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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1935
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- Deutsch
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x° 248, 24. Oktober 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Ttschn BuchhanLel. Mangel von brauchbaren Lesegeräten für die Mikrokopien festzu stellen. Außer den technischen Hilfsmitteln, welche die Photographie der Dokumentation bietet, kam auch die vielseitige Verwendbarkeit der Adrema aussührlich zur Darstellung; W. Janicki erläuterte die Möglichkeiten, die sich bis zur keineswegs utovischen Anlaae des Grunökatalogs der Riesenbibliotheken auf den nicht rostenden Platten des Adrema-Systems ansdehnen lassen, und A. Predeek konnte prak- Eine weitere Ausstellung gewährte einen Überblick über das reiche w i s s e n s ch a f t l i ch e Z e i t s ch r i f t e n w e s e n i n T ä n e- in a r k. Axel Sandal (E. A. Reitzels Boghandel, Kopenhagen) be richtete dazu über »Tie Dokumentation des Buchhändlers, besonders im Hinblick auf die dänische Literatur«. Nach seinem Überblick ist die Zahl der in Dänemark erscheinenden Zeitschriften zwischen 1932/33 und 1933 34 von 2217 auf 2393 gewachsen. Die wissenschaftliche perio dische Literatur, die nur zum kleinen Teil kür die drei skandinavischen Reiche gemeinsam gilt, wird durch reiche Stiftungen aufrechterhalten: Kopenhagens Brauereien, deren eine den Kongreß zur Besichtigung eingeladen hatte, wenden große Summen aus ihren Gewinnen der Wissenschaft, Kunst und Volksbildung zu. Kongreßteilnehmer in zahlreichen weiteren Besichtigungen zu bewun dern Gelegenheit. Die Königliche Bibliothek hatte die Ausstellung ihrer Kostbarkeiten geöffnet und zeigte außerdem das Werk Ander sens im Buch aller Nationen. Auch die mehr naturwissenschaftlich ge richtete Universitäts-Bibliothek, die von Svend Dahl geleitet wird, konnte besichtigt werden. Außer einer modernen Volksschule besuchten die Teilnehmer einen eben fertiggestellten Volksbibliotheksncuban mit 0 p 6 ll - 3 6 6 6 8 8 - S y st e m, bei dem die Leser, um sich etwas auszuwählen, freien Zutritt zu den Bücherregalen haben, mit Kinderlesehalle, Vortragssälen und allen Einrichtungen eines modernen Instituts dieser Art; ein Tagesausflug führte zu den Schlössern Frederiksborg und Kronborg in Nord seeland, zu der in einem alten Klostergebäude untergebrachten nordseeländischen zentralen Volksbibliothek und der Internationalen Volkshochschule in .Helsingör, deren Leiter die Begeisterung für seine Arbeit ans die Zuhörer ans allen Ländern zu übertragen verstand. Nicht zuletzt ist der Besuch im Gyldendalschen Verlag zu erwähnen, einem Wunder an Ausnützung eines beengten alten Gebäudes für die umfangreichen Betriebe eines Verlagsgeschäftes mit Druckerei, Neproöiiktionsanstalt und Buchbinderei: der Verlag stattet gerade die Werke wissenschaftlicher Richtung mit Einbänden aus, während die ungewöhnlich umfangreichen Lederlager (bei denen HaifUchhäutc be sonders zahlreich waren) sielen hier ebenso ans, wie in den Biblio theken die unverwüstlichen Lederbände, deren Haltbarkeit mit darauf beruht, daß das gute Material den Benutzer zur besonderen Schonung ermahnt. Als ein Land der Qualität zeigte sich das Gastgeberland aber auch bei den Empfängen, deren Krönung ein Tee nach herzlichen Worten des Bürgermeisters von Kopenhagen auf dem Nathause war, und bis hin zu dem Abschiedsbankett, dem eine mit allgemeiner Zu stimmung aufgenommene Rede von Generaldirektor Krüß eine be sonders eindrucksvolle Note verlieh. Die Ergebnisse des von vr. I. Alingh Prins (Haag) geleiteten Kongresses faßt eine in der Generalversammlung genehmigte, auch an die Tagespresse gegebene Entschließung zusammen, deren Inhalt für die weitere Arbeit des Institutes und für die Zusammenarbeit mit verwandten Einrichtungen maßgebend ist. Die Hamburger Lope de Vega-Feiern Hamburg, Deutschlands Pforte zu den Völkern der Welt, hat seit jeher besonders nahe Beziehungen zu den Ländern des ibero- amerikanischen Kulturkreises unterhalten. Das Gedenken an den dreihundertsten Todestag Lope de Vegas würdig zu begehen, mußte der Hansestadt daher eine eigene Pflicht sein, nicht nur als eine Erwiderung auf die spanischen Goethefeiern des Jahres 1932 gedacht, sondern auch als eine Huldigung empfunden, die das neue Deutschland, das den Schätzen fremden Volkstums mit Achtung und Verständnis entgegenzutreten bereit ist, diesem großen Repräsen tanten der dramatischen Volkskunst der Spanier darbringt. Der Nahmen zu diesen Lope-Feiern wurde außerordentlich weit gespannt. Unter einheitlicher Planung entstanden, sind die verschie denen Veranstaltungen in ihrer Gesamtheit bestimmt gewesen, die glänzendste Epoche der spanischen Kultur vor Augen zu führen, ihr »Goldenes Zeitalter«, und zwar nicht nur nach der literarischen, sondern auch der malerischen, musikalischen, theatralischen Seite hin. Infolgedessen wurden die Gedächtnisfeiern am Todestage des Dich ters (27. August) durch eine Ausstellung »Alte und neue spanische Kunst« im Hamburger Kunstverein eröffnet, die in ihrer Erlesenheit einen nachhaltigen Eindruck von der Eigenart be sonders der spanischen Malerei vermittelte. Eine festliche Gedenk rede von Prof. vr. Großman n, dem Direktor des Jbero-Ameri- kanischen Instituts Hamburg, über »Lope de Vega als nationale» Dichter« hielt auch in dieser Schau spanischer Kunst den Blick ans den großen Dramatiker gerichtet und so das Bewußtsein des ge meinsamen völkischen "Bodens jeglicher kulturellen Gestaltung wach. Auf einem Empfangsabend des Hamburger Jbero-Amerikanischen Instituts am 21. September wurde »Alte spanischeKa m m e r- m u s i k« nebst Dichtungen Lope de Vegas in deutscher Übersetzung und spanischer Originalfassung zu Gehör gebracht. Solche gleichsam vorbereitenden Darbietungen ließen den ge meinsamen Grund sichtbar werden, aus dem die Gestalt Lopes er wachsen ist. Ihn, den Dichter und Menschen selbst, machten die fol genden Veranstaltungen zum ausschließlichen Mittelpunkt. Am 2. Oktober eröffnete die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek eine Ausstellung alter und neuer Drucke der Werke Lopes und der deut schen Lope-Literatur. Diese Schau stellt in verschiedener Hinsicht etwas Neuartiges in der Geschichte der vielen und mannig faltigen Ausstellungen nicht nur der Hamburger Staatsbibliothek, sondern der deutschen Bibliotheken überhaupt dar. Sie ist ein schönes Beispiel für die Gemeinschaftsarbeit, die unter den Antrieben unserer neuen Zeit im Bücherdienst für unsere Wissenschaft sich entwickelt. Fast alle größeren deutschen Bibliotheken haben aus ihren Schätzen beigesteuert, um Lope de Vega buchmäßig an einer Stelle in Deutsch land, in Hamburg, würdig zu ehren. Es sind darunter kostbarste Stücke, die niemals vorher die Mauern der bewahrenden Bibliothek vcr- Calderons, die kostbare Musikhanöschrift des Claudio de la Sablo- nara, die einige zeitgenössische Vertonungen Lopescher Romanzen ent hält, usf. Dazu sind mit dieser Ausstellung in besonderem Maße wissen schaftliche Ziele verbunden, die versprechen, der deutschen und aus ländischen Forschung auch für die Zukunft nützliche Dienste zu leisten. Es ist mit Hilfe dieser Ausstellung gelungen, für Lope de Vega zum ersten Male den Gesamtbestand der alten, seltenen Drucke, der sich in deutschen Bibliotheken befindet, festznstellcn. Das Ergebnis ist überraschend: Ein Mehr von rund 50 Prozent hat sich von diesen seltenen Ausgaben in Deutschland und Österreich Nachweisen lassen, als bisher (nämlich im Preußischen Gcsamtkatalog) bekannt war. Dazu ist es gelungen, die deutsche Lope de Vega-Literatur, die deut schen Übersetzungen, Bearbeitungen, Verarbeitungen Lopescher Werke, die deutschen Abhandlungen über den Dichter und dergleichen, in möglichster Vollständigkeit zu sammeln. Diese wissenschaftlichen Er gebnisse werden in.einem gedruckten Katalog nieöergelegt werden. Die Ausstellung selbst kann von der Menge dieses Materials natürlich nur die vorzüglichsten Stücke in Auswahl bieten. Da ist eine vollständige Sammlung der ersten Ausgabe von Lopes Komödien (1604—1647), eine Sammlung, wie sie in dieser Vollständigkeit zu den größten bibliographischen Seltenheiten gehört, da sind höchst seltene, zum Teil bis jetzt verschollen gewesene Einzeldrucke aus dem 17. Jahrhundert, da breitet sich die lange Reihe der lyrischen und epischen Werke des Dichters aus. Besonderes Interesse beansprucht die Übersicht über die Zeugnisse des Nachlebens Lopeschcr Werke in Deutschland, sei es in den deutschen Übersetzungen und Bear beitungen, sei es in der literarischen Kritik, und zwar von dem ersten Erscheinen einer bislang unbekannten Übertragung des »Pilgers in seinem Vaterlande« vom Jahre 1629 bis zu den einschlägigen Werken unserer Tage. Die Schau über dieses Buchmaterial wird, nach alter, bewährter Ausstcllungstradition der Hamburger Bibliothek, auf das wirksamste unterstützt durch Bildmaterial, das in Lopes Zeit und Umwelt cin- führt. Man sieht vortreffliche Bilder und Sticke der zu Lopes Zeit regierenden spanischen Könige. Ansichten und Pläne von Gebäuden und Städten, Trachten von Spaniern des 17. Jahrhunderts, von Granden und Edelleuten, Soldaten, Kaufleuten und Dauern, die Nachbildung einer spanischen Bühne aus Lopes Zeit usf. Gelegentlich des Festaktes der Eröffnung, bei der Prof. De. GustavWah l, der Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek, 893
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