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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1899
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5324 Nichtamtlicher Teil. 169, 24. Juli 1899 Wissenschaften zu Berlin wurde in der Gesamtsitzung der Akademie vom 13. d. M. folgendes mitgeteilt: Herr Berend Bessel-Lorck in London hat eine aus nahezu drei tausend Stücken bestehende, aus dem Nachlaß der im Dezember 1885 zu Königsberg verstorbenen Frau Geheimrat Nessel in seinen Besitz übergcgangene Sammlung der wissenschaftlichen Korrespondenz seines Großvaters Friedrich Wilhelm Nessel der Akademie übereignet, damit dieser ein kostbares Material für die Geschichte der Astronomie enthaltende Schatz für die Dauer gesichert und der Verwertung zugänglich gemacht werde. Die Sammlung enthält 2946 an Nessel gerichtete Briefe von 234 verschiedenen Gelehrten und Künstlern rc.: Astronomen, Geodäten, Mathematikern und anderen akademischen Kollegen, Mechanikern und Optikern, Uhrmachern und anderen mit Nessel in regelmäßige oder gelegentliche, vorwiegend wissenschaftliche Korrespondenz getretenen Personen; außerdem 34 eigene, wieder in Nessels Besitz gelangte Briefe an einen seiner Korrespondenten. Fast ein Fünftel der ganzen Sammlung bilden die von 1809 bis 1846 reichenden Briefe von Schumacher, 574 an der Zahl; 576 entfallen auf die vier Briefwechsel mit Encke (196), Olbers (168), W. Struve (106), Harding (106); 399 auf die fünf mit Lindenau (97), Baumann (97), Bode (84), Dralles (61, wozu die 34 Besselschen Briefe die Ergänzung bilden), Argelander (60). Mit 51 bis herunter zu 32, zusammen 534 Briefen, sind ver treten: A. von Humboldt, A. Erman, Pistor, C. A. Stein heil, Brandes, Feldt, G. Hagen, Strehlke, A. Repsold, C. G. I. Jacobi, Rosenberger, Hansen, Fuß; mit 29 bis zu 20, zusammen 218 Briefen: Utzschneider, Schwinck, I. G. Repsold, Kessels, Benzen berg, Boguslawski, Westphal, Littrow, Tenner; mit 18 bis 12, zu sammen 199: Reichenbach, Schert, W. Beer, Bille, Slawinski, Bailp, Ertel, Greig, Häßler, Schubert, John Herschel, Weiße, Jdeler, Nchus. Von weiteren 16 Korrespondenten, darunter Airy, L. von Buch, K. F. Knorrc, Mäkler, Nicolai, Olufsen, Rümker, Tiede, rühren je 7 bis 10 Briefe her, zusammen 125; 94 von 19 Verfassern mit je 4 bis 6; von 20 Verfassern sind 3, von 34 2 Briefe vorhanden, einzelne endlich von 99 Personen. Ersichtlich hat Nessel auf die Aufbewahrung eines jeden an ihn gelangenden Briefes Wert gelegt und große Sorgfalt verwandt. Die Akademie hat bereits im Jahre 1878 die 74 Briefe von Gauß an Nessel erworben, die nach ihrer 1880 erfolgten Veröffent lichung der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen zur Ergänzung ihrer die 119 Briefe von Nessel an Gauß ent haltenden Gauß-Sammlung übergeben worden sind; die Gesamt zahl der aus Nessels Nachlaß übernommenen fremden Briefe be läuft sich also auf 3020. Es ist anzunehmen, daß diese Zahl, bis auf eine ganz geringfügige Differenz abhanden gekommener Stücke, die Gesamtzahl der an Nessel gerichteten Briefe wissenschaftlichen Inhalts oder Ursprungs darstellt. Herr Lorck hat die Akademie durch seine große und für die Geschichte der Wissenschaft überaus wertvolle Schenkung zum größten Danke verpflichtet. Es leuchtet ein, welche hohe Steigerung der Wert derselben ferner erhalten würde, wenn ein ansehnlicher Teil der von Nessel selbst herrührenden, noch nicht anderweitig der Wissenschaft gesicherten Briefe der akademischen Sammlung hinzu gefügt werden könnte. Leider besteht kein Zweifel darüber, daß mehr als eine interessante Einzelreihe inzwischen verstreut und ver schwunden, eine an Umfang große und sicher auch an Inhalt wert volle einer geflissentlichen Vernichtung mit zum Opfer gefallen ist, die die deutsche Astronomie aufs schmerzlichste, und nicht allein im Interesse ihrer Geschichte, zu beklagen hat. Aber gewiß wird manche Reihe bis heute noch sorgsam, jedoch unzugänglich und ohne Siche rung gegen künftige Gefährdung aufbewahrt, die nunmehr der Akademie zu übergeben nur Pietät gegen den Urheber und ihren ersten Empfänger, für die Wissenschaft und ihre Geschichte eine hoch verdienstliche Darbietung sein würde. Ihrem korrespondierenden Mitgliede, Herrn Otto Struve, dessen Vermittelung überhaupt wesentlichen Anteil an der günstigen Ordnung dieser Angelegenheit hat, verdankt die Akademie bereits ein besonders wertvolles Geschenk solcher Art in den ihr über eigneten 106 von Bessel an Wilhelm Struve gerichteten Briefen. Die genaue Durchsicht des die Zeit 1814 bis 1845 umfassenden Briefwechsels zwischen Nessel und Struve hat ergeben, daß dieser in den nunmehr in der Sammlung der Akademie vereinigten 212 Briefen in lückenloser Vollständigkeit enthalten ist mit einer einzigen Ausnahme: ein Brief von Struve fehlt, der bereits im Winter 1837/38, unmittelbar nach seiner Ankunft in Königsberg, erst teilweise gelesen, durch Zufall verschwunden ist. Zahlungs-Einstellung. — Jvar Hägström, Verlags- buchhändlcr und Buchdruckereibesitzer in Stockholm, ist fallit er klärt worden. Die Aktiven betragen etwa 469 000 Kronen, die Passiven 678 000 Kronen; außerdem haftet die Firma für 294 000 Kronen Bürgschaftsverpflichtungen. (Voss. Ztg.) Volksbibliotheken in Berlin. — Die 27 städtischen Volksbibliotheken in Berlin haben im Verwaltungsjahre 1898 99 in runder Ziffer 630000 Bände nach Hause verliehen. Am meisten benutzt wurden die beiden mit Lesehallen verbundenen Bibliotheken in der Mohrenstraße und Ravensstraße, die bei drei stündigem täglichen Betriebe 68600, beziehungsweise 67430 Bünde verliehen haben. Ein besonders erfreulicher Erfolg der Verwaltung ist der, daß die Lektüre populärwissenschaftlicher Werke im letzten Jahre zugenommen hat. Von den 630000 verliehenen Bänden ent fallen 535 000 Bände auf die Unterhaltungslitteratur, einschließ lich der Werke der deutschen Klassiker, und 95 000 Bände auf ernstere, belehrende Litteratur, ein Verhältnis, das im Vergleiche mit den Erfahrungen anderer deutscher und ausländischer Volks büchereien als günstig zu bezeichnen ist. Aus den Abteilungen wurden verliehen: deutsche schöne Litteratur 285 000 Bände, Zeit schriften 103 600, Jugendschriften 102 700, schöne Litteratur des Auslandes 43 800 Bände, Geographie 27 000, Geschichte 23 000, Naturwissenschaften 16 000, Kunstgeschichte 15 000 Bände u. s. w. Rechtsstreit. — Die Frankfurter Zeitung vom 15. d. M. berichtet über folgenden Rechtsstreit: Vor der Kammer für Handelssachen gelangte kürzlich die Klage des Verlagsbuchhändlers M. Fischer in Dresden gegen die Firma S. Wronker in Frankfurt a. M. auf Zahlung von 500 ^ als Rest eines Guthabens für gelieferte Werke von Zola zur Verhandlung. Zwischen beiden Parteien war seiner Zeit ein Vertrag vereinbart worden, wonach der Firma Wronker der Alleinverkauf der im Verlag von Fischer erschienenen Werke von Zola in Frank furt a M. übertragen wurde bei einer Konventionalstrafe von 500 für Fischer bei Nichteinhaltung dieser Bestimmung. Trotz dem übergab Fischer, bezw. dessen Reisender den Verkauf der Werke Zolas auch der Firma Schmoller, worauf Wronker die Klausel der Konventionalstrafe zur Geltung und die 500 in Abzug brachte. Fischer klagte diesen Betrag darauf ein, wurde aber mit seiner Forderung abgewiesen. Er hatte u. a. geltend gemacht, daß sein Reisender die Werke an die Firma Schmoller in Mannheim geliefert habe. Es wurde aber sestgestellt, daß diese Manipulation nur vorgenommen wurde, um die Konventionalstrafe zu vermeiden. Die Ausrede Fischers, sein Reisender habe ohne sein Wissen und Willen gehandelt, wurde als nicht stichhaltig angesehen, da der Reisende Vertreter des Klägers ist. Schutz des gewerblichen und des geistigen Eigentums in Japan. — Japan ist mit dem 15. d. M: den internationalen Vereinbarungen für den Schutz des gewerblichen und des geistigen Eigentums beigetreten, und zwar erstens: der Konvention vom 20. März 1883 zum Schutze des gewerblichen Eigentums (mit Ausnahme jedoch der beiden Konventionen von Madrid vom 14. April 1891 betreffend falsche Herkunftsbezeichnungen und die internationale Fabrik- und Handelsmarken-Registrierung); zweitens : der Berner Konvention vom 9. September 1896 zum Schutze des litterarischen und künstlerischen Eigentums und der Pariser Zusatz akte vom 4. Mai 1895. (Vgl. Börsenblatt Nr. 127.) Graf Tolstois -Auferstehung«. — Die Vossische Zeitung, die zur Zeit das vorgenannte neueste Werk Graf Leo Tolstois stückweise bringt, sieht sich in ihrer Nummer vom 19. d. M. zu folgender Erklärung veranlaßt: »Graf Tolstoi wünscht in den folgenden Kapiteln des Romans -Auferstehung« einige Aenderungen, Umstellungen und dergleichen vorzunehmen. Die russische Zeitschrift, die das Werk gleichzeitig mit uns veröffentlicht, hat bereits vor zehn Tagen abgebrochen. Auch wir sind heute mit dem Schluß des neunten Kapitels von Teil II gezwungen, abermals auf kurze Zeit auszusetzen. Wir haben volles Verständnis für die Gewissenhaftigkeit und den Ber- vollkommnungsdrang des rastlosen Künstlers, der bis zum letzten Augenblick an einem Werke schafft und bessert. Aber nicht damit haben wir es heute zu thun. Es handelt sich nicht um den Dichter und sein Werk. Wir haben lediglich mit der Thatsache zu rechnen, daß wir zum zweiten Male in die Lage von Leuten versetzt werden, die eine Sache anfangen, ohne sie in gehöriger Weise zu Ende führen zu können.» . . . (folgen einige bittere Bemerkungen über die Vertreter der geschäftlichen Interessen des Grafen Tolstoi). Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. öiblioAraüa äslla Isola cli Liapri s äslla ksnisola 8orrsntina. ^AAiuntavi la Liblio^raüa äi ^.malü, Lalsruo s kssto, antioa- msntö kosiäonis, o kasstum in Imos-uis,. Lompilata s oorrsäata äi nots oritioüs äaksäsriAokuroüüsiw, Aiä libraio-oäitors, autoro äolla LiblioAraüa, äi kompsi. 81 VI, 88 p. dlapoli 1899, Oitta k. kuroüüsim äi Ilmilio krass oäitors. ^ 4.— orä., 3.— no. sLiblioAratia äslls, Lampania Votums sseonäo.j
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