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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1914
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- Deutsch
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^ 120, 27. Mai 1914. Redaktioneller Teil. Am 6. April 1913 fand unsere Hauptversammlung in Karls ruhe statt, die sehr zahlreich besucht war und ihr besonderes Ge präge dadurch erhielt, daß ihr der Erste Vorsteher des Börsen vereins, Herr Geheimrat Siegismund, beiwohnte und auch beiden Verhandlungen häufig das Wort ergriff. Ich brauche hier nicht nochmals auf die Tagung ausführlich zurückzukommen, möchte aber nicht unterlassen, den lieben Karlsruher Kollegen und ihren Damen auch an dieser Stelle nochmals seitens des Vorstandes wärmsten Dank zu sagen für die fast zu reiche Fülle der festlichen Veranstaltungen, mit denen sie uns die Stunden nach der ernsten Arbeit verschönten. Die Herbstversammlung fand am 12. Oktober in Kaiserslautern statt. Leider war der Besuch nicht so gut, wie wir ihn erhofften, besonders aus Nord- und Mittelbadcn waren, obwohl die Reise doch nicht so umständlich war, nur sehr wenige Kollegen erschienen, aus Mannheim z. B. niemand, aus Heidelberg nur zwei außer dem Vorstand, während verschiedene der Freiburger Herren die weite und anstrengende Fahrt nicht gescheut hatten, wofür ihnen hier noch herzlich gedankt werden soll. Auch liebe Gäste aus Straßburg und Stuttgart durften wir auf jener Versamm lung begrüßen. Bevor ich über die Tagesordnung dieser Hcrbslversammlung ausführlicher berichte, möchte ich mich auch der Dankespflicht den Kollegen aus Kaiserslautern gegenüber entledigen, die bestrebt waren, uns den Aufenthalt möglichst an genehm zu machen. Zu verschiedenen Jubelfeiern, die im Gebiete des Verbandes stattfanden, hat der Vorstand Glückwünsche gesandt. Schon bei der Versammlung in Karlsruhe durfte er der Langschen Verlags buchhandlung in Karlsruhe und der Kaußlerschen Buchhandlung in Landau zum SO- resp. 100jährigen Bestehen Glückwünsche dar bringen. Im Herbst d. I. feierten die Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag und die Braun sche Hofbuchhandlung ihr lOOjähriges Bestehen, und der Vorstand hat seine Glückwünsche den Teilhabern beider Geschäfte schriftlich übermittelt. Auch dem leider in zwischen verstorbenen Mitinhaber der Herderschen Verlags handlung, Herrn Rees, der, wenn er auch nicht Mitglied unseres Verbandes war, uns doch sehr nahe stand, sandten wir zu seinem 50jährigen Jubiläum unseren Glückwunsch, und endlich durften wir der Firma Ernst Carlebach in Heidelberg zum 50jährigen Be stehen gratulieren. Ihr Schriftführer brachte dem Besitzer der Handlung, Herrn Hofantiquar A. Carlebach, und dem Gründer des Hauses, Herrn E. Carlebach, persönlich die Wünsche des Ver bandes dar und nahm auch mit einigen anderen Kollegen an einer Familienfeier teil, bei der der Direktor der Heidelberger Universitätsbibliothek, Herr Geh. Hofrat Wille, Herrn E. Carle bach in beredten Worten feierte und seiner Verdienste im Buch handel gedachte. Ich erwähne diese Ansprache, da sie ein Be weis ist, wie eng der Leiter der Bibliothek mit unserm Heidel berger Buchhandel verbunden ist und wie sehr er den Buchhandel und seine Vertreter schätzt und die Beziehungen zu ihnen pflegt. Wir wünschen den Inhabern dieser Jubelfirmen, den Herren vr. Knittel und vr. Bran, Troschlltz und Carlebach, daß sic sich lange an dem Blühen und Wachsen ihrer Geschäfte, an dem sie selbst viel Anteil haben, erfreuen mögen. Auf der Herbstversammlung in Kaiserslautern hat der Vor sitzende Bericht über die Tätigkeit des Verbandes im Sommer halbjahr erstattet. Es kam damals auch zur Sprache die Stel lung des Verbandes in Sachen des Anschlusses der Warenhäuser in Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim an den Börsenverein. Es handelte sich nicht, wie vielfach angenommen wird, um Auf nahme der Warenhäuser in den Börsenverein, sondern einzig und allein um Anschluß, also um Aufnahme in das Adreßbuch und Benutzung der buchhändlerischen Einrichtungen, soweit sie Nichtmitgliedern des Börfenvereins zugänglich sind. Der Vor stand hatte seinerzeit, als die Anfrage des Börsenvereins in dieser Sache kam, die Meinung der Freiburger, Karlsruher, Mannheimer und Heidelberger Kollegen eingeholt. Der Freiburger Verein hatte sich gegen die Aufnahme erklärt, der Mannheimer und Hei delberger Verein dafür, in Karlsruhe waren die größeren Fir men dafür, die Mehrzahl aller Firmen dagegen gewesen. Auch im Vorstand selbst waren die Meinungen sehr geteilt, die Pfälzer Herren und Herr Nick-Freiburg waren dagegen, die drei Heidel berger Herren und Herr Nemnich-Mannheim dafür, so daß mit 4 gegen 3 Stimmen der Anschluß genehmigt wurde. Es zeigte sich bei der Beratung, daß der Antrag des Börsenvereins vielfach mißverstanden war; es handelte sich vor allem um eine Verpflichtung der Warenhäuser auf die Satzungen. Jede Übertretung wird sofort angezeigt und eventl. mit einer Kon ventionalstrafe gerügt. Die Mehrzahl des Vorstandes war der Meinung, daß es vorteilhafter ist, wenn man eine gewisse Kon trolle ausüben und dafür sorgen kann, daß die schlimmsten Aus wüchse vermieden werden. Die Folge hat gelehrt, daß Übertre tungen sofort nach Meldung und Untersuchung beseitigt wurden. Die sattsam bekannte Affäre Dürerbund-AvenariuS-Buch- handel wegen der sogenannten Mittelstelle gab in Kaiserslautern Herrn Speyer-Freiburg Anlaß, in ritterlicher Weise eine Lanze für den vielfach angefeindeten vr. Avenarius zu brechen. Natur gemäß knüpfte sich hieran eine längere Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Mitgliedern, wobei jeder seinen Stand punkt auf das nachdrücklichste vertrat. Wir glauben, daß es an gebracht ist, die Akten über diesen Fall zu schließen, von dem man im Grunde nur bedauern kann, daß er eine solche Ausdehnung angenommen und zu solch unangenehmen Erörterungen geführt hat. Wir wünschen, daß diese Fehde im Interesse des Buchhan dels und des Dürerbundes und ihrer beiderseitigen Kulturauf gaben nunmehr abgeschlossen ist. Man mag vor der Person des Herrn vr. Avenarius, vor seinen idealen Bestrebungen alle Hoch achtung haben, sein Vorgehen werden aber auch seine Freunde im Buchhandel nicht ganz einwandfrei finden und völlig recht fertigen können. Die seltene Einmütigkeit, mit der sich der Gesantt- buchhandel gegen den Plan wandte, hat hoffentlich das Projekt endgültig zu schänden werden lassen. Die Verbitterung, mit der der Kampf geführt wurde, bedauern auch wir, um so mehr, als Herr vr. Avenarius sich vielfach als Freund und Förderer des Buchhandels in früherer Zeit gezeigt hat. An den Bericht, den der Schriftführer über die Tagung der Kreis- und Ortsvereine in Goslar gab, knüpften sich bei einigen Punkten längere Debatten, die teilweise sehr erregt waren und Veranlassung gaben, daß auch auf unsere heutige Tagesordnung wiederum die Änderung der Verkaufsbestimmungen, resp. des bereits häufig angefochtenen ß 3 gesetzt wurde. Mittlerweile ist nun der diesjährigen Hauptversammlung des Börsenvereins in Leipzig ein Antrag seitens der Herren Karl Scheller und E. v. Mayer-Frankfurt a. M. folgenden Wortlauts zugegangen: »Die Hauptversammlung des Börsenvereins möge be schließen: ,Der Ladenpreis ist dem Publikum gegenüber der Barpreis; jeglicher Privatkundenrabatt fällt fort. Bei In anspruchnahme von Kredit müssen spätestens nach einem Jahr 5 °/o Zinsen berechnet werden. Verkäufe auf Teilzahlungen sind so abzuschlietzen, daß der gewährte Kredit spätestens in 20 Monaten gedeckt ist. Bei Abschlüssen mit längerer Zahlungs frist hat ein Aufschlag von 10"/» auf die Ladenpreise zu er folgen'.« Da dieses ungefähr das besagt, worüber wir uns in Kaisers lautern so heftig gestritten haben, möchte Ihnen der Vorstand Vorschlägen, den Punkt 5 von unserer heutigen Tagesordnung abzusetzen, und das Ergebnis der O.-M.-Versammlung abzu warten. Ist der Börsenverein in der Lage, die Abschaffung jedes Rabatts, und zwar für alle Gegenden, Berlin und Leipzig einge schlossen, durchzuführen, und diese Maßnahmen auch den Be hörden gegenüber zu vertreten und zu verhindern, daß vom Aus land aus billigere Angebote gemacht werden können, so wären wir die Letzten, die diesem Vorgehen nicht freudig zustimmten, aber dis dahin ist der Vorstand, wie sich aus den großen Meinungs verschiedenheiten auf der Kaiserslauterner Versammlung auch ge zeigt hat, nicht in der Lage, eine Abschaffung des Rabatts durch Änderung der Verkaufsbestimmungen für Baden durchzuführen. Er bittet daher dringend, diesen Punkt vorerst ganz ruhen zu lassen. Wie schwer es für den Vorstand ist, den Wünschen seiner Mitglieder gerecht zu werden, zeigt der Umstand, daß in der Rabattfrage uns seitens eines Lokalvereins im Herbst erklärt wurde: »Wenn der Paragraph der Verkaufsbestimmungen bezüg lich des Skontos und Rabatts nicht gestrichen und jeglicher Nach- 855
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