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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1936
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- 1936-04-07
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1936
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Börsenblatt für den Tcu<schen Buchhandel Zweite Arbeitstagung des Reichskultursenats Im Hotel -Der Kaiserhof« in Berlin fand am 4. April die Zweite Arbeitstagung des Reichskultursenats unter Teilnahme des Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichsminister Or. Goebbels statt. Der Vizepräsident der Reichskulturkammer, Staatssekretär Funk, hieß die anwesenden neuernannten Mitglieder des Reichskultursenats: Reichsleiter Bau hier, Rcichsarbeitsführer Staatssekretär Hierl, Reichsjugendführer Baldur von Schi rach und den Dichter Emil Strauß willkommen und würdigte besonders die Berufung des ebenfalls anwesenden Reichs- und Preußischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbil dung, R u st. (In den Reichskultursenat sind ferner berufen wor den: Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront Reichsleitec Di. Ley, der Stabschef des Obersten SA-Führcrs, Viktor Lutze und der Reichsführer SS Heinrich Himmler.) Die Berufung füh render Persönlichkeiten aus Partei und Staat habe eine Bedeu tung, die weit über die persönliche Ehrung und Mitarbeit der Be rufenen hinausgehe, denn es werde damit eine enge Verbindung zwischen der Arbeit der Reichskulturkammer und der Gesamtheit der Kulturarbeit in Staat und Partei herbeigesührt. Staatsrat Krebs, Oberbürgermeister von Frankfurt a. M., hielt einen sehr eingehenden Vortrag über die Kunstpflege in Ge meinden und Gemeindeverbänden im Zusammenwirken mit der Reichskulturkammer. Er streifte dabei alle Gebiete der künstleri schen und kulturellen Beteiligung der Gemeinden und stellte vor allem die Pflicht der Gemeindeverwaltungen heraus, die schöpfe rischen Leistungen den breiten Schichten der Bevölkerung zugäng lich zu machen. Der Nationalsozialismus habe die deutsche Kunst und die deutschen Künstler auf den Weg zur Volksgemeinschaft zurückgeführt und sie wieder herangesührt an die großen Auf gaben der neuen Zeit. Die örtliche und landschaftliche Gemein schaft sei der Boden, auf dem Kultur und Kunst am besten gedei hen. Die Linie der Kulturpolitik werde vom Reich sestgelegt, die örtliche Ausführung und Betreuung bleibe den Gemeindeverbän den überlassen. Sie seien die natürlichen Mittler zwischen der Rcichskulturkammer, den Künstlern und dem kunstliebenden Volks genossen. Besonders eingehend befaßte sich der Vortragende mit dem Theater- und Musikwesen. Die Gemeinden wollten aus der kulturellen Verpflichtung gegenüber der Jugend der Nation her aus den gesunden Kräften der künstlerisch-schöpferischen Jugend den Weg ebnen. Mit Hilfe der NS.-Kulturgemeinde und der NS.- Gemeinschast »Kraft durch Freude« sei eine neue Blütezeit aller kulturellen Einrichtungen, der Bühnen, Konzerte und Museen entstanden, die noch ungeheure Entfaltungsmöglichkeiten, insbe sondere hinsichtlich der Wanderbühnen habe. Mit tiefer Befriedi gung sei festzustellen, daß auf dem Gebiete des Chor- und Musik wesens große Erfolge erzielt worden seien und daß auch hier neue Kräfte sich regten. Weiter ging Staatsrat vr. Krebs auf die kultu relle Mission der Gemeinden ein, die wertvollen alten Werke der bildenden Künste zu erhalten und zu betreuen. Andere Aufgaben der Gemeinden seien u. a. die Schaffung von Büchereien und von Dichterheimen. Bei allen ihren Aufgaben würden die Ge meindeverwaltungen mit der Reichskulturkammer und dem Reichskultursenat aufs engste Zusammenarbeiten. Reichsminister vr. Goebbels machte fodann in einer längeren Schlußansprache grundlegende Ausführungen über eine ganze Reihe von Fragen des deutschen Kunst- und Kultur lebens. Anknüpfend an das durch die Wahl zutage getretene über wältigende Bekenntnis der Nation zum Führer und damit zum Nationalsozialismus überhaupt, betonte der Minister, daß dieses Ergebnis als die Frucht einer im Grunde genommenen künst lerischen Umgestaltung der gesamten deutschen Nation anzusehen sei. -Wie groß dieser innere Umbruch war, läßt sich daran er messen, daß das Ausland diesem Ereignis, das es das deutsche Wunder nennt, vielfach fassungs- und verständnislos gegenüber- 318 steht. Das ist deshalb der Fall, weil Menschen, die außerhalb der deutschen Mentalität leben, dieses Wunder auch beim besten Wil len oft nicht erfassen und verstehen können. Mit tiefer innerer Be glückung empfinden wir heute, welche Stabilität und innere Festig keit das neue Reich gewonnen hat.« In grundsätzlichen Erörterungen zum Aufgabengebiet der Reichspresse- und derReichsschrifttumskammer besprach der Minister einige Voraussetzungen zum weiteren Ausbau dieser Organisationen. Er wies in diesem Zusammenhang aus die Be deutung der Erziehung eines nach Weltanschauung und Wissen geeigneten Schriftleiternachwuchses hin. Ganz besonders befür wortete er die sorgfältigste Pflege eines abseits von landläufigen Phrasen liegenden, guten wohlabgewogenen Stils, der dem kost baren Gut unserer deutschen Muttersprache gerecht wird. Im übrigen werde es darauf ankommen, die nationalsozialistische Weltanschauung noch stärker, als das bisher schon der Fall ge wesen sei, im deutschen Schrifttum zu verankern und das gesamte moderne Schrifttum damit zu untermauern. Denn noch sei die Zahl derjenigen Schriftsteller, die in dieser Beziehung Hervor ragendes leisteten, nicht groß genug. Hcrvorgehoben sei, daß sich der Minister bei Erörterung von Zukunstsaufgabcn dafür aussprach, dem immer stärker zutage tretenden Mißbrauch von pseudo-chorischen und sprechchorischen Spielen entgegcnzutrcten, daß er auf dem Gebiete des Theater- Wesens die — unter Zubilligung einer Ubcrgangsfrist — erfolgte Abschaffung der Claque bekanntgab und die Bedeutung des rei nen, allerdings auch guten Unterhaltungssilms unterstrich. Der Minister warnte davor, ein warmherziges und förderndes Mäze natentum mit einer Art sozialer Wohlfahrtspflege zu verwechseln. Die Kunstsonds seien dazu da, wirkliche Kunst zu fördern und zu pflegen und nicht aus sozialen Gründen unterwertige Produktion zu alimentieren und damit ein Künstlerproletariat zu züchten. Allgemein wandte sich der Minister gegen eine muffige, moralin saure Betrachtung der Kunst und ihrer vielfältigen Erscheinungs formen. -Noch stehen wir«, so erklärte Or. Goebbels abschließend, -mitten im kulturellen Aufbau. Viele Ausgaben sind schon gelöst worden, viele andere harren noch ihrer Lösung. Aber mit tiefer Befriedigung können wir seststcllen, daß wir eine feste und sichere Grundlage geschaffen haben. Alle, die auf dem Gebiet der Kultur tätig sind, wissen heute, wofür sie arbeiten, und sehen im Geiste das Ziel, das erreicht werden soll. Der deutsche Künstler kann sich heute wieder mit vollem Herzen einer neuen Zeit, einer neuen Idee und einer neuen Führung anvertraucn. Daß das deutsche Volk dem Führer ein so überwältigendes Vertrauensvotum aus gestellt hat, legt uns allen eine große Verantwortung aus. Mögen auch die kulturschaffenden Menschen nicht vergessen, daß sie alle ihre Autorität im Grunde genommen nur ableiten von der des Führers, und daß alle Vorräte an Autorität sozusagen aus geglichen sind von seiner Autorität.« Der Minister schloß mit der Versicherung, daß auch das künftige Bestreben aller an der Gestaltung des deutschen Kultur lebens maßgebend beteiligten Kräfte sein werde, der deutschen Kunst und Kultur eine weitere Blüte zu sichern. Der Vizepräsident der Reichskulturkammer, Staatssekretär Funk, sprach im Namen aller Mitglieder des Reichskultur senats Reichsminister vr. Goebbels von ganzem Herzen Dank dafür aus, daß er in einer so klaren und offenen Weise gesprochen habe. Der Reichskultursenat gelobe, die gegebenen Richtlinien ge treulich zu befolgen und seine ganze Kraft den großen Aufgaben der deutschen Kultur zu weihen, die Reichsminister vr. Goebbels in seiner Rede skizziert habe. Staatssekretär Funk schloß die Ar beitstagung mit einem begeistert aufgenommenen Sieg-Heil auf den Führer als den obersten Schirmherrn der deutschen Kultur und den warmherzigen Förderer aller schönen Künste.
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