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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1899
- Strukturtyp
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- 1899-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1899
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- Deutsch
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169, 24. Juli 1899. Nichtamtlicher Teil. 5323 Menge anderer Städte giebt, in denen ebenfalls verlegt, gemalt, reproduziert und gedruckt wird und in denen man in dieser Beziehung nicht so gut aufgehoben ist wie in seiner Buchhändlerstadt. Es wird gewiß niemand den ganz hervor ragenden Leistungen der Leipziger Buchdruckereien und Re produktionsanstalten die ihnen gebührende Anerkennung ver sagen und den Leipzigern selbst nicht ein gewisses Recht bestreiten, auf diese stolz zu sein; aber die von mir gerügten Mißstände einfach als nicht vorhanden hinstellen, weil sie sich in Leipzig weniger fühlbar machen, und der von mir ge forderten Akademie für die graphischen Künste um deswillen ihre Existenzberechtigung absprechen, weil die Reproduktions- Verfahren bereits an der Leipziger Kunstgewerbeschule gelehrt werden, also »alle Lernbegierigen ja nur nötig haben, nach Leipzig zu kommen-, heißt denn doch die Tendenz meines Artikels gründlich verkennen und in Lokalpatriotismus des Guten etwas zu viel thun. Daß ich nicht »aus entschuldbarer Unkenntnis der Sach lage«, wie es weiter heißt, die Unterlassungssünde begangen habe, auf die Thätigkeit der Leipziger Kunstgewerbeschule nicht noch besonders hinzuweisen, geht eigentlich zur Genüge schon aus meinen eigenen Andeutungen hervor, die Herr Kiesling in seiner Entgegnung wörtlich citiert hat; näher auf den Wirkungskreis dieser mit Recht so gerühmten Schule einzugehen, mußte ich mir, trotzdem ich mir noch kurz vor der Mederschrift des in Rede stehenden Artikels einen Ein blick in den Stundenplan gerade dieser Lehranstalt verschafft hatte, versagen, weil ich nicht Gefahr laufen wollte, daß mein Aufsatz seiner Länge wegen von den meisten überhaupt nicht gelesen und damit seinen Zweck vollständig verfehlen würde. Der Herr Verfasser übersah auch wohl, daß ich unter den Städten, die bei der Errichtung einer solchen Akademie in Frage kommen könnten, neben München, Berlin, Darmstadt, Dresden, Karlsruhe, Stuttgart und Weimar ausdrücklich auch Leipzig genannt habe. Mein Aufsatz, der vorerst nur bezweckte, auch weiteren Kreisen einen allgemeinen Ueberblick über dieses bisher so oft ganz unbeachtet gebliebene Gebiet zu geben und ihre Aufmerksamkeit auf die nach meiner Erfahrung darin herrschenden Mängel zu lenken, fordert in logischer Folge aber mehr, als eine der zur Zeit bestehenden Lehranstalten und Kunstgewerbeschulen leistet, die Leipziger nicht ausgenommen. Sein Schwerpunkt liegt vornehmlich in der Forderung der Wanderkurse; denn nicht nur Schüler sollen auf der neuen Akademie ausgebildet werden, sondern auch ansässigen Fach leuten, die aus naheliegenden Gründen selten in der Lage sein werden ihren Beruf auf Wochen oder Monate zu ver lassen, soll durch derartige Wanderkurse Gelegenheit gegeben werden, ihre Fachkenntnisse zu erweitern und sich regel mäßig über die neuesten Erfindungen und Fortschritte zu unterrichten. Daß ich mit meinen Ausführungen im allgemeinen nicht so ganz unrecht haben muß, beweist die einmütige Zustimmung, die durchweg günstige Beurteilung, die sie in den verschiedensten Kreisen außerhalb Leipzigs erfahren haben. So begrüßt beispielsweise der Direktor der Königlichen Kunst gewerbeschule in München, Herr Ritter E. von Lange, »hier bei den Gedanken, daß es gleichzeitig Aufgabe dieser Central stelle sein solle, geeigneten Orts (in erster Linie an Kunst akademien und Kunstgewerbeschulen) Wanderkurse von zwei bis drei Wochen Dauer zu veranstalten«, und verspricht in dieser Form die Angelegenheit sehr gern zu unterstützen, während Herr Direktor vr. P. Jessen in Berlin »den von mir vorgebrachten Klagen und Wünschen lebhaft zustimmt«. Auch Herr Rat von Schmädel, der Mitbesitzer der Firma Meisenbach, Riffarth L Co., schließt ein Schreiben, in dem er mich auf verschiedene Schwierigkeiten aufmerksam macht, die sich der Gründung einer solchen Akademie entgegenstellen, in dem Sinne, daß es sehr zu begrüßen wäre, wenn eine derartige Anstalt hier in München ins Leben gerufen werden könnte. Auf das lebhafteste stimmt ferner Herr Max Tirustein, der technische Leiter der Firma Breud'amour, Simhart L Co., der Idee zu, nicht allein technisch, sondern auch künstlerisch gebildete Leute für sein Fach heranzubilden. »In unserm Fach«, heißt es in dem betreffenden Schreiben, »muß die Kunst der Technik die Hand reichen, wenn letztere etwas Ersprießliches schaffen soll. Unser Feld ist ein so vielseitiges und ein noch so junges, und es harren noch so viele Probleme ihrer Lösung, daß es wohl angebracht erscheint, wenn eine Hochschule mit ihren reichen Mitteln an Geist und Können sich unserer Kunst nähert«. — »Ich allein würde mich in Nürnberg für die Beschaffung von mindestens 50 Schülern pro anno verbindlich machen, denn so groß ist im Durchschnitt die Zahl der Anfragen aus der ganzen Welt bei mir, wohin die Buchdruckereibesitzer ihre Söhne schicken sollen«, schreibt mir u. a. der Großindustrielle und Maschinenfabrikant Herr Carl Kempe in Nürnberg, »der schon seit vielen Jahren an demselben Strange zieht«. — Die »Allgemeine Zeitung«, ein Blatt, dessen Redaktton in solchen Dingen doch von jeher eine gewichtige Stimme gehabt hat, beginnt eine eingehende Besprechung meines Artikels mit den Worten: »Wer die Misere kennt, die Autor wie Verleger bei Herstellung eines Werkes, für das gediegene Illustrationen ein unabweisbares Bedürfnis sind, bezüglich der Wahl des Reproduktionsversahrens und des Druckes durchzumachen hat, der wird« rc. . . . Auch in der Fachpresse hat mein Artikel eine durchweg günstige Beurteilung erfahren. So fanden meine Ausführungen den »vollen Beifall« der Redaktion des »Allgemeinen Anzeigers für Druckereien« (Klimsch L Co.), während der »Rathgeber für die gesamte Druckindustrie« in Leipzig, die »Graphische Post« in Frankfurt a. M., die »Deutsche Buchdruckerzeitung« in Berlin, die »Schweizerische Buchdruckerzeitung- in Neuchatel, die »Oesterreich-Ungarische Buchdruckorzeitung« in Wien, die »Freien Künste« in Wien und Leipzig den Artikel ganz oder teilweise zum Abdruck bringen oder ihn sympathisch besprechen. Alle diese Urteile aus Fachkreisen, die doch zum Teil von Autoritäten ersten Ranges herrühren, dürften hinreichend beweisen, daß ich mit meiner Behauptung, alle nach dieser Richtung hin unternommenen Bestrebungen, also auch die der Leipziger Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, seien zur Zeit noch durchaus unzureichend, recht habe. München. M. Schorß. Kleine Mitteilungen. P.T. Mailings Boghandel in Christiania. (Vgl. Nr. 158 n. 159 d. Bl.) — Im Anschluß an unsere früheren Meldungen sind wir heute in der Lage, eine Mitteilung des Herrn Advokaten Emil Roll in Christiania in Uebersetzung zur weitereren Kenntnis zu bringen: -Christiania, 17. Juli 1899. -An die Gläubiger von P. T. Mallings Boghandel. -Mit Bezug auf mein Cirkular vom 30. Juni erlaube ich mir mitzuteilen, daß die Buchhändler Herren B. Dybivad, Th. Lambrechts, W. Nygaard und E. Raabe zusammen mit mir bei gründlicher Durchsicht des Abschlusses von P. T. Mallings Bog handel cs bei der jetzigen mißlichen allgemeinen Geschäftslage für die Firma nicht ratsam gehalten haben, Accord anzubieten, weshalb wir Herrn Parmann sen. empfohlen haben, den Konkurs der Firma anzumelden. Ehrcrbietigst Emil Roll.- Aus dem litterarischen Nachlaß von Friedrich Wilhelm Nessel. — lieber die kürzlich hier erwähnte Schenkung von zahlreichen wissenschaftlich wertvollen Briefen aus dem Nachlaß von Friedrich Wilhelm Nessel an die königliche Akademie der 707*
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