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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1943
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1943-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1943
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- Deutsch
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Zur Wirtschaftslage Einheitliche Wirtschaftsführung —Arbeitseinsatz und Stillegungsaktion — Kulturwirtschaft in Italien Von Prof. Dr. G. Menz Mit der Bildung der Gauwirtschaftskammern und Wirt- | sdiaftskammern ist die Organisation der Wirtschaftsführung I nunmehr zu einem gewissen Abschluß gekommen. Reichswirt- I schaftsminister Funk äußerte sich nach Presseberichten dazu u. a. [mit folgenden Worten: „Das mit den Gauwirtschaftskammern Ifertiggestellte Haus der Wirtschaft werde sich für die Zukunft [als ein festgefügter Bau erweisen, in dem die deutsche Wirtschaft [die Aufgaben erfüllen könne. Die Gauwirtschaftskammern, so [sagte dei: Minister, haben der Organisation der gewerblichen [Wirtschaft eine neue Form und einen neuen Inhalt gegeben. Die [Form wurde einfacher und klarer und der Inhalt politisch ver- [ tieft. Für die politische Führung ist es von besonderer Bedeutung, (in den Gauwirtschaftskammern und Wirtschaftskammern nun- I mehr ein Instrument zur einheitlichen Wirtschaftsführung in den Gauen zu besten. Zugleich bildeten die Gauwirtschaftskammern ein wichtiges Mittel zur Durchsetjung einer einheitlichen Reichs wirtschaftspolitik, da sie ihre politischen Richtlinien vom Gau leiter und ihre sachlichen Direktiven jedoch vom Reichswirt schaftsminister erhalten. Der Reichswirtschaftsminister unter strich in diesem Zusammenhang, daß er sich zwar stets gegen einen öden Zentralismus gewandt habe und daß alles, was re gional geschaffen werden könne, auch regional geregelt werden müsse. Fragen, die aber nur die zentrale Wirtschaftsführung re geln könne, müßten dieser überlassen bleiben.“ Für den Buch handel ist das hier für die gewerbliche Wirtschaft Erreichte im Grunde schon mit der Errichtung der Reichskulturkammer ver wirklicht worden und hat sich durchaus bewährt. Bei der gleichen Gelegenheit äußerte sich Reichswirtschafts minister Funk auch über die Mobilisierung aller Arbeitsreserven zum Einsatj für den totalen Krieg. Nach dem Bericht der Deut schen Allgemeinen Zeitung führte er u. a. aus: „Das Ergebnis des Arbeitseinsatzes und der Stillegungsaktion sei sehr befriedi gend, da bisher mehr als eine Million Arbeitskräfte zusätzlich in der Kriegswirtschaft eingesetjt werden konnten. Der Nutj- effekt der Stillegung beziehe sich aber nicht nur auf die Frei- setjung von Menschen (allein aus der Stillegung bisher mehr als 130 000), sondern auch auf das Bereitstellen von Raum und Ma terialien sowie die Einsparung von Energie, Rohstoffen und Dienstleistungen allgemeinwirtschaftlicher Art. Wir müßten uns jedoch darüber klar sein, daß die Mobilisierung und der erfolg reiche Einsatz auch der letjten Kraftreserven des deutschen Vol kes nur erreicht werden können durch die Anwendung von Me thoden, die den Lebenswerten des deutschen Menschen entspre chen und auf der Synthese der Werte der Vergangenheit mit den neuen, so überaus erfolgreichen revolutionären Kräften des Nationalsozialismus beruhen. Es sei daher grundfalsch. Ver gleiche zwischen den nationalsozialistischen und bolschewistischen Wirtschaftsmaßnahmen anzustellen. Für den Nationalsozialis mus gehöre die Entwicklung der freien Initiativkräfte und der Selbstverantwortung der Wirtschaft zu den vornehmsten Auf gaben. Die nationalsozialistische Wirtschaftsführung strebe da her auch keine Verstaatlichung und Bürokratisierung der Wirt schaft an. Der autoritäre Staat lenke die Wirtschaft nicht mit Konkurrenzunternehmungen und Beteiligungen, sondern mit den Machtmitteln des autoritären Regimes. Der Frankfurter Zeitung vom 16. Mai entnehmen wir aus einem Bericht aus Rom folgende für den deutschen Buchhandel sicher interessante Mitteilung zu den Fragen der Kulturwirtschaft in Italien. Der Minister für Volkskultur Gaetano Polverelli führte vor den Kammerausschüssen in einem Bericht über die Arbeit seines Ministeriums dort u. a. aus: „Die Zeitungen, das Buch, der Rundfunk, das Theater, das Kino und die Musik sind außer den Aufgaben der allgemeinen Propaganda — soweit diese nicht von der Faschistischen Partei geführt wird — die wichtigsten Gebiete seines Ressorts. Im Kriege ist als besondere Aufgabe die geistige Betreuung der Soldaten durch Buch und Zeitung hinzugekommen. Zusammen mit der Presse und dem Generalstab ist in einem beträchtlichen Umfange die unentgelt liche Verteilung von Zeitungen und Zeitschriften an die Truppen organisiert worden. Täglich werden ungefähr 120 000 Exem plare, im Monat im Durchschnitt mehr als drei Millionen ver teilt. Auch über die Verbreitung italienischer Zeitungen im Aus land sprach Polverelli: In die europäischen Länder gehen täglich rund 30 000 Blätter. Im Rahmen seiner Aufgabe hat das Mini sterium im Laufe des Jahres 1840 Bücher geprüft. Ein anliegen des Ministerium ist bei der Buchproduktion die sogenannte „Bo- nifica morale“, die man kurz als Kampf gegen die Schundlite ratur bezeichnen könnte. Sie betrifft in erster Linie die Bücher für die Jugend. Mit dem Ziele, nur Bücher auf einwandfreier moralischer Grundlage in den Handel kommen zu lassen, sind 1140 Jugendbücher geprüft worden; von ihnen seien, teilte der Minister mit, 145 verboten oder aus dem Handel gezogen wor den. Von den Theaterautoren erwartet Polverelli geistige und künstlerische Zeugnisse der gegenwärtigen Zeit, weil das Theater der Ausdruck einer Epoche, die Botschaft einer Nation in einer bestimmten Zeit an die anderen Nationen und an die kommen den Generationen sein müsse. Verdienstvolle junge Schriftsteller würden auf ihrem Wege gefördert. Das italienische Filmwesen sei im Stadium, sich zu entwickeln. Die Einnahmen der italieni schen Kinos sind folgendermaßen gestiegen: 1938 betrugen sie 586 Millionen Lire, im folgenden Jahre 597 Millionen, 1940 bereits 679 Millionen, 1941 dann 906 Millionen und im Jahre 1942 überstiegen sie die Milliardengrenze schließlich um 269 Millionen Lire. Die Ausfuhr italienischer Filme erbrachte im lebten Jahre 102 Millionen Lire. Deutschland steht mit 43 Mil lionen an der Spitze: dann kommen Griechenland, Rumänien, Spanien, Bulgarien, Frankreich und Belgien.“ Verzeichnis englischer, und nordamerikanischer Schriftsteller Dem Suhrkamp Verlag in Berlin ist die Auslieferung seiner Lager vorräte der nachfolgend genannten Schriften von Joseph Conrad aus nahmsweise freigegeben worden: Die Schattenlinie — Jugend — Die Rettung — Der Nigger vom Narzissus — Freya von den sieben Inseln — Spannung — Zwischen Ebbe und Flut — Herz der Finsternis. Gegen den Verkauf und die Ausleihe dieser Übersetzungen aus dem Englischen bestehen daher keine Bedenken. Die Besitzer des Ver zeichnisses werden gebeten, in ihren Exemplaren eine entsprechende Berichtigung einzutragen. Akademische Nachrichten Personalnachrichten (Todesfälle, Ernennungen, Berufungen, Auszeich nungen) Aachen: Zorn ao. Prof, wurde ernannt Dozent Dr. phil. habil. Josef M e i x n e r. Berlin: Prof. Dr. Wilhelm Kliimhere Sfiifihrig gestorben. — Zu o. Prof, wurden ernannt die ao. Prof. Dr. Wilhelm O r t h m a n n und Dr. Hein rich Helberger: zum Dozenten Dr. phil. habil. Walter D a w i h 1. — Der Führer verlieh die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft an den Geh. Reg.-Rat Prof. em. Dr, Ulrich W i 1 c k e n. Breslau: Mit der vertretungsweisen Wahrnehmung des Lehrstuhls für öffent liches Recht wurde beauftragt Dozent Oberlandesgerichtsrat Dr. Günther Küchhoff. Dresden: Architekt Prof. Dr. Ing. e. h. Martin D ü 1 f e r 85jfihrig gestorben. — Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt Dozent Dr.-Ing. habil. Friedr. Bergmann. Frankfurt a. M.: Zum o. Prof, wurde ernannt der ao. Prof. Dr.-Ing. Dr. phil. Willibald D i e m a i r. Freiburg i. Br.: Prof. Dr. Philipp W i t k o p, Herausgeber der ..Kriegsbriefe gefallener Studenten“, 63jährig gestorben. — Zum außerplanmäßigen Prof, wurde ernannt Dozent Dr. med. habil. Karl Heinrich von Pein. — Den Lehrstuhl für Englische Philologie übernimmt Frau Prof. Dr. Maria Schütt- Hamburg. Gießen: Zum ao. Prof, wurde ernannt der außerplanmäßige Prof., Direktor am Städtischen Krankenhaus in Solingen, Dr. med. Kurt V o i t. — Mit Vorlesungen und Übungen wurde beauftragt der Zahnarzt Dr. med. dent. Wilhelm Schneider. Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 94, Sonnabend, den 22. Mai 1949 91
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