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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1922-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1922
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. o. Ltschn. Vuchhande:. 142. 21. Juni 1922. «- Für Auslandlieferungcn. — Der Neichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung hat nachstehende Umrechnungskurse nach dem Stande vom 19. Juni 1922, gültig für die Zeit vom 21.—27. Juni 1922, fest gesetzt, die von den Außenhandelsnebenstellen bei der Umrechnung von Fakturen in ausländischer Währung zirr Ermittlung der Gebühren usw. benutzt werden: Ägypten 60.— Italien 13.— Amerika 270.— Japan 130.— Argentinien G. 220 — Jugoslavien 3.40 — P. 93.— Luxemburg 22.— Belgien 22.— Norwegen 45.— Brasilien 36.— Österreich —.02 Bulgarien 1.80 Portugal 19 — Chile 31.— Rumänien 1.70 Dänemark 56.— Schweden 67.— England 60.— Schwerz 50.— Finnland 5.70 Spanien 41.— Frankreich 23.— Tschecho-Slow. 5.10 Griechenland 11.— Ungarn —.28 Holland 102.— »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler, Hannover. — Am 20. und 21. Mai feierte der Saldo sein 48. Stiftungsfest. Die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse, unter denen der Buchhandel und seine Angehörigen in besonderem Maße leiden müssen, ließen die Erwar tungen auf den Verlauf desselben nicht zu hoch schrauben. Es stellten sich denn auch bei den Vorbereitungen dem Vorstande manche Schwie rigkeiten in den Weg; doch mit altem Saldogeist ging es heran an die Arbeit, und — es klappte. Daß die beiden Tage so in Fröhlichkeit und zur Zufriedenheit der Teilnehmer, Mitgliedern wie Gästen, verlausen sind, ist nicht zuletzt ein Verdienst unseres 1. Vorsitzenden, Herrn Herrmann, der seine Person unter Zurücksetzung seiner privaten In teressen in den Dienst des »Saldo« zum Gelingen des »48.« stellte. Die Anerkennung und der Tank aller Mitglieder ist ihm sicher. Am Sonnabend, dem 20. Mai, abends, hatten sich im Kasino- Restaurant 35 Mitglieder und Gäste zu einem gemütlichen Bierabend oingefunden. Der Vorsitzende begrüßte die Erschienenen mit einem poetischen »Festgruß«, der in dem gemeinsam gesungenen »Lied auf den Saldo«, das schon 1874 vom Mitgründer des Vereins Herrn A. Foerster, Leipzig, verfaßt worden ist, starken Widerhall fand. In seiner Festrede gab Herr Herrmann ein kurzes Bild von der gegenwärtigen Stärke und dem Wirken und Wollen des Saldo und schloß in der Hoffnung, daß, wenn in zwei Jahren das goldene Jubiläum ge feiert wird, die jungen Saldoten in fröhlicher Einmütigkeit den alten Gründern Zeugnis davon geben werden, daß das von ihnen gelegte Samenkorn gute Früchte getragen hat. Viele Glückwünsche und Grüße früherer, jetzt auswärtiger Mitglieder weckten in den alten Saldoten schöne Erinnerungen an liebe Kollegen, gaben den jungen Beispiele kollegialer Treue. Allen denen, die des Saldo treu gedachten, auf richtigen Dank! Reden, Musikstücke der Herren Hillebrand und Kettner, Vorträge der Herren Tasche, Jens sen., Namnann, Witte, Eisinger trugen zum fröhlichen, harmonischen Verlauf des Abends bei. Am Sonntag Ausflug durch die Eilenriede nach Bothfeld, wo sich »Im Krug zum grünen Kranze« Jung und Alt bei Kuchen und Kaffee, Tanz, Gesang und Vorträgen vergnügte, bis die letzte Elektrische energisch zum Aufbruch mahnte. Der »Saldo« zählt jetzt insgesamt 102 Mitglieder, darunter ca. 30, die dem Verein seit über 25 Jahren angehören. Um das 50. Stif tungsfest im Jahre 1924 würdig zu begehen, wird schon tüchtig ge spart, und die Vorbereitungen haben begonnen. Hoffentlich werden wir Hannoveraner Kollegen recht viele der jetzt auswärts lebenden Gründer und Mitglieder dazu als unsere Gäste beherbergen können. Erhöhte Herstellungskosten. — Der Bund der Ehemigraphischen Anstalten und Kupserdruckereien Deutschlands E. V. zeigt an: Die fort schreitenden Steigerungen der Löhne und aller Gestehungskosten zwingen uns zu einer Preiserhöhung für chemigraphische Erzeugnisse. Für den Monat Juni werden dementsprechend die Teuerungszuschläge aus die Grundpreise vom 1. Mai 1922 auf 45^» festgesetzt. Druckerei und Buchbinderei werden sicher folgen, und damit werden auch die Bü- cherprcise abermals erhöht werden müssen. In den Bergen verunglückt. — Am 9. Juni würbe bei Berchtes gaden der Bibliothekar der Universitätsbibliothek in Kiel, 1)r. MI. Hermann Drahn, auf eben angetretener Urlaubsfahrt durch Absturz ein Opfer der Berge. -- Ein Niescndiebstahl alter Meister. — Ein Diebstahl einer großen Anzahl hervorragender Gemälde, der bei Ausbruch der Revolution im November 1918 ausgcführt wurde, wird erst jetzt durch eine Bekannt machung des Polizeipräsidenten von Frankfurt a. M. tundgetan. Da nach wurden am 8. oder 9. November 1918 aus einem Eisenbahnwagen der 2. Gardedivision, der von Brüssel nach Deutschland gehen sollte und u. a. mit Eigentum deutscher Flüchtlinge beladen war, eine Ge mäldesammlung geraubt. Diese Sammlung enthielt u. a. folgende Bilder: Das Porträt eines spanischen Jnfantcn von Velasquez, zwei Werke von Rubens, eins die Entführung der Dejanira durch den Kentauren Nessus darstellend, das andere ein Porträt seiner Frau, ein Männerkopf von van Dyck, ein Bild »Die Liebe verbindet Venus mit Mars« von Paolo Veronese, ein Männerbtldnis von Mignard, «ine allegorische Szene von Jordaens, ein Werk von Adrian Brouwcr und 22 andere Bilder von alten Meistern. Auf die Wiedererlangung der Gemälde, deren Gesamtwert mit 10 Millionen angegeben wird, wird eine Belohnung von einer Million Mark aus gesetzt. Die nicht erschienene» Inserate. (Nachdruck verboten.) Große Unzufriedenheit unter zahlreichen deutschen Inserenten der »Berlingske Ttdcnde« in Kopenhagen hat das Vorgehen zur Erlangung von Jnse- ratenaufträgen seitens eines gewissen Nedowitz in Berlin erregt. Etwa 200 deutsche Firmen liegen mit der Verlagsgesellschaft Gustav Nedowitz in Streit. Die erste dieser Streitsachen ist jetzt vor dem Reichsgericht zur Entscheidung gelangt. Sie hat folgendes ergeben: Die klagende Verlagsgescllschaft Nedowitz behauptet, daß sie aus abgetretenen Rech ten der Firma Berlingske Tidende in Kopenhagen einen Anspruch von 546 dänischen Kronen gegen eine Oberlausitzer Fabrik habe aus einem Jnseratenauftrag von 13 Anzeigen, deren Bezahlung in dänischen Kro nen bis Juli 1920 zugesagt worden sei. Die Beklagte hält der Klage- forderung unter anderem den Einwand der arglistigen Täuschung ent gegen. Sie flihrt aus, daß die Vertreter der Klägerin wie in vielen ähnlichen Fällen angegeben hätten, die Klägerin habe die alleinige Ge neralvertretung der Zeitung in Deutschland. Die Zeitung nehme auch niemals Probeinserate auf, vielmehr erfolgten Aufnahmen erst bei Be stellung von 13 Inseraten. Dabei aber hätten dir Vertreter der Klägerin arglistig verschwiegen, daß diese Bedingungen sich nur auf die »deutsche Rübrik« bezogen habe, während außerhalb der Rubrik »Tyske Handel vg Jndustri« auch für jede andere Rubrik der dänischen Zeitung Inserate ausgenommen wurden, und zwar auch durch jede andere deutsche Annoncenexpedition. Außerdem sei verschwiegen worden, daß in den anderen Rubriken die Inserate sich um die Hälfte billiger stellten. Im weiteren behauptet die Beklagte noch, die Angestellten der Klägerin hätten erklärt, die Inserate brauchten erst drei Monate nach Erscheinen des jeweiligen Inserates bezahlt zu werden. Da die Inse rate überhaupt nicht erschienen seien, sei auch der Zahlungsanspruch hin fällig geworden. Landgericht und Kammergericht zu Berlin haben die Beklagte trotzdem zur Zahlung verurteilt. Das Kammergericht ist der Ansicht, daß gemäß des schriftlichen Auftrags und des unwidersprochen geblie benen Bestätigungsschreibens der Klägerin die Zahlung im Juli 1920 zu erfolgen hatte, ganz gleich, ob die Inserate bis dahin gedruckt ge- wesen seien oder nicht. Die Anpreisungen der Vertreter der Klägerin, die sich als allgemeine Anpreisungen darstellen, scheidet das Kammer gericht als unerheblich aus. Für unerheblich hält das Berufungsge richt auch den Einwand, daß die Klägerin die Beklagte hätte darauf Hinweisen müssen, daß sie die Anzeigen auch in anderen Annoncenexpe ditionen und billiger aufgeben konnte. Denn ein verständiger Kauf mann würde gerade die deutsche Rubrik als die für ihn wertvollste ge wählt haben. Gegen dieses Urteil des Kammergerichts hatte die Be klagte mit Erfolg Revision beim Reichsgericht eingelegt und unter anderem gerügt, das Kammergericht habe die Behallptung über das dreimonatige Zahlungsziel zu Unrecht überhaupt nicht er örtert. Eine Vorauszahlung sei ausdrücklich abgelehnt ivorden. Wenn die Inserate aber tatsächlich nicht erschienen seien, so liege eine positive Vertragsverletzung vor, die zum Rücktritt vom Vertrage berechtige. Der höchste Gerichtshof hat darauf das Urteil des Kammergerichts auf gehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung an das Berufungsgericht zurückverwiescn. (Aktenzeichen: VII 652/21. - 30. 5. 22.) K. M.-L. E. T. A. Hosfmanu-Feier in Königsberg. — Am 25. Juni, seinem 100. Todestage, wird an E. T. A. Hoffmanns Geburtshaus in Königsberg, Französische Straße 25, eine von Professor Stanis laus Cauer geschaffene Bronze tafel mit dem Kopfbilds des Dich ters enthüllt werben. In Verbindung damit veranstaltet der Goethe bund am 25. in den Privaträumen des genannten Hauses eine Feier, für die als Hauptredner der neueste E. T. A. Hoffmann-Biograph, H«. Walther Harich aus München, gewonnen ist. 883
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