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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1924
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- Deutsch
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18898 VSrI-nN-ti f. -. L«chn. »luhS-md-l. Redaktioneller Teil. -l« 293, 15. Dezember 1921. kann ich nie kommen, da wir für die anderen Abteilungen dann nicht einkaufen können. Und so geht's Wohl vielen, da wir jetzt fast alle Nebenartikel, Kunst und Kunstgewerbe führen. Aur Messe mühte jeder Verleger für die Kartothek — vielleicht in Postkartengröße — seine Neuerscheinungen kurz und charakteri- stisch angelben, weil man am Abend ja doch erst alles verarbeitet und dann erst kauft. Ich habe stets große Unkosten durch die Meßreise, aber trotzdem möchte ich die Leipziger Messe nicht missen- (Paul Falk in M a r ie n w e rd e r). Nicht von dem Standpunkte des Buchhändlers, sondern aus schließlich von dem des Papiergroßhändlers aus äußerte sich die Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher B u chh ä nb l« r e. G. m. b. H. in L e i p z i g wie folgt: »Unser Interesse an der Messe wird bedingt durch unsere Ansicht, über haupt einmal auf der Messe durch unsere Ausstellung anwesend zu sein, um unseren Mitgliedern und im allgemeinen den Buch händlern Gelegenheit zur persönlichen Aussprache mit uns zu geben. Groß« Verlause machen wir auf der Messe nicht, da wir nur an Mitglieder und dabei auch nur ans Inland liefern. Braucht aber das Mitglied in größeren Mengen Papier, so läßt es seine Anfrage an die verschiedenen Lieferer hinausgehen, sichtet die vorteilhaftesten Angebote, verhandelt dann meist erst noch mit Autor, Drucker usw. und erteilt nun seinen Auftrag. Nur wenige Firmen der Branche, die unter gleichen Verhält nissen wie wir arbeiten, dürften auf der letzten Herbstmesse auf ihre Kosten gekommen sein, um so weniger dann, wenn ihre Ausstellung eine umfängliche und an sich auswcndungsreiche sein muß. Entschieden sind die allgemeinen Messespesen hoch, was dann um so mehr empfunden und zum Ausdruck ge bracht wird, wenn der Messeverlaus gar noch ein ungünstiger ist. Auch bemängeln wir besonders, daß auf den 4. Stock der Bugramesse, wo wir vertreten sind, von der Messeleitung nicht in dem Maße durch Plakate oder sonstige Blickfänger aufmerk sam gemacht wird, wie es dieser unbequem liegende Stock er- fordert.- Aus den Kreisen des Verlags sollen zwei Nachzügler, beide aus Wien, noch zu Worte kommen. Di« Manz' sche Ver lags- u. Universitäts-Buchhandlung in Wien schreibt, nachdem sie unser« ersten beiden Fragen verneint hat (also zu hohe Messespesen und keine Gelegenheit, neue Verbin dungen anzuknüpsen), folgendes: >Äuf die Herren Sortimenter wäre einzuwirken, daß sie die Messen auch wirklich besuchen und die Stände der Verleger eingehend besichtigen, während sie sich tatsächlich in der Mehrzahl leider darauf beschränken, von ihren persönlichen Bekannten Notiz zu nehmen. Eine Beschrän kung auf die Leipziger Messe ist anzustreben. Ver leger und Sortimenter kommen nicht zu Atem, wenn sie auch noch Frankfurt und Köln besuchen sollen, ganz abgesehen von den hieraus weiter erwachsenden Spesen, die sich schon in Leipzig nicht bezahlt machen. Es wäre deshalb di« erste Ausgabe des Leipziger Messeamtes, eine Verringerung der Regien sowohl für die Aussteller wie für die Besucher herbeizusllhrcn (anstän diges billiges Quartier, Sonderzüge mit Fahrpreisermäßigung, Verbilligung der Kojen usw.). Was die K a n t a t««B u g r a - messe betrifft, dürfte sie Wohl in den seltensten Fällen einen Erfolg für den Aussteller bringen. Der Zeitpunkt ist ja im allgemeinen für den Buchverkauf bekanntlich kein günstiger. Immerhin aber pflegen ja die zahlreichen Kantatebesucher auch der Bugra einen — wenn auch leider nur allzu flüchtigen — Besuch abzustatten.« Herr Ernst StüIpnage 1, Verlagsbuchhand lung Carl Kvnegen in Wien behandelt besonders aus führlich den Kernpunkt der Messefragen: wie kann ein regerer Besuch der Leipziger Messen von einkaufenden Sortimentern heibeigesührt werden. Er schreibt: »über die letzte Herbstmesse kann für den Buchhandel Wohl mit Recht gesagt werden, daß sie die schlechteste seit Bestehen der Bugra gewesen ist. Einige wenige Ausnahmen beweisen nicht das Gegenteil. Hatte auch niemand ein gutes Resultat erwartet, so war man ans ein der artig schlechtes doch nicht gefaßt, und die Härten waren daher doppelt fühlbar. Als besondere Härten erschienen mir: 1. di« gegenüber 1919 gewaltig erhöhten Standmieten, 2. der ungebührlich hohe Werbe beitrag, 3. die hemmungslose — Verdien st freudigkeit der Leipziger Bevölkerung. Die Standmieten find gegen 1919 gewaltig gestiegen, ob mit Recht? Viel schwerer aber wird der hohe Werbebeitrag empfunden. In früheren Zeiten genügte ein weit geringerer Prozentsatz der Standmiete. Warum nicht heute, zumal da doch durch die Steigerung d«r Mieten ohnedies auch der Werbe beitrag ein höherer geworden wäre. Der Verleger empfindet diesen Beitrag überhaupt als hinausgeworfencs Geld, denn für ihn kommt nur der mit deutschen Büchern handelnde Sorti menter in Betracht, der durch die buchhändlerischen Fachblätter viel besser zu erreichen ist als durch die allgemeine Reklame der Messeleitung. Ich habe aber niemals gesehen, daß di« Messeleitung im Buchhändler-Börsenblatt oder in anderen Fach- blättern inseriert oder an di« Sortimenter direkt« Einladungen geschickt hätte. Das bleibt alles dem Verleger überlassen, der also doppelt zahlen muß. Vonnöten wäre vor allem eine inten sive Werbung des Buchgewerbevereins als Unternehmer der Bugramesse und des Börsenvereins beim Sortiment. Gelingt es, den Gesamtbuchhandel zu überzeugen, daß er nur in Leipzig, namentlich im Hinblick auf die vollkommen geänderten Einkaufs- Verhältnisse, seine Lagereinkäuf« besorgen kann, dann wird selbst in schlechten Jahren immer noch so viel verkauft werden, daß selbst bei hohen Spesen das Ausstellen für den Verleger loh nend ist. Wer bei der letzten Messe die gähnende Leere d«r Aus stellungsräume gesehen hat — Verkäufer gab es ja genug —, wird mir rechtgeben, daß der springende Punkt ist: Wie ge wöhne ich den Sortimenter daran, die Leip zig« rMessealsnotwend igesMittelzu rLvger- ergänzung zu benutzen und sie dementspre chend auch regelmäßig zu besuchen? Um bas zu erreichen, müssen alle Beteiligten zusammen- wirken. In erster Linie Messeleitung und Buchgewerbe-Verein als Veranstalter, dann der Börsenverein. Bisher scheinen di«se Verbände die Messen lediglich als Mittel zur Erlangung höherer Anzeigen- und anderer Einnahmen aufgesaßt zu haben. Für den Buchhandel müssen diese Stellen aber «ine ganz andere Propaganda entfalten. Könnte nicht zum Beispiel di« Messe leitung der Werbestelle des Börsenvereins die vom Verlag auf gebracht«» Werbebeiträge zur Verfügung stellen, die lediglich zur Heranziehung von Käufern Verwendung finden dürfen? (Ein sehr guter Vorschlag, der Verwirklichung verdient, Schristlei- tung.) Daß jeder Verleger außerdem auch seine eigen«, aus seine Spezialität abgestimmt« Propaganda machen muß, ist selbstverständlich. Soll aber alles dies Erfolg haben, dann muß man den Einkäufern die Messetage auch so angenehm und bequem wie möglich machen. Aber gerade das ist ein schwerer Stein des Anstoßes. Wohl jeder Besucher der Messe hat die Empfindung, daß er von den Leipzigern in starker Weise ausgenutzt wird. Früher war das nicht so, in den letztenJahren hat es aber ganz ungeheuerlichen Umfang angenommen. Ich fahre regelmäßig von Leipzig nach Berlin und stelle jedesmal fest, daß ich in Berlin viel besser und sehr viel billiger lebe als in den Leipziger Messetagen. Man sollte glauben, daß Leipzig ein Interesse daran hätte, mög lichst viele Besucher zur Messe herbeizuholen, schon um das Übergewicht der Leipziger Messe gegenüber allen ähnlichen Ver anstaltungen dauernd zu erhalten. Auch ohne abenteuerliche Preiserhöhungen würde sich «in Goldstrom über Leipzig er- gießen. Man sage nicht, daß Hotels und Restaurationen er höhte Regien hereinzubringen hätten. Dieser Mehraufwand wird reichlich durch den erhöhten Fremdenzustrom hereingebracht. Wäre es nicht lächerlich, wenn ein Verleger ein Buch, das sehr gut geht und von dem Auflagen nach Auflagen erscheinen, des halb im Preis erhöhen wollte? Die Messe ist für die Leipziger Geschäftsleute ungefähr dasselbe, was für den Verleger ein gut gehendes Buch ist, nur mit dem Unterschied, daß sie jährlich zweimal bestimmt damit rechnen können. Muß dieses sichere Ge schäft so ausgenutzt weiden? Würde es sich nicht vielleicht noch mehr steigern lassen, wenn durch erträgliche Preise der Fremden-
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