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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchliandel. Redaktioneller Teil. 32, 9. Februar 1914. C.F. Peters, Leipzig, hat seiner Edition Peters 61Nummern hinzugefügt, als Nichtneuausgaben 29. Carl Rühle, Leipzig, bringt vollständig neu hcrgestellt, neben Klavier-Auszügen, Albums, Serien und Be arbeitungen für die verschiedensten Instrumente, zirka 300 Werke, darunter »vorerst« 200 Nummern seiner 20 Pfennig-Ausgabe. Otto Junne, Leipzig, 18 Orchesterfantasien. Durand L Co., Paris, 15 Trios. P. I. Tanger, Cöln, 6 Albums, dazu Band IV »Musik schatz«, in dem Wagner lömal vertreten ist. Anton I. Benjamin, Hamburg, 116 vollständig Neues. Aug. Cranz, Leipzig, ebenfalls 92 Neuausgaben. Ernst Eulenburg, Leipzig, 21 kleine Partituren zum größten Teil in Preise ermäßigt. Gcbr. Hug L Co., Leipzig u. Zürich, 10 Tonbilder für Harmonium, einzeln, auch komplett. G. Ricordi L Co., Leipzig u. Mailand, 22 Klavier auszüge der Dramen mit italienischem Text und auch ohne solchen. Otto Junne, Leipzig, 5 Gedichte (Gesänge) für Violine und Klavier übertragen von Sitt, kompl. und einzeln. Domkowsky L Co., Hamburg, 2 Trompeten-Albums. Ullstein L Co., Berlin, vorläufig 2 Nummern seiner »Musik für Alle.. Und als »üu äs sissis«: 1 Album für einreihige Harmo nika ohne Noten, in dem neben dem Filmzauber und ähnlichen Klassikern einige Operngesänge Richard Wagners prangen. Domkowsky L Co., Hamburg, haben dieses Werk zum Preise von ^ 1.— herausgegeben. Textbücher mit und ohne Motive (als Notenbeispiele) aller 11 Dramen. Die Gruppe der 5 vereinigten Verleger ä —.20 bzw. ^ —.40. Ad. Fürstner, Berlin zu gleichen Preisen. Globus Verlag, Berlin, dieselben mit Motiven zu ^ —.20. Dazu noch: Sämtliche Musikdramen mit Motiven und weiteren Notenbeispielen. 2 Bände ä 1.—. Rud. Bechtold L Co., Wiesbaden, in zwei Ausgaben für alle Dramen mit Einleitung in die Oper; mit koloriertem Titel, 100 Stück, auch gemischt, ^ 8.—, ohne kolorierten Titel ^ 6.—. Otto Hendel Verlag, Leipzig, mit Notenbeispielen (ge setzlich geschützt?) ä —.20. Ahn L Simrock, Textbücher mit Motiven ä. ^ —.50. Insel-Verlag, Leipzig, Textbücher ohne Motive ä —.50, außerdem stellt noch derselbe Verlag 11 weitere schrift stellerische Arbeiten Wagners zum Preise von ä ^ —.50 in Aussicht. Deutsches Verlagshaus Bong L Co., Berlin zeigen die gesammelten Schriften in Neubearbeitung an. 6 Bände, je nach der Ausstattung zu verschiedenen Preisen. Hesse L Becker, Verlag, Leipzig empfehlen ebenfalls die gesammelten Schriften, dazu 4800 Briefe und ebenfalls ein Textbuch zu Parsifal, letzteres ^ —.20. Riesengroß! Hoffnungslos weicht der Sortimenter der Verlegerstärke!! Wo, wann und wie sollen alle die bereits vorhandenen und neu hinzukommenden Werke, Hefte und Bände bei den bereits mehr als gesättigten Konsumenten und vollgepfropften Lagern der Sortimenter untergebracht werden? Wie alle die riesenhaft angeschwollenen Herstellungskosten zurückfließen? Große, wertvolle Verlage, die zu ihrem Auf- und Ausbau gewaltige Kapitalien verschlungen haben, sind in den letzten Jahrzehnten meist unter immer neuen Einbußen von einer Hand in die andere gegangen, ich nenne nur davon Carl Gietzel jun., Bayreuth, Friedrich Luckhardt, Berlin, Martin Oberdörfer, Leipzig. Rodert Seitz, Leipzig, Paul Voigt, Cassel; andere, wie Alfred Dörffel, Leipzig, Otto Hentze, Hamburg, sind, r88 nachdem ihre Bestände jahrelang bei einer großen Notendruck anstalt lagerten, geradezu zersplittert worden. Mein Verlags nachweis für die Firmenbewegung im Musikhandel redet da von ein ernstes Wort. Die Überproduktion erstickt das wenige Gute, was geschaffen wird, und verhindert sein Em porkommen, da unsere ausübenden Künstler, die dazu berufen sind, das Wertvollere dem großen Publikum mundrecht zu machen, gar nicht dazu kommen, die auf sie einstürmenden Massen nachzuprüfen; sie haben noch nicht einmal die Schätze unserer Unsterblichen vollständig gehoben. Ein typisches Beispiel hierfür mögen die Violinkonzerte bilden. Seit 30 Jahren hören wir in den Konzertsälen so eigentlich nur drei dieser Konzerte: das von L. van Beethoven, Felix Mendelssohn und Max Bruch (0 moll), dazu Johs. Brahms (o,, 77). Alles übrige ist uur ganz vereinzelt beachtet worden. Ein ähnliches Bild bieten alle weiteren Zweige der musikalischen Literatur, trotzdem jeder Hofmeistersche Monatsbericht einige Bogen literarischer Neuigkeiten enthält und jeder Wahlzettel von großen Erfolgen dieser Neuigkeiten erzählt, von denen aber das Sortiment leider nichts merkt. Der Sortimenter, soweit er nicht selbst als Mitverleger seine Hand im Spiele hat, ist schuldlos, der Verleger viel leicht auch, weil er nicht stille stehen kann; schuldlos ist wohl auch der Komponist, der ja bekanntlich nur einem inneren künstlerischen Drange folgt. Die Allgemeinheit lehnt jede Verantwortung ebenfalls ab, sie verlangt nur bescheiden, daß man ihrer Geschmacksrichtung das nötige Entgegenkommen zeige. Also bleibt nur die Zeit übrig, und da brauchen wir es ja nur abzuwarten. Sie wird schon ein Einsehen haben; also nur mutig den Kopf in den Saud gesteckt, dann wird sich ganz plötzlich die Überproduktion in den bekannten tief gefühlten Mangel verwandeln. Ganz kurz will ich dann noch, wenn auch nicht ganz zur Sache gehörend, auf die Antwort des Globus-Verlags, Berlin, eingehen, die laut Nr. 14 des Bbl. auf die Umfrage des Vor standes des Börsenvereins einging. Das Thema lautete: »über die Preisschleuderei der nicht angeschloffenen Warenhäuser, den Einfluß dieser Schleuderei auf das reguläre Musiksorti ment und Mittel zur Abhilfe«. Ich bin erstaunt, daß der Vorstand des Börsenvereins seine Anfrage auch an den Globus-Verlag gerichtet hat, noch wunderbarer aber will es mir erscheinen, daß dieser antwortete und noch dazu in so eingehender Weise.*) Informiert ist ja dieser Verlag besser, als die meisten Sortimenter, denn seine Wiege stand im Warenhaus Wertheim, Berlin, Leipziger straße. Die Sortimenter und Verleger Berlins, die den schweren Kampf gerade gegen dieses Warenhaus auszufechten hatten, sind noch nicht alle ausgestorben und erinnern sich nicht mit besonderer Freude dieser Zeiten. Heute ist Wertheim und mit ihm der Globus-Verlag über allen Zweifel erhaben, und auch von dem, was er in Nr. 14 ausführt, ist nicht alles, aber doch vieles, leider vieles zutreffend und manches sogar lehrreich. Der Globus-Verlag behauptet, dabei auch mit gegen die schleudernden Warenhäuser unter erheblichen Opfern gekämpft zu haben. Ich habe kein Recht, daran zu zweifeln, aber weshalb nennt er nicht die Quellen, die die Überwachungskommission des Vorstandes trotz aller Be- *) Wir können weder etwas Erstaunliches darin finden, das; sich der Borstand des Börscnvereins an den Globus-Verlag gewandt hat, noch es als wunderbar bezeichnen, daß der letztere in so ausführlicher Weise geantwortet hat. Von dem Wunsche nach Klärung der viel um strittenen Frage über die Stellungnahme des Buchhandels zu den Warenhäusern ausgehend, mußte dem Vorstande an einer möglichst vielseitigen Erörterung der hier in Betracht kommenden Schwierig keiten gelegen sein, während der Globus-Verlag wohl nicht ungern die Gelegenheit ergriffen hat, sich von seinem Standpunkte aus zu der bisher befolgten Praxis in der Behandlung der Warenhäuser zu äußern. Das »Wunderbare« haben wir allein darin gefunden, daß bisher noch keine einzige Stimme gegen eine Auffassung Einspruch er hoben hat, die als den Geist der Zeit hinzustellen sucht, was nach unserer Meinung nur der Geist der auf die Instinkte der Masse ein gestellten Warenhäuser ist. Red.
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