Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1922
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- 1922-07-15
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- 15.07.1922
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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163, 15, Juli 1922, Redaktioneller Teil. den Fußballmannschaften in Len verschiedenen Firmen des buchhändle rische» Gewerbes wird hiermit zur Austragung von Freundschafts spielen auch eine Gelegenheit gegeben. Diesbezügliche Auslagen wolle man ebenfalls an die obige Adresse richten. Eine neue Erhöhung der Postgebühren in Sicht. — Ter Reichs- pvstministcr kündigte in einer Sitzung des Postgebührenausschnsscs des Reichstags eine Erhöhung der Post- und Tclcgrammgebiihrcn mit Wir kung vom 1. Oktober 1922 an. Nach den Mitteilungen des Reichs- ^ postministcrs vor dem Ausschuß beläuft sich das Defizit der Postver waltung im Rechnungsjahr 1822 bisher aus 11 Milliarden Mark, Stark erhöhte Eiscnbahntarise vom 1, Oktober an, — Das Heraus- schnellen der Preise für Materialien und Löhne in der letzten Zeit hat die Relchsciscnbahn-Verwaltung z» einer einschneidenden Tarif- änderung veranlaßt. Wahrscheinlich auf Drängen der Industriekreise ist man davon abgcgangcn, die Rentabilität der Eisenbahn durch Er höhung der Gütertarife zu ermöglichen, und baut nunmehr die neuen Maßnahmen aus den Personentarifen auf. Vom 1, Oktober ab werden die Fahrkartcnpreise ui» SV Prozent erhöht werden. Dadurch wird das Verhältnis zwischen Güter- und Pcrsoncutarise», das im Frieden 1:3 war und sich im Lause der Zeit bis zum Verhältnis von 1:8 verschoben hatte, wieder zugunsten der Gütertarife verändert. Einer noch schärferen Erhöhung sind die Gcpäcktarise unterworfen worden. Bis jetzt kosteten 1v Kilogramm auf einen Kilometer berechnet 3,8 Ps,, stach dem neuen Tarif jedoch kosten sie 10 Ps, Man muß dabei be rücksichtigen, daß der Gepäcktarjf bisher so niedrig war, daß ei» Reisender, der samt seinem Kofser nach München fuhr, bedeutend weniger zu zahlen hatte, als wenn er seinen Koffer als Frachtgutstück aufgab. Die Gütertarife ändern sich vorläusig nicht, lVoss, Ztg.) Anatole France aus dem Inder, — Aus Rom wird gemeldet: Tic »^cta Lpostolicas Seckis« veröffentlichen eine Entscheidung brr Oongregatio Sancli Okkioii, wonach sämtliche Werke von Analolc France aus den Index gesetzt wurden. Von der internationale» BLchcrmcsse in Florenz, — Gelegentlich eines Besuches der Königinmutter von Italien ans der Internationalen Bllchermesse in Florenz wurde der Königin im Namen der deutschen Abteilung ein Werk aus bei» Berlage von Julius Bald in Berlin überreicht: das B o t t i c e l l i w e r k von Schaesser, in Ganz- pergament, das dankbare Annahme fand, Deutsche Wcinbauansftcllung in Kreiburg i, Br, — Diese Aus stellung findet vom 2,—10, Septeinber 1822 statt und bietet allen Ver-, leger» aus dem Gebiete von »Weinbau und Kellerwirt schaft« gute Gelegenheit zur Ausstellung und zum Verkauf ihrer Berlagswerke, Die Ausstellung ist die erste dieses Faches seit 1813 und findet in Verbindung mit dem deutsche» Beinbaukongreß statt, Mel dungen zu dieser Ausstellung nimmt die Verlagsbuchhandlung Theo dor Fisher in Freiburg i, Br, entgegen, die über die Aus stellung «in Inserat im Börsenblatt Nr. 161, Seite 7852 veröffent licht hat. Zur Hundcrtjahrseier der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Acrztc in Leipzig wird eine künstlerische Plakette, modelliert von Prof, vr, Kleinschmidt, Oberarzt der chirurgischen Universitäts klinik in Leipzig, als Gedenkmünze in Bronze geprägt werden. Die Vorderseite trägt das Profil des Gründers der Gesellschaft, Lorenz Oken, mit der Umschrift: »100-Jahr-Kcier deutscher Naturforscher und Acrzte, Lorenz Oken«, Die Rückseite zeigt das Stadtrelies Leipzigs ans dem Jahre 1822 mit dem Grimmaischen Tore, Die Brüder Grimm als Bibliothekare, — Wer die amtliche Tätig keit der Brüder Grimm an der Landesbibliothek in Kassel machte ihr jetziger Direktor vr, Hops auf dem 18, Deutschen Bibliothckartagc lvgl, Bbl, Nr. 1S8> fesselnde Mitteilungen, Jacob und Wilhelm Grimm, die von 181« und 1814 bis 1828 als Bibliothekar und Sekretär an der damals kurfürstlichen Bibliothek tätig waren, haben diese Jahre nach Jacobs Worten als die arbeitsamste und vielleicht auch fruchtbarste Zeit ihres Lebens betrachtet. Sie haben wohl in diesen Jahren neben ihrer unmittelbaren Berufsarbeit Zeit genug gehabt, ihren wissenschaftlichen Studien nachzugchen, in denen sic die Grundlage für die reichen Ergebnisse schafften, die ihnen den Ruhm als Gründer der germanischen Philologie eintrugen. Dahinter traten alle die Mißhclligkcitcn zurück, die ihnen in ihrem Beamtendascin nicht erspart blieben: kärgliches Gehalt, das nur bei größter Anspruchslosig keit zum Lebensunterhalt ausrcichte, knapp und selten erteilter Urlaub, der wissenschaftliche Forschungen a» fremden Bibliotheken oder not wendige Erholung nur schwer ermöglichte, und mancherlei Verdruß über unangebrachte Verwaltungsmaßnahmen, mit denen Vorgesetzte Dienst stelle» ohne rechtes Verständnis für das Wesen einer Bibliothek deren Beamten die Arbelt erschwerten, Tie itberfiihrung des bisher dem Bibliothekar zur freie» Verwaltung überlassene» Rechnungswesens sührtc zu einem monatelangcn Konflikt zwischen dem Oberhosmarschall amt imd Jacob Grimm; trotz eingehender Berichte blieb das Amt hartnäckig und krönte, als einige Forderungen als unsachlich und un möglich durchführbar nachgewiesen waren, seinen Eigensinn mit der Verfügung, innerhalb sechs Monaten solle eine Abschrift des 80 Folio bände umfassenden stzstcmatischen Kataloges vorgelegt werden s!>, Alle Gegenvorstellungen fruchteten nichts, und so mußte sich vor allem Jacob — Wilhelm war an der Arbeit nicht so stark beteiligt — a» diese Arbeit machen und täglich 4—5 Bogen ab'schreibc». Die Unmöglichkeit der Durchführung zeigte sich bald; denn die gestellte Frist konnte nicht eingehalten werden, und so geriet die Sache schließlich in Vergessenheit, — die heute noch vorhandenen Bogen, hauptsächlich von Jacobs Händen geschrieben, sind ein unerfreuliches Denkmal dieses Konflikts, Dessen letzte Auswirkung zeigte sich aber erst nach einigen Jahren, als sich die Brüder, nachdem sie bei der Neubesetzung der Dircktorstellc übergangen worden waren, anschicktcn, einem Ruse nach Göttingen z« folgen. In unerfreulicher Form ivurdc ihnen der »flache Ab schied« bewilligt, und erst als es zu spät war, regte sich das Gefühl, baß es doch wohl recht töricht sei, diese bedeutsamen Männer ziehe» zu lassen, und in letzter Stunde wnrdc ihnen ein Angebot gemacht, das, wenige Wochen früher ergangen, beide für immer der Heimat er halten hätte, nun aber den Entschluß, das einmal gegebene Wort zu halten, nicht mehr ändern komite. Bibliothekarische Engherzigkeit und kurzsichtiger Eigensinn hatten die Brüder Grimm gezwungen, ihren weitere» Lebensweg außerhalb Hessens zu suchen, während sic gern im heimatliche» Dienste geblieben wären, vr, Praesent, Zum Andenken E, Th, A, Hossmanns, lVgl, auch Bbl, Nr, 1S7,> — Unser Wiener Mitarbeiter Herr Buchhändler F r i e d r i ch S ch i l l e r schreibt uns: Der «m 25, Juni 1822 im besten Mannesalter ver storbene, »>it unbeugsamem Rechtssinn amtierende Rat beim königlich preußischen Kaminergericht Ernst Theodor Amadeus Hoffman», neben amtlich geschätzt und berühmt als Karikaturenzetchner, Theaterdeio- ratcur, Maler, Musiker, Komponist, Dirigent, Theaterdircktor uni Dich ter, genießt jetzt, hundert Jahre nach seinem Tode, alle Ehren, die einem Klassiker und Romantiker von Buchhandels wegen gebühr». Das will sagen: ein großer Teil der Erzählungen »on E, Th, A, Hoff man» wird in alle billigen Büchereien ider verdeutschte, ziemlich un verständliche Ausdruck an Stelle des weit deutlicheren: Kollektionen) ausgenommen, nicht bloß weil er längst nachdrucksrei ist, sondern weil ec sich wirklich beim Publikum einer großen Beliebtheit erfreut. Ferner werde» von mancher seiner phantastische» Erzählungen Luxusausgaben, sür Bibliophile», aus Bütten und Japan, illustriert und numeriert veranstaltet. Zu seinen Lebzeiten war dies freilich anders; keines Cottas Gunst lächelte seiner Kunst, Seine materielle Lage war, bis er eine mäßig dotierte Stelle in Berlin erhielt, oft sehr problematisch oder, genau genommen, ganz unproblematisch kläglich. Er hätte ein Lied vom Küchenmeister Schmalhans singen könnet,. Am 7, Mai 1808 schrieb er in «Inet» Briefe an Hippel: »Ich mag Dir meine Not nicht schildern, sie hat den höchsten Punkt erreicht — seit fünf Tagen habe ich nichts gegessen als Brot». Und im November 1812 verzeichnet er in seinem Tagebuche: »Ten alten Rock verkauft, um nur essen z» können». Der Dichter und Maler Hoffmann holte sich häufig seine poetischen Gestalten aus Gemälden; durch solche Anregungen entstandet! die Erzählungen »Doge und Dogarcssa» und »Meister Martin» (so wie Kleist seinen »Zerbrochenen Krug» einem Gemälde verdankt). Auch bei seinem ersten Werke, bei den »Phantasiestückcn in Callots Manier», tvar dies der Kall; es erschien 1814 in Bamberg mit einer Vorrede von Jean Paul, doch ohne Angabe des Verfassers, Ist es nicht sür Hoffman», der einen guten Tropfen liebte und später Stammgast der durch ihn »»d seine Tafelrunde berühmte» Berliner WcinstMic Lutter und Wegncr wurde, charakteristisch, daß sein erster Verleger eben jener »Phantasicstücke» — der Wcinhändlcr L, F, Kunz war, der im Neben amt ei» Lcscinstitilt betrieb, dem er durch einen Verlag anshelfen wollte! Die 1815 bis 1818 erschienenen Werke: »Die Elixiere des Teufels«, »Die Nachtstücke«, »Die Leiden eines Theatcrdircktors«, erschienen eben falls ohne Angabe des Verfassers, Es hieß ans den, Titelblatt nur immer: »HerauSgegcben von dem Verfasser der Phantasiestücke in Callois Manier«, Erst bei dem Märchen »Klein Zaches« (1818) wird aus dem Titelblatts der Verfasser E, T. A, Hoffmann genannt. Zwischen durch tvar er ein beliebter Mitarbeiter bei Kalendern, Taschenbüchern, Almanachen, Für die »och heute sehr geschützte Erzählung »Das Fräu lein von Scudcri» erhielt er von dem Verleger des betreffenden Taschen buches nebst dem bedungenen klingenden Honorar eine sehr willkom mene Sendung: eine Kiste mit 50 Flaschen RüdeShcimer, dein berühm- 88»
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