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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1935
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- Deutsch
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X! 234, 8. Oktober 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. ü. Tisch» Buchhandel. sucht. Ein besonderes Gebiet dabei bilden die Sammelbesprechmi- gcn, die häufig durch flüssige Schreibweise bestechen, die sich aber bei näherer Betrachtung stilistisch und sachlich oft als unzulänglich erweisen. Aus den Diskussionen über die grundsätzlichen Forderungen, die an Buchbesprechung und Buchkritik gestellt werden müssen, sowie über die an Beispielen fcstgcstellten Beziehungen zwischen Besprechung und Buchwcrbung erwuchs eine Menge von An regungen für die praktische Werbearbeit im Verlag. An die Diskussionsabendc, bei denen das obengenannte ein heitliche Thenia nach verschiedenen Gesichtspunkten bearbeitet wurde, schlossen sich Referate über einzelne Themen über den Aus landbuchhandel und aus der Buchhandelsgeschichtc an. Die Arbeit »Der sudctcn deutsche Buchhandel« beleuchtete ein dringlich die widrigen Umstände, unter denen der dortige deutsche Buchhandel heute kämpfen muß. Zu den rein volkspolitischen Nöten treten noch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hinzu, die Fragen der Devisennot und der Umsatzbcstcucrung. Auch im sude tendeutschen Gebiet läßt sich die Erstarkung des Staatsvcrlages für Schulbücher feststcllen, wie wir das ähnlich aus einer früheren Seminararbeit über Rumänien kennenlernten. Ein Gebilde von beträchtlicher Vielseitigkeit, die »W erelds- bibIiothek in Amsterda m«, wurde in einem Referat cha rakterisiert. Damit wurde ein Verlagsunternehmen vorgestellt, das zwar als eine Buchgcmcinschaft aufgcbaut worden ist, das aber ganz auf erwerbswirtschaftlicher Grundlage beruht. Der Buchver trieb richtet sich direkt an die Abonnenten. Das Ziel soll sein, gute Bücher auf möglichst billigem Wege zu vertreiben. Verlagsartikel sind Werke der schönen Literatur und der populärwissenschaftlichen Darstellung. Das Versandgeschäft, das auf Abonnements-Prinzip aufgebaut wurde, arbeitet in groß-holländischem Sinne. Die Er läuterung der Arbeitsweise der Wereldsbibliothck regte an zu Vergleichen mit unseren Versandgeschäften sowie mit unseren Buchgemeinschaften. In die deutsche Buchgeschichte führte das Referat »Flug- schriftenderRcfor mationszeit«, wobei sich ergab, daß in jener Zeit die neue Kunst des Drückens außerordentlich schnell für die Propaganda verwendet worden ist. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst war es den Reformatoren, Gelehrten und Politikern der damals sehr regen Zeit leicht möglich, ihre Schriften zu verbreiten. Für diesen Zweck war selbst der Nachdruck von gro ßer Bedeutung. Allein aus der Zeit von 1520 bis 30 sind etwa 140 Luther-Drucke bekannt, ohne daß der Hersteller immer festgestellt werden kann, der sich auch deshalb gern verbarg, weil solche Schriften oft verboten wurden. Das Thema »Gesellschaftsarbeiten Basler Drucker im 15. und 16. Jahrhundert» führte von den geschichtlichen Studien hinüber in ein ausgesprochen betriebs wirtschaftliches Gebiet. Die Gemeinschaftsbildung jener Zeit zeigt sich meist als Folge des Mangels an Betriebskapital. Im Druckerei gewerbe und Verlagsbuchhandel entwickelten sich früh die verschie densten Arten von Unternehmungen, hauptsächlich die Gesellschaft mit stiller Beteiligung und die offene Handelsgesellschaft. Doch sind auch schon Ansätze zur Kommanditgesellschaft vorhanden. Die in dem Referat geschilderten Gesellschaftsformen sind typisch für die damalige Zeit, nicht nur für Basel, sondern auch für andere Länder, insbesondere Deutschland und Italien. Aus den Druckver merken jener Zeit ergeben sich Anhaltspunkte für die Beurteilung der gemeinsamen Finanzierung und der Art der Arbeitsteilung der Druck- und Verlagsgesellschaften. Die Fragen der Wirtschafts führung, der Unternehmungsformcn und der Finanzgebarung konnten mit geschichtlichen Beispielen belegt werden. Uber den öffentlichen Abend mit dem Thema »D c r Auktions- und Antiquariatskatalog im Wan del dreier Jahrhunderte« wurde schon im Börsenblatt Nr. >22 vom 28. Mai 1935 berichtet. Herr Antiquar Wendt zeigte an einer Reihe von guten Lichtbildern den geschichtlichen Werde gang des Katalogwesens. Das Seminar wurde im letzten Semester von siebzehn Mit gliedern, darunter fünf weiblichen, besucht. Sechs Mitglieder ge hörten dem Seminar im ersten, zwei im zweiten und neun tm drit- 886 ten Semester oder länger an. Zu den Besuchern zählten zwei Aus landdeutsche und ein Holländer. Außer den Scminarübungcn wurden im Sommer-Semester folgende Vorlesungen gehalten: 1. Struktur uud Methoden des außcrdeutschcn Buchhandels; 2. Die Zeitschrift als Verlagsobjekt und als Werbungsmittel. Im kommenden Winter-Semester wird Herr Prof. De. Mcnz lesen: 1. Buchhandclsbetriebslehre, Teil I: Herstellung (Berlagi; 2. Geschichte des Zeitschriftcnwesens. Das Seminar für Buchhandelsbetriebslehre wird seine Übungen wie bisher Freitags in der Zeit von 10—21 Uhr ab- haltcn. Mit denn kommenden Winter-Semester beginnt Prof. iü. Menz das zweite Jahrzehnt seiner Arbeit an der Handels-Hoch schule. Dem zehnjährigen Bestehen des Seminars soll im Novem ber 1935 eine Veranstaltung gewidmet sein, zu der jetzt schon alle Freunde und Gönner des Seminars für Buchhandelsbetriebslehre eingeladen werden. Gleichzeitig soll damit die Gründung einer Vereinigung der Freunde des Seminars für Buchhandelsbetriebslehre an der Handels H o ch s ch u l c z u L e i p z i g verbunden werden. Die Bereinigung soll es ihren Mitgliedern ermöglichen, an den Übungen und Ver anstaltungen des Seminars teilzunehmcn und auch die auswärti gen Mitglieder durch schriftlichen Verkehr der Arbeit des Semi nars verbunden halten. Auf diese tätige Anteilnahme kommt cs in erster Linie an, weniger auf große geldliche Beitragsleistungen. Die eingehenden Mittel sollen dem Ausbau der Arbeiten des In stitntes, der Unterstützung aktiver Mitglieder bei Studienreisen und Studienarbeiten und ähnlichen Zwecken dienen. Die Ankündigung über den Beginn der Vorlesungen und der Übungen wird rechtzeitig im Börsenblatt erscheinen. Das Seminar (Leipzig C l, Ritterstraße 6—10) erteilt jederzeit gern Auskunft über Studicngelegenheiten. Das Merkblatt über das Studium der Buchhandelsbetriebslehre sowie das Verzeichnis der Seminar arbeiten, soweit sie in Maschinenschrift vorliegcn, werden auf Wunsch zugesandt. Diese Arbeiten selbst werden gegen Rückerstat tung der übersendungsgebühren ausgcliehen. Borlesungsverzeich nis, Prüsungs-, Promotions- und Gebührenordnung können durch das Sekretariat der Handels-Hochschule Leipzig C 1, Rittcr- straße 6—10, bezogen werden. vr. II. Herbstgehilfenprüfung in Hannover Am 29. September fand in den Räumen der Buchhandlung Sachse L Heinzelmann die diesjährige Herbstgehilfenpriifnng in Hannover statt. Die Prüfungskommission bestand unter dem Vorsitz von Herrn Hanckel-Osnabrück aus den Herren Klinge, Focknsch, Schirmeisen, Di. Maus, Eberhard und Landien als Vertreter der Fachschaft der Auge stellten. 16 Lehrlinge mußten sich der Prüfung unterstellen: 4 bestan den davon mit Auszeichnung, 1 Lehrling mußte zurückgestellt werden, da der Prüfungskommission eine schriftliche Arbeit nicht vorlag und ein genaues Bild von den Kenntnissen des Prüflings nicht zu erhalten war. Dieser Lehrling, der ans dem benachbarten Gau stammte, kann sich sofort wieder zu einer Prüfung stellen. Zwei Lehrlinge bestanden die Prüfung nicht. Es war auch nicht möglich, irgendwelche Milde wal ten zu lassen, da das notwendigste bnchhändlerische Wissen fehlte. Diese müssen zu Ostern nochmals geprüft werden. Zum ersten Male wurde in Hannover die Punktbewertung dnrchgesührt, die sich ganz außer ordentlich bewährt hat. Die Prüfungskommission konnte dadurch zu einem vollständig gerechten Urteil gelangen. Nach den überstandenen Anstrengungen der Prüfung (von 8 bis 16 Uhr) vereinte eine gemein same Kaffeetafel Prüfer und Geprüfte. Am Abend fand in den Hansa festsälcn in Verbindung mit der Gründnngsversaminlung der Orts gruppe Hannover des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler die feier liche Aufnahme der neuen Junggehilfcn in den Bund als endgültige Mitglieder und Zcugnisverteilnng durch Herrn Hanckel statt. Gansach schaftsberater Laudien nahm die dreizehn Funggchilsen in die Obhut der Aachschaft der Angestellten. Ein Kameradschaftsabend vereinigte alle bis um die Mitternachtsstunde in Fröhlichkeit. Ld.
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