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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1937
- Strukturtyp
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- 1937-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1937
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- Deutsch
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Feierliche Aufnahme der Lehrlinge des Gaues Süd- Hannover-Braunschweig Am Abend des 28. Februar fand in den überfüllten Festsälen des Brauergildehauses in Hannover die feierliche Aufnahme der an diesem Tage geprüften Buchhändler-Lehrlinge des Gaues Süd-Hannover- Braunschweig als Standesgenossen in die Gruppe Buchhandel statt. Gauobmann Klinge begrüßte die Mitglieder aller Fachschaften. Dann nahm Gaufachschaftsberater Laudien das Wort zu einer Ansprache, in der er den jungen Buchhändlern ihre Pflichten und Aufgaben vor Augen stellte. Dann vollzog Herr Laudien als Leiter der Prüfungs kommission die Aufnahme der Lehrlinge in die Reichsschrifttums kammer und überreichte ihnen die Prllfungszeugnisse. Es darf als ein schöner und nachahmenswerter Brauch angesehen werden, daß im Zusammenhang mit der Fachbuchwerbung jedem Prüfling im Auf träge seines Betriebsführcrs ein buchhändlerisches Fachbuch überreicht wurde. Zum Schluß gab der Gauobmann einen Bericht über die Schu lungswoche in Oberstdorf. Die Ansprachen wurden umrahmt von künstlerischen Darbietungen. An diese sehr stimmungsvolle Feier schloß sich ein Kameradschafts abend mit Tanz an, der alle Beteiligten und erschienenen Gäste noch lange beisammenhielt. O ErLffnungskundgebung zur Fachbuchwerbung I9Z7 in Hannover Die Werbung für das Fachbuch begann in Hannover mit einer Eröffnungskundgebung am Sonntag, dem 7. März im Städtischen Schauspielhaus, zu der die Landesstelle Slldhannover-Braunschweig, die Gauwaltung der DAF., der Standort Hannover der HI. und der Landesleiter der Reichsschrifttumskammer eingeladen hatten. Nach einer musikalischen Einleitung eröffnete der Landesleiter der Neichs- schrifttumskammer, vr. G ra b e n h o r st, die Kundgebung mit einem Gruß an die zahlreichen Anwesenden, Gäste und Ehrengäste, die Ver treter von Partei und Staat, der DAF., Wirtschaftskammer, des Handwerks und besonders der HI. Es folgte die Ansprache des Presse referenten der Neichsarbeitsgemeinschaft für Deutsche Buchwerbung, von Kommerstädt-Berlin, der die Grüße des Präsidenten und des Vizepräsidenten der Reichsschrifttumskammer überbrachte. Das Fahr 1937, so führte der Reimer aus, bringe den entscheidenden Einsatz für ein Sondergebiet des deutschen Schrifttums. Die Kluft, die in den letzten Jahrzehnten zwischen dem schaffenden Menschen und dem Buch entstanden fei, soll überwunden werden. Das bedeute eine grundsätz liche Abkehr von der These, daß das Buch nur für die »Gebildeten« da sei. Herr von Kommerstädt gab dann einen Überblick über die Buchwerbung seit 1934. Er wies darauf hin, daß man nach Prüfung des gesamten Bestandes an Fachbüchern etwa 6000 Bücher und Schriften, geordnet in 45 Auswahlverzeichnissen, festgestellt habe, die es nun in allen Betrieben zu verbreiten gelte. Der Leiter der Organisationsstelle der HI. in Hannover umriß dann die Aufgaben der HI. Sie habe, so führte er aus, den Neichs- berufswettkampf organisiert, durch den man Jahr für Jahr den Stand des beruflichen Könnens feststellen könne. Ebenso setze sich die HI. auch für das deutsche Fachbuch ein. Es solle der Begleiter der schaffenden Deutschen von Jugend auf sein; denn schon in jungen Jahren entwickelten sich die schöpferischen Anlagen. — Nach dem gemeinsam gesungenen Lied der HI. »Das junge Volk steht auf« schloß Landesleiter vr. Grabenhorst die Kundgebung mit einem dreifachen Sieg-Heil auf Führer und Volk. Fachschast Angestellte — Ortsgruppe Stettin Für den Fachschaftsabend am 12. März war es unserer rührigen Ortsgruppenleiterin Pgn. K. Hecht gelungen, als Sprecher den Reichsredner Schäfer vom V. D. A. zu gewinnen. Er hielt uns einen sehr lehrreichen Vortrag über die Geschichte der deutschen Siedlung am Schwarzen Meer unter Katharina II. Die Schilderung der Leiden der deutschen Volksgenossen unter dem bolschewistischen Terror hinter ließ einen tiefen Eindruck auf die Zuhörer, die sich fast alle in die umlaufende Liste als Mitglieder des V. D. A. einzeichneten. — Am 28. Januar hielt Studienrat vr. Breidbach einen sehr interessanten Vortrag über seine Studienreise durch U.S.A., dem auch der Landes leiter der Reichsschrifttumskammer Pg. Diebenow beiwohnte. — Für eine Besichtigung der alten Stettiner Kulturstätte, das Tilebeinstifl, hatte Fräulein Hecht als Führer Prof. vr. Altenburg gewonnen. — Leider ist es einer ganzen Anzahl von Fachschastsmitgliedern schein bar noch nicht bekannt, daß der Besuch der Fachschaftsabende für Ge hilfen und Lehrlinge Pflicht ist. Hans Fritsch i. H. Leon Sauniers Buchh., Stettin. Reichstagung der Paul-Ernst-Gesellschaft Die Ncichstagung der Paul-Ernst-Gesellschaft in Chemnitz vom 5. bis 7. März zeigte, wie es möglich ist, bei einer solchen Ge legenheit einmal eine ganze Stadt unter den Eindruck des Werkes dieses Dichters zu stellen. Das geschah auf verschiedene Weise. Bereits vor der Tagung hatte die Chemnitzer Presse in Aufsätzen über den Dichter und Veröffentlichungen aus seinen Werken vorbereitende Arbeit geleistet. Sie berichtete während und nach her Tagung ausführlich über alle Veranstaltungen und wies so nachdrücklich auf das Werk Ernsts hin. Auch der Buchhandel sah sich hier eine Ausgabe gestellt. Besonders wirksam war ein großes Sonderfenster der Carl Brunnerschen Buchhandlung, das neben einer sehr geschickten Auslage der Bücher Paul Ernsts auch Bilder und auf eigens geschriebenen Plakaten Sprüche aus seinen Werken zeigte. Das Fenster zog viele Be schauer und Muser an, es wurde im Innern der Buchhandlung durch einen Bücherlisch unterstützt. Im Städtischen Museum war eine das ganze Werk Ernsts umfassende, viele Erstausgaben, Bilder und Hand schriftliches zeigende Ausstellung errichtet. Die Tagung, zu der sich auch ein großer Teil auswärtiger Mit glieder eingefunden hatte, begann mit einem Kaiser buchabend, an dem Will V e s p e r, der Vorsitzende der Gesellschaft, aus dem Epos vorlas — der größte Teil der Vorlesung war dem ersten Sachsen könig Heinrich dem Ersten gewidmet. Wieder zeigte sich hier, sicher für viele Zuhörer unerwartet, die bezwingende Kraft, die von der Dich tung, sobald sie laut gelesen wird, ausgeht. Sie schlug die Hörer in ihren Bann, und groß, mächtig, in ihrer ganzen Tiefe, aber auch in ihrer ganzen Wirklichkeit und Bedeutung erwuchs die Gestalt dieses deutschen Königs. Der zweite Abend, der 6. März, brachte im vollbesetzten Schau spielhaus die Chemnitzer Erstaufführung des Dramas »P o r ck«. Der Abend wurde eingeleitet durch ein würdiges und das Gedenken des Dichters ehrendes Grußwort des Städtischen Kultur rats Ballerstedt sowie durch einige grundsätzliche Ausführungen zu Paul Ernsts Dramatik von vr. H. G. Göpfert. Zum Erfolg der Auf führung trug die verständnisvolle, angemessene Inszenierung Karl Weinigs, der auch den Aorck verkörperte, wesentlich bei. Bei der von Musik umrahmten Morgenfeier am Sonntag, dem 7. März, stand im Mittelpunkt ein eindringlicher Vortrag von Prof, vr. Albert Soergel, der, zum Teil aus eigener Erfahrung, »Wege zu PaulErnst« wies. Der Vortragende ging davon aus, wie das Werk dieses Dichters geradezu verwandelnde Kraft haben könne: ein Buch, ein einziges Wort, vor allem aber das Leben Ernsts könne oft für einen Menschen von bestimmender Bedeutung werden. Er zeigte sodann, wie das Werk Paul Ernsts, der unser schärfster Denker seit Schiller und der weiseste und umfassendste Dichter seit Goethe sei, sich immer an das ganze Volk richte. Hier fei alles All- gcgenwart. Dem einfachsten Menschen sei dieses Werk nah, und der Geistigste werde von ihm reich beschenkt. Nie ginge man von Ernst, ohne freier und besser geworden z-u sein. Zu Beginn der Feier, bei der durch Alice Verden-Dresden Teile aus den Dichtungen vorge- tragen wurden, sprachen Kulturrat Ballerstedt und Will Vesper. Kulturrat Ballerstedt brachte die Grüße des Oberbürgermeisters und wiederholte sein bereits am Abend zuvor gegebenes Versprechen, daß die Stadt Chemnitz hinfort in jedem Jahre ein Drama von Paul Ernst aufsühren lassen wolle. Will Vesper legte die auf lebendige Arbeit und nicht auf veraltete literarische Vereinstäligkeit zielenden Absichten der Gesellschaft dar und betonte im besonderen, wie Paul Ernst, der nicht nur dem deutschen Volke, sondern der ganzen Mensch heit gehöre, gerade jetzt auch in zunehmendem Maße vom Ausland anerkannt werde. Eine Mitgliederversammlung beschloß am Nachmittag des 7. März die Tagung, bei der auch die Gattin des Dichters anwesend war: sie brachte vor allem Berichte der Leiter der verschiedenen Orts gruppen. Besonders hervorgehoben zu werden verdient, daß in vielen Städten der Gesellschaft sich Vertrauensbuchhandlungen angeschlossen haben, die in Erkenntnis ihrer kulturellen Aufgabe sich den Einsatz für das Werk Ernsts in besonderer Weise angelegen sein lassen. Die Versammlung bat Will Vesper, den Vorsitz der Gesell schaft wieder auf weitere drei Jahre zu übernehmen. Außerdem wurde bestimmt, daß Sitz und Geschäftsführung der Gesellschaft nach München verlegt werden. Die Hauptarbeit den Gesellschaft aber, die in den letzten Jahren dem Kaiserbuch gegolten hatte, wird sich 1937 auf die heute besonders wichtige Versdichtung Ernsts »Der Heiland« richten. —t. L52 Nr. S6 Sonnabend, den 20. März 1987
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