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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1914
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- Deutsch
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geringe Dimensionen aufweisen, und eignen sich gleichgut zur Beleuchtung von Schaukästen. Wenn auch noch vieles über Schaufensterbeleuchtung gesagt werden könnte, so dürfte im Vorstehenden doch auf die wichtigsten Punkte hingewiesen worden sein. Bei der Jnnenbeleuchtung des Geschäfts können nur allgemeine praktische Winke gegebW werden, da hier die örtlichen Verhältnisse noch mehr mitsprechen als bei -er Schaufensterbeleuchtung. Wenn wir uns ein Schema vom Innern einer Buch handlung machen, so finden wir an der Straßenseite die Schau fenster und die Eingangstür, an den beiden Längsseiten die Bücherregale, die meist dis an die Decke reichen, in der Mitte den Verkaufstisch, an dessen Enden je nachdem 1 oder 2 Schreib pulte angeordnet. Anschließend an den Verkaufsraum die Neben räume zur Aufbewahrung weniger gangbarer Bücher usw. Sowohl die Allgemeinbeleuchtung, als auch die Beleuchtung des Verkaufstisches müssen recht gut sein. Die Anordnung der Beleuchtungskörper geschieht zweckmäßig in Entfernungen von 2 bis 3 m in der Längsrichtung des Raumes und über dem Ver kaufstische. Bei breiten Räumen wird man zwei Reihen von Lampen wählen. Als günstigste Aufhängehöhe kann 2 w über dem Fußboden gelten, da in dieser Höhe die Lampen eine gute Aus nutzung zulassen. Werden bei der genannten Entfernung und Aufhüngehöhe lOOkerzige Lampen verwendet, so wird man am Tisch eine Beleuchtungsstärke von ca. 50 Meterkerzen erhalten, die als sehr gut bezeichnet werden muß. Die Lampen sollen mit geeigneten Armaturen versehen wer den, die bei Vermeidung von Blendung das Licht gleichmäßig ver teilen. Die oberen Reflektoren der Armaturen müssen lichtdurch lässig oder durchscheinend sein, damit neben einer guten Boden beleuchtung auch eine genügende Allgemeinbeleuchtung erzielt wird, die es ermöglicht, auch die in den oberen Regalfächern be findlichen Bücher leicht zu finden. Es empfiehlt sich, die Lampen einzeln oder mindestens gruppenweise mit Schaltern zu versehen, um in Zeiten weniger regen Geschäftsverkehrs nur diejenigen zu benutzen, die man gerade braucht. Das Gleiche gilt für die Beleuchtung der Nebenräume. Die leichte Schaltbarkeit des elek trischen Lichtes ist ja gerade ein Hauptvorzug und spielt bei den Kosten des Gesamtverbrauchs eine wichtige Rolle. Bei allen anderen Beleuchtungsarten müssen sämtliche Lampen ständig, auch wenn keine Kundschaft im Laden ist, brennen, denn es würde einen recht ungünstigen Eindruck erwecken, wenn man erst beim Eintritt des Kunden die Lampen mit einem Streichholz anstecken wollte. Beim elektrischen Licht ist es eine Momentfache, die ge wünschten Lanrpen ein- und auszuschalten. Die Schreibpulte erhalten je eine eigene Beleuchtung, mög lichst als Zugpendel ausgestattet, wodurch sich der Schreibende die Lichtstärke nach Bedarf regulieren kann und mit einer 25- bis 32kerzigen Lampe eine vollkommen ausreichende Platzbeleuch- tnng erzielt. Zur Schonung des Auges verwende man an dieser Stelle mattierte Lampen. Bei hohen Räumen wird es sich als notwendig erweisen, ein bis zwei Lampen ganz oben als sogenannte Deckenbeleuchtungen anbringen zu lassen, die mit einem eigenen Schalter nur dann eingeschaltet werden, wenn man in den oberen Regalfächern zu tun hat. Ein großer Vorteil der elektrischen Beleuchtung, der bei Vergleichsrechnungen mit andern Lichtarten gern übersehen wird, find die geringen Ersatzkosten der Lampen. Die Bedienungs und Ersatzkosten an Strümpfen, Zylindern usw. der Gasbeleuch tungen werden von einigen Gaswerken gegen eine Jahresentschä digung von 4 bis 4.50 für die Flamme übernommen. Bei der elektrischen Beleuchtung beträgt der Lampenersatz pro Jahr noch nicht 1 da die heutigen Metalldrahtlampen eine Lebensdauer von rund 1500 Brennstunden haben, also bei einer Benutzungs zeit bis 8 Uhr abends (Geschäftsschluß) 2 bis 3 Jahre ausreichen. Unter Berücksichtigung der vielen anderen Vorteile, die die elektrische Beleuchtung noch bietet (größte Reinlichkeit, keine Ver brennungsgase, keine Feuersgefahr u. a. m.), wird man sie billiger weise höher bewerten müssen, als alle anderen Beleuchtungsmit tel. Ich möchte an dieser Stelle noch auf eine Neuerung hin- 308 weisen, die bisher wenigstens in weiteren Kreisen noch wenig bekannt ist. In dunklen Geschäftslokalen, wo man sich auch häufig schon am Tage der Mithilfe der künstlichen Beleuchtung bedienen muß, wird die Zwielichterscheinung sehr unangenehm empfun den. Zur Erzielung einer guten Mischung des künstlichen Lichtes mit dem Tageslicht hat die Firma Siemens L Halske die »Verico«-Lampe konstruiert. Bei Verwendung dieser Lampe, deren Birne aus grünblauem Glas besteht, ist jede Zwielichtcrscheinung vermieden und eine Grenze zwischen den Stellen, die vom Tageslicht be leuchtet werden, und denen, die künstlich erhellt sind, nicht zu be merken. Das Licht ist für das Auge sehr wohltuend, da es arm an kurzwelligen Strahlen ist. Farbenunterschiede werden in einer dem Tageslicht fast völlig entsprechenden Weise wieder gegeben. Zum Schluß soll noch auf einen Umstand hingewiesen wer den, der auf die Wirkung jeder Beleuchtung von großem Einfluß ist. Unter »Licht« versteht man im allgemeinen nicht nur die Lichtempfindung des Auges, sondern auch die physikalische Ur sache dieser Empfindung. Das von der Lichtquelle auf einen Körper fallende Licht wird in uns durch das Auge ein umso stär keres Empfinden auslösen, je Heller der Körper ist. Jeder Gegen stand reflektiert oder absorbiert nämlich mehr oder weniger das ihn treffende Licht. Das absorbierte Licht wird in Wärme verwandelt, geht also verloren, das reflektierte Licht dagegen wirkt ans das Auge ein und macht so den beleuchteten Gegenstand sichtbar. Wir müssen also danach trachten, daß unsere Umgebung möglichst viel Lichtstrahlen reflektiert, um die Lichtwirkung des Raumes zu erhöhen, ohne dabei die Lichtmenge (Anzahl der Lampen) zu vergrößern. Das heißt: wir können an Beleuchtnngskosten spa ren durch Hellen Anstrich der Decken und Wände usw., da sie dann durch ihre Lichtreflektierung die Gesamtwirkung der Beleuchtung unterstützen. Was diese Lichtreflexion ausmacht, soll ein Beispiel zeigen. Weiße Decken reflektieren ca. 70°/», gelbe ca. 40"/°, schoko ladebraune 4 °/-> der auffallenden Lichtstrahlen. Sollten vorstehende Ausführungen zur Verbesserung einzel ner Lichtanlagen im Buchhandel beitragen, so haben sie ihren Zweck erfüllt. Breslau. MaxBayer, Ingenieur. Zum Kampfe gegen wirkliche und angebliche Llnrüchtiakeit. Auszug aus dem Stenographischen Bericht der Verhandlungen des Reichstags vom 18. Februar 1914 über de» Etat für die Neichsjustiz- vcrwaltung. Di. Oertcl, Abgeordneter: .... Und nun komme ich zur Hauptsache, zu dem allgemeinen Kampfegegen Schmutz und Schund in Wortunö Bild. Ich hege immer noch die Hoffnung, daß mir uns in der Hauptsache zusammenfinden. Wir sind nicht ganz einig in der Wertung und in der Begriffsbestimmung dessen, was Schmutz ist, aber einig sind mir, glaube ich, alle bis hierher (zu den Sozialdemokraten) in dem Willen, einen wirklichen Schmutz, soweit es möglich ist, vom Markt und beson ders von unserer Heranwachsenden Jugend fern zu halten. Meine Herren, diese Einmütigkeit weckt in mir die Hoffnung, daß wir auch zu gemeinsamem gesetzgeberischen Vorgehen kommen werden, wenn cS sich als nötig erweisen sollte. Meine Herren, die wirklichen Zoten, die Eindeutigkeiten, die zweifellosen Unsittlichkeiten, Schamlosigkeiten nnd Schlüpfrigkeiten kann der Richter heute schon fassen, wenn er fest zugreift und wenn ihm die Polizei die Leute in die Hände liefert; die faßt er schon. Die Polizei ist etwas eifriger geworden — ich freue mich, das feststellcn zu können —, eifriger nach den vielfachen An regungen des verehrten Mannes, den ich auch trotz allem in dieser Stunde nicht vergessen kann, des früheren Abgeordneten Roeren, der sein ganzes Leben in den Dienst dieses notwendigen Kampfes ge stellt hat. (Bravo! ini Zentrum.) Aber, meine Herren, neben den offenen Zoten und Eindeutigkeiten gibt es verhüllte Zweideutigkeiten, da gibt es allerhand Schamlosigkeiten, die sich in den Mantel der Wissenschaft hüllen (Sehr richtig! rechts) und in diesem Mantel auf den Markt und an den Mann kommen. Es gibt eine wissenschaftliche Schule, die macht sich das Vergnügen — kann ich beinahe sagen —,
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