollere Einteilung geben. Dies zu fördern dürfte sowohl im wirtschaftlichen wie im kulturellen Interesse erwünscht sein. Es ist notwendig, die Entwicklung genau zu beobachten. Die Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer- Erklärung 1937 Von Rechtsanwalt Dr. Kurt Runge, Berlin Bis zum I. März sind die in der Überschrift angegebenen Steuererklärungen abzugeben. Die Rechtsgrundlage hierfür bilden die Steuergesetze vom 18. Oktober 1934, die an die Stelle der allen Gesetzgebung von 192b getreten sind. Wie sich diese Gesetzgebung des Jahres 1934 auf dem Gebiete der Einkommen- und Körper schaftsteuer hinsichtlich des Buchhandels auswirkt, ist in dem Börsen- blattaufsatz des Verfassers vom 28. Februar, 2. und 12. März 1935 unter dem Titel: »Was muß der Buchhändler von der neuen Steuergesetzgebung wissen?« eingehend darge legt worden, sodaß sich eine Wiederholung erübrigt *). Namentlich sind damals die seinerzeit vom Steuerausschuß des Börsenvereins aus gestellten Richtlinien für die Lagerbewertung erneut veröffentlicht worden, da erfahrungsgemäß gerade die Frage der zu treffenden Bewertung des Warenlagers in der Praxis immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Ebenso ist für das Gebiet der Umsatz steuer die nach der Oktober-Gesetzgebung von 1934 maßgebliche Rechtslage in dem im Börsenblatt vom 19. Februar 1935 veröffent lichten Aufsatz des Verfassers eingehend erörtert worden, sodaß eben falls darauf Bezug genommen werden kann. Es dürfte sich empfeh len, diese beiden Aufsätze vor Abgabe der diesjährigen Steuererklä rungen nochmals einer genauen Durchsicht zu unterziehen. Wer dar über hinaus noch eine weitere Anleitung u^> die Beantwortung von Einzelfragcn wünscht, sei auf die ausgezeichneten Anleitungen hin- gewicsen, die aus Anlaß der jetzt abzugebenden Steuererklärungen im Rudolf Lorentz-Verlag, Charlottenburg *'), und im Industrie-Verlag Spaeth S-. Linde, Berlin '**), erschienen sind. »> Sonderdrucke sind beim Verlag des BörsenvereinK für 35 Pf. zu haben. ") Zur Einkommenfteuererklärung für 1938 und Einkommen steuer: Teil II, Lieferungen 8 und 7 der »Wirtschaftlichen Kurzbriefe«. —vr. Koppe, »Einkommen- und Körperschaftsteuererklärung 1937», und vr. Koppe, »Di« Umsatzsteucrerkläruug 1937». An dieser Stelle seien deshalb in Ergänzung der früheren hier veröffentlichten Aufsätze lediglich die neuen Richtlinien des Reichsministers der Finanzen für die Veranla gung zur Einkommensteuer und Körperschaft steuer (V.R.) vom 30. Januar 1937 (Reichssteuerblatt Nr. 11 Seite 217 ff.) behandelt, soweit sie für den Buchhandel von Bedeu tung sind. Die Veranlagungs-Richtlinien werden seit 1933 alljährlich vom Reichsfinanzminister herausgegeben, um den Finanzbehörden und den Steuerpflichtigen die Durchführung der Einkommenbesteuerung, insbesondere die Veranlagung zu erleichtern. In den jetzigen Ver anlagungs-Richtlinien ist der Inhalt der früheren Richtlinien neu geordnet und zusammengefaßt, soweit er noch für die Zukunft Be deutung hat. Die alten Richtlinien gelten nur noch insoweit, als es Gau Magdeburg—Anhalt Achtung Verleger! Gautulturwochc in Dessau 14.—22. März 1937 In der zur Gaukulturwoche stattfindenden Buchaus st el- lung sollen sämtliche Verlagserzeugnisse des Gaues (auch schöne Bucheinbände und besondere Drucke) gezeigt werden. Es ergeht hier mit an alle Berufskameraden des Verlages im Gau-Bereich die Aufforderung, sich gef. umgehend mit dem Direktor der Anhaltischen Landesbücherei, Herrn Or. Wahl in Dessau, mit einer vorläufigen Anmeldung zur Beteiligung in Verbindung zu setzen. Es empfiehlt sich, das auszustellende Objekt gleich genauer zu benennen. Alles Nähere ist durch den Direktor der Anhaltischen Landesbücherei in Dessau zu erfahren. Die Beteiligung an der Ausstellung ist auch mir tunlichst bald bekanntzugeben. HansAngermeier, komm. Gau-Obmann Nr. 44 Dienstag, den 23. Februar 1937 163
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