Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1913
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- 1913-05-17
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- 17.05.1913
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Mann stehen möge, der Reinhold Bor stell dasselbe sagen kann, was er von Fritz Borstell gesagt habe. Auch er wünscht der Firma weiteres Blühen, Wachsen und Gedeihen. In der an ihm gewohnten humorvollen Weise sprach Ru dolf Hof mann im Namen des Deutschen Verlegervereins und des Unterstützungsvereins deutscher Buchhändler und Buch- handlungsgehülfen dem Jubilar die wärmsten Glückwünsche aus. Er stellte die Frage, wie eigentlich der Verlegerverein dazu komme, bei dem Feste vertreten zu sein, da die Nicolaische Buchhandlung doch das Sortiment als Hallptzweig betreibe, und anwortete: »Wenn eine Firma sich zu einem Sortiment von solcher Größe ansbaut und wenn durch ihre Tätigkeit den Produkten des Ver legers ein neues Absatzgebiet erschlossen wird, wie es durch Ihre Firma geschehen ist, dann wäre es einfach eine niederträch tige Undankbarkeit (Heiterkeit), wenn nicht auch der Verleger verein das Wort ergriffe, um Ihnen für das zu danken, was Sie für die Verleger geleistet haben.« Aber auch der Unterstützungs verein habe zu danken, da die Firma seit mehr als 50 Jahren ihm stets ein wohlwollendes Interesse und vor allen Dingen ein klin gendes Interesse bewiesen habe. Sie möge auch ferner dem Verein das bisherige Wohlwollen erhalten. Für die Korporation der Berliner Buchhändler nahm der erste Vorsteher Herr Dr. Ernst Votiert das Wort. Auch er sprach die Freude aus, Reinhold Borstell zu diesem Fest- und Ehrentag die herzlichsten Glückwünsche des Berliner Buchhandels darbringen zu können: »Die Nicolaische Buchhandlung nimmt innerhalb des Berliner Buchhandels eine besondere Stellung ein durch ihr Alter, durch den Glanz der Namen ihrer früheren Be sitzer und durch die besondere Ausgestaltung, die sie durch Ihren Heimgegangenen Vater erfahren hat«. Dr. Bollert gedenkt der beiden in Wissenschaft und Literatur zu hohem Ansehen ge langten früheren Besitzer der Buchhandlung, Friedrich Nicolai und vr. Gustav Partheh, die beide nicht nur Buchhändler, sondern auch Gelehrte gewesen sind und von denen der erstere sich mit Stolz einen Freund Lessings nennen durfte. Am Schluß seiner Rede überreichte der erste Vorsteher ein Diplom als Zeichen der herzlichsten Anteilnahme an den Geschicken der Firma Borstell L Reimarus und knüpfte daran im Namen der Korporation und ganz besonders im Namen der Vorstandskollegen die herzlichsten Glückwünsche für das neu begonnene Jahrhundert. Im Namen des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel bringt sein Vorsitzender R. L. Prager die herzlichsten Glückwünsche des Verbandes dar. Er weist dar auf hin, daß kein Mensch eine rechte Vorstellung davon habe, was 200 Jahre eigentlich bedeuten, und daß nur die Älteren, die auf 50 oder 60 Jahre ihres Lebens zurückblicken können, einigermaßen die Spanne Zeit ermessen können, die ein oder zwei Jahrhunderte bedeuten. Er erwähnt, daß Berlin vor 50 und 60 Jahren eigent lich eine große Kleinstadt war, in der sich jedermann kannte und in der auch die Buchhändler sämtlich miteinander bekannt waren. Wenn man sich nun weiter zurückversetzt um 150 Jahre, so könne man sich wohl denken, was damals der arme Nicolai für große Sortimentsgeschäfte gemacht habe. (Heiterkeit.) So war es natürlich, daß Friedrich Nicolai, der zwar nicht der wirkliche Begründer des Hauses, aber doch der eigentliche Be gründer seines Ruhmes ist, sich mehr auf den Verlag geworfen hat. Dies ist ja heute noch ein rentables Geschäft, während der Sortimenter immer noch im Schweiße seines Angesichts frohnden muß und entzückt ist, wenn der Verleger ihm bei der 200jährigen Feier des Bestehens seiner Firma freudig das Zeugnis ausstellt, daß er gut für ihn gearbeitet habe. (Heiterkeit.) Redner hebt das Verdienst Fritz Vorstells hervor: die Einführung einer Mietbücherei nach englischem Muster. Wer die Bücher der Leihbibliotheken in den fünfziger und sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gesehen hat, wird sich über den Erfolg nicht wundern, den Borstell damals mit seiner Idee gehabt hat, die darin gipfelte, dem Publikum nur saubere und wenig gelesene Exemplare darzubieten, anstatt der beschmutz ten und zerrissenen, die bis dahin die Leihbibliotheken solange verliehen, als überhaupt noch ein Blättchen des Buche? vorhan den war. Die Glückwünsche, die der Verband dem Hause bei seiner heutigen Feier darbringt, seien nicht eine Redensart. Red ner sei überzeugt, daß heute im ganzen Buchhandel die Namen Borstell L Reimarus genannt werden und daß vom gan zen Buchhandel die Wünsche, die der Verbandsvorsitzende heute darbringt, geteilt werden. Diesen Glückwünschen reihte der Red ner die seinigen an, den mit Fritz Borstell und Hans Rei marus langjährige Bekanntschaft und Freundschaft verbunden haben. Er führt an, wie die sonnige Laune Fritz Borste lls ihm überall Freunde erworben und wie die etwas strengere Art Hans Reimarus' eine sehr glückliche Ergänzung dazu gebildet hat. Nochmals wünscht er im Namen des Verbandes und in seinem eigenen dem jetzigen Inhaber alles Glück, fröhliches Ge deihen und weiteres Wachsen seines Geschäfts in astoriuuu. Für die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsen vereins sprach sein Vorsitzender Wilhelm Koebner. Er brachte die Glückwünsche der Vereinigung dar, zu deren Gründern Fritz Borstell und Hans Reimarus gehören. Er verliest ein Schreiben, das die Vereinigung zum Gedenken an den heutigen Tag an Reinhold Borstell gerichtet hat. Im weiteren Teil seiner Rede feierte er die Inhaber der Nicolaischen Buchhandlung als Kulturträger, als Pioniere der deutschen Kultur und weist ebenso wie der Vorredner darauf hin, welches Verdienst sich die Vorgänger des heutigen Besitzers durch die Umgestaltung der Mietbücherei um den Buchhandel und um die Verbreitung der Literatur erworben haben. Auch der Verein der Berliner Buchhändler feierte in einer Adresse den Jubilar, die der Vorsitzende des Vereins Herr ll>r. Georg Paetel verlas und die herzlichsten Glückwünsche daran knüpfte. Der Vorsitzende des Berliner Sortimentervereins Herr Paul Nitschmann überreichte ebenfalls eine Adresse und er mähnte die Verdienste Fritz Borstells und Hans Reimarus' um diesen Verein. Beide gehören zu den Begründern des Ver eins und haben ihm als Vorstandsmitglieder wertvolle Dienste geleistet. Auch der Schluß seiner Rede klingt in herzliche Glückwünsche aus. Als Vertrauensmann des Buchhandlungsgehülfenverbandes überbrachte Herr Kupferdie herzlichsten Glückwünsche und über reichte im Namen des Vorstandes ein Schreiben, in dem die Wünsche, die der Verband für die Firma hegt, niedergelegt sind. Auch der Verein jüngerer Buchhändler »Krebs« ließ es sich nicht nehmen, durch den Mund des Herrn Köstler herzlich dem Jubilar Glück zu wünschen und der Verdienste zu gedenken, die sich Fritz Borstell als Gründer des »Krebs« und als sein Mitglied erworben hat. Auch ein Vertreter der Freitags-Kegelgesellschaft, Herr Pro fessor Strötzel, brachte Glückwünsche dar und überreichte ein Diplom, indem er hervorhob, daß eine Gesellschaft, die von eini gen der bedeutendsten Berliner Buchhändler gegründet worden ist, und die jetzt schon über 40 Jahre bestehe, bei einem Feste wie dem heutigen auch zum Worte »kommen muß, namentlich in unse rer Zeit, wo sportliche Leistungen so hoch bewertet werden«. Der kürzeste Toast war der des Herrn Ludwig Bloch, der wörtlich lautete: »Ich wollt', meine Liebe ergösse sich all in ein einziges Wort: Hoch unsere Damen!« Als letzter Redner brachte Herr GeorgRichardKruse. Direktor de? Lessing-Museums, einen poetischen Gruß Lessings aus Elysium, der mit den Worten schloß: »Bewohne stolz nun seit dem 1. Mai Sechs Zimmer bei Herrn Friedrich Nicolai. Grad jetzt Hab' ich mich bei ihm einquartiert, Weil seine Buchhandlung heut jubiliert: Und feiert auch ein anderes Geschlecht — Es lebt in ihm sein Geist noch treu und echt. Und daß er weiter hundert Fahr so halte aus, Wünsch' ich dem alten lieben Nicolaihaus.« (Lebhafter Beifall.) Mit dieser Rede klangen die Glückwünsche aus, und die Ge sellschaft konnte sich wieder der Geselligkeit und dem fröhlichen Genuß von Speise und Trank zuwenden. Daß die Speisen und
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