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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1899
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- Ausgabe
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- 1899-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1899
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- Deutsch
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5892 Nichtamtlicher Teil. 184. 10. August 18SS. »Bach übernahm gemeinsam mit seinem Schwager Adolph Liesching im Jahre 1869 die 1834 unter der Firma Jrmle L Krauß gegründete, später von A. Liesching sen. übernommene und seit 1840 unter der gegenwärtigen Firma bestehende Verlags-, Sortiments- und Antiquariats buchhandlung. Er führte sie gemeinsam und erfolgreich mit seinem Gesellschafter bis Ende 1895 und fortan allein. In ihm verliert der Süddeutsche Buchhandel einen Kollegen von reichen Kenntnissen und hervorragender Tüchtigkeit. Ein Hervortreten im öffentlichen oder im Berufs- und Vereinsleben lag nicht in der Art des Ver storbenen; aber im persönlichen und kollegialen Verkehr war er ein gefälliger und liebenswerter Mann, bei aller Bescheidenheit bestimmt und zuverlässig, wenn er seinen Freunden, die ihn gern um Rat angingen, eine geschäft liche Frage zu beantworten und zu beurteilen hatte. »Der Verlagsbuchhändler Carl Adolf Hebsacker beschloß ein arbeitsreiches Leben. Von Jugend auf mit vorzüglicher Gesundheit und eisernem Fleiß ausgestattct, war er schon in jungen Jahren seiner früh verwitweten Mutter und seinen vier Geschwistern, der elfteren beim Betrieb einer vom Vater hinterlassenen Buchbinderei, eine gute Stütze. Nach der Lehre, die er bei Ebner in Ulm erstand, kam er in die Höhr'sche Buchhandlung nach Zürich, wo er bis zum September 1864 als Gehilfe arbeitete. Hieraus übernahm er mit seinem Bruder das elterliche Geschäft und später — 1865 — die Enßlin L Laiblin'sche Verlagsbuchhandlung. Die ersten Jahre der Verlagsthätig- keit brachten neben Gebet- und Erbauungsbüchern zum größten Teil populäre Litteratur, Bilderbücher und Jugend schriften, die bis 1875 in fremden Druckereien, von da an in der neu erworbenen Mäcken'schen Offizin hergestellt wurden. Im Jahre 1883 wurde der Rümplersche Ver lag übernommen; ihm folgte 1894 der Nordwestdeutsche Volksschriftenverlag in Bremen. Mit weitem Blick und klarem Verstand begabt, hat Hebsacker mit seinen Unter nehmungen fast immer gut und glücklich gegriffen; von besonderem Erfolg war der iin Jahre 1893/94 unter Egm. Fehleisens Redaktion erschienene »Deutsch-französische Krieg- und in den letzten Jahren die -Illustrierte Hans- und Familienbibel«, deren Vollendung er aber nicht mehr erlebte. Vom Jahre 1895 an hatte der Verstorbene das Geschäft allein übernommen; er war bei seinen Mit arbeitern und Mitbürgern wegen seiner Liebenswürdigkeit, Gefälligkeit und Bescheidenheit außerordentlich beliebt. Außer im Familienkreis war es ihm am wohlsten im Ge schäft, wo er bis zu seinem Todestage als erster ein-, als letzter ausging. Auf die Söhne geht damit ein fest und sicher gegründeter Bau über. »Lassen Sie mich im Anschluß hieran noch einen Rückblick auf das am 10. Januar d. I. beendigte Leben eines Kollegen werfen, der unserem Verein zwar seit kurzem nicht mehr, aber früher eine Reihe von Jahren i» treuer Anhänglichkeit angehörte. Die Gestalt und das Wesen August Gerles, eines alljährlichen Besuchers unserer Messe- bis zum Jahre 1893, stehen den meisten von Ihnen noch klar vor dem geistigen Auge. 1823 in Kausbeuren geboren, erlernte er den Buch handel von 1838—41 in der Kriilllscheu Univcrsitätsbuch- handlung in Landshut, und zwar, wie es im Lehrbrief des dortigen Magistrats heißt, »mit Fleiß und untadelhafter Aufführung-, sowie zur vollsten Zufriedenheit seines Lehr herrn. Bis 1846 verblieb er teils als Gehilfe, teils als Geschäftsführer der Freifinger Filiale in demselben Hause, bis er 1846 bei I. I. Lascher in Kaiserslautern, das ihm zur zweiten Heimat werden sollte, eine Gehilfenstelle an nahm. Die Schaffensfreudigkeit, Energie und Umsicht und, nicht zuletzt, das heitere gemütvolle Wesen des jungen Gehilfin gewannen ihm Vertrauen und Neigung des Prinz, pals, der ihn bald zum Prokuristen und 1855 zum Teil haber machte. Nach Taschers Tode — im Jahre 1862 — führte Gerlc das Geschäft für die Witwe weiter und wurde nach deren Ableben alleiniger Inhaber. Durch sein Verdienst steht die Tascherffche Buchhandlung, nunmehr vom Sohne geführt, in vollster Blüte und ist eine der angesehensten der Pfalz. Ein schwerer Unfall, der ihn aus den Besuch unserer Messe, auf die er sich jahraus, jahrein gefreut hatte, schweren Herzens zu verzichten nötigte, machte in den letzten Jahren aus dem rüstigen Alten einen körper lich und allmählich auch geistig gebrochenen Mann, und sein Hingang ward ihm schließlich zur Erlösung. »Ich fürchte nicht, einem Widerspruch zu begegnen, wenn ich unserer Totenliste noch trauernd den Namen A. Peppmüllers in New Jork hinzufüge, eines Kollegen, der zwar nicht Mitglied unseres Vereins war, aber all jährlich die Reise über den Ozean antrat, um die deutschen Buchhändler zu besuchen, und regelmäßig zu unserer Messe kam, wo er durch sein joviales Wesen jedermann anzog und sich eine große Reihe guter Bekannter und Freunde er warb. Er war einer der rührigsten und erfolgreichsten Pioniere deutscher Buchhändlerarbeit drüben im fernen Westen. »Meine Herren! Wir ehren das Andenken dieser verehrten Mitglieder, dieser wackeren Kollegen durch Er heben von den Sitzen. — (Geschieht.) — »Wenden wir uns nun den freundlicheren Seiten des Schicksals zu, so begegnen wir im vergangenen Jahre mehreren Jubelfeiern, an denen wir, wie ich glaube an dieser Stelle in Ihrem Namen aussprechen zu dürfen, freudigen Anteil genommen haben und nehmen. »Am 1. August v. I. feierte unser allverehrter Kollege und Senior, Kommerzienrat Fr. Steinkopf das fünfzig jährige Jubiläum seines Besitzes und seiner Führung des Hauses I. F. Steinkopf, am 1. September die Deutsche Verlags-Anstalt die Erinnerung an die Begründung ihres Hauses durch den unvergeßlichen Eduard Hallbergcr vor ebenfalls fünfzig Jahren, und endlich begeht dieselbe Feier im Laufe dieses Jahres die Firma Christian'sche Buchhandlung in Horb. Wenn ich noch an die vor kurzem von unserem hochverehrten Geheimen Kommerzienrat Adolf Kröner begangene Gedenkfeier vierzigjährigen geschäftlichen Wirkens erinnere, so bin ich, ungeachtet des offiziellen Vereinsbrauches, nur fünfundzwanzig- und fünfzigjähriger Jubiläen zu gedenken, Ihrer Zustimmung um so mehr gewiß, als sich mit diesem geschäftlichen Wirken Kröners ein ebenso gesegnetes, allgemein berufliches verbindet, eine Thätigkeit auf dem Boden buchhändlerischcn Gemeinwohles, die den Buchhandel mit nicht erlöschender Dankbarkeit und uns mit Stolz auf den Jubilar, als der unsern einen, erfüllt. -Ein uns allen liebes und dem Verein in lang jährigem Dienste als Vorstandsmitglied und Kassierer er gebenes Mitglied, Herr Carl Schöpping der ältere, feierte am 27. Juni v. I. seinen achtzigsten Geburtstag; wir sandten ihm unsere Glückwünsche und hoffen, daß er noch eine Reihe gesunder und Heller Tage erleben werde. »Noch sei mit Genugthuung der Verleihung der großen goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Ordens der Württembergischen Krone an unseren ver dienten Kassierer, Kollegen Wilhelm Effenberger, Er wähnung gethan. »Werfen wir in gewohnter Weise einen Blick auf den Geschäftsgang des süddeutschen Buchhandels im Jahre 1898. Nach dem Bericht der württembergischen Handels kammer hat sich die Thätigkeit der über Stuttgart ver-
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