MM <«- <«- «<- «<- <«- <«- <«- «<- «<- «<- «<- «<- <«- «<- «<- <«- «<- «<- <«- <«- «e- «6- <«- «e- <«- <«- <«- <«- «<- <«- «<- <«- «<- «<- <«- «c- «<- <«- <«- <«- «<- <«- <«- «<- <«- «<- <«- «<- <«- «<- <«- «<- «<- <«- <«- «<- «<- «<- <«- «<- «<- <«- <«- «<> <«- <«- «<- <«- <«- <«- <«- «<- <«- «<- <«- <«- «<- «<- <«- «<- <«- «<- <«- «<- «<- «<- <«- «<- «<- «e- «e- <«- «<- «e- «<- ^re- ^Veuersc/rernnnA //erbst /949 OLK1KM) VO^ I.L k'OK'r Die Abberufung der Jungfrau von Karbg NN Kerken. f.errien KM Z.ZS Die ausladende Gebärde, mit der Gertrud von Le Zart ihre Erzählung anhebt, wie sie gleich sam im ersten Satz bereits mit einem Lauberschlüssel das mächtige Blostertor von Ab Ägneten vor uns entriegelt und uns hineinzieht in die magisch von ihr beschworene Leit des 1b. Jahr hunderts, als der „große Sturm der Schwarmgeister und Rotten'auch an der Stadt Magde burg vorüberstob", das weist sie als eine Meisterin der novellistischen Zorm aus, der Ent faltung also eines überraschenden schicksalhaften Ereignisses auf knappem Raum. Der un widerstehliche Reiz ihrer neuen Novelle dünkt uns, liege in dem behutsamen Abergang der Zorm, in der unaufhaltsamen Verwandlung des Dhronikstiles zum sinnbildlich geprägten Gedicht, wobei schon die Sprache der Chronik, erfüllt vom Glanz und von der Lrast einer tiefep gottesfürchtigen Schau, uns nicht mehr freigibb Oie vrosa dieser Novelle vollzieht ihre dienende Aufgabe, die Melodie hoher Gedanken zum Blingen, das Bild ihrer Gleich nisse zum Strahlen zu bringen, mit einer Lauterkeit der Empfindung, die fast schon Zrümmig- keit genannt werden darf und eben das wirkliche Meisterwerk auszeichnet. Oie religiösen Bindungen sind ganz im Seelischen verknüpft und vom Allgemein-Menschlichen überflutet,- überall bleibt der objektive Abstand zu den Dingen gewahrt, wodurch erst dem persönlichen Bekenntnis die Brast und Meile des Horizontes bis ins Transzendentale verliehen ist. Rühmen wir diese Novelle als eine Legende von der großen Behutsamkeit des Herzens, von der stolzen Demut und der unendlich strömenden unausschüpfbarrn Liebe. Seit, Mechaber, Löin, 1k. 9. L0 Tiefes Missen um das Mesen geschichtlichen Geschehens bekundet sich in dieser Erzählung, deren Thema wieder die geheimnisvolle Entsprechung zwischen den Vorgängen in der Seele einzelner Begnadeter und den Ereignissen in der Melt ist. Mas in dem Bloster Sankt Ägneten sich sbspielt, ist ein geschichtliches Ereignis im eigentlichen Sinne: eine verborgene Überwindung, ein verborgener Sieg. So führt die Erzählung bis an die Schwelle der Tür, wo wir das Mirken der die Geschichte lenkenden Macht zu ahnen beginnen; es be zeugt noch einmal den Rang und die Bunst der Erzählerin, daß sie diese Tür nicht öffnen will und daß sie auch uns zu bewegen vermag, in Ehrfurcht und vertrauen inne zu halten vor dem Geheimnis. Reirchotd Schneider, Zreiburg t. Lr., 16. 9. ä-0 Michael Sechstem ZI erlag München T 4748 Nr. 236 Sonnabend, den 12. Oktober 1010