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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-27
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
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12950 Börsenblatt s. d. Dtjchn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 275, 27. November 1913. Schon hier will ich auf den Umstand Hinweisen, daß es doch in der Hauptsache der V e r l e g e r einband ist, der eine solche werbende Kraft in sich birgt. Ja, ich gehe wohl nicht zu weit, wenn ich behaupte, daß der Verlegerband geschmacklich dem Hand einband sehr nahe gekommen ist. In der Technik wird er die Güte des Handeinbandes allerdings wohl nie erreichen; das liegt in der Natur der Verhältnisse, die dem Verleger durch die Masse und den Preis Schranken auferlegt. Jedoch auch die Masseneinbände können dem Buche sehr wohl eine eigene Note verleihen, zumal der Verleger sich gute Künstler sichern kann, die ihm völlig einwandfreie Entwürfe liefern. Die nicht ge ringen Kosten, die dem Verleger dadurch entstehen, verteilen sich eben auf die Masse der hergestellten Bücher, so daß das einzelne Buch nur unwesentlich teurer wird. Die Preisfrage ist jeden falls bedeutend einflußreicher, als Herr Kersten anzunehmen scheint. Denn wie teuer soll wohl ein Buch sein, das nach dem Original-Entwurf eines ersten Künstlers in Handeinband gebun den wird! Die Ausgaben für ein solches, als Kunstwerk freilich überaus wertvolles Buch können auch heute nur ganz wenige Bücherfreunde bestreiten, für die ja Masseneinbände an sich schon weniger in Frage kommen. Eine gänzliche Unterdrückung der Handbindekunst durch den Verlegerband ist, wie ich glaube, nicht zu befürchten, besonders wenn der Handbindemeister den Anregungen nachgeht, die ihm ohne Zweifel durch Verlegerbände, soweit sie nach Entwürfen tüchtiger Buchkünstler hergestellt wurden, gegeben sind. Solange es Bücher gibt, wird der Handeinband bestehen, wie ja auch Grotz- buchbindereien häufig schon besondere Abteilungen für Hand bindekunst ihren Betrieben angegliedert haben. Aber der Ver legereinband ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen, weil er am meisten eine Verbreitung der Bücher, auf die es doch schließlich ankommt, unterstützt. Wie ein Plakat den Beschauer für irgend eine Sache interessieren soll, so muß auch in dem Gewirr der vielen Bücher, das in den Auslagen der Sortimenter dem Publi kum eine Auswahl schwer macht, jedes Buch schon durch seinen Einband auf seinen Inhalt eindringlich Hinweisen. Wenn in Kreisen von Bücherliebhabern die Meinung umgeht, es gäbe Verleger, die mit dem Einbande ihrer Bücher noch eine besondere Spekulation trieben, so ist diese Ansicht nur infolge einer gänzlichen Verkennung der verlegerischen Kalkulation möglich. Denn kein Verleger wird Wohl, um noch am Einband besonderen Verdienst zu erzielen, den Verkaufspreis eines Buches erhöhen. Er würde mit solcher Maßnahme das Buch unverkäuflicher ma chen, besonders heute, wo alle Welt nach dem »billigen Buche« ruft. Auch seine Autoren und Buchkünstler würden bald ihren Einfluß geltend machen, da sie nicht weniger als der Verleger daran Interesse haben, daß das gemeinsam geschaffene Buch leicht verkäuflich ist. In diesem Zusammenhänge möchte ich auf eine andere Tatsache Hinweisen, die besonders die Auchkünstler angeht. Denn die weite Verbreitung vorzüglicher buchgewerb licher Leistungen ist Wohl nur infolge des Verlegereinbandes mög lich geworden, so daß auch das Publikum seine besonderen An sprüche zu stellen gewöhnt wurde und für den Künstler die Ver pflichtung zu immer besseren Leistungen erwuchs. Der Einfluß, den der Verlegerband ausgeübt hat, erstreckt sich demnach auf drei wesentliche Punkte: Geschmack des Publikums, des Handbuch binders und des Buchgewerblers. Die Verwendung des Verlegerbandes kommt auch dem Be dürfnis jener Bllcherkäufer entgegen, die erst den Inhalt einer ge wissen Prüfung unterziehen möchten, ehe sie ein Buch käuflich er werben. Bei broschierten Büchern ist das nicht so einfach, weil das Ausschneiden der Bogen nicht statthaft ist. Wie weit manch mal das Prüfen des Inhaltes geht, erfährt der Verleger zu sei nem Schaden durch die Remittenden, von denen er nichts mehr verwenden kann, weder die beschmutzte Einbanddecke, noch den durch Zerknittern, Zerreißen der Seiten usw. unbrauchbar gewor denen Buchblock. Merkwürdiger noch als der Vorwurf, daß der Verleger Son derspekulationen mit den Einbänden treiben könnte, ist die An schauung, die ebenfalls aus dem Kreise von Bücherfreunden laut wurde: die Verleger könnten in allzu große Abhängigkeit von den Großbuchbindereien geraten. Wenn ich für beide Behauptun gen das Vorkommen von Einzelfällen zugestehen will, so zeugt das Anführen der einen oder anderen Anschauung als Beweismittel gegen den Verlegereinband doch von einer unverständlichen Ver kennung der bei einer Kritik einzuhaltenden Grenzen. Es ist das jene Logik, die einen Einzelfall erst verallgemeinert und dann, rückwärtsgehend, diese allgemeine Behauptung dadurch beweisen will, daß sie den verallgemeinerten Einzelfall »znm Beispiel« an- führt. Zustimmen mutz ich allerdings jenen Bücherfreunden, die einen Mißstand in der sogenannten »Ausgraberei« sehen. Wenn ein Klassiker oder sonst ein bielgekaufter Schriftsteller immer wieder neu herausgegeben wird, ohne daß damit ein deutlich erkennbarer Sonderzweck verfolgt wird, so kommt das schließ lich nur auf eine Änderung des Einbandes hinaus. Der Bücher markt wird mit diesen »neuen« Ausgaben ungemein belastet und die Unternehmungslust weitschauender Verleger dadurch einge engt. Doch das ist ein Kapitel für sich. Den Bücherfreunden und Vertretern der Handbuchbindekunst gönne ich gern einen größeren Erfolg ihrer Bestrebungen. Es will mir jedoch scheinen, als ob sie diesen Erfolg weniger durch eine Bekämpfung des Verlegerbandes erzielen könnten als viel mehr durch zielbewußte Aufklärung in den Kreisen des großen Publikums. Auch die Verleger werden sicher jede Kritik beachten; als Beweis dafür sehe ich den Umstand an, daß jetzt viele Ver leger es vermeiden, ihre Bücher in Drahtheftung Herstellen zu lassen. Aber solange der Handeinband noch die Möglichkeit in sich birgt, daß der Einband teurer ist als das Buch selbst, wird die Verwendung des Handeinbandes nur für teure Werke in Betracht kommen. Verbote und Verbotsaushebungen deutscher Bücher in Rußland. (Vgl. Nr. 67, 79, 146, 168, 262 d. Bbl.) März 191 3. Ganz verbotene Bücher. Buckford, A. von: Der Sieg des Zaren. Drania in vier Akten. 72 S. 8°. Leipzig, Modernes Berlagsbureau Curt Wigand. 2 Fuchs, Eduard: Illustrierte Sittengeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. (3.) Ergänzuugsbaud. Das bürgerliche Zeitalter. Mit 367 Jllustr. nnd 33 zum Teil farbigen Beilagen. Privatdruck. X, 343 S. Lex.- 8°. München 1912, A. Langen. Geb. 25 Jung, Priv.-Doz. Or. insä. st snr. C. G.: Wandlungen und Symbole der Libido. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Denkens. lAus: Jahrbuch für psychoanalytische nnd psychopathologische Forschungen. III. u. IV. Bd.) 422 S. gr. 8°. Wien 1912, Franz Deuticke. 10 .//. L. Teilweise verbotene Bücher. Brachvogel, Udo: Gedichte. VIII, 286 S. mit Bildnis. 8°. Leipzig u. New Jork 1912, B. Westermann L Co. Geb. 6 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 115—126. Flake, Otto: Freitagskind. Roman. 2. Ausl. 294 S. 8°. Berlin 1913, S. Fischer. 3 ./k 50 ^; geb. 4 50 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 249—250. Gentes, Siegwart: Original-Couplets und Vorträge. 127 S. 8°. Mühlhausen i. Th. 1905, G. Danner. 1 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 25—26. Jäger, Oskar: Weltgeschichte in vier Bänden. IV. Band. Geschichte der neuesten Zeit 1789-1900. 57.-61. Tausend. 772 S. Mit 368 authentischen Abbildungen im Text und 19 Beilagen. 8". Bielefeld und Leipzig 1912, Velhagen L Klasing. 8 geb. 10 Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 745—746. Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur. Herausgegebcn vom Verbände der Vereine für jüdische Geschichte und Literatur in Deutsch land. Mit Beiträgen von A. Berliner, S. Bernfeld, A. Friedmaun u. a. 16. Bd. XVI, 276 u. 40 S., cnth. Verzeichnis der Vereine für jüdische Geschichte. 8". Berlin 1913, M. Poppelauer. Geb. 3 .^k. Zulässig mit Ausschnitt der Seiten 13—20. sFortsktzung auf Seite 12995,1
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