1066 Börsenblatt s d. Dlschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 41, 19. Februar 1916. Zerzy von Zulawski der gleich anderen polnischen Dichtern als Freiwilliger in der polnischen Legion kämpfte, hat nun sein Leben für sein Vaterland geopfert und fiel im Kampf gegen Rußland. Kurz vor dem Kriege erschien in deutscher Übertragung: Auf silbernen Gefilden Ein Mondroman T Deutsch von Kasimir Lodyzowski Geh. M. 5. geb. M. 6.50 Soeben erscheint die zweite Auflage. Der Roman hat wie bei seinem Erscheinen in Polen auch in Deutschland begeisterte Stimmen gefunden: Das Literarische Zentralblatt in Leipzig schreibt: „Was den Roman wahrhaft auszeichnet und vielleicht einzigartig in seiner ungeheuerlichen Phantastik erscheinen lassen kann, das ist die leidenschaftliche poetische Empfindsamkeit, die glühende Sentimentalität, die alle ein zelnen Katastrophen und Situationen in ihre wirbelnde Flut reißt, die alle Erlebnisse als willkommene Speise in ihre selbstherrlichen feurigen Ergüsse aufnimmt. Die Arbeit erinnert an gewisse wundersam exotisch und wehmütig klingende slavische Weisen des polnischen Landsmanns Chopin. Eine durchaus ungewöhnliche anschauliche Plastik be kundet der Dichter im schildernden Gestalten der so völlig von der irdischen abweichenden Flora und Fauna auf der durch Luft und Wasser dem Leben zugänglichen anderen Mondhälfte . . Albert Herzog schreibt in der Badischen Presse: . . Um die Fabel herum gruppiert sich eine mannigfaltige Welt des Geschehens, eine Welt, die uns den Mond mit seinem Grauen und seinen Reizen, seinen entsetzlichen lustlosen und eisigen Wüsten und der Entdeckung seiner land schaftlichen Üppigkeiten und menschlichen Lebensmöglichketten wie in einem seltsamen Banne miterleben läßt. . . Seine Bedeutung als wertvollster literarischer Versuch unserer Zeit, die Mondregion selbst zu einem Romanmilieu packender Art zu gestalten." Saalezeitung, Lalle: Erft in dem vorliegenden, vorzüglich übersetzten Werke ist ein Mondroman entstanden, welcher strenge, absolut moderne Wissenschaft mit reicher phantastischer Erzählungskunst zu einem organischen Ganzen vereinigt und dem berauschten Leser, welcher sich in ein berückendes Märchenland versetzt glaubt, neben einer hochdramatischen, überaus spannenden Äandlung eine fast erdrückende Fülle hochinteressanter astronomischer Tatsachen bietet, und zwar in einer so meister haften Form und glänzenden, ja hinreißenden Sprache, daß selbst eine strenge Kritik in dieser Richtung nichts zu beanstanden finden wird. Das sehr vornehm ausgeftaltete, zu Geschenkzwecken vorzüglich geeignete Buch, das sich von unseren Tageserzeugnissen wie ein glänzender Stern abhebt und dabei bleibenden Wert besitzt, wird seinen Weg sicherlich machen, schon deshalb, weil sein Autor zu den beaabteften, erfolgreichsten Schriftstellern des modernen Polen zählt, das hoffentlich recht bald mit unserem deutschen Vaterlande für immer vereinigt wird. Auf dem hier beiliegenden Zettel mit 40°/» u. 7/6 (Einband netto) Georg Müller Verlag München