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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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PI/ 72, 28. März 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Das jetzt vollständig gewordene »Jllustreret Konver-, s a t i o n s - L e ks i k o n«, unter Redaktion von E. Rördam (an der staatlichen Lehrerhochschule in Kopenhagen) mit Hilfe von gegen 100 Fachmitarbeitern in H. Hagerup's Forlag in 9 Bän den erschienen (geb. L 10, geh. L 7 Kr. oder in Heften L 0.50 Kr., Buchhändlerrabatt 30 7°), ist von mittlerer Größe und hat weite Verbreitung gefunden. Vom letzten Bande wurden etwa 10 000 Exemplare gebunden. Salmonsens Lexikon in 21 Bänden ist für die meisten zu groß und namentlich zu teuer, Allers Lexikon in 6 Bänden kleineren Formats für weitergehende Ansprüche zu populär und ganz unselbständig. In dem mit reichem Bilder material ausgestatteten Hagerupschen Unternehmen ist jeder Ar tikel vom Verfasser gezeichnet. Ausführlich wird vor allem Däne mark, aber auch der übrige Norden behandelt, die neuere Zeit eingehender als die ältere und das Geschichtliche. Eigentümlich ist dem Werk ein dazu ausgearbeitetes viersprachiges Wörterbuch von Prof. Hjalmar Falk und Artilleriehauptmann O. Fürs: Dänisch- Englisch-Deutsch-Französisch und die Wörter der übrigen Spra chen mit der dänischen Übersetzung daneben, alles in einem Alphabet fortlaufend vierspaltig am Fuße jeder Seite, eine ent schieden bessere Anordnung als die der ganzseitigen Schmalspal ten des Polyglottenwörterbuchs in dem alten Piererschen Lexi kon. Erwähnt sei, daß das gleichzeitig in Norwegen bei Asche- houg L Co., Kristiania, erschienene Konversations-Lexikon zwar aus einem Zusammenarbeiten der beiden Verlage hervorgegan gen, aber keineswegs mit dem Hagerupschen identisch ist, sondern unter eigener Schriftleitung speziell norwegischen Verhältnissen Rechnung trägt. Jedes Land stellte etwa die Hälfte der Mit arbeiter. Die gesammelten Schriften des dänischen Philosophen Lud - vig Feilberg (ch 1912), dessen praktische Ziele durch den Titel seines Buches »Das Lebens-ABC der Naturlehre« ange deutet sind, gibt Gyldendals Verlag jetzt in 12 Heften ä 1 Kr. heraus. Harald Höffding veröffentlichte eine Charakte ristik und Kritik der Philosophie des Franzosen Henri Bergson (76 S., 1.50 Kr., Gyldendal). Der gleiche Verlag (der auch für die folgenden gilt, wenn nichts anderes bemerkt ist) gab jetzt eine Volksausgabe für nur 5 Kr. von dem seit 1903 in 2 Auflagen verbreiteten und ins Deutsche übersetzten großen Sammelwerk des Chirurgen Prof. Oscar Bloch »über den Tod« (Om Döden) heraus. Kulturhistorische Studien über nächtliches Stadt leben in alter Zeit (»Natten«, 3 Kr.) schrieb Hugo Mat- thi essen, dessen frühere Schilderungen trotz streng geschicht licher Darstellung eine gute Erzählungsgabe verrieten. Zur Literaturgeschichte liegt ein Bändchen Miniaturporträts in- und ausländischer Dichter von Svend Leopold in dem ihm eigenen graziösen Stil unter dem Titel »Omkring Parnasset« (200 S. 3 Kr.) vor. Die Doktorwürde erwarb der junge Ma gister, frühere Theaterleiter I. C. Normann mit einer Ab handlung über »Jfflands, Goethes und Schillers Einfluß auf die Schauspielkunst am Schlüsse des 18. und Anfang des 19. Jahr hunderts« (268 S., 3 Kr., Gyldendal), die er in öffentlicher Disputation verteidigte, wie es an der Kopenhagener Universität üblich ist, wo die Erwerbung des Doktorhutes weit mehr als in Deutschland bedeutet und ohne weiteres zur Abhaltung von Uni versitätsvorlesungen berechtigt. Den Ereignissen der dänischen Sportswelt des letzten Jahres ist der neue »Gyldendals Sports-Ka lender 1914« unter Redaktion des Sportjournalisten Asmus Meiner gewidmet. In 2 eleganten Bänden ä 2 Kr. (Queroktav nach englischem Vorbild, mit je etwa 125 photographischen Auf nahmen) werden in je 10 Übersichtsartikeln Wohl sämtliche Sportzweige von ebensovielen Sportfachleuten behandelt. Jahreschronik und Kalender für 1914 mit Angabe der geplanten Sportveranstaltungen sind beigegeben. Die Idee zu dem Jahr buch stammt von dem Verlagsdirektor Fr. Hegel. Bereits die zweite Volksausgabe (1907 erschien die erste in 4000 Auflage) konnte von Gustav Wieds ausgewählten Er zählungen »Fra Land og Bh« (2 Bde. 5 Kr. oder in 20 Heften ä —.25 Kr.) versandt werden; ihrem Vertrieb dient ein Plakat und ein Lesezeichen, das die lustige Umschlagsilhouette wiedergibt, die, von Eva Drachmann geschnitten, den Satiriker selbst ans einem Pegasus-Steckenpferd über den beiden Kirchtürmen, dem Wahrzeichen seines Wohnortes Roskilde, durch die Wolken reitend zeigt. Gleichzeitig erscheint eine neue Sammlung von 10 satiri schen Erzählungen Wieds (»Jmellem Slagene.« 3.50 Kr.), der übrigens in Kürze sein fllnfundzwanzigjähriges Dichter-Jubi läum begeht und soeben seine amüsanten selbstironisierenden »Lebenserinnerungen« in der Kopenhagener Zeitung »Berliugskc Tidende« unter dem Goetheschen Titel »Dichtung und Wahr heit« veröffentlicht. Der außerordentliche Bühnenerfolg eines Lustspiels »Del lyk- kelige Valg« (Die glückliche Wahl eines Politikers) des Nor wegers Niels Kjär verschaffte der Buchausgabe (193 S. 3.50 Kr.) binnen wenigen Monaten vier Auflagen. Von neuen Übersetzungen sind bemerkenswert: Prof. E. Metchnikoffs »Studien über die menschliche Natur« (350 S., 5 Kr.), Oberst A. Gracies »Die Wahrheit über Titanic« (4 Kr.) und von Tho mas Mann, der mit »Buddenbrooks« viele Freunde im Norden gewann, die Novelle »Der Tod in Venedig« (162 S., 2.50 Kr.); sowie Dora Dunckers historischer Roman »Louis XIV. und Louise de la Balliere« (278 S., mit Faksimiles und Bildertafeln; 4.50 Kr., V. Pios Forlag). Kopenhagen. Gustav Bargum. Lehrmittel-Kataloge. Lagerverzeichnis der neuesten und gangbarsten Lehrmittel von K. F. Koehler, Leipzig, und Neff L Koehler, Stuttgart. Lex.-8«. (ÜXXVI, 1160 S. m. Jll.) 21. Aus- gäbe, März 1914. In Leinen gebunden. Manuskript für Händler. Lehrmittel-Netto-Katalog von F. Volckmar, Leipzig und Berlin, L. Staackmann, Leipzig, und Albert Koch L Co., Stuttgart. Lex.-8". (OXIÜV, 1188 S. m. Jll.) Aus- gäbe 1914. In Leinen gebunden. Als Handschrift für Buch- und Lehrmittelhändler gedruckt. Da die Neuausgaben der Lehrmittelkataloge nicht alljährlich, son dern je nach Bedarf in größeren Zwischenräumen erscheinen, so machen sich in ihnen die Fortschritte auf diesem Spezialgebiete des Buchhandels in viel auffälligerer Weise bemerkbar, als beispielsweise die Zunahme der Biicherproduktion in den regelmäßig erscheinenden Barsortiments katalogen. Die Lehrmittelkataloge sind das getreue Spiegelbild der gewaltigen, in den letzten 20 Jahren rapid vor sich gegangenen Ent wicklung des deutschen Lehrmittelwesens, die Verkörperung einer außerordentlich vielgestaltigen Arbeit und des Wirkens von tausend lebendigen Kräften, die sich nicht mehr mit den Erfolgen in der Heimat begnügen, sondern mit Gewalt zur Expansion über den ganzen Erdball drängen. Deutscher Fleiß und deutsche Beharrlichkeit haben diesen Erfolg erzielt, und auch der Buchhandel darf darauf stolz sein, an dieser Entwicklung einen nicht geringen Anteil zu haben. Es mutz als besonderes Verdienst der beiden großen Barsortimente in Leipzig betrachtet werden, daß das Lehrmittelgeschäft in so engen Zusammenhang mit dem Buchhandel gekommen und nicht nur darin verblieben ist, sondern auch mit ihm seinen größten Aufschwung und seine Verbreitung über das Ausland erlangt hat. Gerade ans diesem Spezialgebiete kann man deutlich das kaufmännisch weitschauende Wirken der großen Vermittlungsstellen erkennen, die sich nicht damit be gnügen wollen, der Gegenwart zu dienen, sondern im Interesse ihrer Abnehmer alle Keime sorgfältig nähren und entwickeln helfen, die auf die kommenden Geschäftsmöglichkeiten Hinweisen. Wenn wir heute die stattlichen Lehrmittelkataloge der Barsortimente betrachten und das un scheinbare graue Oktavhcftchen daneben halten, das die Firma K. F. Koehler im Jahre 1890 erstmalig herausbrachte, so stehen wir mit Staunen und Bewunderung vor einer Entwicklung, deren geschäft liche Einwirkung sich über den ganzen Buchhandel hinein bis in die kleinsten Betriebe erstreckt, und deren Folgen in jeder Beziehung nur segensreiche gewesen sind, nicht allein dadurch, daß dem Buchhandel eine neue Erwerbsquelle erschlossen und erhalten, sondern auch ein neues Bindemittel für das Zusammenarbeiten von Schule und Buch handel geschaffen wurde. Gegenüber den aus dem Jahre 1911 stammenden letzten Katalogen der Barsortimente hat sich die Seitenzahl des Koehlerschcn Verzeich nisses, das nunmehr in 21. Ausgabe vorliegt, von 752 ans 1160, und des Volckmarschen (7. Ausgabe) von 728 auf 1188 erhöht. Der Nm- 463
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