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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19201209
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192012091
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19201209
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
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RednkttoneNei Teil. 278, S. Dezember 1820 auf. Statt der »um Tnrifkreisnmie in Köln ihnen zupelprochenen Er höhung der TcnerungSznlagcn nun 20 auf 32 ,/t für Ledige und -14 .st für verheiratete verlangten sie zuerst 80 .// und gingen dann später auf 00 -st zurück. Diese Forderungen musiicn die Düsscldorscr Buch- drnckcreibcsihcr aus Gründen der Tarifdiszipiin wie aus Lkoniurrcuz- rücksichtcn unbedingt «blchnen. Hieraus traten die Gehiiscn am 40, No vember in den Streik, Tic sozialdemokratischen Betriebe bewillig ten die Forderungen. Die Vermittlungsversuche der Tarifinstauzen wie die dringende Mahnung ihrer eigenen Lrganisation, die Arbeit wieder auszunehmeu, lehnte» die Strcilcnden ab. Unter der Bezeich nung »Vereinigte Düsseldorfer Zeitungen« geben die bürgerlichen Zci- tnngsvcrleger eine Rotz« it» ng heraus, (In Frage kommen: Diis- sekdorscr Morgenpost — Düsseldorfer Nachrichten — Düsseldorfer Tageblatt und Düsseldorfer Zeitung.) Dem Vertrieb der Notzcitnng, die zuerst ohne, dann aber mit Anzeigenteil erschien, begegnen dir Streikenden mit allem nur erdenkbaren Terror, Bis zum 4, Dezem ber war die Arbeit noch nicht wieder ausgenommen worden. Die Ar beitgeber bekunde» diesem wilde» Streik gegenüber einmütige Soli darität. Die Streifenden sind gegen die Arbeitgeber sogar tätlich ge worden. Weihnachtspalctverkehr, Bei den zum Teil noch bestehenden Betriebsschwicrigkcitcn, die sich für die Poftvcrwaltnng namcnilich ans dem Mangel an Bcsördcrungsgelegenheiten ergeben, lässt es sich nicht umgehen, wie in den Vorfahren, zur Bewältig»,», des Wcih- nachtSpäckereiverkchrs für kurze Zeit eine Beschränkung der Werlpakctbefördcrung cintreten zu lassen. Für die Zeit von, 43, bis einschlikstlich 24, Dezember werden deshalb die Post- anstalten zur Beförderung unter Wertangabe von mehr als SW .st von Privatpersonen nur solche Pakete annchmcn, die — abgesehen von den den Inhalt.betressenden Mitteilungen — ausschlicfstich bares Geld oder Wertpapiere. Urkunden, Goid, Silber, Edelsteine oder da raus gefertigte Gegenstände enthalten, Wertpakete von mehr als SW .st mit anderem Inhalt müssen während der angegebenen Zeit von der Versendung unter der höheren Wertangabe ausgeschlossen werden. Die Sperre erstreckt sich nicht aus Wertpakete bis SW ,st, sowie aus Eilsendungen und dringende Pakete, Die glatte Abwicklung des WeihnachtSvcrkehrs kann durch Beachtung nachstehender Pnnkle wesentlich erleichtert werden. Die Pakete sind unter Verwendung guter VerpackungSstosse recht danerhast herzustellen: die Ansschrist ist deutlich, vollständig und haltbar anzubringen, der Name des Be- stimnrungsortS unter näherer Bezeichnung der Lage besonders grost und kräftig anzugeben, die Weihnachtssendungen sind möglichst früh- zeitig ausznlicsern. Auf di« Beachtung der Vorschrift, aus dem Paket den Namen und Wohnort nebst Wohnung des Absenders anzugcben und in das Paket obenauf ei» Doppel der Ansschrist zu legen, wird besonders hingewiesen, Postpaketverkehr, — Der erst kürzlich wieder crössnete Weg über die Niederlande siir Postpakete nach Spanien, den Balearen, den Kanarischen Inseln, sowie den spanische» Posta»- staltcn i n C e n t a , M c l i l l a » ndTangcr ist nach einer Mit teilung der niederländischen Postverwaltnng bis auf weiteres von neuem gesperrt worden. Beschlagnahmte Druckschristen Das Amtsgericht Berlin-Mitte t-at unterm 23. 14. 1020 — 125 <4 llSW/20 — in dem ErmiticlnngS» vcrsahren gegen Barth und Genossen — dir Beschlagnahme der Nr, 0 des »Reigen-- angeordnei, da die Mehrzahl der in dieser Nummer enthaltenen Abbildungen geeignet ist, das Scham- und Sittlichkcitsgc- fühl in geschlechtlicher Beziehung zu verletzen, die Nr, <i des »Reigen» mithin als Ganzes als unzüchtig« Schrift in, Sinne des 8 184 Ziss, l Strafgesetzbuchs anzuschen ist IKK 4l, 42 Ttrasgesetzbuchs, KK 04, 08 Strafprozcsiorbnung), 38 I 1480/20, Berlin, 25. 11. 1020. Die Siaatsanivaltschaft beim Landgericht l. lDentsches Fahndungsblatt, 22, Fahrg,, Stück 0S4S vom 3, Dez, 1020.) Liste von Verlagssirmen, di« ihre Werke mit Tcucrungsznschlägen liefern, — I» der letzten Nr, 10/11 ssiir Oktobcr/Noocmbcr) dieser periodische» Vervssenilichung hat sich bei der Firma A n g n st H irsch - wald in Berlin ein bedauerlicher Kehler eingeschlichen In den, Zusatz must «S richtig Heister,, Ausnahme: Amtlichc Be r ö s se n t l j ch „ „ g c n snur solches ohne Zuschlag inicht auch Kommissionsartikel u. Zeitschriften, wir irrtümlich angegeben wurde). Bibliographische Abteilung des BörsenvereinS, verantwort!. Red. t. V.: R t ch a r d A l b r r i i ,'s-i-ltin: Der Börsen Druck: Ramm L « e e m a n n. Lämtltch in Leipzig. — Adresse der I4«0 PeNsMMSrWm (Gestorben: am 29. November ikach längerem Leiden im 79. Lebensjahre Herr Vcrlagsbnchhändler Kaiserlicher Rat Hans Feiler scn., Herausgeber des Karlsbader Tagblatts nnd Seniorchef der Bnchdrnckerei nnd Verlagsbuchhandlung Hans Feiler in Karlsbad. Er war in Scelow (Provinz Brandenburg) geboren nnd hatte den Buchhandel bei Alb. Massnte in Kiistrin erlernt, war längere Zeit in Rostock nnd Leipzig tätig nnd machte sich 1866 durch Übernahme der Satowschen vorm. Eredner'schen Hosbnrhhandlnng in Prag selbständig. Zwei Fahre später siedelte er nach Karlsbad iiber und trat dort in die Firma H. Dominicius ein, die er später unter seinem Namen fort- führte. Feiler hatte seit frühester Fugend eine Borliebe für tun Fonrnalismns, in dem er sich auch schon schriftstellerisch versucht und durch weite Reisen für den Pressedienst vorgebildet hatte. Dieser Nei gung folgend gründete er nach Errichtung einer Bnchdrnckerei das »Karlsbader Fremdcnblatt«, die »Egerer Volkszeitnng« und einige an dere Zeitungen, die der Hebung des Fremdenverkehrs gewidmet waren Seine ganz besondere Sorgfalt widmete er aber dem Karlsbader Tag blatt, dessen Chefredakteur er viele Fahre gewesen ist. Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit hat sich der Verstorbene noch eifrig der Propa ganda für die Friedensbewegung gewidmet nnd ist auf allen Kongressen lebhaft für sic eingctrcten. Ter Weltkrieg bereitete aber diesen seinen Illusionen ein jähes Ende, das ihn schmerzlich berührt hat. Bis in sein hohes Alter zeichnete den Verstorbenen eine große Rüstigkeit des Körpers nnd des Geistes aus, nnd wo er erschien, wurde der jugend- frische alte Herr mit Freuden begrüßt. Fetzt hat er der Zeitlichkeit seinen Zoll entrichtet. Er ruhe in Frieden? Valentin Scherer s. - In einem Potsdamer Krankenhaus starb dieser Tage der Kunsthistoriker Di-. Valentin Scherer. Scherer, der ein Alter von 42 Jahren erreicht hat, war an den Berliner Museen tätig nnd hatte sich mit einer Arbeit über Dürers Ornamentik nnd mit der Zusammenstellung des Dürer-Bandes in der bekannten Folge der »Klassiker der Kunst* einen geachteten Namen gemacht, als er — es find zwölf Jahre her — erblindete. Eine schwere Lähmung trat hinzu. Diesem Dasein, in dem er auf Blindenschrift und auf die Unterstützung durch Vorlcscn angewiesen war, trotzte Scherer mit be wundernswerter Energie die Weiterarbeit ab. Unter den größten Schwierigkeiten hat er das große Werk »Geschichte der deutschen Mu seen« vollendet, eine Bibliographie der deutschen Museumskataloge hcrgcstcllt und von einer groß angelegten Publikation über die fürst lichen Lnstsitze in Deutschland den ersten Band, ein in sich geschlos senes Ganzes, im Manuskript vollendet. Auch seine Bücher über die Kultur der italienischen Frtthrenaissance in Florenz, über Correggio und über die Renaissance in Nom hat Scherer in der Zeit nach seiner Erblindung abgerundet. Sprechslllll. Teure Bücher. Der Riß zwischen Verlag nnd Sortiment wird immer größer Fehler werden auf beiden Seiten gemacht: man redet nnd schreibt aneinander vorbei nnd sicht nicht, daß man auf dem besten Wege ist, das Ansehen des Buchhandels nach außen hin in Grund und Bo den zu treten. Und alles das, weil man der leidigen Sucht de? Publikums, im Geschäftsmann den Wucherer zu sehen, nicht cntgcgen- zntretcn wagt. Warum steht nicht der ganze Buchhandel geschlossen ans nnd sagt z. B. Lehrern, Professoren nnd Magistratspcrsonen: »Es i st nicht w ahr, daß die Bücher teuer sind, daß besonders die Schul bücher unerschwingliche Preise haben. Der Wert des Geldes ist aus 1 Fünfzehntel bis 1 Zwanzigstel gesunken, Schulbücher kosten aber nur das Vier- nnd Fünffache, trotz des Vcrlcgeranfschlags von z. T. 109°/», trotz der notwendigen Sortimenter-Aufschläge von 10 resp. 20°/o!« Es gibt Lehrer-Vereinigungen, Magistrate nsw., die damit drohen, den Zwischenhandel ausznschalten, ohne Bücher zu unterrichten, und was der Allheilmittel sonst sind. Aber niemand hat den Mut, den Herren zu sagen, daß für den heutigen Arbeiter eine jährliche Ausgabe von .// 50.— für Vvlksschnlbücher nur die Hälfte von dem bedeuter, was er früher ansgegebcn hat, als dieselben Bücher 10— kosteten. Warum? Köln. Paul Stnermer, i. Fa. Paul Nenbner
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