Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19351008
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193510082
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19351008
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-08
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M 234, 8. Oktober 1S3S. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. b. Dlschn Buchhandel. Bekanntmachungen des Präsidenten der Neichsschrifttumskarnmer (Veröffentlicht im Völkischen Beobachter vom 4. Oktober 1935.) Anordnung über Nengründung von Unternehmen des werbenden Zcltschriftenhandels vom 26. September 1935 1. Das in meiner Anordnung vom 24. Oktober 1934 aus gesprochene und durch meine Anordnung vom 27. März 1935 verlängerte Verbot der Nengründung von Unternehmen des wer benden Zeitschristcnhandels wird nochmals bis zum 31. März 1936 verlängert. 2. Die gänzliche oder teilweise Übernahme einer werbenden Zeitschriftcnhandlung durch ein Unternehmen des werbenden Zeit schristcnhandels, das mehrere Filialbetricbe oder Zweignieder lassungen umfaßt, sowie 3. die Errichtung neuer Filialbetricbe oder Zweignieder lassungen von Unternehmungen des werbenden Zeitschriften handels ist bis zum 31. März 1936 verboten. Als Filialbetricbe gelten auch die sogenannten Ortsagenturen. 4. Ausnahmen von diesen Bestimmungen bedürfen meiner besonderen Genehmigung. Entsprechende Anträge sind mir über den zuständigen Fachverband, den Reichsverband für den werben den Zeitschriftenhandel, Berlin W 35, Kluckstraße 10, einzureichen. 5. Diese Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Anordnung über Nengründung von Lesezirkclnntcr nehme» vom 26. September 1935 Aus Grund des K 25 der Ersten Verordnung zur Durch führung des Reichskulturkammcrgesetzes vom l. November 1933, RGBl. 1/33, Seite 797 sf., bestimme ich folgendes: Die Neugründung von Lesezirkeluntcrnehmungcn ist bis zum 31. März 1936 untersagt. Ausnahmen von diesem Verbot bedürfen meiner besonderen Genehmigung. Entsprechende Anträge sind nur über den zustän digen Fachverband, den Reichsverband der Deutschen Lesezirkcl- besitzer, Hamburg 1, Fcrdinandstraße 25—27, einzureichen. Diese Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. Kongreß der Fachpresse in Warschau An dein 8. Internationalen Kongreß der Fach presse in Warscha n (16.-21. Septbr.) hat neben den Vertretern Österreichs, Spaniens, Estlands, Frankreichs, Ungarns, Flalieus, Polens und der Schweiz auch eine Abordnung deutscher Zeitschristen- Verleger unter Führung des Leiters des Reichsverbandes der deutschen Zeitschrifteu-Verlegcr, Willi Bischofs, und seines Stellvertreters, Alfred H o f f m a n n, teilgenommen. Sowohl in den fachlichen Be ratungen ivie in den gesellschaftlichen Veranstaltungen — u. a. ein Tee-Einpfaug beim polnischen Staatsoberhaupt im Warschauer- Schloß - konnten sie sich davon überzeugen, welch starkes Gewicht im Ausland der deutschen Arbeit im Zeitschriftenwesen und der deutschen Organisation des Pressewesens beigelegt wird. Ter Leiter des Neichsverbandes war gebeten worden, auf der feierlichen Eröffnung des Kongresses im großen Saal des Rathauses in Gegenwart des Präsi denten der Republik, der Vertreter der Negierung und der ausländi schen Diplomaten als Sprecher der auf dem Kongreß vertretenen acht ausländischen Staaten zu erscheinen. Tie deutschen Referate — Alfred Hoffmann sprach über das Zeitschriftenwesen im neuen Deutschland, Walter Quitmann über die Neuordnung des Anzeigenwesens im Dritten Reich — fanden das ungeteilte Fachinteresse der internationalen Hörer und wurden in ihrer Grundsätzlichkeit vielfach als zielweisend für die inter nationale Presse bezeichnet. Entsprechend der zahlenmäßigen Stärke der deutschen Fachpresse wurde die Errichtung eines neuen Vor standssitzes in dem Internationalen Verband beschlossen, der Deutsch land zuerteilt wurde. Als drittes deutsches Vorstandsmitglied wurde neben den Herren Bischofs und Hoffmann Senator D e g e n e r, Ber lin, gewählt. Auf einer mit dem Kongreß verbundenen A n s st e l l u n g de r sowohl zahlen- wie leistungsmäßig außerordentlich stattlich ver treten und verfehlte ihren Eindruck auf die ausländischen Sach- beurteiler nicht. In vielfachen Reden wurde die kulturelle Mission der Zeitschrift im internationalen Leben ausdrucksvoll herausgestellt. Nach der Rückkehr vom Warschauer Kongreß empfing Neichs- minister vr. G o e b b e l s die auf der Durchreise in Berlin weilenden französischen und spanischen Kongreß-Delegierten und den Präsi- vrokessivueUe, A. Pawlowski, Warschau, die ihm von dem Leiter des Neichsverbandes, Herrn Bischofs, vorgestellt wurden. Das deutsche Zeitschriftenwesen darf in diesem Empfang durch den Neichspropa- gandaininister auch eine Anerkennung seiner geistigen und technischen Wirkung im internationalen Kulturleben erblicken, vr. Goebbels hielt bei diesem Anlaß eine bedeutungsreiche Ansprache an die um ihn versammelten Ausländer, die blitzartig den Ausbau des jungen Deutschlands beleuchtete. Darüber hinaus aber unterstrich auch vr. Goebbels die Aufgabe gerade der Zeitschrift, durch wahrheits gemäße und sachliche Berichterstattung au der Durchdringung der Völker mit einem wahrhaften Geist des Friedens mitzuarbeiten - ein Appell auch an die ausländische Zeitschriftenpresse, der sichtlichen Eindruck auf die Hörer machte. Aus dem Antiquariat Gustav Nebehay 1881—1935 Allen, die ihn kannten, starb er unerwartet. Er war Diabetiker, suchte erneut Heilung in Marienbad, brach auffallend plötzlich die Kur ab und starb am 7. September in Brünn im Beisein eines befreun deten Arztes. Mit diesem Manne ist eine der bemerkenswertesten Erscheinungen des deutschen Antiquariats dahingegaugen. Er kam, etwa zwanzig Fahre alt, von Wien aus, wo er bei N. Heger gelernt, auf gut Glück nach Leipzig. Sein erster Gang war zu Adolf Weigel, er konnte jedoch dort keine Stelle finden, trat aber sehr rasch bei Alfred Lorentz ein. Lange blieb er nicht. Er ging zu Roßberg. Hier wollte es das Schick sal, daß er einen sehr vermögenden Bücherfreund kennenlernte. Diesem Herrn, der heute noch — allerdings in sehr dürftigen Verhältnissen — lebt, stellte er eine sehr bedeutende Sammlung von Erstausgaben der deutschen Literatnr in verhältnismäßig kurzer Zeit zusammen. Bei Roßberg war es auch, daß Nebehay anläßlich eines kleineren Ge schäftes mit Hans Boerner bekannt wurde. Dieser hatte wenige Fahre vorher das väterliche Geschäft übernommen und suchte weitere Be- der nötigen Energie zupackt. Hans Boerner täuschte sich nrcht. Der Übertritt Nebehays in dieses weltbekannte Antiquariat be deutete für beide einen großen Umschwung. Es war damals die Zeit, als die Kürschnersche Bibliothek nach Amerika verkauft werden sollte. Nebehay riß mit kühnein Griffe diese Bibliothek an sich, zog die guten Sachen aus den gewaltigen Beständen heraus und brachte unter Hans Boerners Führung nach langer Zeit wieder eine große Buchauktion in Leipzig zustande. Der Erfolg war überraschend. Schnell ging es auf wärts. Eine große Reihe wertvoller Bibliotheken ging durch Boerners und Nebehays Hände. Es währte nicht lange und Nebehay war Teil haber dieses Buchauktionshauses. Großes Aufsehen weit über Deutsch lands Grenzen hinaus erregte die Versteigerung der Autographen- 837
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder