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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1935
- Strukturtyp
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- 1935-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1935
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- Deutsch
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R» 252, 29. Oktober 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Arbeitsgebieten, weil wir wissen: nur in diesem unmittelbaren Austausch gelingt es uns, das Werk zu tun. Wir Jungbuchhändlcr sind glücklich darüber, in die Reihe des Dienstes an Volk und Reich hineingestellt zu sein: Jung volk, Hitler-Jugend, Arbeitsdienst, Dienst am deutschen Buche. Je mehr Kameraden von uns durch die Schule des Arbeits dienstes gegangen sein werden, um so mehr wird die Stärke und die Volksgebundenheit des deutschen Buchhandels wachsen. Das ist das Graste an dem heutigen Leben unseres Volkes, das ist der Genius Adolf Hitlers, das ist des Führers welt geschichtliche Tat: alles Tun ist cingeordnet und strebt nur dem einen Ziele zu: Deutschland! Mit dem Lied -Wenn alle untreu werden-, vorgetragen von dem derzeitigen Kursus der Reichsschule des Deutschen Buch handels, die damit zum ersten Male einer größeren Öffentlichkeit sich vorstellte, begann der zweite Teil der Feier. Man muh sagen, die jungen Buchhändler können auch singen und haben sich hoffentlich recht gefreut über den reichen Beifall. Der Dichter des -Harten Geschlechts- Will Vesper las dann eigene Dichtungen. Beginnend mit stark beeindruckenden Gedichten des Krieges (»Mahnung«, »An Deutschland«) gab er dann Proben aus einer »Deutschen Morgenfeier« mit der schönen »Totenehrung«. Ein Gedicht an den »Führer« bildete den Abschluß. Viele Hundert Menschen dankten dem Dichter. Nach einem zweiten Lied der Reichsschule »Reiht euch zu vieren, Trommeln gerührt«, las der junge Dichter Wolfram Brock meier, der in seinem Werk den Geist und das Wollen der Jugend dichterisch gestaltet hat: zuerst Teile aus seiner »Bauernkautate«, besonders haftend das Gedicht vom »Brotbacken« und dem »Toten Bauern«, dann eine Anekdote aus dem Jghr 1813, mit der sich Brockmeier auch als Meister der Prosa vorstellt. Den Schluß bildeten Teile aus dem »Bekenntnis der Jugend«, das die deutsche Jugend in diesem Jahr dem Führer auf dem Reichs parteitag darbrachte. Er fand Worte für das, was uns allen im Herzen brennt. Ein Marsch und das Bekenntnis zum Führer und zum deut schen Volke und die Lieder des Reiches beendeten diese schlichte, schöne Feier. Die Eröffnung der Buchwoche Schon als man die Weimarhalle nach der Morgenfeier des Jungbuchhandels verließ, spürte man in den Menschen die Be wegung auf die kommende Stunde. Eine HJ-Abteilung, Abord nungen der politischen Leiter und der SS formierten sich, um vr. Goebbels zu erwarten. SS hatte die Absperrung übernom men. Es gab allerlei zu tun mit den vielen Autos und den schon in die Tausende gehenden Menschen. Der Minister selbst befand sich um diese Zeit an der Fürsten gruft, wo er Lorbeerkränze niederlegte. In seiner Begleitung be fanden sich nur Hanns Johst, Hans Friedrich Blunck, Or. Heinz Wismann, Wilhelm Baur und Prof. vr. Suchenwirth. Die Weimarhalle selbst war schon lange vor 11 Uhr fast übervoll. Eine Ehrenabordnung der Politischen Leiter und der SA hatte im vorderen Halbrund neben dem Opernchor des Staatstheaters Platz genommen, auf der Gegenseite Hitlerjungens und Mädels vom BdM. Um ll Uhr zogen Fahnen ein, nahmen Aufstellung, gleich darauf erschien, stürmisch mit Heilrufen begrüßt, Or. Goebbels; ein kleines Mädel überreichte mit leuchtenden Augen Blumen. In der Begleitung des Ministers waren u. a. Reichsstatthalter Sauckel, Staatsrat Ziegler, Hanns Johst, H. Fr. Blunck, vr. Wismann, Wilhelm Baur, der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Or. Goerdeler, Prof. Suchenwirth, Reichsamtsleiter Hederich, SS- Obergruppenführer v. Eberstein, SA-Gruppenführer Günther, Götz Otto Stoffregen, Mitglieder der Geschäftsführung der Reichs- schrifttumskammer, des Propagandaministeriums und der Reichs arbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung. An Ehrengästen be merkte man vr. Frauendorfer, den Leiter der Reichsschrifttums- stcllc Metz, den Leiter der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums Hagemeyer, den Direktor der Deutschen Bücherei vr. Uhlendahl u. v. a. m. Frau Mazda Goebbels hatte vorher schon mit Frau Sauckel im Saal zwischen anderen Gästen Platz genommen. Die Kundgebung begann mit dem festlichen »Etnzugs- marsch« aus Tannhäuser, gespielt vom Weimarer Staats- orchcster unter der hervorragenden Leitung von Staatskapell meister Sixt. Der Präsident der Reichsschrifttumskammer: Als die Klänge sich im Raum verloren hatten und das Kreuzfeuer der Scheinwerfer erloschen war, begann der Präsi dent der Reichsschristtumskammer Hanns Johst seine Rede vom Sinn und Wesen des deutschen Buches und von der Woche des Deutschen Buches. Er führte u. a. aus: Wir Deutschen haben das Glück, eine Sprache unser eigen zu nennen, die alle Welt mit offenen Sinnen anschaut und daher immer gegenständlich und immer unmittelbar bleibt, selbst geistige Begriffe und Abstraktes tragen diese jugendliche Natür lichkeit. Wir proklamieren in dieser Stunde stolz die Buchwoche, das Wort Buch selbst ist ein solcher tiefer deutscher Begriff, an dem wir den ganzen Zauber unserer Sprache spüren. Das Buch ist uns kein irrationaler Begriff, sondern inniger Inbegriff deut scher Natürlichkeit, Inbegriff unserer Umwelt und unseres Wclt- gefühls überhaupt. Buch ist kein formales Produkt, kein literari scher Begriff, sondern ein von Wind und Wetter, Schicksal und Sendung, von Gehorsam und Gnade umhülltes Bekenntnis. Unser Buch erscheint in erster Linie nicht im Druck als Ware, sondern kommt unter dem Druck der Notwendigkeit, uns ist es ein Wesen, kein ästhetischer Anlaß, sondern ein sittlicher Grund satz. Diese Verpflichtung des Buches und seines Schöpfers nimmt das Dritte Reich beim Wort. Der Nationalsozialismus als deutsche Weltanschauung weiß um die Bedeutung des Worts. Aber dann kommt ein Buch »Mein Kamps« und von ihm her entwickelt sich ein neues Schrifttum. War die Sprache der Versammlung schlagfertig und -kräftig, so wird das Buch jetzt stetig eindringen, es soll die Begeisterung wachhalten und zu eigenstem Wesen festigen. Daher das Wort »mit dem Buch ins Volk«. Hanns Johst stellte dann die Buchwoche in den großen Zu sammenhang der Kundgebungen des Reiches und der Partei: dem Rcichsparteitag, dem Tag am Bückeberg und der unendlichen Leistung des Winterhilfswerkes. Der erste brachte uns des Füh rers große Kulturrede, an deren Idealismus und Gedankentiefe Generationen zu zehren haben werden, der zweite erinnert immer wieder an die ewigen Werke der Religion, die nirgends so stark lebendig sind als im Bauer und seinem Land, das am Horizont sich mit dem Himmel zu berühren scheint. Und das dritte ist die große Tat der Gemeinschaft. Nicht zuletzt wird das deutsche Wesen durch seine Buchstaben- treue charakterisiert. Das im Wort Erkannte verpflichtet und wird eigenster Besitz. Innig und leidenschaftlich bekennen wir uns deshalb zu einem Schrifttum, seinem Wissen und seiner Weisheit, dessen Ansatz aus den Grundsätzen deutscher Art eigenen Lebens substanz gewachsen ist. Dieses Schrifttum muß unter den Sternen stehen: Gewissen, Gehorsam, Gnade. Diese Dreieinigkeit garantiert innige Reinheit, Opferbereitschaft und wahrhaftige Berufung, ohne diese Begren zung muß es zur Volksentsremdung führen. Das vorige Jahr zehnt stand unter diesem furchtbaren Zeichen. Der da glaubte, schöpferisch zu sein, wurde geringer als der Geringste. Der Na tionalsozialismus hat den Ausgleich geschaffen zwischen Werk und Arbeit, zwischen Leistung und Charakter, keins ohne das andere, 907
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