Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19331026
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193310261
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19331026
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-26
- Monat1933-10
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die katholische Kirche dort der erste Verleger. Die Domkapitel waren zugleich Verleger und Verkäufer dieser ersten Verlagsartikel, die sich selbstverständlich aus die kirchliche Literatur beschränkten. Der älteste Druck, der zur Buchgeschichte Finnlands gehört, ist das sogenannte »N'issals Ldvenso«, im Jahre 1488 mit deutscher Schrift in Lübeck gedruckt. Mit der Einführung der Reformation im schwedischen Reich wurde der Staat der Erbe der Macht der Kirche und damit auch ihres Druckerei- und Verlagsbetriebes. Es erschienen teils Verordnungen, teils solche Schriften, die das Reformationswerk förderten. Dagegen wurden weder das Kirchenhandbuch noch das Gesangbuch vom Staate herausgegeben, sondern wurden von privaten deutschen Buchbindern in Stockholm verlegt. Zu den frühesten Drucken in finnischer Sprache gehören die Werke des Mikael Agricola. Und was staatliche Verordnungen betrifft, dauerte es bis 1584, bevor die erste finnische Schrift dieser Art erschien. Im übrigen traten die Autoren selbst und später die Buchdrucker als Verleger auf. Die erste finnische Bibel erschien 1842, wurde vom Staate bezahlt, aber in Stockholm gedruckt. Im gleichen Jahre wurde anläßlich der Gründung der Lboer Akademie die erste Druckerei in Finnland eingerichtet. Diese Druckerei förderte in hohem Grads die Verlagstätigkeit im Lande. Der erste eigentliche Verleger war aber der Ratsherr Sigfrid Salko in Lbo. 188g gründete der Bischos Johan Gezelius einen Verlag für Lehrbücher sür die Akademie und die Schulen. Während des 18. Jahrhunderts war die Verlagstätigkeit zum größten Teil mit den Druckereien verbunden und bietet wenig Interessantes. Die durch die Trennung von Schweden im Jahre 18VS ver änderte Stellung Finnlands übte auch auf die Literatur einen Ein fluß aus. Ter erste selbständige Buchhändler war G. O. Wasenius in Helsingsors, der seine Buchhandlung 1823 gründete, und der bald Nachfolger fand. Er wurde der erste Buchhändler-Verleger. Um 1858 gab cs in Finnland vier ziemlich bedeutende Verlage, was mit Hinsicht auf die unentwickelten Buchhandelsverhältnisse und die scharfe Zensur als ein bedeutender Fortschritt bezeichnet werden muß. Hauptsächlich um den Kommissionsverkauf zu regeln, wurde 1857 die Initiative zur Gründung eines Berlegervereins ergriffen, und im darauffolgenden Jahr wurde der Plan nach schwedischem Muster ver wirklicht. Damit ist der erste Abschnitt der Geschichte der finnischen Verlagstätigkeit beendet. Das Buch enthält u. a. wertvolle Angaben über die Auflagenhöhe verschiedener Schriften Runebergs und die Honorare, die dafür bezahlt wurden. Außerdem ist es mit genauen Quellenangaben versehen. Der zweite Teil, der die Geschichte des Berlegervereins behandeln soll, wird sicher auch im Ausland Interesse erwecken. Kleine Klitleiluntzen Gesetzlicher Feiertag in Sachsen. — Der 31. O k to b e r, Refor mationsfest, ist in Sachsen gesetzlicher Feiertag, worauf bei den nach Leipzig gerichteten Bestellungen Rücksicht zu nehmen ist. An der Spitze dieser Nummer zeigt der Verein Leipziger Kommissionäre die Vorverlegung der an diesem Tage verkehrenden Bücheiwagen an. Seminar sür BuchhandclSbctricbslchrc an der Handels-Hochschule zu Leipzig. — Im kommenden Wintersemester liest Herr Prof, vr. Menz: Bnchhandelsbetriebslchre, I. Teil (Herstellung! Donnerstag und Freitag 18—49 Uhr. Das in- und ausländische Zeitschriftenwesen, I. Teil: Geschichte und Ausbau. Donnerstag 19—Al Uhr. Die Vorlesungen beginnen am Donnerstag, dem 2. November, 18 Uhr. Fm Mittelpunkt der Semtpararbeit steht das Thema »Kultur wirtschaft«. Die erste Sitzung des Seminars findet am Freitag, dem S. November, 19—>28)4 Uhr statt. Fachgruppe Buchhandel im DHV., Ortsgruppe Bonn. — Im Wintersemester 1833/34 finden bllcherkundliche Besprechun gen am 27. Oktober, 28. November, 3. Dezember 1933, 9. Januar, 8. Februar und 8. März 1834 statt. Referenten: vr. Robert Schneider, Professor Josef Antz, Karl A. Kutzbach, vr. Hans Dah me». Tagungsort: DHV.-Heim, Poppelsdorfer Allee 29. Beginn 28.15 Uhr. Fachgruppe Buchhandel im DHV., Ortsgruppe Breslau. — In der trotz strömenden Regens ausgezeichnet besuchten Monatsversamm lung an, 19. Oktober legte Kamerad Hintermeier sPriebatsch's Buch handlung! seine Auffassung über »Völkische Arbeit deutscher Ver leger«, vornehmlich der Firmen Hammer-Verlag, I. F. Lehmann und Eugen Dlederichs dar. Seine interessanten Ausführungen lösten eine interessante Debatte aus. — Kamerad Wilhelm Pfarr sSchles. Vereinssortiments berichtete dann über den Verlauf der zweiten Freizeit des Schlesischen Jungbuchhandels auf dem Rllbezahl-Kamm- haus. Zum Schluß gab es eine Würdigung sowie eine eindrucks volle Kostprobe aus Kürenberg, 14 Jahre — 14 Köpse durch den Fachgruppenletter H. I. Schröter (Will). Gottl. Korns. Von den geschäftlichen Mitteilungen interessierte besonders die Ankündigung der bevorstehenden Eröfsnung einer Scheinsirma sür die Lehrlingsausbildung sowie verschiedener Arbeitsgemeinschaften für die Allgemeinheit. — Am 16. November spricht bei uns Hanns Semm über »Das Photo im Dienste der Propaganda«. —rr. Fachgruppe Buchhandel im DHV., Bezirk Wcstmark. — An sämt liche in der Fachgruppe Buchhandel im DHV. vereinten Kollegen, an die Mitarbeiter der früheren Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfäli scher Jungbuchhändler und an die im Buchhandel tätigen Mitglieder des VWA. ergeht die Einladung zu einem Bezirkstrefsen am Sonntag, dem 3. Dezember, 18.88 Uhr im Kölner DHV.-Haus, Goebenstraße 18. Der Zweck dieser Zusammenkunft ist dieBesprechung der wichtigsten Weihnachtsbücher, die unter der Leitung von Herrn Professor Josef Antz, Bonn, durchgeführt wird. Es ist ein gel meinsames Mittagessen vorgesehen sRM 1.—s. Anmeldung dazu an den Leiter der Fachgruppe Buchhandel des DHV., Köln, Kollegen H. Drömert, bis zum 28. November. Das Verzeichnis der zu be sprechenden Bücher ist bei der Bezirksfachgruppe Buchhandel im DHV., Köln, Goebenstraße 16, anzufordern. Drömert, Köln. Schulz, Bonn. Das Börsenblatt in Rumänien. — Unter dem Titel »Im Süd osten« habe ich im Börsenblatt vom 8. Juli 1933 über Ausbreitung und Bedeutung des Hauptorgans der deutschen Buchhändler in den Ländern der Balkanhalbinsel und In der Türkei ausführlich berichtet. Hier mögen nun noch einige Ergänzungen folgen, die sich auf Ru mänien beziehen. Die Verbindung des rumänischen Sortiments mit Leipzig hat beachtenswerten v-mfang. Die Hauptstadt Bukarest mit einer Million Einwohner steht in wissenschaftlichen und wirtschaft lichen Dingen in sehr reger Beziehung zu Deutschland: und damit hängt auch die verhältnismäßig starke Nachfrage nach deutschen Büchern zusammen. Vor allem aber sind hier die wichtigen deut schen Siedlungen in Neurumänien zu nennen, wo in mehr oder weniger geschlossenem Sprachgebiet neunhunderttausend rumänische Staatsbürger deutscher Nation leben. Die bedeutendsten der betref fenden Städte sind Hermannstabt <8idius, Kronstadt sörayovs und Klausenburg <6Iuj). Die Verbindung zwischen dem deutschsprachigen Sortiment in Rumänien und dem deutschen Buchhandel ist durch das Börsenblatt gegeben. Deutsche Vertreterbesuche kommen kaum in Betracht. Betreffs der Bestellungen auf Lager ist das Sortiment aus wirtschaftlichen Gründen höchst zurückhaltend. Der Bezug von Büchern ist durch die Art der rumänischen Devisenbewirtschaftung sehr erschwert. Noch die wenigsten Verleger in Deutschland scheinen zu wissen, unter welchen schwierigen Verhältnissen ihre rumänischen Bezieher oft arbeiten müssen. Es würde sich dann nicht mehr so häufig ereignen, daß man Sortimentern in Rumänien Zahlungs verweigerung oder Zahlungsunfähigkeit zum Vorwurf macht, wenn sie durch die Devisenbestimmungen verhindert sind, ihre Schuld Pünktlich zu begleichen. Der Wunsch mancher Buchhändler, im Börsenblatt außer der Anpreisung noch eine fachliche Beurteilung der Neuheiten zu lesen, — ungesähr so, wie ich es in meinem oben erwähnten Bericht als Vorschlag des Herrn Eleftheroudakis in Athen wiedergegeben habe — wird auch in Rumänien laut. So gab mir die Firma Bücherstube Krafst L Drotless A.-G. in Hermannstadt nebst wertvollen Aus klärungen auch eine darauf bezügliche Anregung, allerdings mit der Einschränkung, daß dies im Rahmen eines Fachorgans, wie es das Börsenblatt ist, wohl nur schwer durchführbar wäre. Herr Eleftheroudakis dachte dabei an ein »Berichtsheft« als Monatsbetlage des Börsenblattes. Überall, wo man in Rumänien das Börsenblatt findet, also in allen größeren, mit dem deutschen Buchhandel arbeitenden Geschäf ten, wird das hundertsährige Kachorgan als unentbehrlicher Mittler geschätzt. Seine Berichterstattung über die geistige Neugestaltung und den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Reiches hilft den fremden wie den auslanbdeutschen Buchhändlern ganz wesentlich, die Ver hältnisse im Deutschland von heute zu verstehen. Und da ja der Buch händler imstande ist, unmittelbar durch sein Wort und vor allem mittelbar durch das von ihm empfohlene Schrifttum auf die Stim mung der Allgemeinheit starken Einfluß zu üben, gelingt es, all mählich manchen auch in Rumänien verbreiteten Jrrtllmern über das Besen der deutschen Erneuerung erfolgreich entgegenzutreten. vr. Friedrich Wal lisch.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder