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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1926
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- Deutsch
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X- 184, I». August 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. uugssclcr am Kölner Dom. Ein Rückblick auf die Leiden des Saar landes, ein Treuebekenntnis zum deutschen Vaterlands, die Hoff nung aus baldige Rückkehr zum Vaterlande waren der Inhalt feiner Ausführungen, die schlicht, ohne Pathos, dafür von Herzen kom mend zum Herzen gingen, so ergreifend, das; man wünschte, der Saal wäre größer und nicht nur rheinische und westfälische Buch händler, sondern Vertreter des gesamten deutschen Buchhandels seien anwesend und nähmen das Gehörte >mit in alle deutschen Gaue. Ganze Pakete mit Druckschriften wurden an die Teilnehmer verteilt. Einer dieser Schriften, »Das Saargeblet in Wort und Bild« aus der Sammlung »Aus Welt und Zeit«, entnahm ich das kleine Gedicht am Anfang und am Schlüsse meines Berichts »Au der Brück' an der Saar», das Friedrich Rückert im Jahre 1814 dichtete, als der erste Pariser Friede das Saarland dem deutschen Vaterlande nicht zurückgab, und das ich in dem ersten Kapitel des Aufsatzes »Das Saargebiet» von Richard Posselt-Saarbrücken zitiert fand. Der hübsch illustrierte Bilderband, in der Form der Langewicschcfchen Blauen Bücher, ist bei Gobr. Hofer erschienen. Für den Nachmittag war ein Ausflug auf den Spicherer Berg geplant. Er mußte abgebrochen werden, da der Spicherer Börg jetzt jenseits der französischen Grenze liegt und die meisten von uns nicht im Besitze des erforderlichen Paßvisums waren. Abends im Zivilkasino luden die Saarbrücker Kollegen zur Bowle ein. Fräulein von Gruchalla trug einen Prolog vor, der große Begeisterung auslöste und darum hier abgedruckt sei. Zum Bowlcnabend der 83. Hauptversammlung des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler. Saarbrücken, den 18. Juli 1926. Von des Rotenbcrges Höhen stiegen heute wir zu Tal, Wo die alten Male stehen hell im goldnen Sonnenstrahl. Von des Berges höchstem Rande und vom grttnumbuschten Kuß Senden sie in deutsche Lande deutscher Helden Scheidegruß. Was die Tapfer» dort erstritten in des Reiches Morgenrot, Was erkämpft sie und erlitten, fest und treu bis in den Tod, Was in Sturm und Stegesdrange sie geeint aus Sud und Nord, Klingt mit wundervollem Klange auch i» unsere Tage fort. Und sie wollen uns gemahnen, fest und treu — wie sie — zu sein. Deutsch sei altes Land der Ahnen, deutsch die Saar und deutsch der Rhein! Aus des Wasgenwaldes Dunkel ringt die Saar sich an das Licht, Wo des Wellenschlags Gesunkel mächtig durch die Kelsen bricht. Zögernd darf sic nicht verweilen, nordwärts nimmt sic ihre Bahn, Ihre flinken Wellen eilen, und sie trägt den schweren Kahn Durch des Saarlands lichte Auen, durch der Berge grünen Kranz. Und die hohen Brücke» schauen, spiegelnd sich i» ihrem Glanz. Manchmal möchte sic erwärmen, weinfroh wird des Flusses Lauf, Bis mit linde» Mutterarmen nimmt ihr Kind Mosel!» ans. Und um grüne Nebenhöhen eilen sie vereint zu Tal, Wo die grauen Burgen stehen und die Städtletn ohne Zahl, Wo die stillen Winkel träumen. Rauschend in bacchant'scher Lust Wersen sie sich ohne Säumen an des Rheines Vaterbrust. Und LN Burg und Stadt vorüber und an manchem stolzen Dom Trägt, bald lichter und bald trüber, sic der heil'ge deutsche Strom. Stolz und frei ist er geboren, stolz und frei, so soll er sein! Deutsch und frei! so hat geschworen jeder aus den heil'gcn Rhein. Und so hält ein Band umschlungen Rheinlands Söhne allzumal Aus dem Land der Niederungen, aus dem Saar- und Moseltal. Und so steh'n wir heut zusammen, Hüter rheinischer Kultur, Und so schlägt wie Keuerflammen himmelan der deutsche Schwur: Keine Grenze soll uns trennen, keine Macht soll uns entzwei», Soll uns hindern, zu bekennen: Deutsch und Rheinisch laßt uns sein! Keine Ränke, keine Fährde, keine Not und Todgesahr: Deutsch der Sohn der Roten Erde, deutsch der Rhein und deutsch die Saarl Seid uns tausendmal willkommen, Brüder Ihr von, deutschen Rhein! Wenn Ihr Abschied habt genommen, werden wir uns näher sein, Denn uns eint ein gleiches Streben, uns umschlingt ein einig Band: Freien deutschen Geistes Leben wehe durch das deutsche Land, Und es bann' aus unsrer Nähe weit des Zwiespalts alten Fluch, Und es führe uns zur Höhe siegesfroh das deutsche Buch! Was wir hier, Ihr dort gelitten, bindet uns mit starker Hand. Jeder hat fein Teil gestritten für das deutsche Vaterland. Mancher sah mit weißen Haaren all das Kommen und Vergeh',,: Möge er auch noch erfahren unsres Volkes Ausersteh'n. Und vor allen Einer ist es, der uns leuchtet hell voran, Und kein braver Mann vergißt es, was er stets an uns getan. ! Jugendfrisch ich ihn erschaue, recht als einen Lebensheld': Hartmann ist's, nicht der von Aue, Hartmann ist's von Elberfeld. Ihn, gebührt des Dankes Krone in des Alters Glück und Glanz, Und so schmück' ich ihn zun, Lohne hier mit Spicherns Etchenkranz. Aus des Saarwatds Höh'» geschnitten ist das deutsche Siegcrreis; Der sür uns so oft gestritten, trage ihn als Siegespreis. — Und nun möge Freude walten bei des Saarland's Rebengoldl Mög' der Abend sich gestalten licht und froh, wie wir gewollt. Kehrt Ihr aber heim zu», Rheine, dann verkündet laut und klar: Echt und recht, wie seine Weine, ist der Deutsche an der Saar! P. H> Der Abend 'wurde verschönt durch Musik und Tanz und durch ernste und heitere Vorträge des Herrn Wachsmuth von der Saar brücker Oper. An, anderen Morgen rieselte ein seiner Sprühregen von, Himmel und Nebelwolken verdeckten die Sonne. Manchen Teil nehmer, noch müde von den Erlebnissen des vergangenen Tages, mag der Regen zurückgehalten haben, an dem geplanten Ausflüge teilzunehmen, einige Nachzügler kamen mit der Bahn später nach Saarburg nach. Die anderen fuhren frühmorgens bis Serrig, hier setzten wir aus einer mit Blumen und Fahnen geschmückten Fähre (soweit sogar hatten sich die aufmerksamen Vorbereitungen der Saarbrücker Kollegen erstreckt) über die Saar und stiegen durch die Weinberglagen des 'berühmten Maximin-Gtaadtcr hinauf zur Klause, wo in einer Kapelle König Johann von Böhmen, der bei Crccy in Frankreich 1346 fiel, bestattet liegt. Hier hat man einen herrlichen Rundblick aus das weite Tal der Saar und die Weinberge ringsum. Unser Führer, Herr Becker- Krapp, verlas an diesem schönen Punkte einen sorgfältig aus- gearbeitetcn Überblick über die geschichtlichen und geographischen Merkwürdigkeiten der Umgebung. Dann ging's weiter nach Saar burg, wo nach einer wunderschönen Wanderung ein Festmahl ein genommen und Abschied genommen wurde. Die Stadt Saarburg hatte noch zu einer Kellerprobe eingeladen, dann wurden die auswärtigen Teilnehmer an den Zug gebracht und zum Abschiede einem jeden eine Flasche edelster Erescenz ins Abteil gereicht. So schieden wir von der Saar. Mit Freundlichkeiten und Aufmerksamkeit waren wir umgeben vom ersten bis zum letzten Augenblicke. Unvergeßlich sind die Eindrücke, welche die vater ländische Stimmung und Sehnsucht der Saarländer bei uns hinter- ließen. ».... denkt, daß von eurer Schar Eins trauern mutz allein An der Brück' an der Saar!....« H. S. Mündliche Bücherbesprechungen. Daß die Rezensionen in Zeitungen und Zeitschriften einen großen Teil ihrer früheren Wirksamkeit cingebüßt haben, ist eine allgemeine Klage. Verlag und Buchhandel sind dadurch, nächst den Autoren, am schwersten getroffen. Da wir aber hieran nichts zu ändern vermögen, hat es keinen Sinn, den Gründen nachzusorschen. Denken wir lieber an Abhilfe, die wir selbst schassen können. Eine solche Abhilfe sind mündliche Referate über die wichtigsten Erscheinungen auf geschlossenen Gebieten des Geisteslebens; ein Ge danke, der vielleicht nicht ganz neu ist, der aber aus breiter Basis und in weiterem Umfange noch nicht durchgcfllhrt wurde. Die Refe renten müssen Männer sein, die das Gebiet überschauen und denen die Kraft des selbständigen Erlebens und blutvoller Darstellung lnne- wohnt. Sic wählen danach das, was ihnen als das Wichtigste er scheint, aus dem gesammelten Schatz, ohne auf neu oder alt Rücksicht zu nehmen. Derartige mündliche Bücherbrsprechungen werde» in München vom September 1826 ab stattsinden. Es ist mir gelungen, Herrn Georg C. Steinicke für diesen Plan zu gewinnen; er stellt seinen Saal ein- oder zweimal monatlich hierfür zur Verfügung. Der Eintritt ist für jedermann frei. Ihre Mitwirkung haben folgende Herren fest zugesagt; vr. Iosef Bernhart (Roman), vr. Peter Dörfler (Heimatliteratur), Professor vr. Dingler und Professor vr. Galling er (Philo sophie), Professor vr. AoachimIcn (Geschichte), vr. Filler (Geo graphie), vr. H. Rosenbujch (Okkultismus), vr. Tim Klein lDrama), Hans Brandenburg (Lyrik und V-rsdichtung), Prof. 991
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