^ 204, 2, September 1911. Künftig erscheinende Bücher. Sörsenblau f. d. Dtschn. BuchhandÄ. 9855 :: Ein Literarisches Schatzkästlein :: erscheint demnächst: von Hieronymus Lorm Lerausgegeben und eingeleitet von l)r. Ernst Friedegg 400 Seiten 8°. Broschiert 4 Mark, gebunden 5 Mark Zn Rechnung mit 30°/°, bar mit 33!4A> Rabatt und 11/10 Bei Vorausbestellungen bis zum Tage der Ausgabe bar mit 50°/» und 11/10 Postkarten-Prospekte kostenlos Hieronymus Lorm, Pseudonym für Leinrich Landesmann, hat in seinem fünfzehnten Lebensjahr -v) das Gehör eingebüßt und später einen Teil seiner Sehkraft verloren. Auf ein Innenleben ange wiesen, wurde er einer der maßgebendsten Literatur-Kritiker, Novellist und Bühnenschriftsteller seiner Zeit, der auch an den politischen Vorgängen, besonders der 40 er Jahre, lebhaften kritischen Anteil nahm und infolgedessen vom Staatskanzler Fürsten Metternich verfolgt wurde. Lorm lebte in Wien, Berlin, Dresden und in Brünn. Ein erlesener Geist, stand er mit den hervorragendsten literarischen Größen neuerer Zeit, Lebbel, Grillparzer, Otto Ludwig, Berthold Auerbach, seinem Schwager, Ebner-Eschenbach, Rosegger, Eduard v. Lartmann, in regstem Briefwechsel. Seine Briefe erstrecken sich auf einen Zeitraum von etwa fünfzig Jahren, sie liegen zum ersten Male abgedruckt vor, und sie enthalten eine unerschöpfliche Fülle von geistreichen, witzigen, scharfsinnigen und tiefen Urteilen über interessante Menschen, die heute noch in der Politik und Literatur leben, obwohl sie tot sind. Lorm war einer der entzückendsten Briefschreiber, die es je gegeben hat. „Die Ausgewählten Briefe" sind ein literarisches Schatzkästlein, das eine wertvolle Be reicherung des deutschen Büchermarktes bilden wird. Österreichische Handlungen seien besonders aufmerksam gemacht. "WH Berlin, 1. September 1911. Karl Siegismund. 1283*