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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1924
- Sprache
- Deutsch
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X- 277, 26. November 1924. Sprechsaal. vürlenblLQ f. d. Dtschn. vrrchhandel. 17Z15 ' 5, Neue Wege. Je schwerer die Absatzstockung auf alle» Gebieten der Fabrikation lastet, desto absonderlicher sind die Versuche, neue Käuferkreise zu gewinnen. Es ist nur natürlich, daß auch der Buchhandel und der verwandte Zeitungshandel »ach neuen Werbemitteln auslugt. Frei lich kommen dabei recht merkwürdige Verquickungen zutage. Es ist gewiß nicht ausfallend, wenn eine Seifen- oder Schuhwichs-Fabrik Prämien für einen bestimmten Absatz ihrer Produkte aussetzt. Wenn aber die Schuhwichs-Prämien Bücher eines bekannten und vielnm- strittenen Schriftstellers oder Abonnements auf eine Zeitschrift zum Gegenstand haben, dann mutet die Sache doch fremdartig an. Ebenso wenn Noten eines neu entstandenen Mufikverlags oder gar Karten zu einer neuen Operette in dieser Form apsgeboteu werden. Daß dies kein schlechter Scherz ist, beweisen die Plakate, die seit einigen Tagen in Wien allerorts prangen. Demgegenüber findet man es dann schon etwas verständlicher, wenn eines unserer ersten Sorti mente im Theater mit dem Programm einen nett ausgestatteten Katalog über Musik- und Theater-Bücher verteilt. Tie geringe Wertschätzung des Buches oder der schwere Bücherabsatz, der schon durch diese Neklamc- wege zum Ausdruck kommt, zeigt sich noch deutlicher, wenn man sieht, wie die hiesigen Zeitungen fortwährend Bücherprämien anbieten. Es ist natürlich schwer zu entscheiden, was überwiegt, der Kampf um die Existenz der Zeitungen oder der um den Absatz der Bücher. So bietet eine Zeitung bei Vorauszahlung eines ganzjährigen Abonnements ein Exemplar von Graetz, Geschichte der Juden in drei Halbleinen- Bänden gratis an, während die schon oben angezogene Wochenschrift die Werke ihres Herausgebers bei halbjährigem Bezug und Zahlung im voraus als Draufgabe bietet. Am weitesten geht eine unserer jüngsten Tageszeitungen, die in der kurzen Zeit ihres Bestandes sich schon einen festen und geachteten Platz im Wiener Blätterwald ge schaffen hat. Sie gab bisher als Prämie für Auflösung gut gestellter Fragen wöchentlich fünf Bücher, meistens gute Bücher für die erwachsene Jugend. In jüngster Zeit aber bringt sie Rätsel in steigender An zahl und bietet als Prämie für deren Lösung Bücher aus einem sehr bekannten Wiener Verlag nach Wahl der glücklichen Gewinner. Noch weiter geht sie aber, indem sie eine Gruppe für Wintersport ge gründet hat, deren Mitglieder eine nette Broschüre erhalten, die, von einem der bekanntesten Sportschriftstcllcr verfaßt, in erster Linie eine Reklame für ein Sport-Ausrüstungsgeschäft darstellt, das aber nun auch ruhig und unbekümmert um alle gesetzlichen Vorschriften alle anderen, in verschiedenen Verlage» erschienenen Wintersportbücher desselben Verfassers verkauft. Es ist dies ähnlich wie bei den Naöio- büchern, die man heute in Wien selbst bei Eisenhändlern finden kann. Ob die Verleger, die dies unterstützen, richtig und weitblickend handeln, wird sich ja zeigen, denn es ist kaum anzunehm-en, daß der Sorti menter sich weiter viel um die Artikel solcher Verleger kümmern wird. Wien II, Taborstraßc 17. Otto Hugo Weinberg. Schweigsame Firmen. Ständig erhält das Börsenblatt Beschwerden, daß einzelne Firmen auch auf wiederholte Zuschriften sich in vollständiges Schweigen hüllen. Dieses in Handel und Verkehr ganz unverständliche Verhalten muß natürlich den Unwillen jedes ordnungliebenden Buchhändlers Hervor rufen, und die uns zugehenden, oft sehr gereizten Zuschriften mit der Bitte, solche Firmen der Öffentlichkeit preiszugebcn, sind wohl zu verstehen. In letzter Zeit gingen der Redaktion des Börsenblattes drei solcher Zuschriften zu, die wir nachstehend in der Hoffnung ver öffentlichen, damit eine Besserung herbeizuführen: Am 20. August 1024 sandte uns unser Kommissionär ein Bar paket über K 08 200, enthaltend Band X der »Geschichtsblätter für Technik und Industrie« aus dem Verlag der Quellenfor schung zur Geschichte der Technik und Industrie, G. m. b. H. in Berlin-Friedenau. Die Faktura trug neben dem Vordruck: auf Verlangen vom ... ein nufftisches Zeichen. Vcr- langzettel war nicht bcigelegt, ebenso konnten wir in unserer Bc- stellkartothek keine Kopie davon finden. Wir schrieben sofort an den Verlag und ersuchten um Übersendung der Originalbcstcllung, da hier nur ein Irrtum oder eine Verwechslung vorlicgcn konnte. Aber auf diese unsere Quellenforschung antwortete der Verlag nicht. , Am 8. Oktober wiederholten wir unser Ersuchen um Aufklärung und ! verlangten die Rücknahme des Werkes und Rückzahlung des Betrages. Dieses Schreiben ging rekommandiert ab. Erfolg: Schweigen. Wir fordern den Verlag nunmehr öffentlich ans, sein Vorgehen zu recht fertigen oder zu erklären, da wir sonst annehmen müssen, daß er auf diese eigenartige, aber nicht für lange Zeit erfolgreiche Methode feine Bücher abzusetzen beabsichtigt. Wien, Julius Herz L Cie. Buchhandlung Saunier in Danzig svgl. Bbl. Nr. 2S1). Die Firma C. A. Schwetschke L Sohn in Berlin ist -hier gerade an den Richtigen geraten. Saunier in Danzig gehört zu jenen, die fest (direkt) bezogene Ware nicht bezahlen, die Nachnahmekarte zurück gehen lassen und auf keinerlei Korrespondenz mehr eine Antwort geben. Ich weiß das aus eigener Erfahrung und bin gewiß nicht der einzige Verleger, der von dieser Firma geschädigt wurde. Es ist überhaupt unbegreiflich, daß so häufig Sortimenter direkt Bezogenes nicht be zahlen und öie darausfolgenden angedrohten Nachnahmekarten ohne ein Wort der Entschuldigung zurückgehen lassen. Es bedarf dann meist noch einer sehr energischen Mahnung, bis sie sich zur Zahlung entschließen. Ich bemerke, daß dieses Verfahren auch von Firmen, die als sehr seriös bekannt sind, angewandt wird. Berlin. Louis Lamm. x- Max Kaufmann in Schafshausen. Anfang August hat diese Firma auf Verlangen eine Anzahl Reifemuster von mir erhalten, um damit die Schweizer Sortimenter zu besuchen. Auf dreimalige direkte Reklamation hat sie bis heute weder geantwortet, noch die Muster zurllckgesanöt. Mittelb ach's Verlag, Leipzig. Ansprüche auf Buchhändlerrabatt. Auf die bereits im Bbl. Nr. 260 mitgeteilte Inanspruchnahme von Buchhändlerrabatt bei Bücherbestellungen der V e r e i n i g t e n Tech nischen Lehranstalten in München gab die Firma Carl Koch Verlag in Nürnberg folgende Antwort: »Nürnberg, den 27. Oktober 1024. Herrn Professor vr. H. Egerer München, Theresienstr. 7S. Mit Interesse habe ich Kenntnis genommen, daß Sie das in meinem Verlag erschienene Geschichtsbuch von vr. Eduard Ebner an Ihrer Anstalt einzuführen beabsichtigen. Es ist mir unmöglich, Ihnen die Bezugsbedingungen einzuräumen, hie ich dem vertreiben den Sortimentsbuchhandel gegenüber zu gewähren gewohnt bin. Zunächst würde ich Sie bitten, mir die übrigen Verlage, mit denen Sie in Verbindung stehen, wie Sie schreiben, bekanntzugeben. Ich bin als Verleger sowohl durch Bindungen meiner Organisation gegenüber, als auch durch Bindungen, die mir der geschäftliche Anstand auferlegt, gebunden, zu dem von mir festgesetzten Laden preis zu liefern. Hochachtungsvoll (gez.) Carl Koch Verlag.« »K u n sth i sto r ik e r r ab a t t.« Nachstehender Briefwechsel gibt dem Buchhandel Kenntnis von einem neu erfundenen Rabatt, der dem Buchhandel bisher nicht be kannt war und der einmütig ab gelehnt werden muß: Herren Klinkhardt L Biermann in Leipzig. München, den 17. XI. 24. Als Kunsthistoriker hätte ich großes Interesse für die in Ihrem Verlag erscheinenden in Sonderheit für den 1. Band von Zugleich erlaube ich mir die Anfrage, ob Sie bei direkter Be stellung eine von verschiedenen Verlagen gewährte Ermäßigung (sog. »Kunsthistorikerrabatt für Univ.-Studierende«) ebenfalls geben. Wenn ja, wünschen Sic eine Bestätigung des hiesigen kunsthist. In stituts? Ihrer fröl. Mitteilung gern entgegensehend, bin ich Ihr H. Th., esnck. bist, art., München. «° Antwort darauf. Leipzig, den 18. XI. 24. Sehr geehrter Herr! Wir lassen Ihnen wunschgemäß einen Prospekt über . . . . . zugehen. Auf Ihre Anfrage wegen Gewährung eines »Kunst historikerrabattes« müssen wir Ihnen Mitteilen, daß wir einen solchen nicht einränmen können. Sie selbst wollen sich einmal ver gegenwärtigen, was es für Sie bedeutete, wenn der Sortiments buchhandel nicht existierte! Durch solche Maßnahmen, die immer mehr auf den direkten Verkehr zwischen Verlag und Bücherkäufer zusteuern, wird aber das Sortiment aufs schwerste geschädigt. Wir brauchen Ihnen wohl nicht zu sagen, daß Sie als Wissenschaftler an der Erhaltung eines leistungsfähigen Sortiments ebenso inter essiert sind wie wir als Verleger. Hochachtungsvoll Klinkhardt L Biermann. Börsenblatt f. »en Deutschen Buchhandel. SI. Jahrgang. 2280
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