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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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^ 35, 12. Februar 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Bekanntmachung. Wir teilen mit, daß das Kaufhaus Hammonia G. m b. H. in Aachen die Bestimmungen der Verkaufsordnung für den Verkehr des Deutschen Buchhandels mit dem Publikum und die Verkaufs- bestimmungen der Orts- und Kreisvereine — sowohl für die Bllcherabteilung als auch für die Musikalienabteilung — als bindend anerkennt. Die genannte Firma hat den von uns geforderten Verpflichtungsschein unterzeichnet und eine Kaution hinterlegt. Leipzig, den 12. Februar 1914. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Karl Siegismund. Georg Krehenberg. Curt Fernau. Artur Seemann. Max Kretschmann. Oscar Schmorl. Arheberrechtseintragsrolle. Leipzig. In der hier geführten Eintragsrolle ist heute folgender Ein trag bewirkt worden: Nr. 466. Herr Jul. Th. Walter Klotz in Zoppot, geboren am 12. September 1862 in Danzig, meldet an, daß er Urheber des im Jahre 1913 unter dem Titel Das Friedensjahrbuch 1913 im Selbstverlag anonym erschienenen Werkes sei. Tag der Anmeldung: 18. November 1913. Eintr.-Rolle 35. Leipzig, am 5. Februar 1914. Der Rat der Stadt Leipzig als Kurator der Eintragsrolle, vr. Dittrich. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 35 vom 10. Februar 1914.) Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Extraner- (Vollschüler-) Abteilung): I. Einjähriger höherer Fachkurs für Buchhandlungsgehilfen und junge Leute mit gehobener Schulbildung. Der Lehrplan dieses Kurses wird von Ostern 1914 an nach der rein buch händlerischen Seite (Buchhandelsbe triebslehre, doppelte Buchführung, Buchhändler-Korre spondenz, buchhändlerische Rechtskunde, Buchgewerbekunde, Literatur usw.) bedeutend erweitert und vertieft. II- Vorschule (einjährig) für schulentwachsene Knaben zur Vorbereitung auf die praktische Lehre. Vorteile der Vorschule: Einschränkung der Fortbildungs schulpflicht, Erleichterung und Verkürzung der Lehrzeit. Prospekte und Anmeldungen bei dem Unterzeichneten. Leipzig, Platostraße 1a, I. Direktor Di. Curt Frenzel- (Sprechstunde wochentags 9—10 Uhr.) Allerlei Ausstellungs-Gedanken. Carl B. Lorck berichtet in seinem bei I. I. Weber erschiene nen »Handbuch der Geschichte der Buchdruckerkunst« von einem Besuch, den eines Nachmittags im Herbst 1877 Moltke der Offizin der Kölnischen Zeitung abstattete. Einer der Redakteure, Hermann Grieben, entwarf aus diesem Anlaß einige Begrützungsverse, die, in wenigen Minuten gesetzt und in der Presse abgezogen, dem Feldmarschall als Erinnerungsgabe überreicht wurden. Sie lauteten: Heil und Dank Dir, Schlachtenleiter, daß Du auch bei uns erschienst Und auch unsere wackren Streiter inspizierst in ihrem Dienst! Ja die kleinen Bleisoldaten sind, vcrhunderttausendfacht, Wohlgeführt und wohlberaten, eine respektable Macht. Täglich rückt ihr Kriegsgeschwaöer tapfer aus zum Geisterstreit, Ihre großen Hinterlader schießen tausend Meilen weit. — Sieh im Kasten hier die LetterI Einzeln ist sie nur ein Zwerg, Doch im Chor ein Siegsgeschmetter: »Freiheit, Licht und Gutenbergl« Diese Macht der kleinen Letter-Bleisoldaten ist, was die Presse anlangt, nicht nur längst anerkannt, sondern wird auch stark überschätzt. Bis in die entlegensten Orte dringt die Zeitung; alles was der Tag hervorbringt an Gutem und Bösem, an Schönem und Häßlichem, an Fruchtbringendem und Nutzlosem, wird von ihr in schnellster Zeit dem Volke, dem gebildeten wie ungebildeten Publi kum dargeboten. Wie anders steht es dagegen mit dem Buche! Die Zeiten sind allerdings vorüber, wo ein neuzeitlicher König dem Erzieher seines Sohnes befiehlt, letzterem jegliche Bücher vorzuenthalten außer Bibel, Gesangbuch und Arndts »Wahrem Christentum« mit der Begründung: »aus Büchern lernt man nichts, sondern die Pratique muß es machen, und ist eben das Lesen allerhand un nützer Bücher schuld, daß der Kronprinz in verschiedene verderb liche und gefährliche Umstände geraten«. Der König, der dieses Verbot erließ, war Friedrich Wilhelm I. von Preußen, der Kron prinz, der trotz des Verbots nicht nur ein Bücherleser, sondern auch ein Bücherschreiber wurde: Friedrich der Große. Unser Buchhandel ist groß und mächtig geworden, Verlag und Sortiment leisten jahraus, jahrein eine gewaltige Kulturarbeit, aber dieser Kulturarbeit stehen doch noch Millionen verständnislos oder doch nur mit geringem Verständnis gegenüber. Die Zeit ist noch fern, wo eine kleinere oder größere Bibliothek ebenso zum Inventar eines Hauses gehört wie z. B. eine Nähmaschine. Selbst die gebildete Familie leiht lieber Bücher, als daß sie sie dauernd er wirbt. Wo sind in Deutschland Bibliothekzimmer? Büchermöbel werden bei uns verhältnismäßig wenig angefertigt und gekauft. Wenn daher die »Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik« in Leipzig die Buchkultur in ihrem heutigen Stande der literarischen Welt nahebringen und sie vergrößern helfen will, so ist das ein Unternehmen, das vom Buchhandel bzw. dessen einzelnen Mitgliedern in kräftigster Weise gefördert werden muß. Vom Mai bis Oktober 1914 soll die »Bugra« dauern. Es ist also noch geraume Zeit bis zur Eröffnung und doch auch nicht zu viel Zeit, wenn alles gehörig vorbereitet und so durchgeführt werden soll, daß dem Buchhandel dauernder Gewinn daraus erwächst. Es muß Ehrensache für ihn sein, seine Leistungsfähig keit zu zeigen, zu beweisen, daß er nicht nötig hat, sich so bevor munden und dreinreden zu lassen, wie es von mancher Seite aus heute beliebt wird. Nach dem Programm ist die Ausstellung als ein »lebendiger Organismus« gedacht. Es wird Sache der Aus steller sein, zur Belebung des Ausstellungsbildes nach Möglichkeit beizutragen. Ausstellungen von heute erfordern andere Vorberei tungen als solche früherer Zeiten. Damals beschränkte man sich auf Äußerlichkeiten: Eleganz des äußeren Rahmens, prächtige Schränke und Vitrinen, Firmenschilder von mehr oder minder prahlerischem Aussehen. Damit ist's heute nicht mehr allein getan. Beim Buche muß die Reklame, ohne die es heute doch nicht mehr geht, noch in anderer Form einsetzen. Die Beziehungen des Buches zum Alltagsleben müssen ins rechte Licht gestellt werden, und zwar in einer Weise, die auch dem Literatur-Unkundigen zeigt, welche Wechselwirkung das Buch und das praktische Leben aufeinander ausüben. Als Dolmetscher muß der Buchhändler die oft schwer verständlichen Gedanken eines Buches in die Sprache des Alltagslebens umzudeuten suchen. 241
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