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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtfchn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 164, lk. Juli !42',. finden, und ich habe schon gesagt, wir müssen uns entschlichen, ob wir versuchen wollen, Herrn Ritschinann eine goldene Brücke zu bauen, damit er sich ein gewisses Ansehen bei seinen Mitgliedern rettet, und damit es ihm möglich ist, seinen Mitgliedern das schmackhaft zu machen. Wir müssen uns in die Seele des Gegners versetzen und ihm die Sache annehmbar machen. (Fritz-Otto Klasing: Wir dürfen aber die Brücke nicht zu golden machen!) (Heiterkeit.) vr. Ernst Bollert (Berlin): Meine Herren, es handelt sich um eine sehr wichtige Frage, die von Bedeutung für die Zukunft sein wird, und ich meine, wenn uns der Vorstand hier etwas unterbreitet, wovon er glaubt, daß in dieser so überaus wich tigen Sache ein Ausgleich geschaffen werden kann, dann möchte ich Ihnen von meinem Standpunkt aus, der immer der gewesen ist: man soll in Frieden miteinander leben, empfehlen und raten: Betreten Sie diese Brücke, und nehmen Sic den Vorschlag des Vorstands an, damit wir, wenn irgend möglich, zu einem Er gebnis kommen! vr. Walter de Gruqtcr (Berlin): Meine Herren! Nach meiner Anschauung hätte es Wohl eine Zeit gegeben, in der der uns von Herrn Hofrat vr. Ehlermann gewiesene Weg von uns gern betreten worden wäre; aber in der gegenwärtigen Stunde wäre es gefährlich, und zwar aus dem Grunde, den vorhin Herr Kommerzienrat Seemann schon angczeigt hat. Meine Herren, jeder derartige Vorschlag von uns wird von der andern Seite abgclehnt und zum Ausgangspunkt für neue Gegenvor schläge gemacht werden. Wir haben das doch in der jüngsten Fcdruarversammlung erlebt (Sehr richtig!), und deshalb, meine ich, sollten wir der Buchhändlcrgilde oder ihrem unentwegten Leiter solchen Pah von vornherein verbauen. Gcwih, es kann scheinen, als wenn cs doktrinär wäre, als wenn es auf eine »Differentialrechnung« hinausliefc, wenn wir hier neben den Begriff der Gruppen noch den der Firma Hineinsetzen wollten. Aber, meine Herren, vestigi» terrsntl Lassen Sie uns nicht ver gessen, dah dem weiten Entgegenkommen der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger von der Gilde zunächst eine ganz glatte Absage zuteil geworden ist, und dah erst in den Februartagen, als der Führer der Gilde sah, daß seine Felle im Wegschwimmen waren, darin ein Wandel ctntrat. Aber ein Wandel mit der Begleiterscheinung verbunden, daß nunmehr an die Stelle der jenigen wissenschaftlichen Sortimenter, die willig und einsichtig ge wesen waren, nun Angehörige der Gilde treten sollten. Meine Herren, mich stört bei diesem uns jetzt vorgeschlagencn Handel, daß überhaupt die Gilde nachträglich eine solche Rolle spielen, und daß diejenigen Männer, die damals den Mut gehabt haben, trotz der Gilde sich zu unseren Vorschlägen zu bekennen, zurückgcsetzt werden sollen. (Sehr richtig!) Aber letzten Endes ist es mir gerade bei der Verhandlungs art des Gegners von außerordentlicher Bedeutung, die Ver handlungsmöglichkeit von Firma zu Firma nicht unterdrückt zu sehen. Herr Nitschmann, der Leiter der Gilde, legt auf eins ganz besonderen Wert: auf die Stammrolle. Ohne diese Stamm rolle — und zwar wie er sie versteht — hat für ihn das Ganze gar keinen Wert, und ich möchte nicht, daß wir übermorgen wieder in stundenlangen Verhandlungen uns zu einem Konrpro- miß verleiten ließen. Deshalb, meine Herren, lassen Sie uns die Erklärung, die vorhin Herr vr. Oldenbourg vorgelesen hat, zur Grundlage einer Erklärung von uns machen, daß wir dem Anträge des Herrn Nitschmann, wie er im Punkt 8 oder Punkt 4 formuliert ist, einfach ein glattes Nein entgegensetzen und uns jedes eigenen Vorschlags enthalten. Wir brauchen keinen Gegen vorschlag zu machen. (Bravo!) Vorsitzender Vr. Georg Paetel (Berlin): Meine Herren, ich kann es durchaus verstehen, wenn Sie dem Meister der Gilde Mißtrauen entgcgenbringen, und alles, was die Redner gegen seine VerhandlungStaktik vorgebracht haben, kann ich durchaus unterstreichen. Wir haben es aber nicht nur mit der Gilde allein zu tun. Meine Herren, ich habe aus den Verhandlungen mit dem Sortiment den Eindruck gewonnen, daß eine große Zahl von Sortimentern, die nicht der Gilde angehören, und auch eine Zahl von Sortimentern, die der Gilde angehörcn, durchaus nicht ge willt sind, Herrn Nitschmann? Spuren zu folgen. Meine Herren, tOtS dieses Sortiment — wenn ich das so als das gutartige Sorii- ment bezeichnen darf — steht mit banger Sorge auf den Verleger- Verein, und lvic kommen nicht damit Weiler, daß wir hier ein fach einen schroffen Protest erlassen. Damit treibe» wir dieses gutartige Sortiment nur in die Hände des Herrn Nitschmann. Dann werden sie scharfe Gildemitglieder, und mit Recht; denn sie sehen: beim Verlag ist nichts zu holen, der läßt sie in ihren Nöten. Darunter sind große Sortüncntssirmen. Insbesondere in Berlin haben sich sehr viele große Sortimenter zusammengc- schlossen und wollen durchaus nicht die Politik des Herrn Nitsch mann mitmochen. Sie sind an den Verlag herangctreten und haben gesagt: Zeigt uns einen Weg! Diesen müssen wir auch eine Brücke bauen. Deshalb möchte ich dringend davor warnen, etwa wieder mit einem bloßen Protest zu kommen, damit es nicht heißt: Der Verlegerverein lehnt von vornherein souverän jeden Antrag der Sortimenter ab; denn gerade dieses Sorti ment hat uns geholfen im Kampfe gegen Herrn Nitschmann, und wir dürfen cs nicht im Stiche lasse». Meine Herren, ich bin überzeugt davon, daß die Gilde und vielleicht die Majorität der Hauptversammlung des Börsenver- cins diesen so weitgehenden Antrag des Herrn Hofrat vr. Ehler mann ablehnen wird. Schön! Dann hat aber der Verleger- Verein gezeigt, daß er gewillt war, zum Frieden mit dem Sorti ment zu kommen, und dann wird sich immer mehr die Über zeugung Bahn brechen, daß Herr Nitschmann das Sortiment ins Verderben führt, daß er es durch seine einseitige Gilde- Betonnng verhindert, zum Frieden mit dem Verlag zu kommen. Aber mit einseitigen Protesten und einfachen Handbewegnngen das abzulehncn, davor möchte ich ganz dringend warnen. (Sehr richtig!) vr. Fritz Springer (Berlin): Meine Herren, wenn Herr vr. Paetel eben — wie er cs nannte — das gute Sortiment er wähnt hat (Zuruf: Das gutartige!), dieses brave Sortiment, das nur darauf wartet, welche Stellung der Verlcgerverein in dieser Frage einnehmen wird, so bin ich da doch etwas anderer Meinung als er. Es wartet nicht darauf, welche Stellung der Verlegervcrein einnehmen wird, sondern welche Stellung der wissenschaftliche Verlag einnehmen wird. (Vorsitzender vr. Georg Paetel: Stein!) — Die Herren haben mir wiederholt erklärt: Wir warten nur darauf, daß Sic in Leipzig bei der Stange bleiben und das durchführen werden, was beschlossen ist; dann schließen wir uns ohne weiteres an; dann verlassen wir Herrn Nitschmann und seine Gilde und tun das, was Sie vorgeschlagen haben. Ich kann den vortrefflichen Ausführungen meines Nachbars zur Rechten*) kaum etwas hinzufügcn. Nur einen Punkt möchte ich noch erwähnen. Wir haben es Herrn Nitschmann verübelt, als er hineinfügte: Bezugsbedingungen. Wir haben erklärt, daß die Bezugsbedingungen allein Sache des Verlegers sind. Und jetzt soll der Verlegervcrein sich um Bezugsbedingungen küm mern, soll er überhaupt die Frage der Bezugsbedingungen von Finna zu Firma oder von Organisation zu Organisation schützen oder empfehlen? Ich warne davor, daß der Verlegerverein diese Brücke betritt. Meine Herren, halten Sie aufrecht, daß nur die Verabredungen von Firma zu Firma das Maßgebende sind! (Sehr richtig!) Vorsitzender vr. Georg Paetel (Berlin): Ich muß saget,, daß ich in meinen Ausführungen nicht bloß das wissenschaftliche Sortiment gemeint habe. Ebenso, wie hier nicht bloß der wis senschaftliche Verlag vertreten ist, sondein auch der schönwissen schaftliche, oder vielmehr — um es besser zu fassen — der nicht wissenschaftliche Verlag, sind die Sortimenter, die ich im Sinne gehabt habe, zum größten Teil nicht wissenschaftliche Sorti menter. Für diesen Teil der Sortimenter — bei einem Teil der wissenschaftlichen Sortimenter mag das richtig sein, was Herr vr. Springer gesagt hat —, für diejenigen Sortimenter, die nicht rein wissenschaftliche sind, halte ich vollkommen das aufrecht, was ich vorhin ausgcführt habe. Hofrat vr. Erich Ehlcrmann (Dresden): Meine Herren, wenn es sich nur um die Frage dieses Punktes ö der Tagesordnung Gemeint ist Herr vr. Walter de Gruytcr (Berlin).
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