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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1914
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- Deutsch
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- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 35, 12. Februar 1914. Personalnachrichten. Gestorben: am 10. Februar im 88. Lebensjahre Herr Theobald Grieben in Berlin. Der Verstorbene gründete am 1. Mai 1850 einen Verlag, indem er sämtliche Rcisekarten, Reiseliteratur und Städtepläne aus dem Ver lage F. H. Morin in Berlin übernahm. Grieben baute den Verlag weiter aus und rief zunächst die bekannte Sammlung Griebens Reiseführer ins Leben, die noch heute unter diesem Namen in anderem Besitz besteht. Da neben verlegte er noch Werke über Architektur, Technik, kaufmännische Bücher, Werke aus anderen Wissenschaften und Schulbücher, ver kaufte aber alle diese Zweige wieder, bis im Jahre 1881 der Rest des Berlages an die Firma L. Fernau überging, die ihn unter der Firma Th. Grieben's Verlag (L. Fernau) vereinigte und sortführte. Seitdem lebte Grieben im Ruhestande, betätigte sich aber gelegentlich noch literarisch. Albert Gotthilf Günther f. — Der deutsch-englische Zoologe vr. Albert Gotthilf Günther ist, wie englische Blätter melden, im 84. Le bensjahr in Kew Gardens gestorben. Sein erstes Werk mar eine ge naue Beschreibung der Fische im Neckar. 1862 ging Günther nach Eng land und wurde 1875 Kustos der zoologischen Abteilung des British Museum, welche Tätigkeit er bis zur Erreichung der Altersgrenze im Jahre 1895 ausübte. In dieser Zeit veröffentlichte er »Nacktschnecken«, »Satraotiia Salentia«, »Fische«, ferner: »Die Reptilien Britisch-Jn- diens«, »Küstenfische«, »Meerfische«, »Tiefseefische« und »Introduetion tc> tirs Study ok blsliss«. 1864 hatte er die Zeitschrift »Looloxiesl Iks- oord« gegründet; von 1875 an beteiligte er sich an der Herausgabe der »Unnals and NaZarins ok Katural History«, die er von 1868 an mehr als dreißig Jahre selbst leitete. Sprechsaal. iOhnc Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Gegensätze im Buch- und Musikalienhandel. (Erwiderung auf den Artikel des Herrn Challier sen., Gießen, im Bbl. 1913, Nr. 287.) Auf Seite 13 618 des Börsenblattes (1913) sagt Herr Challier: »Einer der Hauptgegner des ä cond.-Bezuges im Musik verlage ist mein verehrter Freund und Kollege Carl Simon in Berlin, der Pflegevater der Harmonium-Literatur etc. Trotz dem seine Wiege im Sortiment stand — fühlternichtmehrdie Schmerzen des Sortimenters.« — Darauf meine Ant wort: Wohl fühle ich als 54 Jahre im Musikhandel stehender Sorti menter und Verleger (denn ich stehe noch heute durch das Harmonium haus meines Sohnes in Beziehungen zu dem Sortiment) die Schmerzen des Sortiments und bin bestrebt, sie lindern zu helfen, indem ich Winke gebe, wie man unnötige ä condition-Sendungen beschränken soll, um große Arbeiten und Kosten gegenseitig zu er sparen.*) Widerlegen muß ich aber vorerst Herrn Challiers Aus spruch, wenn er sagt: Das Harmonium verhält sich zum Klavier wie 1 zu 500 und ebenso das Verhältnis der Kund schaft des Sortimenters zu der betreffenden Literatur, das wäre nur 0,2 Nun, das hat Herr Challier wohl nicht nachgeprüft, denn ein Blick in die Hofmeisterschen Kataloge muß ihm zeigen, welche un geheure Fülle von Harmoniumwerken, -Schulen, -Sammlungen, -Phantasien, -Übertragungen aus der klassischen und modernen Lite ratur in den verschiedenen Besetzungen entstanden sind, darunter in den letzten 40 Jahren wohl mehr als 1000 Original-Kompositionen für Solo und Ensemble, sowie Studien, Etüden, Registrierkunst, Theore tisches von hochbegabten Komponisten, auch Gesang mit Harmonium, und viele Katalogwerke über Harmonium. Die Fabrikation des Harmoniums hat damit gleichen Schritt ge halten, denn vor 40 Jahren gab es in Deutschland kaum 8 Harmonium fabriken, dazu aber einen ansehnlichen Import von ausländischen In strumenten, — jetzt jedoch haben wir mehr als 60 Harmoniumfabriken und einen entsprechenden Export. Der Jahresabsatz einiger Fabriken zählt nach Tausenden von kleinen, mittleren und größeren Instru menten, — das sind doch Tatsachen, die für den Aufschwung einer lebensfähigen Literatur sprechen. Es soll hier fcstge- *) Hierzu beziehe ich mich auf meinen Artikel »Betrachtungen über das übermäßige ä condition-Wesen etc.«, abge druckt im Bbl. 1913, Nr. 46. stellt werden, daß dem Sortimenter mit dem Vertrieb der Harmo nium-Musik ein neuer Erwerbszweig geboten ist, wenn er ihm nähcrtreten will; das Publikum dafür ist lange da und auch für gute Harmontummusik empfänglich. Das beweisen die wachsenden Aufnahmen der Harmonium-Kompositionen in Konzerten, die Einbürgerung der Instrumente in Vereinen, die eigenen. Harmo niumkonzerte, veranstaltet von Harmonisten von Ruf, und die Kritiken, die gerade die Original-Harmonium-Musik als das Eigenartige und Schönste unter den Vorführungen hervorheben. An diese Tatsache an knüpfend, sollte der Musiksortimenter die Stimmung für diese schöne Musikgattung benutzen, um gute Lehrer durch Vorlegung von guten Schulen und Studien zu gewinnen, sich demHarmontum-Unterricht m ehrzuz uwe n den, zumal diese Stunden besser bezahlt werden als der sonstige Musikunterricht. Die Harmonium-Musik in der Familie, wo Klavier oder Geige ge spielt wird, ist zum Zusammenspiel das Dankbar st e der Haus musik; dann fehlt auch der Absatz nicht. Ich mußte dieses voraus schicken, um zu beweisen, daß der Musikalien-Sortimenter sehr wohl in der Lage ist, meine Bedingungen von ein Viertel Ankauf aus den ä cond.-Sendungen meines Verlags, die er verlangt, zu erfüllen; denn ein Spezial-Verleger, der seit länger als 40 Jahren eine Musikliteratur, wenn auch unter Kampf gegen Vorurteile, erfolgreich eingeführt hat, genießt selbstverständlich das Vertrauen, daß die Auswahlsendungen, die er den Wünschen der Kundschaft entsprechend macht, das Beste enthalten, was die Literatur bietet. (Mein alter Verlag hat zur Wahl auch noch andere brauch bare Musik.) Bekanntlich zählt die Harmonium-Kundschaft zu den kauf kräftigsten und treuesten, soweit sie gut bedient wird. In den langen Jahren von 1875 an, seitdem ich meinen Harmonium-Verlag begann, habe ich ohne jede Verpflichtungsforderung 25 Jahre lang an jeden Sortimenter, der dafür Mitarbeiten wollte, große und kleine Sen dungen, ja ganze Lager ä cond. gegeben. Die Art aber, wie die meisten Sortimenter dieses Entgegenkommen ausnutzten (die Werke wurden verliehen, da man z. B. Ensemblewerke wohl in Vereinen spielt, aber nicht kauft), konnte ich auf die Dauer ohne empfindlichen Schaden nicht mehr dulden. Man schrieb mir einfach: ein Risiko wolle man beim Leon d. -Bezugüberhauptnichtein gehen, aber man scheute sich nicht, das volle, ganze Risiko der Spesen, Arbeit und Abnutzung dem Verleger zuzumuten und nur allein gegen leere Versprechungen auf den eventuellen Absatz hin. Das ist der Grund, daß ich seit 1900 meinen Musikverlag nur noch ä cond. liefere, wenn ich durch ein Viertel Anzahlung für den Absatz gedeckt bin, oder nur an Firmen, die durch ihren Absatz bewiesen haben, daß sie würdig sind, Kommissionssendungen zu erhalten. Man wundert sich ja nicht, wenn ein großer Verleger oder ein noch grö ßerer Editions-Verleger seine Artikel nicht ä cond. gibt, da findet man es selbstverständlich, daß man gegen bar oder fest einkaufen muß. Warum soll nun ein kleiner oder mittlerer oder ein Spezialvcrleger nicht dasselbe beanspruchen, zumal wenn er nur die Bedingung daran knüpft, daß der 4. Teil gekauft werden muh? Es geht sogar so weit, daß achtbare Firmen den größten Teil der e i n g e f ü h r t e n Werke, die sie jahrelang fest oder bar bezogen, in neuer Zeit ä cond. ver langen, ohne für den ganzen Kommissionsbezug die gewünschte (4-Absatz- Garantie zu übernehmen. Die Nova-Angebote sind so billig, daß jeder den für ihn passenden Bedarf selbst ohne Risiko in mehreren Exem plaren auswählen und auf Lager legen kann. Schließlich ist es ein großer Unterschied, ob es ein Leipziger oder auswärtiger Verlag ist, aus dem ä cond. versandt werden soll; der Leipziger hat nur die Arbeit, ihm wird das Paket abgeholt und franko zurückgestellt, aber der auswärtige Verleger muß Emballage, Fracht nach und von Leipzig und Kommissionsspesen extra tragen, ohne sicheren Absatz zu haben. Berlin IV. 35, den 7. Februar 1914. Carl Simon Musikverlag. Dolksbibliotheken und Leihbibliothek. Wir wären den Herren Kollegen vom Sortiment sehr dank bar, wenn sie sich frcunblichst zu folgenden Fragen an dieser Stelle äußern möchten: 1. Welche Erfahrungen machte das Sortiment in solchen Städten, in denen größere Volksbibliotheken existieren? Tragen sie zur Hebung des Absatzes für den Sortimenter bei? 2. Wie soll sich eine bestehende Leihbibliothek in einer Stadt, in der eine große Volksbibliothek im Werden ist, verhalten? Kann sie in der seitherigen üblichen Weise weiter arbeiten? Eine Beantwortung dieser Fragen dürfte gewiß für viele Kollegen von Interesse sein. X. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhänblcrhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich tn Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhauSj. 244
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