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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1921
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- Deutsch
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164, 16. Juli 1821. Redaktioneller Teil. Gruppen getroffen, und eine Gruppe befiehl gerade nur aus drei Firmen. Dann kommt noch einmal eine Gruppe mit drei Ver legern. Schließlich sind es zwanzig oder vierzig Gruppen, die zum Teil mit Tausenden von Sortimentern abschiießen. Die Listen aller dieser Gruppen sollen nun veröffentlicht werden. Das ist doch ein glatter Unsinn. Außerdem mutz ich sagen: warum sollen sic veröffentlicht werden? Nur der Sortimenter hat doch ein Interesse zu er fahren, daß der und der Verleger ein Abkommen getroffen hat. Ein solches Abkommen geht doch nur die unmittelbar daran Be teiligten an; das übrige Sortiment hat sich mit der Tatsache abzufinden. Es ist schon dann lästig genug, die Zuschriften voir Sortimentern über sich ergehen zu lassen, die beanspruchen, in das Abkommen ausgenommen zu werden. Wenn mau aber geradezu in jedem einzelnen Falle ausfordert, nachzusehcn, ob der einzelne Sortimenter mit dem betreffenden Verleger abge schlossen hat, dann kann es uns passieren, daß die Sortimenter uns vervielfältigte Karten zuschicken, sie möchten auch in diese Vereinbarung ausgenommen weiden. (Zuruf: Das tun sic schon!) Also eine solche Veröffentlichung halte ich für ganz unmöglich. Nun ist noch weiterhin zu bedenken, daß ja die Sortimenter- firmen, mit denen wir die Abkommen bisher getätigt haben, gerade in den letzten Tagen tatsächlich ganz außerordentlich an Zahl zugenonrnrcn haben, und zwar datiere ich es von dem Tage ab, an dem der Antrag Ritschmann im Börsenblatt ver öffentlicht worden ist. (Sehr richtig!) Da haben die Leute eben gesehen: Es kommt zu nichts, und es ist viel gescheiter, wenn wir jetzt gleich diese Abkommen tätigen. Schließlich sollte man auch darüber klar sein, daß alle diese Bestimmungen letzten Endes nur festlegen können, was schon zur Verkchrssitte geworden ist, und die Verkehrssitte wird im Verkehr von Firma zu Firma aufgestellt und nicht im Verkehr vom Verlegervercinsvorstand zum Gildevorstand oder von irgend einer Gruppe zu einer andern Gruppe. vr. Otto Bielefeld (Frciburg i. B.) (zur Geschäftsordnung): Ich beantrage, das; die Versammlung den Vorschlag des Herrn Hofrat vr. Ehlermann zum Beschluß erhebt, daß also dieser Vorschlag als Gegenvorschlag gegen den Antrag Nitschmann, bzw. gegen den Kompromißantrag in der BörsenvercinShaupt- versammlung eingebracht wird. vr. Oldcnbourg juir. (München): Ich wüßte auch keinen Ge genantrag zu stellen. Um alle Mißverständnisse zu vermeiden, möchte ich Mit teilen, daß gestern abend die Arbeitsgemeinschaft wissenschaft licher Verleger eine Sitzung abgehalten hat, in der wir im Hin blick auf die Einladung zu einer Besprechung der wissenschaft lichen Arbeitsgemeinschaft der Buchhändlergilde, die heute vor mittag stattsindcn sollte, folgendes beschlossen hatten: Die Unterzeichneten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger, erneut aufgcsordert, in Verhand lungen mit der Buchhändlergilde über Abschaffung der Rot-! standsordnung einzutreten, erklären: !. Sie lehnen es ab, die auf Abschaffung der Sorti- mentcrteuerungszuschlüge abzielenden und dauernd sich meh renden Einzelabkommcn zwischen wissenschaftlichen Verlags-! und Sortimentsfirmen durch Abkommen von Gruppe zu Gruppe zu ersetzen, weil die zwischenzeitlich auf solchem Wege ange-! strebten Lösungen ihre Aussichtslosigkeit ergeben haben, weil das wissenschaftliche Buch eine solche Schematisierung nicht verträgt und weil sie sich das durch die Satzungen und Ord nungen des Börsenvereins gewährleistete Recht des Abkom mens von Firma zu Firma nicht schmälern lassen wollen. 2. Sie erklären ferner: Diejenigen Firmen unter ihnen,: die den erhöhten Rabatt und die verbesserten Bezugsbedin gungen auch solchen Firmen vorausnchmend eingcräumt ha ben, die sich zum Fortfall der Sortimenterteuerungszuschläge noch nicht restlos verpflichtet oder noch unter zeitlichem Vorbe halt bereit erklärt haben, daß sie diesen erhöhten Rabatt nur dann weiter gewähren werden, wenn die Verpflichtung zur Unterlassung der Sortimenterieuerungszuschläge unverzüglich und vorbehaltlos erfolgt. Vorsitzender vr. Georg Paetcl (Berlin): Meine Herren, diese Protestkundgebung der wissenschaftlichen Verleger besagt, daß sie nicht eine Regelung von Gruppe zu Gruppe haben wollen, sondern nur von Firma zu Firma. Das liegt aber alles in dem Antrag vr. Ehlermann. (Widerspruch.) — Das ist meine Meinung; Sie können ja eine andere haben. (Zuruf.) Ich werde es lieber noch einmal verlesen: Werden zwischen den Vorständen des Deutschen Verleger- Vereins und der Deutschen Buchhändlergilde, zwischen Berufs gruppen dieser Vereine oder freien Gruppen von Verlegern und Sortimentern Verträge abgeschlossen über Bezugsbedin gungen, die den dem Vertrage sich anschließenden Firmen den Verzicht usw. Was die Herren vom wissenschaftlichen Verlag gemacht haben, ist eine freie Gruppe von Verlegern und Sortimentern. Sie sitzen doch dauernd beisammen und beratschlagen darüber, in welcher Form sie die Sache aubieten, und ich habe das nie anders denn als eine freie Gruppe aufgcfaßt. Es ist in dem Antrag alles darin, was die Herren wollen, und die Herren könnten sich ihm anschließen. vr. Oskar Siebeck (Tübingen): Die Sache steht und fällt damit, daß Herr Nitschmann erklärt hat, er fasse die Rund schreiben, die wir verschickt haben, zusammen mit den Unter schriften, die wir daraufhin bekommen, als Vertrag auf. Wir müssen Herrn Nitschmann in der Hauptversammlung des Bör senvereins noch einmal darauf stelle». Wenn Herr Nitschmann in der Hauptversammlung des Börsenvcrcins erklärt, daß diese Verträge, die wir von Firma zu Firma abgeschlossen haben, unter diesen Antrag fallen, dann weiß ich allerdings nicht, was wir noch mehr wollen. Dann ist alles erreicht, was wir wollen. Dann haben wir einen glatten Sieg errungen. Kommerzienrat Artur Seemann (Leipzig): Ich glaube, wir kommen allmählich i» eine Differentialrechnung. (Sehr richtig! — Heiterkeit.) Es scheint mir, als ob die Vorschläge, die Herr Hofrat vr. Ehlermann gemacht hat, von den Vorschlägen des Herrn vr. Springer und Herrn vr. Oldenbourg jun. um die Ziffer 1 differieren, nämlich eine Gruppe. Die geringste Zahl einer Gruppe sind zwei Personen. Zwei Verlegerfirmen können mit zwei Sortimcntcrfirmcn nach den Vorschlägen des Herrn Hofrat vr. Ehlermann Abschlüsse machen. Herr vr. Springer will die Gruppe in zwei einzelne zerreißen, und dann kommt die Bestimmung »von Firma zu Firma-- zum Vorschein. Man kann zweifelhaft sein, ob eine Firma, worin ein bis vier In haber sind, als eine Gruppe aufgefaßt werden mutz. Das ist eine akademische Streitfrage, über die man eine Dissertation aus- zuarbeitcn empfehlen könnte. Ich möchte glauben, daß weder dieser Vorschlag des Herrn Hofrat vr. Ehlermann, noch der noch wcitcrgchende des Herrn Nitschmann uns gefallen wird. Was Herr Nitschmann will, wissen wir ja genau: er will überall kontrollieren wie der Amerikaner; er will jeden auf seine Weise bearbeiten, sowohl den Sortimenter wie den Verleger, d. h. er will nach dem Grundsätze arbeiten: cklvlcks et imxora. Gruppen werden ihm, wenn sie klein sind, gewisse Schwierigkeiten mache», einzelne Firmen noch weniger. Ich glaube, es ist überflüssig, daß wir uns noch länger über diesen Kompromißvorschlag unter halten. Wenn Herr Nitschmann ihn sieht, wird er ihn ab lehnen. Fritz-Otto Klasing (Leipzig): Wenn ich den Wortlaut, den Herr Hofrat vr. Ehlermann borgeschlagen hat, richtig verstehe, so schließt er geradezu ein Übereinkommen von Firma zu Firma aus; denn er sagt: zwischen den Vorständen der Vereine, zwi schen Einzelgvuppen usw. Also ein Abkommen zwischen Firmen ist ausdrücklich nicht erwähnt. Ilm nun meiner und vielleicht auch anderer mangelnden Verständnisfähigkeit entgegenzukom men, wäre cs doch das Einfachste, den Wortlaut so zu fassen: »Wenn außer Übereinkommen von Firma zu Firma noch Über einkommen zwischen den Vorständen getroffen werden» usw. usw. Das ist die einfachste Lösung. (Heiterkeit.) Vorsitzender vr. Georg Paekel (Berlin): Herr Klasing, da muh ich doch sagen: Wenn wir die Lösung zu finden hätten, so brauchten wir gar nicht so viel zu reden; aber wir müssen doch die Lösung mit Herrn Nitschmann 1047
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