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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1935
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- Deutsch
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252, 2S. Oktober 1SS5, Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Charakter auch uns immer wieder so Wesentliches zu sagen haben, er griff wie der innere Gehalt der Dichtung die Zuhörerschaft, die in begeistertem Beifall für die Gabe des Abends dankte. So hat Staats rat Ziegler den Leistungen seines Theaters eine neue hinzugefügt, die die Gäste Weimars nicht so schnell vergessen werden. Damit fand der erste der beiden Weimarer Tage seinen feier lichen Abschluß. Die Morgenfeier des Iungbuchhandels Die Wolken waren auch am Sonntag nicht gewichen. Doch konnte der leichte Regen die Fcststiinmung nicht dämpfen. Die Straßen der Stadt waren geschmückt mit vielen vielen Fahnen, Aus den Straßen, in den Hotels herrschte schon recht früh reges Treiben, Die ersten Stunden dieses unvergeßlichen Tages gehörten dem Jungbuchhandel, der zu einer Morgenfeier in der Weimar- Halle geladen hatte, zu deren gelungenem Verlaus man ihn nur beglückwünschen kann. Die große Halle hatte schon ihren Festschmuck angelegt für die dann folgende Eröffnungsfeierstunde und es war ein schönes Bild, das sie dem beschauenden Auge bot. Im weiten vorderen Halbrund waren Fahnen gespannt, in deren Mitte eine Vergrößerung des Buchwochenplakats angebracht war. Den Abschluß gegen den Saal bildeten dichte Flächen blühenden Heidekrauts, Zur Ausgestaltung hatte man den Reichsarbeitsdienst des Gaues Thüringen und dessen Gaukapelle gewonnen, die unter Leitung des Obermusikzugführers stand. Nach dem Erscheinen etlicher Ehrengäste cröffnete Gaufachschastsleiter Reinhold Vesperdie Feier, Er fand Worte herzlichen Dankes für Staats rat Schmückte und für die Kameraden des Arbeitsdienstes, die in rastloser Arbeit ihre Stücke für die Ausgestaltung vorbereitet hatten. Ein flott gespielter Marsch nahm dann alle Aufmerksamkeit auf sich. Dann folgte ein gut vorgctragcner Sprechchor des Arbeitsdienstes, kündend von der Schönheit des Landes, seinen Menschen, von der Ewigkeit des Volkes und der Idee unseres Reiches, Daraus ergrisf Fachschaftsleiter Karl Thulkc das Wort zu einer mit starkem Beifall aufgenommenen Ansprache, in der er u, a, ausführte: Wenn wir uns heute in Weimar zusammengefunden haben, uni die Eröffnung der Woche des Deutschen Buches feierlich zu begehen, so erscheint uns Jungbuchhändlern eines als das Besondere und Glückhafte in dieser Stunde: Der Ernst, mit dem im nationalsozialistischen Staat die Aufgabe des Buches betrachtet wird und die Beharrlichkeit, mit der sich die höchsten Stellen des Staates, überhaupt alle Kräfte der Nation der Lösung dieser Aufgabe annehmcn. Alle diese Bemühungen von oben aber wären vergeudete Kraft, sehnte sich nicht ein ganzes Volk nach den Kraftquellen, die ihm auch durch das Buch er schlossen werden können. Wer wie wir Jungbuchhändler immer wieder mit der Jugend unseres Volkes zusammentrifft in HI, SA, SS und in den Lagern des Arbeitsdienstes, den verläßt nie dieses beglückende Gefühl, daß ungeheuere Kräfte darauf warten, geweckt zu werden. Ec weiß: Ohne die eigene Tat und unmittelbare Teilnahme am großen Geschehen des Volkes und der Nation wird er seinen Platz in den Reihen derer, die sich Mittler am Buche nennen, auf die Dauer nicht behaupten können. Er ist sich aber auch bewußt, daß das Buch seine Auf gabe nur auf dem Wege über den einzelnen Menschen er füllen kann, denn es verlangt eine gewisse Muße, ein Sich- versenkenkönnen. Das scheint für manchen im Widerspruch zum großen Gemeinschastscrleben unseres Volkes zu stehen, und doch ist dem nicht so. Man kann der Gemeinschaft leben, seine Kräfte in den Lebenskreis seines Volkes strömen lassen und braucht doch nicht auf die stillen und kraftspendenden Stunden mit dem rechten Buche zu verzichten. Das Buch hat vielen Kulturgütern dies voraus: Es ist immer bereit zu dienen, zu jeder Stunde, man muß es nur zu nehmen wissen. So ist die Arbeit für das deutsche Buch heute weder eine schöngeistige Spielerei noch eine geschäftstüchtige Angelegenheit, Sie ist 906 wieder eine dankbare Aufgabe, und das nur durch die Tat des Nationalsozialismus und seiner Kulturkammergesetzgebung, Unser Dienst ist wieder sinnvoll geworden. Wir sind nicht mehr dem launenhaften Geschmack eines unzuverlässigen Lesepubli kums ausgeliefert, wir stehen einem Volk gegenüber, das sich immer mehr seines wahren Wesens bewußt wird, Denken wir nur daran, wie durch die Heimabende des Jungvolks und der Hitlerjugend, durch die kulturelle Arbeit des deutschen Arbeitsdienstes das Buch einen neuen entscheiden den Einfluß auf die nachwachsenden Generationen gewinnt! Alle Menschen unseres Volkes werden ein mehr oder weniger starkes Verhältnis zu den kulturellen Schöpfungen ihrer Volks genossen gewinnen. Das anwachsende Streben nach Vertiefung und Auseinandersetzung, das zweifellos mit einer solchen Ent wicklung verbunden ist, kann das Buch nicht missen. Wir Jungbuchhändler müssen uns immer wieder den großen umfassenden Bereich des Buches deutlich vor Augen führen, weil ein Berufserbübel uns allzuoft nur im sogenannten schöngeistigen Schrifttum stecken bleiben läßt. Es ist deshalb der Reichsarbeitsgemeinschast für Deutsche Buchwerbung besonders zu danken, daß sie sich immer wieder darum bemüht, die Be deutung des fachlichen Schrifttums sowohl den Menschen, die es angeht, als auch den Buchhändlern nahezubringen. Wir Jungbuchhändler wissen aus dem Reichsberusswettkampf, wo wir mit dem Nachwuchs der verschiedensten Berufe zusammen- stchen, welcher Schätzung sich das fachliche Buch erfreut bei denen, die ihm" Steigerung der Leistung und darum neue Freude an der Arbeit verdanken. Wer so dem Buche nahe- kommt, gewinnt es lieb auch über dem begrenzten Nützlichkcits- bczirk hinaus, überhaupt sollten wir uns angewöhnen, auch hier in großen Zusammenhängen zu denken. Wir dürfen nie die Achtung vor denen verlieren, die zunächst nur die erste Stufe zum großen Hause des deutschen Buches erklommen haben. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, deutsche Jungbuch händler, gerade sie, die kurz davor stehen, in unsere besondere Obhut zu nehmen und ihnen ein verständnisvolles und sicheres Geleit in das für sie noch unbekannte Land zu geben! Es darf keine Anstrengung für einen durchschnittlichen Buchhändler be deuten, die Bücherfreunde zufriedenzustellen. Alle aufbauende Kraft echter Begeisterung für unseren Beruf aber muß ein gesetzt werden für jenes buchhändlerische Tun, das dem des Lehrers, des Propheten nahekommt. Der deutsche Buch händler muß führen können! Die verpflichtenden Gestalten eines Palm, Friedrich Perthes, Eugen Diederichs und Julius Friedrich Lehmann müssen in jedem einzelnen von Euch in jedem Augenblick buchhändlerifchen Wirkens lebendig sein. Wer Buchhändler ist, aber muß immer wirksam sein. Für ihn kann es nie eine Trennung von Persönlichem und beruflichem Leben geben. Er steht immer im Dienst, Wer nicht mit dem Einsatz seines ganzen Menschen zu dienen gewillt ist, den wird diese Zeit rücksichtslos beiseitestellen. Uns Jungbuchhändler bestimmt in unserer Arbeit allein das Lebensgefühl des Dritten Reiches, wir glauben an unsere Bestimmung und die Aufgaben als Mittler des deutschen Buches, weil wir an das national sozialistische Deutschland glauben. Unsere innere Stimme wie die jedes aufrechten Deutschen aber gebietet uns, unsere Kräfte nach Vermögen einzusetzen, Leistung setzt Wollen, aber auch Be mühung voraus, Arbeit, arbeiten an uns selber in der Ge meinschaft, an unserem Arbeitsplatz, So werden wir unsere Ausgabe im großen Leben unseres Volkes erfüllen können. In unseren Freizeiten und nun auch in der Reichsschule des Deutschen Buchhandels lebten wir schon in der Tat voraus, was für den Gesamtbuchhandel heute zu tun ist: Wir holten uns die Dichter in unsere Gemeinschaft, um mit ihnen zu leben und so nicht nur das Werk, sondern auch die Persönlichkeit kennenzulernen. Hier wirkte sich schon aus: Werk und Persön lichkeit mußten eins sein und jeder Mißklang zwischen Werk und Persönlichkeit schärfte unsere Urteilskraft, Wir holten uns aus anderen Berufen Menschen, um mit ihnen über ihr Ver hältnis zum Buch zu sprechen, aber auch um ihre Kritik zu erfahren. Wir nehmen Tuchfühlung mit allen Lebens- und
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