4780 x° 248, 21. Oktober 1933. Fertige Bücher. Börsenblatt I. d. DtschnBuchhandel. Gute Erzähler Auf östlicher Erde Jugendtage eines Schlesiers Von Georg Langer Oktav / 2Z4 Seilen / In Leinwand 4 Mark (400 ß) Georg Langer ist Richter und hat den Kampf um das Deutschtum im Osten miterlcbt. 3m „Richter Wichura" für den er 1932 den SchcffelpreiS erhielt, hat er dem gigantischen Kamps des Schlesiers um sein Deutschtum Ausdruck gegeben. Das Buch „Auf östlicher Erde", das in vieler Hinsicht an Paul Barsch'S „Von Einem, der auszog" erinnert und in der Geschichte des Deserteurs Franz Weniger sowohl dem Inhalt wie dem Volks ton nach ein ergreifendes Seitenstück zum Schicksal des Schweizer Soldaten „Zu Straßburg auf der langen Brück" bedeutet, läßt uns den östlichen Menschen erst recht verstehen. Denn Georg Langer führt hier zu den Grundfesten des Staates und des Volkes: in die Jugend zurück. Aber nicht in eine Jugend, die von außen her bestimmt wird, sondern die als die eigentliche Jugendkraft eines Volkes auS sich heraus lebt und wirkt und im Glauben an die Führung und Ordnung in der Welt ungebrochen den großen Aufgaben der Zukunft entgcgen- wuchs. Die Heimat leuchtet in diesem Buche auch auö der Sprache heraus, die bis ins Wesen der Dinge hinein führt und uns den Grafschafter mit seiner Burgenherrlichkcit ebenso gut wie die Grubenmänner des Schwarzen Landes oder die Geheimnisse der Käuze und der Bürgerstuben nahebringt. Dies alles geschieht in einer Form, wie wir es heute wieder verstehen können. Jung und Alt, Ost und West — das ganze deutsche Volk — werden dieses Buch mit Freude und Gewinn lesen. Hier Quack, Reporter mit den sieben Punkten Von Karl Ude Oktav / 194 Seiten / In Leinwand Z.fO Mark (Zoo ß) Man wird beim Lesen dieses Buches unwillkürlich an Swifts „Gullivers Reisen" denken. Der Erzähler stellt sich vor als ein Nachkomme des berühmten Prudentior, der Galvani einst die geheimnisvollen Kräfte der Elek trizität finden ließ. Er versucht menschliches Treiben von untenher zu betrachten und gewinnt von dieser Sicht aus erstaunliche Einblicke. Das Ganze ist eine moderne Fabel, die sich die ganze moderne Technik und Wissen schaft mit ihrer Apparatur zu Nutze macht. Daran liegt das Neue und Merkwürdige dieses Buches, daneben in der bewußt gravitätischen Form, in der cs einherschreitet und die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mit verblüf fendem Ernst werden die Dinge vorgetragen, mit einer Gründlichkeit, die überwältigen soll. Der Reporter mit den sieben Punkten weiß in der Tat sehr viel von der Welt und erlaubt sich darum, den einen oder andern ge legentlich ein wenig lächerlich zu machen, wenn er seinen bescheidenen Anteil am Ganzen gar zu wichtig nimmt. Kluge Burschen und Mädels im Übergangsalter werden diesen heiteren Reporter mit Vergnügen lesen und still nebenher auf ebenso lustige wie anschauliche Weise zu guten Beobachtern und klaren Köpfen erzogen. G Herder LE»./Freiburg im Breisgau