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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1914
- Strukturtyp
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- 1914-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1914
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- Deutsch
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Die bedeutende Wärmeentwicklung der Gasbeleuchtung ist durch ihre unangenehme Folge des Beschlagens und Gefrierens der Schaufenster genügend charakterisiert. Aber auch eine andere Wirkung dieser Wärme macht sich ungünstig bemerkbar. Die Luftströmungen der aufsteigenden Wärme nehmen den Staub mit in die Höhe, der sich dort ablagert, sobald er eine Fläche findet. Allen Anforderungen in jeder Hinsicht ist dagegen die elek trische Beleuchtung gewachsen. Sie ist die einzige Beleuchtung, die Bücher mit wertvollen Einbänden nicht angreift, da sie keine offene mit der Luft in Verbindung stehende Flamme besitzt, weil ihre Leuchtfäden in luftleeren Glasballons erglühen. Die außer ordentlichen Fortschritte, die auf dem Gebiete der Glühlampen technik in letzter Zeit gemacht wurden, haben besonders durch die erfolgreiche Einführung der Metalldraht-Lampe die elektrische Be leuchtung derart verbilligt, daß sie unter Berücksichtigung der son stigen Vorteile heute Wohl zweifellos als die idealste Beleuchtung gelten kann. Für die elektrische Beleuchtung kommen im wesentlichen die bekannten Bogen- und Glühlampen in Frage. Ersteren gebührt dort der Vorzug, wo das Lichtbedürfnis von tausend und mehr Kerzenstärken vorhanden ist. Von den Glühlampen muh erwähnt werden, daß man heute nur noch Metallfaden- oder Metalldraht lampen verwendet, da diese gegenüber den alten Kohlenfaden lampen mehr als 70 °/o Stromersparnisse aufweisen. Während eine 50kerzige Kohlenfadenlampe nach tzstündiger Brennzeit den Energieverbrauch einer Kilowattstunde aufnimmt, erreicht die gleichstarke Metallfadenlampe erst nach 20 Stunden denselben Verbrauch. Der Vorzug der Metalldrahtlampe gegenüber der Metallfadenlanrpe besteht in ihrer großen Haltbar keit und Unempfindlichkeit gegen Erschütterungen, so daß eine Lebensdauer von 2000 Brennstunden nicht mehr zu den Sellen heilen gehört. Verschiedene Firmen haben in letzter Zeit auch Spe zialtypen dieser Lampen herausgebracht, die den Zweck verfolgen, die Lichtausbeute in einer bestimmten Richtung bei gleichem Stromverbrauch zu erhöhen. Dies wird durch horizontale oder schräge Anordnung des Leuchtdrahtes erreicht, und solche Lauchen eignen sich dort, wo es auf gute Beleuchtung kleiner Flächen an kommt, also für Schreibtisch-, Schaufenster-, Ladentisch-Beleuch tung usw. Sie kommen unter verschiedenen Namen in den Han del, z. B. Osram Axial-Lampe der Deutschen Gasglühlicht-Ges. Wotan Fokus-Lampe der Siemens Schuckert-Werke. Esso-Lampe usw. Für die Beleuchtung von Schaukästen, Vitrinen usw. eignen sich am besten die Soffiten oder Röhrenlampen benannten Spe zialkonstruktionen. Es sind langgestreckte Glasröhren, deren Leuchtdraht in der Längsrichtung der Röhre verläuft. 306 Die wichtigste Neuerscheinung auf dem Lampenmarkte ist die Halbwattlampe, die, wie ihr Name sagt, einen Energieverbrauch von nur 1/2 Watt für erzeugte Kerzenstärke erfordert. Bedeutete die Einführung der Metallfaden- und Metalldrahtlampen, die 1 Watt pro Kerzen- stärke aufnehmen, schon einen eminenten Fortschritt, so stehen wir abermals vor einer Umwälzung der Beleuchtungstechnik, die zum Nutzen aller Lampenfabriken sich nicht plötzlich vollziehen kann, weil die neue Lainpenart vorläufig nur für 600 und mehr Kerzen stärken herstellbar ist. Die hervorragende Ökonomie der Halbwatt lampen*) wird dulch eine neuartige Anordnung des spiral förmigen Leuchtdrahtes erreicht, der nicht mehr wie bei den früheren Lampen im luftleeren, sondern mit Stickstoff gefüllten Glasballon zum Glühen gebracht wird. Nachdem wir die wichtigsten Neuerungen der Lampentechnik kennen gelernt haben, wenden wir uns abermals der Schaufenster- deleuchtung zu. Je nachdem der Beschauer von seinem Stand punkte aus die Lampen mit ihren Beleuchtungskörpern sehen kann oder sie dem Auge entzogen sind, so daß man nur die Lichtwirkung empfindet, unterscheiden wir eine direkte und eine indirekte Be leuchtung. Für die direkte Beleuchtung ist die Verwendung von Bogenlampen im allgemeinen wegen der erforderlichen Bedienungsarbeiten (Ersatz der Kohlenstifte) nicht besonders empfehlenswert. Die Benutzung von Metalldraht oder Halbwattlanrpen bedingt keinerlei Bedienung. Da die Beleuch tungskörper bei der direkten Beleuchtung sichtbar sind, mutz deren Wahl mit Geschmack und optischem Verständnis erfolgen. Bei der Anordnung der Lampen ist vor allem darauf zu sehen, daß sie nicht in der Mitte zwischen Fensterscheiben und Rückwand des Schaufensters, son dern möglichst nahe an der Scheibe angebracht werden; denn die Waren müssen von vorn erleuchtet werden. Auch sollen die Lampen nicht zu tief herabhängen, sondern vielmehr über Kopf höhe des Beschauers enden. Es wird so weder die Dekoration gestört, noch das Auge des Beschauers von den ausgestellten Gegenständen zum Licht abgelenkt. Um die Bodenbeleuchtung des Schaufensters recht günstig zu gestalten, sollten die Lampen mit geeigneten Reflektoren oder Armaturen versehen werden, die gleichzeitig den Zweck haben, jedwede Blendung zu vermeiden. Als besonders geeignet hier für sind die von der Holophane-Gesellschaft in Berlin auf rein wissenschaftlicher Basis hergestellten Holophanegläser und -Re flektoren zu nennen, ferner die der Firma Schanzenbach L Co., Frankfurt a. M., patentierten »Lamella- und Jndralampen«, die »Sunlampen« der Firma Dr.-Jng. Schneider L Naujocks, Frank furt a. M., u. a. m. Bei den drei zuletzt genannten Annaturen *) Die Halbmattlampe der A.E.G. wird miter den Namen Mttra- lampe in den Handel gebracht.
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