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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1933
- Sprache
- Deutsch
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Nr. 248 (R. 120). Leipzig, Sonnabend den 21. Oktober 1833. 10V. Jahrgang. ReLMwmüer TA Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Betr.: Stimmoertrctung in der a. o. Hauptversammlung. Der am 5. November 1933 in Eisenach stattfindenden a. o. Hauptversammlung des Börsenvereins liegt der im Börsenblatt vom 12. Oktober 1933 bekanntgegebene Antrag des Aktionsaus schusses und Gesamtvorstandes aus Änderung der Satzung vor. Wir weisen daraus hin, daß bei Beschlußfassung über diesen An trag gemäß K 17ä der Satzung die Mitglieder des Börsenvereins ihre Stimme aus Börsenvereinsmitglieder des zuständigen Fach oder Auslandvereins übertragen können. Diejenigen Mitglieder, die ihre Stimme in der vorgeschrie benen Weise zu übertragen wünschen, fordern wir auf, sich unver züglich mit dem zuständigen Verein in Verbindung zu setzen, da mit dieser die Vollmachtsformulare zusendet. Leipzig, den 20. Oktober 1933. vr. Heß. Herbstversammlung des Mitteldeutschen Buchhändler-Berbandes Die ungewöhnlich starke Beteiligung an der diesjährigen Herbstversammlung des Mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes, die am 8. Oktober in Bad Nauheim stattfand und an der über 100 Mitglieder tcilnahmcn, zeigte deutlich, daß das Interesse für alle beruflichen Fragen und damit auch für die Arbeiten unserer Berufsorganisationen stark im Wachsen begriffen ist. Die Ver sammlung war von vornherein ausschließlich der beruf lichen Arbeit gewidmet, von gesellschaftlichen Veranstaltungen war ganz abgesehen worden. Nach Begrüßung der Gäste und Referenten gab der Erste Vorsitzende des Verbandes, Herr Alt, dem Vertreter des Kampf bundes für deutsche Kultur, Ortsgruppe Frankfurt a. M., Herrn Schlosser- Frankfurt (Verlag Englert L Schlosser) das Wort, der zum Ausdruck brachte, daß der Kampfbund für deutsche Kultur sich als enger Verbündeter des Buchhandels betrachte, nicht nur in geistiger, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht, indem er durch Veranstaltung von Ausstellungen und Vorträgen mit dazu beitragen werde, das Buch in weiteste Kreise des Volkes zu tra gen. Es genüge aber nicht, so meinte Herr Schlosser, nur die oberen Stellen für die Sache des Buches und des Buchhandels zu gewinnen, sondern es müsse von allen Bücherfreunden, Bücher - verkäusern und Bücherschaffern eine gemeinsame Front gebildet werden. Herr Alt gab der Versammlung sodann zunächst davon Kenntnis, daß auf Wunsch des Börsenvereins auch für den Mit teldeutschen Verband ein Aktionsausschuß eingesetzt worden ist, für den die Herren Alt, Wangart und Sternberger bestimmt wur den. Dieser Aktionsausschuß wird die ihm gestellten Aufgaben im Sinne des Börsenvereins erledigen und nach dem Führer prinzip handeln. Herr Alt bittet die Mitglieder, immer das große Ziel vor Augen zu haben und hinter diesem die kleinlichen Sorgen zurückzustellen. Dem Wunsch der meisten Mitglieder, einmal über die seit herige Tätigkeit des Aktionsausschusses des Börsenvereins und deren bisherigen Ergebnisse von unterrichteter Seite etwas zu hören, entsprach in vollem Umfang der Bericht, den Herr vr. Heß erstattete. Ausgehend vom Sofortprogramm des Bör senvereins und unter Hinzuziehung des Sofortprogrammes der Buchhändlergilde entwickelte Herr vr. Heß in großen Zügen ein übersichtliches Bild von den ebenso umfangreichen wie auch schwierigen Aufgaben, die der Aktionsausschuß des Börsenvereins bereits in Arbeit genommen und teilweise auch schon mit Erfolg durchgeführt hat. Die Bezeichnung »Sofortprogramm« hat, wie Herr vr. Heß eingangs seines Berichtes richtig scststcllte, vielfach eine irrtümliche Auslegung erfahren und zu der Annahme ge führt, daß die ausgestellten Programmpunkte nun auch in kurzer Zeit durchgeführt werden könnten. Demgegenüber weist Herr vr. Heß darauf hin, daß der Buchhandel keine »Insel« im Wirt schaftsleben sei und seine Wünsche daher ebensowenig wie alle anderen Forderungen der Wirtschaft von heute auf morgen zu verwirklichen sind. Sofortprogramm konnte nur bedeuten: sofor tige Inangriffnahme, nicht aber sofortige Erfüllung. Herr vr. Heß berichtete über alle die Schritte, die der Börsenverein und dessen Aktionsausschuß bereits in den Fragen der Wiederauffüllung der Kulturetats, des Ladenpreisjchutzes, der Buchgemeinschasten und in der stark umstrittenen Konzessionsfrage unternommen haben. Wegen der Kulturetats steht der Börsenverein noch in Verhand lungen mit dem Propagandaministerium, dem nochmalig eine zusammenfassende Eingabe unterbreitet worden ist. Außerdem sind mit dem Verband der Volksbibliothekare und der Zentral stelle für Büchereiwesen erneut Verhandlungen ausgenommen worden. Die bisherigen Verhandlungen im Reichswirtschafts ministerium wegen des Ladenpreisschutzes haben zu keinem end gültigen Ergebnis geführt. An sich steht das Reichswirtschafts ministerium einer staatlichen Anerkennung des Ladenpreises ab lehnend gegenüber, da es sich grundsätzlich gegen jeden Versuch einer planwirtschaftlichen Ordnung wendet. Es bleibt für den Buchhandel nur der Weg der Selbsthilfe, unter nachdrücklich ster Inanspruchnahme der Gerichte, insbesondere des Kartell gerichts. Gegen alle Schleuderei, auch gegenüber solchen Ver legern, die ihre günstigere Position in unlauterer Weise aus nutzen, wird mit aller Schärfe vom Börsenverein einge schritten werden. Hierzu erbittet der Börsenverein zuverlässi ges Beweismaterial. Herr vr. Heß weist bei dieser Gelegenheit auf die kürzlich bekanntgegebene Neufassung der W 11 und 12 der Verkaussordnung hin, die in einigen wichtigen Punkten bereits Klarheit gebracht hat. Die Lösung des Buchgemeinschastenproblems, der Waren hausfrage, des Leihbüchereiwesens hängt aufs engste mit der Kon zession zusammen. Alle diese Fragen und ihre Lösung sind ihrer seits wieder bedingt durch die Lösung der Frage des berufsstän dischen Aufbaus und die Stellung des Buchhandels in diesem. Das Reichskulturkammergesetz vom 22. September hat die Frage, wo der Buchhandel seine Eingliederung in den berufsständischen Aufbau finden wird, geklärt. Die Schrifttumskammer, der der Buchhandel zugeteilt wird, soll nicht nur für die kulturellen, son dern auch für die wirtschaftlichen Belange eintreten. Die in Bälde zu erwartenden Durchführungsbestimmungen zum Reichs- kulturkammergesetz werden die weiteren Wege weisen, die der Buchhandel zu gehen haben wird. Die Erlangung der staatlichen Konzession für den Buchhandel stößt auf große Schwierigkeiten, da das Propagandaministerium keinen besonderen Wert auf die Konzessionierung legt und das Reichswirtschastsministerium sich ablehnend in der Frage verhält. Wenn eine staatliche Konzession nicht zu erlangen ist, so bliebe noch die Zwangsorganisation, durch die erreicht würde, daß nur der den Buchhandel betreiben darf, der von der Zwangsorganisation anerkannt wird. Die Or ganisation des Leihbüchereiwesens ist, wie Herr vr. Heß berichtet, besonders in Angriff genommen worden. In der Warenhaus- srage wird auf die neuerlichen Anordnungen des Reichswirt- 803
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