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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1879
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1879-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1879
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- Deutsch
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Hk 283, 8. December. Nichtamtlicher Theil. 5131 Nichtamtlicher Theil Katalog der Bibliothek des Königlich Statistischen Bureaus zu Berlin. II. Abtheilung. Nach Staaten geordnet. Lex.-8. VI, XXXII u. S8I Seiten. Berlin 1879, Verlag des Königl. Statist. Bureaus (vr. Engel). Mehr und mehr wird in neuerer Zeit von den öffentlichen Bibliotheken der nützliche Brauch beobachtet, einen wissenschaftlich bearbeiteten Katalog drucken zu lassen, der auch dem Publicum zu gänglich gemacht wird. Verschiedene solcher Kataloge habe ich im Lause der Jahre an dieser Stelle schon erwähnen können. Erstreckt sich dies auch im Allgemeinen nicht auf die zum Theil seit Jahr hunderten bestehenden großen Landesbibliotheken, deren bedeutender Bestand dies nicht zuläßt, so ist es doch rühmend anzuerkennen, und der Förderung wissenschaftlicher Arbeiten sehr dienlich, daß auch einige dieser altberühmten Institute, wie die Göttinger Bibliothek, in jüngster Zeit auch das Britisch Illussum in London u. a. m. von Zeit zu Zeit Accessionskataloge ausgeben, welche vortreffliche Weg weiser durch die leider fortwährend noch zunehmende literarische Ueberproduction unserer Zeit bilden. Man findet in ihnen wenigstens einigermaßen den Weizen von der Spreu gesondert. Könnten die großen handschriftlichen Hauptkataloge der Uni versität?- und Landesbibliotheken der verschiedenen Staaten durch den Druck dem Dienste der Wissenschaften in weiterem Umsange er schlossen werden, — welcher Gewinn wäre dies auch für den Buch handel! Unser bibliographisches Rüstzeug ist nur für die deutsche Literatur seit 1750 gut bestellt, hierfür allerdings auch vorzüglich, Dank den grundlegenden Arbeiten von Ersch, Heinsius, Kayser, Enslin, Engelmann, Hinrichs und Anderen; ja, unsere Literatur der letzten fünfundzwanzig Jahre ist bibliographisch nach den ver schiedensten Richtungen hin in so vortrefflicher Weise, meistens durch den Buchhandel selbst, durchgearbeitet, daß unsere Hilfsmittel für die deutsche Literatur kaum etwas zu wünschen übrig lassen. Uebler sind wir daran mit der ausländischen Literatur; nicht daß es für diese an Special-Katalogen fehlte! Ans Petzholdt's LibLotbaoa bibliograxbica, eins der hervorragendsten Werke der deutschen Bibliographie, ist ersichtlich, welch eine Menge von der artigen Hilfsmitteln im Lause der Zeit erschienen, und — der Ver gessenheit anheim gefallen sind; nur wenige, wie Brunet, Lowndes u. a. haben ihre Verfasser überlebt, nur wenige, wie die Arbeiten von Otto Lorenz, Nikolaus Trübner, Leipoldt u. A. werden ihre Herausgeber überleben. Für den deutschen Buchhandel bilden meistens der hohe Preis dieser Kataloge, ihr fremdartiges Gewand, auch die Seltenheit der auf die ältere Literatur bezüglichen Werke Schwierigkeiten für die Anschaffung und Benutzung, und so ist denn immer das Erscheinen eines gut redigirten Kataloges einer größeren öffentlichen Bibliothek ein bemerkenswertstes Ereigniß, auf welches die Aufmerksamkeit des Buchhandels hinzulenken ist. Zu den hervorragendsten Erscheinungen dieser Art gehört der Katalog des Königl. Preuß. Statist. Bureaus in Berlin, dessen erster Band 1874 erschien, und dessen zweiter in dem stattlichen Umsange von 1000 Seiten Lexikon 8.-Format jetzt vorliegt. Mit diesem Bande wird ein literarisches Unternehmen zu Ende geführt, das vor ungefähr 12 Jahren begonnen ist, und an welchem in dieser Zeit eine der besten Kräfte dieses nach allen Richtungen hin so außerordentlich leistungsfähigen Institutes, der Bibliothekar des selben, Hr. vr. Paul Lippert, beinahe ununterbrochen gearbei tet hat. Es dürfte das erste Mal sein, daß hier die zustandschildernde, sowie die historische Literatur der einzelnen Staaten, Provinzen u. s. w. in einer ebenso reichhaltigen als übersichtlichen Zusammen stellung in die Oeffentlichkeit tritt. Insbesondere wird in diesem zweiten Bandedie neuere statistische Literatur der europäischen Staaten in einer Vollständigkeit nachgewiesen, welche den Katalog bis zu einen, gewissen Grade berechtigt, den Charakter und Werth eines biblio graphischen Repertoriums in Anspruch zu nehmen, eines Reper toriums, in welchem zwar nicht jedes Buch, das je über die Zuständtich- keiten sämmtlicher Staaten veröffentlicht wurde, Wohl aber jedes Buch von Bedeutung und nicht ganz vorübergehendem Wertste zu finden ist. Dafür bürgt schon die Art der vom Director des Statist. Bureaus, Geh. Rath vr. Engel, besorgten Beschaffung der Bücher; sie gründet sich aus die fortwährende genaueste Durchsicht der bibliographischen Hilfsmittel aller Länder, und verfolgt als Ziel die möglichste Aus bildung der Bibliothek als Fachbibliothek für Statistik, Volkswirth- schastslehre, Volkswirthschastspflege mit Einschluß der Technik der hervorragendsten Erwerbszweige, Finanzwissenschaft und die jenigen Gebiete der Verwaltung, welche hiermit in nahem Zu sammenhänge stehen. Auf den hier genannten Literaturgebieten gibt es keinen bessern Führer als den vorliegenden zweibändigen Katalog, über dessen Einrichtung und Ausführung ich schon in meiner Besprechung des ersten Bandes alles Bemcrkenswerthe hervorgehoben habe (Börsenbl. 1874, Nr. 230). Sobald der dritte (Schluß-)Band er schienen sein wird, der in etwa 20 Druckbogen Nonpareille-Schrift das alphabetische Namenregister bringen soll, so liegt ein biblio graphisches Hilfsmittel vor, dem ich in Deutschland kaum ein zweites ebenbürtiges an die Seite zu stellen wüßte, und zwar nicht nur in Bezug auf ein genial ausgedachtes, ungemein detaillirtes biblio graphisches System und unbedingte Zuverlässigkeit in den Angaben, sondern auch aus äußere Ausstattung, aus welch letztere eine ganz besondere Sorgfalt verwandt ist. Möge der Buchhandel nicht ver säumen, sich diesen Katalog nutzbar zu machen, und damit auch seinerseits dem fleißigen Bearbeiter den schuldigen Tribut der Anerkennung zu zollen. Otto Mühlbrecht. Miscellen. Danksagung! — Denjenigen meiner College», speciell mehreren meiner Concurrenten, welche es sich angelegen sein ließen, seit einer Reihe von Jahren die meisten meiner Unternehmungen (z. B. Bildertaseln aus Pappe, unzerreißbare Bilderbücher auf Pappe, meine Octavbücher L 4 M. 50 Ps. und ä 3 M., ja selbst meine Clichö-Anzeigen) mit möglicher Treue nachzuahmen und in biederer Cordialität sogar dieselben Titel zu wählen, die ich zuerst geschaffen, sage ich auf diesem Wege meinen verbindlichsten Dank! — Es ist ein erhebendes Gefühl, solche Beweise der Anerkennung ent gegengebracht zu sehe»; das patriarchalische Verhältniß iin deutschen Buchhandel, wonach jede neue Idee sofort als Gemeingut der Collegenschaft betrachtet und in trautem Verein ausgebeutet wird, hat etwas ungemein Harmloses und Rührendes. Fahren wir also fort, in idyllischer Vereinigung dieselbe Schalmei zu blasen! Wenn mir das Glück günstig ist, bin ich vielleicht in der Lage, auch ferner hin einige neue Melodien in Vorschlag zu bringen. Stuttgart, im November 1879. K. Thienemann's Verlag (Jul. Hoffmann). Berichtigung. In der Abhandlung „Verlagsrecht und Leihbibliothek" in Nr. 279 ist zu verbessern: Se. 5054, Sp. 1, Ze. 12 von unten: „so kann dar Schrissteller- honorar nur gering bemessen werden". Se. 5055, Sp. 2, Ze. 23 von oben: „übersehbarer", und Ze. 40 von oben: „eine genauere Untersuchung, um wieviel" >c. KS8»
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