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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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äss 2Z8, 12. Oktober 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 11977 kommenden Jnteressentengruppen kann gegen diese Einrichtung ernstliche Bedenken geltend machen, und wenn man mir entgegenhalten wallte, daß man damit so quasi Buchhändler I. und II. Klasse schaffe, so würde mich das in keiner Weise genieren, da es heutzutage ja tatsächlich Buchhändler I. und II. Klasse gibt. Welche Firmen zur I. Klasse und welche zur II. Klasse zu rechnen seien, bzw. welche Firmen von der II. gelegentlich in die I. Klasse zu überführen wären, das würde sich ganz von selbst nach dem Votum des Vorstandes des Börsenvcreins und der anerkannten Orts- und Kreis vereine regeln. In allen anderen Ständen liegen diese Dinge ja auch nicht anders, denn so will es eben der Lauf der Welt! Wenn man, wie eben ausgeführt, durch eine solche Einrichtung berechtigte Interessen in der Adreßbuchfrage absolut nicht schädigt, so stärkt man andererseits die Phalanx des Börsenvereins und der anerkannten Vereine im Kampse gegen die nun einmal vorhandenen unlauteren Elemente — Es würde heute zu weit führen, auf diesen Vorschlag, der noch weit mehr Vorteile hat, näher einzugehen, — es mag zu gelegener Zeit geschehen I Mit der Mahnung »viäoLut oousulss« und einem dringen den Appell an den deutschen Verlagsbuchhandel, etwaige kleine Sonderinteressen in diesem Augenblick der Sorge für den Gesamtbuchhandel unterzuordnen, mögen diese flüchtigen Zeilen geschlossen werden. —- Bleibt die Mahnung erfolglos, so wird der Wagen, auf dem der stolze deutsche Buchhandel fährt, unzweifelhaft in die gleichen trostlosen Zustände zurück rollen, die vor 25 Jahren absolut unerträglich schienen, und auf den Trümmern einer Organisation, die für das gesamte Ausland vorbildlich geworden ist, werden dann neue Betriebe entstehen, deren Erfolg sür den deutschen Buchhandel und namentlich sür den deutschen Verlagsbuchhandel mindestens sehr zweifelhaft ist. M 9. Oktober 1911. L. 8. Zur Lage. Eil, Rückblick auf die Verhandlungen der a. o. Hauptver sammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine am 23. und 24. September 1911 in Ersenach. Die Tage von Eisenach sind vorüber, aber sie werden in der Erinnerung aller Teilnehmer weiterleben und auch nicht ohne Wirkung auf die Entwicklung unseres Berufes bleiben. Es war in jedem Falle, wie diese Versammlung und die ihr im Vorjahre vorausgegangene Tagung in Jena beweisen, ein glücklicher Gedanke, dem Verbandsvorstande nicht, wie ursprünglich geplant war, einen Sortimenterausschuß zur Seile zu stellen, sondern ihm auszugeben, alljährlich in der stillen Geschäftszeit eine Versammlung von Delegierten der Kreis- und Ortsvereine einzuberufen, um in gegenseitiger Aussprache die Meinungen zu klären und zu besonders wichtigen Berussfragen Stellung zu nehmen. Auch die Art, wie der Verbandsoorstand die ihm zugewiesene Aufgabe gelöst hat, indem er ihm besonders geeignet erscheinende Referenten be stellt, um zunächst einmal jede Einzelfrage sich im Lichte der persönlichen Auffassung eines mit der Materie besonders ver trauten Berufsgenossen spregeln zu lassen, ehe sie zur all gemeinen Diskussion gestellt wird, verdient uneingeschränkte Anerkennung, da ans diese Weise nicht nur den Debatten Ziel und Richtung gewiesen, sondern auch der Kern klarer herausgeschält wird, als dies ohne die Vorarbeit der einzelnen Referenten möglich wäre. Dafür, daß das Bild trotzdem bunt genug bierbt und die Debatten nichts von ihrer Leb haftigkeit einbüßen, sorgen sowohl die Verschiedenheit der Auffassungen, als auch der Boden, dem sie erwachsen sind, und nicht zuletzt der Widerstreit der Interessen, wie er gerade im Verband der Kreis- und Ortsvereine in seiner Zusammen- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. sassung von Sortimentern und Verlegern zutage tritt. Diese Mischung hat zweifellos ihr Gutes, ob sie aber auf die Dauer auch denen genügen wird, die aus der Entwicklung unserer modernen Vertragsorganisationen gelernt haben, daß die großen Gegensätze in ihrer Reinheit und losgelöst von allem Kleinkram nur in einer Gegenüber stellung der verschiedenen Jnteressenverbände zum Ausdruck kommen, wollen wir dahingestellt sein lasten und nur darauf Hinweisen, daß, als die Verleger 1878 auf der Konferenz in Weimar den Sortimentern den Rat gaben, sich zu Kreis- und Ortsvereinen zusammenzuschließen, diese Organi sation doch von vornherein nur den Zweck der Vertretung der Interessen des Sortiments haben konnte. Aufgabe des Börsenvereins, dem auch heute schon das Schiedsrichteramt in allen wichtigen — und oft auch, ach, so unwichtigen Fragen übertragen wird, würde es auch in Zukunft sein, Sorge zu tragen, daß das Ziel dieser Verbände nicht der Kampf, sondern die Einigung ist. In dieser Zusammensetzung des Verbandes der Kreis elnd Ortsvereine liegt auch einer der Gründe, daß er sich damit begnügen muß, Anregungen zu geben und den Weg bereiten zu helfen, auf dem das Sortiment zu besseren Lebens bedingungen gelangen kann. Und wenn schon die ordentlichen Hauptversammlungen des Verbandes der Kreis- und Orts oereine sich mit Wünschen, Anregungen und Vorstellungen bescheiden müssen, sowird man praktische Ergebnisse nicht von einerVersammlungerwartendürsen, deren ausgesprochene Absicht von vornherein lediglich auf einen Meinungsaustausch der ver schiedenen Jnteressentengruppen gerichtet ist. Mil um so größerer Freude wird man es dafür begrüßen müssen, daß die diesjährige Versammlung, neben jo manchen wertvollen Anregungen, die sie jedem Teilnehmer mit auf den Weg geben konnte, auch greifbare Resultate zu verbuchen hat. die schon in der nächsten Zukunft von unmittelbarer praktischer Wirkung begleitet sein werden. Dahin rechnen wir in erster Linie die genaue Präzisierung der Forderungen hinsichtlich der Aufnahme neuer Firmen in das Buchhändler-Adreßbuch, wobei die Feststellung, was davon aus Konto des Börsenvereins- oorstandes und des Vorstandes der Kreis- und Ortsvereine gehört, hier als irrelevant anzusehen ist. Das Verdienst, in dieser so viel umstrittenen Frage einmal Wandel geschaffen und feste Grundsätze ausgestellt zu haben, bleibt dieser Versa,, mlung und wird auch nicht von denen geschmälert werden können, die der Meinung sind, daß die Adreßbuchfragc von rem sekundärer Bedeutung fei. Ein Blick auf die Tagesordnung der Eisenacher Ver sammlung zeigt, daß der Verband auch diesmal fast ausschließ lich Fragen aus dem Kreise des Sortiments zur Erörterung gestellt hat. Eine Ausnahme davon macht — und auch nur bedingt: Die Reform des Börsenblatts. Alle anderen Fragen betreffen zunächst und ohne Rücksicht auf die an sich selbstverständliche Auffassung, daß das, was das Sortiment schädigt, notgedrungen auch in seinen Folgeerscheinungen sich als schädigend für den Verlag erweist, Lebensbedingungen des Sortiments. Dahin gehören »Die Frage des Verleger- rabatts« und die »Bestechung über Mittel gegen die über mäßig langen Zahlungsfristen der Abzahlungsgeschäfte« ebenso wie »Die Revision der Verkaufsordnung«, »Die Auf stellung allgemeingültiger Regeln über die Aufnahme neuer Firmen ins Adrrßbuch und Börsenblatt« und »Die Be sprechung einer B stellgebühr bei Zeitschriften». Da der Ver bandsvorstand sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt hat, das Protokoll mit dem Wortlaut der Referate im Börsenblatt in Kürze zum Abdruck zu bringen, so brauchen wrr hier weder dem Gange der Verhandlungen noch den ein zelnen Reden zu folgen, sondern können uns auf den Gesamt eindruck beschränken, wie er sich uns heute darstellt, nachdem ISS4
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