Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1922
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vvrsarbUM f. h. Ltscha. vuchhauLet. Redaktioneller Teil. 142, 21. Juni 1922. auSfuhr in das Ausland erreicht oder überschritten ist und es ange bracht erscheint, sich wieder in stärkerem Maße um den Inlandmarkt zu kümmern. Die hier vorliegenden Kataloge sind bis auf den letzten wissen schaftlicher Natur. Bemerkenswert ist die in den Titeln vorangestcllte Serie von Fachkatalogen der V e r e i n i g u n g wissenschaft licher Verleger in Berlin. Sie liefert den Beweis dafür, daß in demselben Maße, in dem die Konzentration der wissenschaft lichen Verlagsfirmen stattgefunden hat, eine Dezentralisation in der Form des Werbemittels Platz greifen mußte. Diese Folge zeigt sich in den oben aufgeführten Sonderkatalogen, deren Ursprung aus einer Quelle durch die Einheit des Formats, der gewählten Druckschrift, der zweifarbigen Gestaltung des Umschlags und der ausfallenden Plazierung des Signets erkennbar wird. Nur der Schachkatalog, der zwar gleich- formatig ebenfalls mit zweifarbigem Umschläge versehen ist, weist einige durch seine Sondcrart begründete Abweichungen auf. Die sieben Fach kataloge enthalten in übersichtlicher Gruppierung im wesentlichen nur die allerdings bibliographisch genau erfaßten Titel. Wo cs nötig erschien, hat man sie durch Inhaltsangaben und kurze Erläuterungen eriveitert. Jeder Katalog enthält am Schlüsse ein eigenes Titclregister mit Hinweis auf die Seitenzahl, wodurch seine praktische Brauchbar keit erhöht wird. Die Preisangaben beziehen sich aus die Grundpreise. Auf jeder Seite am Fuße wird die Höhe des Vcrlegcrteuerungszuschlags angegeben. Der Buchhändler wird danach wohl imstande sein, den mutmaßlichen Gegenwartspreis eines Werkes fcstzustellen, während bezweifelt werden muß, ob dieses System für den Laien nicht etwas zu oerwickelt ist. Wie dem auch sein mag, tveite Kreise des Buch handels und des Publikums werden sich dieser auch typographisch sehr- gut ausgestatteten Kataloge mit Nutzen bedienen. Der Katalog »Sch a ch l i t e r a t u r« des gleichen Verlags, der, wie bereits ange deutet, in Ausstattung und Gestaltung von den Fachkatalogen abn'eicht, zeigt zunächst im Gegensatz zu diesen eine reichere ornamentale Ge staltung des Umschlags. Das Signet ist geschickt in ein Schachbrett ein- gcfllgt und mit einer Krone gekrönt. Uber der Beschriftung, gleichsam in Sternform leuchtend, ist dieses Bild eine gute Versinnbildlichung des Inhalts. Die besondere Art dieses Inhalts gestattete eine freiere Gestaltung des Ganzen, die sich in einer Reihe bcigegebener Bildnisse von Schachmeistern und ausführlicheren Erläuterungen unter den alpha betisch angcordnetcn Titeln offenbart. Den Freunden des »königlichen« Spiels wird der Katalog ein willkommener und zuverlässiger Rat geber sein. Auf rostrotem Papier gedruckt ist der Katalog »Neuere tech nische Werke« des Verlags N. Olden bourg in München und Berlin. In alphabetischer Ordnung der Titel, z. T. mit Inhaltsan gaben und kurzen Erläuterungen, finden sich hier Werke gruppiert nach den Gebieten des Maschinenwesens, der Elektrotechnik, der Gas- und Wasserversorgung (auch des Abwasserwesens), der Heizungs-, Lüftungs und Gesundhcitstechnik, des Hoch- und Tiefbaues und der Statik, der Flugtechnik, der Chemie, Mathematik, Physik, Mineralogie, ber Technik und Wirtschaft. Anschließend hat ein Sachverzeichnis und eine Zu sammenstellung von Schlomann-Oldenbourgs »Illustrierten Techni schen Wörterbüchern« in 6 Sprachen Platz gefunden. Das Ganze stellt ein seinem Zwecke vorzüglich angepaßtcs Werbemittel dar. Obgleich der Titel des Verlagskatalogs von Wilhelm Engel- mann in Leipzig deutlich auf den achtbaren Zeitraum des Be stehens dieser Firma hinweist, so ist dieses Verzeichnis doch leineswegs lediglich ein historisches Zeugnis über eine langjährige Verlagstätigkeit, sondern ein den Zeitvcrhältnissen sinnreich angepaßter und leicht zu handhabender Führer durch den umfangreichen Verlag. Dieser Zweck erforderte auch die Weglassung nicht mehr lieferbarer Werke. Das; aus Sparsamkeitsgründen in der Hauptsache nur Titel und wenig Inhalte (und diese zum Teil verkürzt) in alphabetischer Folge gegeben werden, vermindert nicht die praktische Brauchbarkeit des Katalogs. Die feh lende Gruppencinteilung wird ersetzt durch ein dem Titelvcrzeichnis vorangestclltes, nicht weniger als 24 Seiten starkes Schlagwortver zeichnis und ein vier Seiten umfassendes Namenverzeichnis. Der Ka talog ermöglicht dem Sortimenter, sofort festzustellen, ob irgendein aus dem Verlage von Wilhelm Engelmann in Leipzig verlangtes Werk zurzeit noch zu haben ist, was im Hinblick aus das Fehlen vieler wissen schaftlicher Bücher eine Ersparnis an zeitraubenden und mit teurem Porto belegten Rückfragen bedeutet. Auch für den Leser im Publikum muß es ein unschätzbarer Vorteil sein, zu wissen, daß er die in dem Katalog aufgcführtcn Bücher mit größter Wahrscheinlichkeit erhalten kann. Daran, daß die Preise jetzt nur noch Anhaltspunkte für den Käufer bieten können, wird sich das Publikum allmählich gewöhnt haben. So bedeutet auch dieses Verzeichnis einen Gewinn auf dem Ge biete der neueren Vertriebs- und Werbemittel. Als zielbewußte Einstellung auf gewandelte soziale Verhältnisse erscheint ber Katalog »Betriebsräteschulung« von Gustav S82 Fischer in Jena. Es ist in diesem Blatte schon mehrfach Gelegen heit genommen worden, die große Sorgfalt und die Gründlichkeit iw der Bearbeitung der Fischerschen Kataloge hcrvorzuheben, die schlecht hin als Muster von Werbemitteln für den wissenschaftlichen Verlag gelten können. Die genannten Merkmale finden sich wiederum in die sem Verzeichnis, das Werke in alphabetischer Anordnung in den Gruppen Allgemeine Volkswirtschaftslehre — Staat, Gesellschaft, Kul tur — Wirtschaftspolitik, Statistik — Geld-, Bank- und Börscnwesen — Soziale Bewegung (Sozialismus, Kommunismus, Arbeiterbewegung, Bodenreform, Sozialisierung) — Sozialpolitik (Berufserziehung, Ar beitsschutz, Heimarbeit, Lebenshaltung) — Arbeitsverhältnis, Arbcits- recht — Verschiedenes — enthält. Die Titel sind ausführlich und mit bibliographischer Gründlichkeit aufgeführt und sowohl durch Inhalts angaben, als auch durch Urteile und Erklärungen ergänzt, wo eine solche Ergänzung notwendig und vorteilhaft erschien. Die typographische Ausstattung des Katalogs ist schlicht, ihres Gegenstandes würdig. Sehr interessant ist ein Vergleich dieser Kataloge mit einem solchen des populärwissenschaftlichen Verlages, wie ihn der von Wilhelm Möller in Oranienburg unter dem Titel »Gesundheit und Lebenserfolg« darstellt. Hier ist es nicht mit einfachen Tttelangaben und mit einer elementaren Sachlichkeit getan, die bei den Jüngern der Wissenschaft ausreichcn. Das Fehlen bestimmter geistiger Voraussetzungen bei den Käufern und die eigentümliche seelische Be schaffenheit dieser Käufer lassen die Anwendung besonderer werbender Mittel angebracht erscheinen. Eins von ihnen ist jener im Werbewesen bekannte fromme Betrug, dem Leser unter der Maske einer ernsthaften Abhandlung eine Geschüftsanpreisung vorzusetzcn. Hier heiligt aber nicht nur der Zweck das Mittel, es scheint auch eine psychologische Erfah rungstatsache zu sein, daß es die Leser solcher Veröffentlichungen am liebsten »so« haben. Wie leider der Durchschnittsleser mit den bloßen- Tatsachen so wenig zufrieden ist wie der Feinschmecker mit dem Braten ohne Tunke und seinen Kommentar haben will, obwohl dieser oft eine sehr üble Drapierung darstellt, so haben es die Liebhaber populär wissenschaftlicher Bücher gern, wenn ein wenig mehr Worte als nötig gemacht werden. Damit soll nicht etwa gesagt sein, daß die aus führlichen Bücherbeschreibungcn des vorliegenden Verzeichnisses schlecht seien und keine Anerkennung verdienten. Es ist aber mehr an dieser Schrift, was Anerkennung verdient. Was da in der Einleitung »Der einzige Weg zum Erfolg« gesagt wird, ist vielleicht keine neue Weisheit, aber doch Weisheit in einer Form, wie sie dem Durchschnittsmenschen unserer Zeit gepredigt werden sollte. Der Ausklang dieser kleinen Ab handlung, die den Leser zur Tat aufrüttelt, besteht in dem Hinweis auf die relativ niedrigen Bücherprcise und auf den unschätzbaren Wert, den Bücher für ihre Besitzer haben. Von da ab beginnt der eigentliche Ka talog, nach Stichwortcn, zum Teil mit Hinweisen, geordnet. Außer den Titeln und Charakteristiken der angcbotenen Bücher finden wir Urteile, Testproben u. dcrgl. Eingcstrcnt in den Text sind viele kleine Ab bildungen, wohlvcrteilt, um dem Auge einige Abwechslung zu gewähren oder vom Bilde aus den Titel abzulcnken. Die Veröffentlichung zeugt von einer guten Kenntnis der Psyche einer Käuferwelt, die selbstver ständlich eine ganz andere Behandlung erfordert, als die wissenschaftlich gebildeten Abnehmer wissenschaftlicher Bücher. Man hat den Eindruck, so und nicht anders müsse z. B. das Verzeichnis einer Versandbuch handlung populärwissenschaftlicher Literatur aussehen, wenn es den erstrebten Erfolg haben soll. Kurt Loele. Kleine Mitteilungen. Eine Berufspädagogischc Woche (auch für Nichtsachsen) wird iir Leipzig vom 2. bis 7. Juli d. I. vom Sächsischen Unterrichts ministerium und vom Deutschen Verein für Fach- und Fortbildungs schulwesen veranstaltet. Behandelt wird: »DieMädchcnberufs- schule«. Anmeldungen (auch für Wohnungen) bis 17. Juni 1922 an die Geschäftsstelle des Deutschen Vereins für Fach- und Fort bildungsschulwesen, Leipzig, Brandvorwerkstraße 38. Teilnehmergebühr 60 Mark. Die erste deutsche KunstgemerbcauSstellung seit dem Kriege in Amerika ist in Newark bei New Jork eröffnet worden und soll später in verschiedenen Städten der Vereinigten Staaten gezeigt werden, um weiten Kreisen die Leistungen Deutschlands auf diesem Gebiete vor- zufllhren. Wie der New Dorker Berichterstatter des »Cicerone« mit- tcilt, ist der Leiter der Ausstellung, die auf Veranlassung von A. Wiener, Mitglied des Deutschen Werkbundes, von diesem zusammen- gestcllt wurd-e, der Direktor des Newarker Museums I. C. Tana, der sich durch seine taktvolle Politik und sein unermüdliches Interesse ein großes Verdienst um das Zustandekommen erworben hat. Dir Ausstellung ist namentlich auf dem Gebiete des Buches vorzüglich.
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